Venkovský obchod Moravy a Slezska socio-ekonomické sondy

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Drápala, Daniel 1976- (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Czech
Veröffentlicht: Brno Centrum pro Studium Demokracie a Kultury [u.a.] 2014
Ausgabe:1. vyd.
Schriftenreihe:Etnologická řada 8
Schlagworte:
Online-Zugang:Abstract
Inhaltsverzeichnis
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adam_text Zusammenfassung 409 ZUSAMMENFASSUNG Dörflicher Handel Mährens und Schlesiens Sozio-ökonomische Untersuchungen Die Publikation Venkovsky obchod Moravy a Slezska [.Dörflicher Handel Mährens und Schlesiens] bietet einen komplexen Blick auf die Grundarten der Einzeihan- delstransaktionen, die für den Zeitraum vom 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus den zugänglichen Quellen nachzubilden sind. Die Arbeit ver- koppelt die Vorgehensweise der wirtschaftlichen und sozialen Geschichte mit je- ner der ökonomischen Ethnologie. Der Autor hat die Vielfalt der urkundlichen Dokumente, der zeitnahen Berichte der Reisenden und Journalisten, aber auch die Erinnerungen der Zeitgenossen und weitere ethnologische Quellen genutzt. Das Buch versucht den dörflichen Handel als kompliziertes System vorzustellen, wo neben den ökonomischen Funktionen auf lokaler und regionaler Ebene die sozialen und kulturellen Faktoren eine ebenso wichtige Rolle spielen. Das dörfliche Milieu Mährens und Schlesiens, das die dörflichen Gemein- den und auch Kleinstädte umfasste, ermöglichte im begrenzten Zeitraum die Anwendung verschiedener Arten von Warenaustausch zwischen dem Hersteller und dem Verbraucher. Dem Bauer, dem dörflichen oder städtischen Hand- werker boten sich einige Äxten und Gelegenheiten zur Abnahme der eigenen Erzeugnisse und auch zur Anschaffung alles Wichtigen, was er und seine Nächsten brauchten. Inwieweit der Einzelne in diesem System beteiligt war, hing von dem Milieu, in dem sich sein Leben abspielte, von der beruflichen und sozialen Angehörigkeit und von den seinerzeit individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Person ab. Die einfachste Art der Handelstransaktion stellte über Generationen hin- weg der direkte Tausch (Sachtausch oder Geldtausch) dar, der sich zwischen dem Hersteller und dem Verbraucher entwickelte. Ab dem Mittelalter hat aber die wirtschaftliche und demographische Entwicklung der Städte geholfen, fortgeschrittene Formen der Handelsorganisierung zu entfalten. Prinzipiell können wir drei unterschiedliche Kontaktarten unter den Teilnehmern der Handelstransaktion unterscheiden: 1. der Käufer besucht den Verkäufer in seiner stationären Verkaufsstelle; 2. der Kaufmann kommt zu dem Kunden in sein häusliches Milieu (im Fall der Haushandwerker, der Aufkäufer und Verkäufer); 3. Beide Parteien treffen sich zu dem festen Termin auf der dritten (neutralen) Stelle (tägliche, wöchentliche Märkte, jährliche Märkte — auch Jahrmärkte genannt, Viehmärkte bekannt als ,,tarmarky“(cz), bzw. weitere Marktgelegenheiten). 410 I Venkovský obchod Moravy a Slezska Die Märkte als wichtiges wirtschaftliches Werkzeug, die aber auch eine nicht unbedeutende symbolische Rolle spielten, waren integraler Bestandteil einer Reihe der von dem Herrscher zugeteilten Sonderrechte im Laufe des Mittelal- ters und der Neuzeit. Für die Städte stellten sie eine wichtige wirtschaftliche Anregung dar, die nicht unbedeutend zu ihrer weiteren Entwicklung beigetragen hat. Die Zustän- digkeit bezüglich ihrer Zuteilung hatte ab dem Mittelalter der Herrscher. Die mit den Märkten verbundene Agenda übten im 18. und 19 Jh. die zentralen Landesämter aus, die neben anderem auch z. B. jegliche Regelungen der Markt- termine genehmigen mussten. Die Veranstaltung aller Marktarten wurde mit den Rechtsnormen verbunden, die nicht nur die Veranstaltungstermine betra- fen, einschließlich ihrer eventuellen Regelungen, sondern auch die Verkaufszeit, Organisation der Marktplatzes, Funktionen der sgn. Marktkommissare und Marktaufsicht, ordnungsgemäßer Verkauf u.