Denkverläufe im Vergleich Goethe und Kleist, Kafka und Brecht

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Strehlow, Falk 1968- (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Würzburg Königshausen & Neumann [2016]
Schriftenreihe:Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft Band 843
Schlagworte:
Online-Zugang:Klappentext
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adam_text IT ; ier grundverschiedene Literaturen beispielgebender Autoren der Neuzeit stehen sich in dieser Untersuchung kontrastiv gegenüber. Ausgehend von einem Verlaufsbegriff, der sich an den strukturellen Gegebenheiten eines Textes orientiert, werden in einem Verfahren des textnahen Lesens Beispieltexte der genannten Autoren wahrgenommen, analysiert und verglichen: Das Werk von Kleist findet seine Anwendung als Kontrastmittel für die Lektüre von Goethes frühen Dramen, Kafkas „Proceß“ und Brechts „Dreigroschenroman“ erfahren neue Lesarten in ihrem wechselseitigen Bezug. Bei weitestgehender Vernachlässigung von Themen, Motiven und Inhalten zielt das Lektüreverfahren ab auf die jeweils spezifische Bauweise literarischer Zusammenhänge - auf ihre Architekturen. Das Ergebnis dieses vergleichenden textnahen Lesens von Verlaufsstrukturen im Werk von Goethe und Kleist sowie Kafka und Brecht ist eine Neuinterpretation ihrer Texte auf der Grundlage der sich voneinander unterscheidenden Denkfiguren. Inhalt 0. Methode ........................................................ 13 0. 1. Methodologische Begriffe des Lektüreverfahrens .................. 13 0. 1. 1. Verlauf ....................................................... 13 0. 1. 2. Vergleich ..................................................... 24 0. 1.3. Textnahes Lesen ................................................ 28 0. 1. 4. Modell-Leser .................................................. 44 0. 1. 5. Textanalytischer Fokus ........................................ 57 0. 1. 6. Denken und Welt ............................................... 60 0. 2. Vier Modellanalysen für die methodologische Einführung des Verlaufs-Begriffs im Modus einer textnahen Lektüre ......... 65 0. 2. 1. Modellanalyse zur Veranschaulichung der Anwendung des Verlaufs-Begriffs anhand eines Textbeispiels aus Johann Wolf gang von Goethes lyrischem Alterswerk .................................... 65 0. 2. 2. Modellanalyse zur Veranschaulichung der Anwendung des Verlaufs -Begriffs anhand der Figur des Jupiter in Heinrich von Kleists Lustspiel Amphitryon ............................................ 79 0. 2. 3. Modellanalyse zur Veranschaulichung der Anwendung des Verlaufs-Begriffs anhand eines Textbeispiels aus Franz Kafkas Eine kaiserliche Botschaft .............................................................. 92 0. 2. 4. Modellanalyse zur Veranschaulichung der Anwendung des Verlaufs- Begriffs anhand eines Textbeispiels aus Bertolt Brechts Hauspostille ... 96 Lesen von Denkverläufen im dramatischen Werk des frühen Goethe auf der Vergleichsgrundlage des literarischen Werks von Kleist ........ 105 1. Verlaufsstrukturen im dramatischen Frühwerk Goethes ............ 107 1.1. Die Laune des Verliebten ....................................... 107 1. 1. 1. Dialektische Lehrstück-Struktur - ein Schäferspiel als therapeutisches Rollenspiel .................................................... 108 These, Antithese, Synthese: Verlaufsskizze des Stückes im Stück (Eridon-Verlauf) ............................................. 111 Merkmalsmatrix zur Verlaufsskizze im Begriffsfeld: Fest-Kuß (Eridon-Verlauf) .......................................... 114 Liebe(Eridon) = hassen,plagen versus Liebe(Amine) = lieben, erfreuen ..................................................... 115 Liebe/Treue (Sklaverei) ................................... 115 Liebe/Treue (Freiheit) .................................... 122 Eridons Liebesparadoxon h- Penthesileas Liebesparadoxon ... 128 Egle agiert mit Körper, Geist und Schrecken als Lehrer, Arzt und Vorbild mit dem Richtspruch: Werde selber Richter! ......... 130 Merkmalsmatrix der Charakteristika: feurig, Kenntnis, treu (naiv), treu (erfahren) ................................ 136 Exkurs: Die Mitschuldigen ...................................... 138 Der große Dietrich Geld ..................................... 144 1. 1. 2. Küsse und Blumen ............................................... 146 Verläufe der Kußsemantiken ..................................... 146 Verläufe der Blumensemantiken .................................. 150 1. 1. 3. Hierarchie, Maß, Regulation: Merkmale eines das Lehrspiel umgebenden Verlaufs (Rahmenverlauf) .............................. 157 Vergleichsskizze der entgegengesetzten Grundstruktur der Durchlässigkeit von Systemgrenzen in Goethes Laune und Kleists Schroffensteins ................................. 164 Vergleichsmerkmale zweier distinktiver Grundstrukturen: Goethes Maß versus Brechts Dialektik ........................ 167 1. 1.4. Offenheit des Textes - Ambiguitätstoleranz am Verlaufsende ...... 169 Glückensbedingungen des Lehrspiels .......................... 177 1. 2. