Von der Staffelei auf die Straße politische Künstlerplakate der Russischen Revolution am Beispiel der ROSTA-Fenster

Die unzähligen Plakate, die in den Jahren nach der Russischen Revolution von 1917 entstanden, sind sprechendes Zeugnis der Allianz zwischen der Regierung der Bolschewiki und den russischen Künstlern. Sie geben Aufschluss über die historischen Ereignisse und zeugen vom Stilpluralismus der russischen...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Leimer, Miriam (VerfasserIn)
Format: Elektronisch Buchkapitel
Sprache:German
Veröffentlicht: 2013
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die unzähligen Plakate, die in den Jahren nach der Russischen Revolution von 1917 entstanden, sind sprechendes Zeugnis der Allianz zwischen der Regierung der Bolschewiki und den russischen Künstlern. Sie geben Aufschluss über die historischen Ereignisse und zeugen vom Stilpluralismus der russischen Kunst im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Ein Typus des politischen Künstlerplakats ist der der ROSTA-Fenster. Sie entstanden in der Interimsphase zwischen den revolutionären Umwälzungen und der Konsolidierung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung zu Beginn der 1920er Jahre. ROSTA ist die Abkürzung für die Russische Telegraphen-Agentur, eine staatliche Institution, in deren Auftrag die ROSTA-Fenster von Künstlerkollektiven hergestellt wurden. Der Begriff beschreibt mehrteilige Plakate, die mit einer reduzierten Form- und Farbwahl, einer einfachen Bildsprache und kurzen begleitenden Texten Mitteilungen der ROSTA auf einprägsame und unterhaltsame Weise illustrierten. Um die Bevölkerung über politische Ereignisse zu informieren und praktische Hinweise zur Lebensführung zu vermitteln, wurden diese mit Schablonen in hoher Auflage produzierten Plakate in Moskau, später auch landesweit, ausgehängt. Ihrem ursprünglichen Anbringungsort – den Schaufenstern der Geschäfte, die wegen des Bürgerkriegs und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Engpässe leer standen – verdankt sich die Bezeichnung ROSTA-"Fenster". Im September 1919 gründete der Graphiker und Karikaturist Michail Tscheremnych das erste ROSTA-Kollektiv in Moskau, für das Künstler wie der futuristische Dichter Wladimir Majakowski arbeiteten. Als künstlerisch gestaltete Plakate stellen die ROSTA-Fenster eine Schnittstelle zwischen Hochkunst und Gebrauchsgraphik dar. Als Auftragsarbeiten der staatlichen Nachrichtenagentur bewegen sie sich zwischen freiem künstlerischen Ausdruck und klarer Funktionsbestimmung.
Beschreibung:1 Online-Ressource (24 S.) zahlr. Ill.