Wirkstoffe mit Janusgesicht: Auxin‐Herbizide
Mit ihrer Fähigkeit, insbesondere dikotyle Unkräuter in Getreidearten zu bekämpfen, gehören Auxin‐Herbizide zu den erfolgreichsten Wirkstoffen im Pflanzenbau. Erst in jüngster Zeit jedoch konnten Fortschritte in der Aufklärung ihres Wirkungsmechanismus erzielt werden. Der Schlüssel dazu war die Entd...
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Veröffentlicht in: | Biologie in Unserer Zeit 2003-01, Vol.33 (1), p.12-20 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Mit ihrer Fähigkeit, insbesondere dikotyle Unkräuter in Getreidearten zu bekämpfen, gehören Auxin‐Herbizide zu den erfolgreichsten Wirkstoffen im Pflanzenbau. Erst in jüngster Zeit jedoch konnten Fortschritte in der Aufklärung ihres Wirkungsmechanismus erzielt werden. Der Schlüssel dazu war die Entdeckung einer neuen Variante des Zusammenspiels der Phytohormone. Nach der Erkennung des Auxin‐Signals kommt dabei der Induktion der 1‐Aminocyclopropan‐1‐carbonsäure (ACC)‐Synthase in der Biosynthese des Ethylens die entscheidende Rolle zu. Bei dikotylen Unkräutern löst die verstärkte Ethylenbildung Wachstumsveränderungen aus und stimuliert darüber hinaus die Synthese der Abscisinsäure. Die Folge ist ein Schluss der Stomata, Hemmung der CO2‐Assimilation, verstärkte Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies, Blattseneszenz, Gewebeschädigung und schließlich Zelltod. Im Unterschied dazu kommt es im Gewebe empfindlicher Schadgräser zu einer Anhäufung von phytotoxischem Cyanid, das als Stoffwechselnebenprodukt der stimulierten Ethylenbiosynthese gebildet wird. All dies sind Reaktionen, die im Prinzip auch an der Regulation von normalen pflanzlichen Entwicklungsprozessen und Stressvorgängen beteiligt sein können. |
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ISSN: | 0045-205X 1521-415X |
DOI: | 10.1002/biuz.200390002 |