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand ....................... 179 1. 2. 1. Götz-Verlauf -s- Kohlhaas-Verlauf: Aufleben/Absterben -r- Konklusion Tod - Vergleichsmerkmale als Anhaltspunkte für die Götz-Lektüre ........ 179 Stichpunktartige Gegenüberstellung: Goethes Götz -5- Kleists Kohlhaas .............................. 181 1. 2. 2. Verlaufsskizze des Trinkmotivs (in Verbindung mit weiteren Vitalisierungscharakteristika) - Noch ein Glas Branntewein, und meß christlich ............................................... 192 Grober Verlauf ................................................. 192 Prologszene: Schwarzenberg in Franken. Herberge ............. 192 1/Herberge im Wald — die Freudigkeit ist die Mutter aller Tugenden .............................................. 197 III/Saal - Vergeßt das trinken nicht. Die Flasche ist leer. . 212 VIGärigen am Turn - ein Glas Branntewein -4- ein Trunk Wasser 220 Gegenläufig aus gerichteter Vitalität s-Verlauf: Wein -f- Wasser (bei Bruder Martin und Ritter Götz) ......................... 224 Parallel geführter Verlauf des Absterbens der Figuren: Götz und Gott ............................................... 226 Verlaufspunkte zwischen den exponierten Ausschlägen ............ 229 Männlichkeit und Identität .................................. 230 Friede und Müßiggang ........................................ 234 Kampf zum Tode Sterben für den Frieden ...................... 236 Freiheit und Identität .................................... 236 Lieben statt Prozessieren, Rauben statt Korrumpieren ........ 238 Schlage mich, so erkenn’ ich dich! .......................... 240 Götz -s- Kaiser -r Weislingen ............................... 243 1.3. Prometheus .......................................................... 248 1.3. 1. Bipolarität als Strukturprinzip ................................... 248 Leben + Sterben .................................................. 249 Zwei Seins-Begriffe .............................................. 250 Bindeglied zwischen „Verselbstung“ und „Entselbstigung“ ........ 256 Das Strukturprinzip der Komplementarität ......................... 259 Komplementarität als Waage ..................................... 270 1. 3. 2. Schöpfungsgeschichte und Menschenbild in Goethes Prometheus- Anschluß .......................................................... 273 Goethes prometheischer Satyros ................................... 273 Satyros’ Schöpfungsgeschichte .................................. 275 Syntaktische Ambiguität als Verlaufsmerkmal des Satyros-Verlaufs ............................................... 278 1. 4. Götter, Helden und Wieland .......................................... 288 1.4. 1. Ist die Bedeutung eines Namens ein Gegenstand oder ein Begriff? ... 290 Wesen oder Idee? ............................................... 291 Name - Mercurius: So hört denn und seht .................... 292 Mythos: Wesen oder Material? Eine Sprache, deren Worte ich vernehme, deren Sinn ich nicht fasse ............................. 298 Textnachweise für die Distinktionen der beiden konkurrierenden Mythosauffassungen ............................. 303 Name -s- Mythos .................................................. 308 1. 4. 2. Tugend -r- Tugend versus Laster - Wären mir die Weiher begegnet, siehst du, eine unter den Arm, eine unter den, und alle beide hätten mit fortgemußt .............................................. 311 Konkretum: Griechisches Blut ..................................... 321 Abstraktum: Mittlere Größe der Menschheit ........................ 326 1. 5. Claudine von Villa Bella ............................................ 332 1. 5. 1. Bipolarität ...................................................... 332 Werteambiguität .................................................. 337 1. 5. 2. Begegnungen mit Claudine ......................................... 343 1. 5. 3. Skala der Verwegenheit ........................................... 349 Minimale -5- maximale Verwegenheit ............................... 350 Distanz gegenüber der Lebenslinie der Verwegenheit ............... 351 Das „selige Paar“ im Modus der Möglichkeit ................. 355 1.6. Clavigo ............................................................. 360 1. 6. 1. Realisten -s- Fundamentalisten - zwei Modi der eigenen Bestimmtheit ................................. 364 Realisten: Carlos, die Guilberts ................................. 364 Fundamentalisten: Beaumarchais, Buenco ........................... 370 1. 6. 2. Ich-Unbestimmtheit: Wo bin ich? Wer bin ich? - in Traum und Taumel außer mir! ................................. 373 Clavigos Vormünder - hin- und hergerissen durch äußere Fremdbestimmungen ........................................... 375 Maries Herzensregierung — zerrissen durch wechselnde innere Affektbestimmungen ........................................... 380 Alternative der eigenen Bestimmung ......................... 386 1. 6. 3. Kleistische Tode, Kleistische Mißverständnisse, Kleistische Mörder- Verlaufsäquivalenzen zu Textkohärenzen bei Heinrich von Kleist ... 