Budownictwo kultury przeworskiej

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Michałowski, Andrzej 1971- (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Polish
Veröffentlicht: Poznań Wyd. Poznańskie 2011
Schriftenreihe:Z badań nad osadami okresu przedrzymskiego i wpływów rzymskich
Schlagworte:
Online-Zugang:Inhaltsverzeichnis
Abstract
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!

MARC

LEADER 00000nam a2200000 c 4500
001 BV037438578
003 DE-604
005 20130613
007 t|
008 110606s2011 xx ad|| |||| 00||| pol d
020 |a 9788371777240  |9 978-83-7177-724-0 
035 |a (OCoLC)734063689 
035 |a (DE-599)BVBBV037438578 
040 |a DE-604  |b ger  |e rakwb 
041 0 |a pol 
049 |a DE-19  |a DE-12 
084 |a 6,11  |2 ssgn 
100 1 |a Michałowski, Andrzej  |d 1971-  |e Verfasser  |0 (DE-588)1023929724  |4 aut 
245 1 0 |a Budownictwo kultury przeworskiej  |c Andrzej Michałowski 
264 1 |a Poznań  |b Wyd. Poznańskie  |c 2011 
300 |a 352 S.  |b Ill., graph. Darst. 
336 |b txt  |2 rdacontent 
337 |b n  |2 rdamedia 
338 |b nc  |2 rdacarrier 
490 0 |a Z badań nad osadami okresu przedrzymskiego i wpływów rzymskich 
500 |a Zsfassung in dt. Sprache 
648 7 |a Geschichte 400 v. Chr.-100  |2 gnd  |9 rswk-swf 
650 0 7 |a Przeworskkultur  |0 (DE-588)4176107-8  |2 gnd  |9 rswk-swf 
650 0 7 |a Siedlungsarchäologie  |0 (DE-588)4181216-5  |2 gnd  |9 rswk-swf 
650 0 7 |a Funde  |0 (DE-588)4071507-3  |2 gnd  |9 rswk-swf 
650 0 7 |a Bauweise  |0 (DE-588)4144202-7  |2 gnd  |9 rswk-swf 
689 0 0 |a Przeworskkultur  |0 (DE-588)4176107-8  |D s 
689 0 1 |a Bauweise  |0 (DE-588)4144202-7  |D s 
689 0 2 |a Funde  |0 (DE-588)4071507-3  |D s 
689 0 3 |a Geschichte 400 v. Chr.-100  |A z 
689 0 |5 DE-604 
689 1 0 |a Przeworskkultur  |0 (DE-588)4176107-8  |D s 
689 1 1 |a Siedlungsarchäologie  |0 (DE-588)4181216-5  |D s 
689 1 2 |a Bauweise  |0 (DE-588)4144202-7  |D s 
689 1 3 |a Geschichte 400 v. Chr.-100  |A z 
689 1 |5 DE-604 
856 4 2 |m Digitalisierung BSB Muenchen 2  |q application/pdf  |u http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=022590560&sequence=000003&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA  |3 Inhaltsverzeichnis 
856 4 2 |m Digitalisierung BSB Muenchen 2  |q application/pdf  |u http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=022590560&sequence=000004&line_number=0002&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA  |3 Abstract 
940 1 |n oe 
942 1 1 |c 307.09  |e 22/bsb  |f 09015  |g 438 
942 1 1 |c 930.1  |e 22/bsb  |f 09014  |g 438 
942 1 1 |c 307.09  |e 22/bsb  |f 09014  |g 438 
942 1 1 |c 930.1  |e 22/bsb  |f 09015  |g 438 
943 1 |a oai:aleph.bib-bvb.de:BVB01-022590560 