ä. Zuerst wurden in den Urkunden eher die Wochenmärkte erwähnt, die zur Versorgung der unvermeidbaren Lebensbedürfnisse der Stadtbewohner dienen sollten. Ab dem Mittelalter wurden aber die jahresmärkte — sgn. „jarmarky“ 0ahrmärkte), die Prestigeangelegenheit für die Städte, deren Termin meistens mit dem Feiertag des Kirchherren im Ort verbunden wurde. Mit der Zeit ist die Zahl der Jahrmärkte, die im Laufe des Jahres stattfanden, angewachsen. Die Initiative in diesem Prozess übten die Herrschaften und Selbstverwal- tung der einzelnen Städte aus. Deshalb verzeichnen wir im 19 Jh. schon eine gewisse Abwertung der Jahrmärkte. Die größeren Städte hielten sie für ein überwundenes wirtschaftliches Mittel und schafften sie zunehmend ab. Im Gegensatz bemühten sich kleinere Dörfer die Jahrmärkte zu organisieren, was ihnen auch öfter gelang. Die Jahrmärkte waren durch das Treffen verschiedener Berufs- und Pro- duzentengruppen gekennzeichnet. Die Landsleute verkauften hier ihre Züch- tungen, städtische Handwerker ihre Produkte. Regelmäßig nahmen an ihnen auch Berufskaufleute, sgn. „kramáři“(Krämer) teil, die mit ihren Waren die Jahrmärkte systematisch im größeren geographischen Umkreis besuchten. Auf den Jahrmärkten wurde deswegen eine ziemlich breite Warenskala angeboren. Die besondere Atmosphäre der Jahrmärkte als Orte, wo sich unterschiedliche Berufsgruppen, die Bewohner verschiedener Regionen und Kulturen trafen, zo- gen die Aufmerksamkeit der Reisenden und Journalisten an. Sehr oft erscheinen die Erinnerungen an den Jahrmarkt auch in den Memoiren der Zeitzeugen. Die Wochenmärkte fanden regelmäßig statt, in den kleineren Städten ein- mal in der Woche, die größeren Stadtsitze hatten gewöhnlich Wochenmärkte an zwei verschiedenen Wochentagen. Dieser Typ des Markthandels orientierte Zusammenfassung 411 sich vor allem auf das Angebot der landwirtschaftlichen Produktion und auf die Produkte der dörflichen und städtischen Kleinhändler. Mit der Zahl der teil- nehmenden Personen und mit der Artenzusammensetzung der Ware konnten die Wbchenmärkte mit der Größe der Jahrmärkte nicht konkurrieren, für die örtliche Wirtschaft waren sie aber manchmal wichtiger. Kernprodukt der Waren auf den Wochenmärkten war das Getreide, deshalb formten sich manche Wochenmärkte in Mähren und Schlesien zu den wichti- gen Handelszentren des Getreidetausches zwischen flachländlichen und bergi- gen Gebieten. Der wichtigste Wochenmarkt für die Getreide wurde im 18. und 19. Jh. Prostějov, wo bei jedem Markt große Mengen von Getreide gehandelt wurden. Nur in den großen Stadtsitzen formten sich auch Tagesmärkte, die Züchtungen und Kleinvieh angeboten. Zu den speziellen Marktveranstaltun- gen gehörten Viehmärkte, bei denen vor allem Rindvieh, aber auch Borsten- vieh, Schafe, Ziegen und Hühner angeboten wurden. Im 18. un 19. Jh. ist die Bestrebung den Viehmarkt von den Jahrmärkten zu trennen bemerkbar, mit denen sie nicht einmal der gleiche Abhaltungstermin und oder ein gemeinsamer Marktplatz verbanden. Immer strenger werdende hygienische Normen führten zur Schaffung selb- ständiger Viehmarktplätze an den Stadträndern. Außer Vieh aus der Hauszucht handelte man in Mähren auch mit Vieh aus Ungarn und Halič. Mähren und Schlesien stellten deshalb ein wichtiges Transitgebiet zwischen den bedeuten- den Zuchtgebieten im Osten und Südosten Europas und in Mittel- und West- europa dar. Zu den bedeutenden überregionalen Viehhandelszentren gehörten im 18. und 19. Jh. Olomouc, Lipník nad Bečvou, Ostrava und Hustopeče. Den Viehandel begleiteten nicht nur häufiger Aberglauben und Magie, sondern auch professionelle Viehhändler. Mit den Händlern sind im Volksbrauchtum auch eine Menge von Geschich- ten verbunden, die ihre betrügerischen Praktiken erwähnen. Zu den spezifischen Marktveranstaltungen gehörten auch Wallfahrtsmärkte, die sich in der Nähe der größeren Wallfahrtsorte formten sowie auch die Märkte mit Wolle und Leinen. Die durch die einzelnen Typen von Märkten abgewickelten Geschäfte spiel- ten