Wie effizient ist die Demokratie?

Gewöhnlich geht man davon aus, daß demokratische Systeme die besten Voraussetzungen für das Gedeihen des Marktes bieten, ja daß Demokratie vielleicht sogar eine Vorbedingung für eine wohlfunktionierende Marktwirtschaft ist. Diese Ansicht ist nicht länger haltbar. Pinochets Chile und der wirtschaftli...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Transit (Frankfurt am Main, Germany) Germany), 1997 (14), p.27-38
1. Verfasser: Rapaczynski, Andrzej
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Gewöhnlich geht man davon aus, daß demokratische Systeme die besten Voraussetzungen für das Gedeihen des Marktes bieten, ja daß Demokratie vielleicht sogar eine Vorbedingung für eine wohlfunktionierende Marktwirtschaft ist. Diese Ansicht ist nicht länger haltbar. Pinochets Chile und der wirtschaftliche Aufstieg der »asiatischen Tiger«, darunter Taiwan, Südkorea und Singapur, zeigen, daß die Entwicklung der Marktwirtschaft allenfalls zur Demokratisierung beitragen kann, nicht aber, daß Märkte unter autoritären Regimen nicht florieren können. Auf der anderen Seite scheinen die westlichen Demokratien, vor allem die kontinentaleuropäischen, in letzter Zeit 'wirtschaftlich ein wenig außer Atem. In der Tat meinen viele Vertreter der Public-Choice-Theorie, daß die Demokratie unter einer endemischen Tendenz zum »Rent-Seeking« leidet, also der wachsenden Begierde von Interessengruppen nach staatlichen Vergünstigungen, sowie unter einer ungerechtfertigten Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums durch das politische System, was wiederum die Vitalität der Wirtschaft untergräbt.
ISSN:0938-2062