Deutsche Sprache unter rumänischer Diktatur

Mangelndes Anpassungsvermögen müßte aus der Sicht analytischer Sozialpsychologie nach der zitierten Aussage Fromms als eine der Ursachen für die Auflösung der ehemaligen siebenbürgisch-sächsischen und banat-schwäbischen Gesellschaftsstrukturen beziehungsweise der nach 1918 konstituierten „rumäniende...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 1995, Vol.18 (1), p.60-76
1. Verfasser: Schuster, Gudrun
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Mangelndes Anpassungsvermögen müßte aus der Sicht analytischer Sozialpsychologie nach der zitierten Aussage Fromms als eine der Ursachen für die Auflösung der ehemaligen siebenbürgisch-sächsischen und banat-schwäbischen Gesellschaftsstrukturen beziehungsweise der nach 1918 konstituierten „rumäniendeutschen“ Minderheit sowie für deren Exodus aus Rumänien zumindest auch genannt werden. Es könnten hiermit vielleicht der Katzenjammer und die Larmoyanz, ja die gelegentliche Leidenschaft erklärt werden, mit der bereits seit geraumer Zeit nach immer neuen Interpretationen der jüngeren Geschichte dieser Minderheit gesucht wird, nicht zuletzt in Form von Selbstinterpretation und Selbstreflexion oder Selbstdarstellung. Wenn letztere schon vom Durchschnittsbürger praktiziert wird, indem er sich möglichst viele Gelegenheiten verschafft, in Gruppen zu verarbeiten, was ihm widerfahren ist und widerfährt, um wie viel mehr dann von solchen, die es von Berufs wegen und aus Berufung dazu drängt, das Erleben herzzerreißender Spannung zwischen Ich und Welt in Worte zu fassen? Ihre Sprache, die Sprache der Schreibenden, auch Schriftsteller genannt, „bringt es eher an den Tag“ als die der Nichtschreibenden, vor allem liegt sie schwarz auf weiß auf dem Tisch.
ISSN:0344-3418