jahrhundertelang eine bedeutende, in vielerlei Hinsicht schwer vertretbare Rolle im System der Distribution und Redistribution der Produkte und Waren, aber auch als ein Ort für die Verbreitung der Innovationen oder Informationen. Erst im 18. und 19. Jh., als mit den Marktprivilegien auch manche größere Dorfsitze beliehen wurden, fanden die Märkte ungeachtet der Entfernung in ei- nem, für die Dorfbevölkerung fremdem Milieu statt, das abseits der Mikrowelt ihrer Heimatgemeinde und ihrer sozialen und ökonomischen Struktur situiert wurde. Das bedeutet aber nicht, dass die Märkte das einzige Tauschmöglichkeit 412 I Venkovský obchod Moravy a Slezska___________________________________ der Ware für diesen Teil der Bevölkerung waren. Wenn wir den unmittelbaren Naturaltausch unter einzelnen Angehörigen der ländlichen Gemeinschaft oder individuelle Geschäfte auslassen, da wir darüber leider nur selten nähere Nach- weise haben, wurde im 18Jh. die dominante Stellung in der Versorgung der Dorfbevölkerung langsam durch zwei weitere Erscheinungen gestört — Hausie- rerhandel und die Händler in den feststehenden Geschäften. Beide verwirklichten sich wegen des Kleinvolumen-Handels im örtlichen und mikroregionalen ökonomischen System der ländlichen Dörfer vor allem während des 19. Jhds. Gegenüber den Märkten hatten sie einen Vorteil - der Akt des Handelns und des Geschäftes verlief im vertrauten Milieu. Die Zahl der Dorfhändler begann im 19Jh. zu wachsen. Zuerst erschienen sie nur in jenen Orten, wo sich die Frühformen der Fabrikerzeugung entwi- ckelten. Die Fabrikmitarbeiter ohne landwirtschaftliches Hinterland waren des- halb bei ihrer Versorgung auf diese Händler angewiesen. Im 19. Jh. wuchs die Bedeutung der Dorfhändler, denn es waren oft in einer Person die Berufe des Händlers mit dem Fleischer oder dem Wirt verbunden. Die Dorfhändler waren oft auch die Geber der kurzfristigen Darlehen, mittels dessen auch der Abkauf der bäuerlichen und handwerklichen Produkte organisiert werden konnte. Die erste Erwähnung des Hausiererhandels wurde schon im Mittelalter belegt. In Mähren und Schlesien begann er sich erst ab dem 18. Jh. zu entwickeln, wo er zur Ernährungsquelle der Bewohner der Berggebiete, Gebirgsfußgebiete oder anderer ökonomisch-benachteiligten Gebiete wurde. Im Rahmen des Hausie- rerhandels können wir den Hausiererabkauf (vor allem landwirtschaftlicher Produkte, aber auch Nutztiere, alter Lumpen, Knochen, Häute und der hand- werklichen Produkte) und Hausiererverkauf unterscheiden. Der Hausierhandel wird auch mit der Betreibung des Hausiererhandwerks (z. B. Drahtbinder, Gla- ser) verbunden. Als effektive Ernährungsquelle verwendeten ihn auch die Dorf- handwerker (Holz-Hersteller, Korbflechter, Hersteller von Besen, Textilien, Strohprodukte, Messerschmiede usw.). Mittels des Hausiererhandels gelang es mit der Zeit unter der Dorfbevölkerung auch die Fabrikprodukte (Textilien und Galanterie, Geschirr und andere Haushaltseinrichtung) zu verbreiten. Im Laufe des 18. und 19. Jh. profilierten sich in Mähren und Schlesien manche Regionen oder Orte, die durch ihre Hausiererhändler bekannt wurden — z. B. Líšeň bei Brno, Ost-oder Nordmähren. Der Hausiererhandel wurde oft als ungeeignete Erwerbsweise kritisiert, als verborgene Bettelei und schädliches ökonomisches Vorgehen. Deshalb wurde er wiederholt eingeschränkt. Sein Be- treiben war der amtlichen Aufsicht untergeordnet (Pflicht der Ausstellung des Scheines zur Ausübung der Tätigkeit, regelmäßige Kontrollen). Trotzdem ge- lang es nicht, diesen Beruf ganz zu eliminieren. Umgekehrt hat er für Hunderte von Menschen einen Ausweg für die Ernährungsversorgung bedeutet. Summary 413 SUMMARY Trade in Rural Environment in Moravia and Silesia Socio-Economic Probes The publication Venkovsky obchod Moravy a Slezska [ Trade in Rural Environ- ment in Moravia and Silesia] submits a coherent view of the basic ways of retail transactions that can be reconstructed based on available sources for the period from the 18th until the first