388 Pole eines freiheitlich sterbenden bipolaren Herzens: Gefühl -5- Körper ............................................ 391 Mißverständnis als Textstrategie — Paralleltextverläufe und ihre durchschlagende Prophetie .................................... 396 Stückweise seine Glieder ablösen und euch aufrischen, Weiber! - Entgrenzung des Menschen ..................................... 399 In der Fülle der Freuden die kalte Hand des Todes - antonyme Paradoxa .......................................... 409 1. 6. 4. Wandel statt Wechsel, Entscheidungsphilosophie statt Transzendentalliebe ............................................. 412 Ich verändere mich, also bin ich ............................ 412 Es ist nichts erbärmlicher in der Welt als ein unentschlossener Mensch 416 Spiegelbild des Todes, Ermannung zum Tode, Ruhe der Seele im Bräutigamskuß mit dem Tod ................................ 421 Die Welt bleibt, was sie ist! ................................ 423 Vergleichendes Lesen: Kafkas Proceß Brechts Dreigroschenroman ................................ 427 2. Der Proceß ..................................................... 433 2.1. Argumentationsverläufe im Proceß ................................ 433 2. 1. 1. Anziehungskräfte: im Sog der Schuld, des Gerichts, des Todes, der Kanzel - Attraktion -?-/= Repulsion ........................ 434 2. 1.2. Trennwand zwischen den Gegensätzen: durchlässig, Gewichtung: ausbalanciert, Übergang: allmählich ................. 453 Zwei Parteien -5- ein Zeichen ............................... 454 Drinnen draußen - Topos: Luft ................................ 458 Richtig falsch - „schuldig“ versus „menschlich“ ............. 477 2. 1.3. Motivinterferenzen: juridischer Prozeß -r* Geschäfte der Bank h- das ganze Leben ............................................... 481 „Geschäfts“- und „Gerichts“-Vollstrecker ..................... 481 „Verteidigung“ = „Gefängnis“ = „Kirche“ = „Gericht“ = „Bank“ = „Anklage“ „Staat“) .................................. 486 2. 1. 4. Bildsprache: Überblenden und Kopieren ...................... 491 Bogenschießen mit verbundenen Augen ........................ 491 Zustand der „Heidelandschaft“: stabil ...................... 508 „Den Wahrheitsgrund des Unerklärlichen erklären“: „ein Versuch, der im Unerklärlichen enden muß“ ........... 511 2.2. Verlaufsstrukturen des Menschen/der Gesellschaft ............. 518 2. 2. 1. Der große Organismus - Autopoiese-Effekte menschlicher Organisationsformen .......................................... 518 2. 2. 2. Der Mensch ist unschuldig. Schuldig ist die Organisation.... 528 2. 2. 3. Autopoietische Gewaltstrukturen zwischen Prüglern und Geprügelten .............................................. 532 2. 2. 4. Wahrheit versus Notwendigkeit des Organismus, Verbessern versus Ausbrechen aus dem Organismus .............. 542 Wahrheit und nichts als die Wahrheit -?* Weltordnung der Lüge .. 543 „Nur weg von hier“ - Ausbruch aus dem Prozeß ............. 545 Prozeß-Logik -5- Lebenswille ............................... 548 3. Dreigroschenroman ............................................ 561 3. 1. Verlaufsmuster der Polly-Geometrie ............................ 561 3. 1. 1. Konfliktstrukturen einer männlichen Nebenbuhlerschaft im Kampf um eine Frau, Siege und Niederlagen: Smiles, Coax, Mac, O’Hara - die Pyramide ................................................. 564 Polly: „der Pfirsich“ - „ein Haufen Sinnlichkeit, nichts sonst!“ .... 565 Der starke Mann ficht. Der kranke Mann stirbt. - Auf- und Abwärtsbewegungen der Figurenverläufe im Konkurrenzkampf um Polly: Mac -r* Smiles, Mac -s- Coax, Mac -s- O’Hara ... 571 Mac -5- Smiles ........................................... 571 Mac -5- Coax ........................................... 581 Mac O’Hara ............................................... 598 3. 1. 2. Weibliche Konkurrenzverläufe: Polly -5- Fanny, Polly -5- Mary- das Dreieck .................................................. 612 Polly -5- Fanny ............................................ 612 Polly -5- Mary ............................................. 620 3. 1.3. Der Vater verhält sich zur Mutter wie der Schwiegersohn zur Tochter - das Viereck .................................... 632 3. 2. Verhältnis zwischen der Familie Peachum/Macheath und der National Deposit Bank - die günstige Verbindung .... 640 3.2. 1. Die Familie wächst zusammen ............................... 640 3. 2. 2. Pollys Preis ............................................... 644 3. 2. 3. Die National Deposit Bank .................................. 653 3.2.4. Krisenmarker in den Verläufen der Familienbildung: »4 Peackm/Macheath sowie die Überwindung der Krise .............. 659 3.2.5. Der dreifach todsichere Familienmord .......................... 665 Tabellarische Gegenüberstellung texttypischer Merkmale bei Kafka und Brecht.................................................. 671 Literatur ............................................................ 677
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publishDateSort 2016
publisher Königshausen & Neumann
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