Zwischen Traum und Alptraum: Studien zur franzosischen und deutschen Literatur des fruhen 20. Jahrhunderts
Traume haben Konjunktur. Das beweisen nicht nur der Titel des Kursbuchs 138 vom Dezem- ber 1999 ("Traume") oder eine neue Manesse Anthologie "Traume in der Weltliteratur" des gleichen Jahres. Auch in zahlreichen Spielfilmen und Fernsehserien, etwa des Science-Fiction- Genres, wir...
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Format: | Buch |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Traume haben Konjunktur. Das beweisen nicht nur der Titel des Kursbuchs 138 vom Dezem- ber 1999 ("Traume") oder eine neue Manesse Anthologie "Traume in der Weltliteratur" des gleichen Jahres. Auch in zahlreichen Spielfilmen und Fernsehserien, etwa des Science-Fiction- Genres, wird der Traum als Ursprung virtueller Welten vielfach zitiert. In neurologischer Hin- sicht sucht beispielsweise das Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt den Traum zu entratseln. Traume reprasentierten immer schon eine Herausforderung fur die menschliche Selbst- und Realitatsdefinition. Dieses irritierende zweite, nachtliche Leben provozierte dabei Reaktionen und Interpretationen verschiedenster Art. Gleich zu Beginn entstand die Vorstellung, es sei ein seelischer Ort der Kontaktaufnahme mit Naturrnachten, Gottern und Damonen. Der Gedanke, im Traum Erkenntnisse jenseits der Moglichkeiten des wachen Bewutseins gewinnen zu kon- nen, erhalt sich noch bis hin zu Sigmund Freud. Geandert hat sich lediglich der Bezugspunkt: Nicht mehr die beangstigende, ratselhafte Objektwelt gibt chiffriert Auskunft uber sich und des Menschen Schicksal, sondern das Subjekt selbst offenbart im Traum verschlusselt seine Unter- grunde. Es verwundert wenig, da Kunstler schon bald Analogien zwischen Traum und asthe- tischer Produktion erkannten. Sowohl Inhalt als auch Form der Traume boten ein Modell, Na- turnachahmung zu uberschreiten und neue, von Einbildungskraft gepragte, Realitaten zu kreie- ren. Als schlielich in der asthetischen Modeme die Imagination zur Rettung des Subjektes aufgerufen wird, kommt auch der Traum zu groen Ehren. Neben seinem schopferischen Potential birgt das nachtliche Erleben aber auch ein existentiell verunsicherndes Element. |
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