half of the 20th century. The work interconnects the methods of economic and social history with the methods of economic ethnology. The author explored a plenty of archive documents, travellers’ and publicists contemporary reports as well as eyewitness’ memories and other ethnological sources. The book attempts to introduce the rural-area trade as a complex system where - on the local and regional level - the social and cultural factors play as important role as the economic functions do. The rural environment of Moravia and Silesia, including rural communi- ties as well as small towns, allowed - within a defined period — to exchange goods between producers and consumers in different forms. A peasant, a rural or a small-town craftsman could take more ways and opportunities how to sell their own products and to get everything that he and his relatives needed. To which extent a particular person became involved in this system was depend- ant on the environment in which he or she lived, on the professional and social affiliation as well as on immediate individual needs of the given person. Direct (in-kind or financial) exchange between the producer and the con- sumer constituted the simplest way of business transactions for generations. However, since the Middle Ages, the economic and demographic develop- ment of the town helped develop even the advanced forms of trade organiza- tion. In principle, we can differ three different ways of contacts between the participants in a business transaction: 1. the buyer attends the vendor at his stable sale place; 2. the vendor comes to the customer’s home environment (the case of peddling craftsmen, purchasers, and vendors); 3. both parties meet on a firm (deep-rooted) schedule at a third (neutral) place (daily, weekly markets or annual fairs - also called jarmark, cattle markets known as tar mark, or other trade opportunities). Fairs as an important economic tool, which played a quite important symbolic role, were an integral part of the many privileges granted by rulers in the Middle Ages and Modern times. In the case of towns, the fairs became an important economic stimulus contributing quite significantly to the further development of a town. It was the ruler who had the authority to grant the privileges since the Middle Ages. In the 18th and 414 i Venkovský obchod Moravy a Slezska 19th century, the administration related to the fairs was carried out by central provincial authorities that had to approve e.g. any modifications of fair dates, besides other things. Organization of all kinds of markets and fairs was con- nected with legal standards relating not only to the dates inch possible changes thereof, but also to selling hours, arrangements of the marketplace, function of so-called fair commissars and fair supervisions, fair sale etc. At the beginning, the deeds mention rather weekly markets that were to ensure necessary articles of everyday use for the inhabitants in towns. Since the Middle Ages, however, it was the annual fairs ֊ so-called jarmark — that became a prestigious event for towns. The term of these fairs usually related to the feast of the local church patron saint. However, the number of annual fairs held during the calendar year increased gradually. Aristocracy as well as administration of particular towns took the initiative in this process. There- fore, we can notice a certain decrease in the importance of annual fairs as early as in the 19th century. Bigger towns considered the fairs to be an obsolete economic tool and closed them down; on the contrary, bigger villages aimed more and more to organize the fairs, in which they repeatedly succeeded. Typical for annual fairs was gathering of various professional and producing groups. The villagers sold here what they grew; the town craftsmen sold their products. Also professional traders (so-called kramáři - grocers) took part in the fairs regularly. With their goods, they travelled systematically around the annual fairs within a larger