Wie der Staat trauert: Zivilreligionspolitik in der Bundesrepublik Deutschland
Der Begriff Zivilreligionspolitik fokussiert die prozessuale Politikdimension und beschreibt politische Deutungsangebote, bei denen symbolisch religiose' Vorstellungen reprasentiert werden, um so die Legitimation politischer Projekte sowie die normative Integration in politischen Gemeinschaften...
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Format: | Buch |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der Begriff Zivilreligionspolitik fokussiert die prozessuale Politikdimension und beschreibt politische Deutungsangebote, bei denen symbolisch religiose' Vorstellungen reprasentiert werden, um so die Legitimation politischer Projekte sowie die normative Integration in politischen Gemeinschaften voranzutreiben. Ideengeschichtlich ist der Begriff auf Jean Jacques Rousseau zuruckzufuhren. In seiner Vertragstheorie formuliert dieser ein obligatorisches burgerliches Glaubensbekenntnis, seine religion civile". Die sozialwissenschaftliche Debatte um Zivilreligion, mit Beitragen von Robert N. Bellah, Niklas Luhmann, Hermann Lubbe und Wolfgang Vogele, konzentrierte sich bisher auf die inhaltliche Dimension. Die performative Wirkungsmachtigkeit zivilreligioser Rituale zum Zwecke der normativen Integration politischer Gemeinschaften wurde dagegen theoretisch vernachlassigt und symbolische Politik im Allgemeinen und politische Rituale im Besonderen als tauschende Inszenierung kritisiert. Ausgehend vom Konzept der Zivilreligionspolitik werden schlielich die zentralen Trauerfeiern fur die gefallenen Soldaten untersucht. |
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