Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa
Der Film beginnt unvermittelt. Wir sehen den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas vor dem EU-Parlament reden. Er spricht davon, dass die Israelis das Wasser der Palästinenser vergifteten und der Giftcocktail schließlich im Mittelmeer landete. Die Parlamentarier applaudieren der Rede, Martin Schulz...
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520 | 8 | |a Bei der einen oder anderen Angabe indes mangelt es an Hintergrund, nachvollziehbarer Quellenkunde oder Widerrede. An einer Stelle fragt man sich gar, ob der Einsatz der versteckten Kamera bei einer Fahrt durch Gaza sein musste.Das ist jedoch nichts, was sich im Laufe einer Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Produzenten nicht hätte verändern und verbessern lassen. Zu der kam es bekanntlich nicht. Stattdessen sagten erst Arte und dann der WDR ab....Der Film "Auserwählt und ausgegrenzt" ist eine notwendige Provokation. Sein Fazit ist – mit Blick auf die Anschläge auf Juden in Europa und wiederum besonders in Frankreich – verheerend: Juden sind ihres Lebens in Europa nicht mehr sicher. Schaut man auf die Bagatellisierungen bei jedem einzelnen Vorkommnis wie etwa dem Rückzug des einzigen jüdischen Schülers von einer Schule in Berlin, der die täglichen Nachstellungen nicht mehr ertrug, wird klar, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine solche "Provokation" nicht nur leisten kann, sondern leisten muss und sich anstrengen sollte, sie journalistisch so abgerundet wie möglich zu formulieren, will er seinem Auftrag gerecht werden... [http://www.faz.net] | |
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Da geht es um den Herausgeber der nationalsozialistischen Hetzzeitung "Der Stürmer", Julius Streicher, der bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt wurde, es geht um Mohammed Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem, der mit den Nazis paktierte, es geht um Luther, Goethe und Shakespeare in einer Tour d’Horizon, bei der man gerne einmal um Einhalt bitten würde.- In der Beschreibung der Gegenwart findet der Film dann zu seiner eigentlichen Stärke. Er zeigt nämlich rechte und linke und muslimische Antisemiten. Er zeigt Prediger, die Judenhass verbreiten; Rapper, die offen Gewalt gegen Juden besingen, und er zeigt die große Anti-Israel-Koalition, die zum Boykott des Landes aufruft – weil es die Palästinenser unterdrücke. Er wirft die Frage auf, warum in Gaza so vieles im Argen liegt, obwohl UN, EU und Deutschland insbesondere seit Jahren Milliardenbeträge überweisen – aber nicht darauf schauen, was damit geschieht. Er beschuldigt Organisationen, die von der EU oder den Kirchen finanziert werden – hier taucht "Brot für die Welt" auf –, nicht für die Sache der Palästinenser einzutreten, sondern Antisemitismus zu schüren. Was da von Linken und Rechten und vermeintlich coolen Rappern zu hören ist, spricht für sich.</subfield></datafield><datafield tag="520" ind1="8" ind2=" "><subfield code="a">Bei der einen oder anderen Angabe indes mangelt es an Hintergrund, nachvollziehbarer Quellenkunde oder Widerrede. An einer Stelle fragt man sich gar, ob der Einsatz der versteckten Kamera bei einer Fahrt durch Gaza sein musste.Das ist jedoch nichts, was sich im Laufe einer Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Produzenten nicht hätte verändern und verbessern lassen. Zu der kam es bekanntlich nicht. Stattdessen sagten erst Arte und dann der WDR ab....Der Film "Auserwählt und ausgegrenzt" ist eine notwendige Provokation. Sein Fazit ist – mit Blick auf die Anschläge auf Juden in Europa und wiederum besonders in Frankreich – verheerend: Juden sind ihres Lebens in Europa nicht mehr sicher. Schaut man auf die Bagatellisierungen bei jedem einzelnen Vorkommnis wie etwa dem Rückzug des einzigen jüdischen Schülers von einer Schule in Berlin, der die täglichen Nachstellungen nicht mehr ertrug, wird klar, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine solche "Provokation" nicht nur leisten kann, sondern leisten muss und sich anstrengen sollte, sie journalistisch so abgerundet wie möglich zu formulieren, will er seinem Auftrag gerecht werden... 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