geographic space. Therefore, there was offered a quite wide spectrum of goods in the annual fairs. The special atmosphere of annual fairs as a venue where different professional groups and inhabitants from different regions and of different cultures gathered drew the attention of travellers and publicists; memories of an annual fair appear also in the eyewitness memories. Weekly markets featured regular weekly periodicity; in smaller towns, they took place once a week; bigger towns mostly organized weekly markets on two different weekdays. This type of market events focused mainly on the offer of farm production and products of small rural and town craftsmen. With the number of the participating persons and with the variety of goods, the weekly markets could not compete with the size of annual fairs, nevertheless, they were often more important for the local economy. Corn was the key type of goods at weekly markets; some weekly markets in Moravia and Silesia shaped into important trade centres to exchange corn between lowlands and moun- tainous villages. In the 18th and 19th century, the town of Prostějov became the most important weekly market for trading in corn with huge volumes of corn sold on the occasion of every market. Summary 415 Only in bigger towns, even daily markets developed which offered farm products and small domestic animals. Cattle markets belong to special market events; they offered mainly beef cattle, but also pigs, sheep, goats and poultry. In the 18th and 19th century, there is obvious an effort to separate the cattle markets from the annual fairs as they often took place on the same day and at the same marketplace. The stricter hygienic standards resulted in establishing separate marketplaces for cattle at the outskirts. In Moravia, one traded also in cattle from Hungary and Galicia in addition to locally bred farm animals. Moravia and Silesia constituted an important transit area between significant breeders regions in the East and Southeast of Europe and Central and Western Europe. The towns of Olomouc, Lipník nad Bečvou, Ostrava, and Hustopeče belonged to the important supra-regional centres for the cattle trade in the 18th and 19th century. The cattle trade was accompanied not only by numerous superstitions and magic acts but also by bandlir — horse traders — professional cattle traders to whom many folk stories usually mentioning their underhand business practices relate. Specific market events included also pilgrimage markets, which developed near bigger places of pilgrimage, as well as wool and linen markets. Business transactions mediated by particular types of markets played for many centuries an important and in many respects irreplaceable role within the system of distribution and re-distribution of products and goods. They also served as a space for the spread of innovations and information. As late as until the 19th century, when even some bigger villages were awarded the market privileges, the markets and fairs were held — despite the distance - in an environment that was alien to the nature of rural inhabitants, situated outside the micro-world of their domestic village and its social and economic struc- tures. However, this does not mean that the markets and fairs would have been the only tool for exchanging the goods for this part of population. If we leave out the immediate in-kind exchange between individual members of rural communities, or particular business transactions, about which unfortunately we have thorough documents just rarely, in the 18th century the dominating position of markets and fairs in supplying the rural inhabitants started be- ing interfered with two new phenomena — peddlery and merchants in stable shops. Both phenomena were used for low-volume trades in the local and micro-regional economic system of rural communities mainly in the course of the 19th century. In contrary to markets and fairs, they featured one practical advantage - business transactions were closed in a well-known environment. The number of village merchants began to grow in the 19th century. At the beginning, they appeared mostly in the locations where early forms of 416 I Venkovský obchod Moravy a Slezska industrial production were developing. Factory workers without any agricul- tural hinterland were thrown on supplies from these merchants. During the 19th century, the importance of village merchants in rural environment rose because one person often acted as a merchant and in addition a butcher or an innkeeper by profession. Village merchants often provided short-time credits; with their help, purchase of farm or handmade products could be organized. The first mentions of peddlery are found in the Middle Ages. In Moravia and Silesia, peddlery started evolving as late as in the 18th century. It became a source of livelihood for the population in mountainous, foothill and other economically disadvantaged areas. Peddlery included door-to-door purchase (especially of what the local people grew, but also of farm animals, old rags, bones, skins, or craftsmens produce) and door-to-door sale. Peddlery is usu- ally connected with running a peddling handicraft (e.g. tinkers, glaziers); even rural craftsmen (wood-workers or producers of baskets, bosoms, textiles, straw-products, or knives) used peddlery as an effective source of livelihood. Through the door-to-door sale, factory products could be spread among ru- ral population (textiles and haberdashery, kitchen utensils, household equip- ments etc.). During the 18th and 19th century, several Moravian and Silesian regions or locations became famous for their peddlers ֊ e.g. Líšeň near Brno, Eastern or Northern Moravia. Peddlery was often criti- cized as an inappropriate way of earning ones living, hidden begging, and economically harmful phenomenon. Therefore it was restricted repeatedly. Peddlery was subjected to the control of the authorities (obligation of having a passport for peddling activities, regular inspections) yet this profession could not be fully eliminated. On the contrary, for hundreds of persons it was a way how to earn their living. Obsah i 417 OBSAH ÚVOD....................................................5 Exkurz první......................................20 TRHY...................................................23 Tržní privilegia...............................-.....23 Tržní termíny........................................40 Trhy v lokálním a regionálním hospodářském systému...60 Tržiště ............................................ 94 Ruch tržního dne.................................... 118 Exkurz druhý.....................................150 Denní trhy......................................... 153 Exkurz tretí.....................................163 Týdenní trhy ........................................164 Obchod s obilím na týdenních trzích .................183 Výroční trhy........................................204 Exkurz čtvrtý....................................247 Dobytčí trhy a obchod dobytkem......................248 Exkurz pátý......................................27^ Specifické tržní akce...............................281 Exkurz sestý.....................................292 418 I Venkovský obchod Moravy a Slezska MALOMĚSTŠTÍ A VESNIČTÍ KUPCI..................293 PODOMNÍ OBCHOD................................309 Právní, ekonomické a sociální souvislosti ..309 Podomní prodej .............................336 Podomní výkup ..............................352 Praktiky podomních obchodníků...............362 Životní realita podomování..................367 Exkurz sedmý..............................376 ZÁVĚR.........................................379 PRAMENY.......................................381 LITERATURA A TIŠTĚNÉ PRAMENY..................389 PODĚKOVÁNÍ....................................407 ZUSAMMENFASSUNG...............................409 SUMMARY.......................................413 Bayerische Staatsbibliothek München
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