Datensatz im Suchindex

DE-19_call_number 0900/NF 1630 M621
DE-19_location 90
DE-BY-UBM_katkey 4465734
DE-BY-UBM_media_number 41634881770010
_version_ 1823054781344645120
adam_text Zusammenfassung Das Bauwesen umschreibt die Technik und die damit verbundenen Fertigkeiten, die es er¬ möglichen, ein Gebäude zu errichten und es im Laufe seines Bestehens zu erhalten. Es ist mit einem der größten zivilisatorischen Bedürfnis¬ se verbunden, nämlich der Notwendigkeit der Gewährleistung von Sicherheit und Privat¬ sphäre, zu deren deutlichsten Manifestationen zweifelsohne Häuser gehören. Der Stand unseres Wissens zum urgeschich¬ tlichen Bauwesen ist untrennbar mit der Unter¬ suchung der Siedlungen und der Erforschung der dort dokumentierten Reste von Wohn- und Wirtschaftsbebauung verbunden. In der pol¬ nischen Fachliteratur wurden trotz einer recht umfangreichen Zahl von Ausgrabungsberichten - die allerdings meist eher einen rein deskrip¬ tiven Charakter haben - nur verhältnismäßig wenige monographische Arbeiten vorgelegt, die sich bemühen, die Studien vorgeschichtli¬ cher Siedlungsproblematik und damit auch des Bauwesens der letzten Jahrzehnte zusammenzu¬ fassen. Zumeist behandeln diese Bearbeitungen Fragen, die mit der frühgeschichtlichen Prze- worsk-Kultur verbunden sind. In den letzten Jahren brachten zahlreiche in Polen durchgeführte Notgrabungen eine massi¬ ve Erweiterung der Datenbasis mit immer neu¬ en archäologischen Fundplätzen mit sich, die nun auch endlich großflächig erkannt und un¬ tersucht werden konnten. Die Siedlungen der jüngeren vorrömischen Eisenzeit, der römis¬ chen Kaiserzeit sowie der Völkerwanderungsze¬ it machen dabei den bedeutendsten Anteil aus. Die archäologische Forschung hat mit ihnen ausgezeichnete Quellen zur Einschätzung der tatsächlichen Struktur der Siedlungsorganisa¬ tion und des Erscheinungsbildes der Bebauung gewonnen. Es hat sich dabei gezeigt, dass das bisherige in der Literatur diskutierte Bild der Errichtung von Häusern sowie der Binnen¬ struktur der Siedlungen, das auf dem bisheri¬ gen Forschungsstand basierte, neu bewertet werden muss. Die für das Arbeitsgebiet noch vor kurzem betonte These, dass einfache Gru¬ benhäuser für die Przeworsk-Kultur besonders charakteristisch seien, erwies sich dabei als mit der tatsächlichen Befundsituation nicht de¬ ckungsgleich. Vielmehr zeigte sich, dass deren architektonische Merkmale mit dem Territo¬ rium verknüpft sind, dass als Germania Magna bezeichnet wird. Diese Situation betonte z. B. besonders J. Schuster, der die Notwendigkeit einer Neube¬ wertung des Forschungsstandes am Beispiel der Siedlungsstruktur und des Bauwesens zwischen Oder und Bug und eine ähnliche methodische Wende verlangte, die in den letzten Jahren für die ostdeutsche Archäologie zu verzeichnen ist. Die vorliegende Arbeit versucht, das Bauwe¬ sen der Przeworsk-Kultur durch das Prisma der zugänglichen archäologischen Quellen näher zu betrachten. Die zu diesem Zweck ausgewählte Gruppe von Fundplätzen umfasst die kom¬ plette chronologische Spanne von der jüngeren vorrömischen Eisenzeit bis zur Völkerwande¬ rungszeit im gesamten Verbreitungsgebiet. Um die Bauprozesse, die uns im Befund der archäo¬ logischen Fundplätze entgegentreten, besser verstehen zu können, beziehen wir uns hier u. a. auf theoretische Ansätze, insbesondere auf solche des Holzbauwesens und der Zimmerei. Sie gewährleisten eine genaue terminologische Ansprache und Evaluierung der Bauabläufe als auch der Elemente der Baukonstruktionen. In einem ersten Arbeitsschritt soll anhand des zugänglichen Quellenbestandes - darunter Erwähnungen in schriftlichen Quellen - die Problematik der Nutzung einzelner Baustoffe im Zusammenhang mit den klimatischen Be¬ dingungen und den damit verbundenen Bedür¬ fnissen der Bevölkerung der Przeworsk-Kultur, analysiert werden. Danach erfolgt die nähere Betrachtung der Grundlagen des Zimmerei- wesens und seiner Entstehungs- sowie Entwi¬ cklungsgeschichte. Es soll dabei geprüft wer¬ den, ob und in welchem Ausmaß es bei den an der Zeitenwende wirkenden Baumeistern An- Zusammenfassung 283 wendung fand. Weiterhin werden konstruktive Grundlagen einzelner Bestandteile der Gebäu¬ de präsentiert und es wird versucht, diese Merk¬ male am archäologischen Befund zu zeigen. Die ersten drei Abschnitte stellen die Ein¬ führung zur eigentlichen Analyse der Quellbasis dar, die über Ausgrabungen gewonnen werden konnte. Die hier berücksichtigten archäologis¬ chen Befunde werden in zwei grundlegende Kategorien unterteilt, die allerdings oft in der Ausgrabungspraxis schwer genau zu trennen sind: Gebäude ohne Keller, deren Nutzungszo¬ ne unterhalb des Laufhorizontes der Siedlung eingetieft ist (Grubenhäuser), sowie „klassische ebenerdige Gebäude. Diese Festlegungen sollen dazu dienen, aufzuzeigen, mit welchen Kon¬ struktionstypen wir während der Przeworsk- Kultur grundsätzlich rechnen können, welche von ihnen wann und wo besonders bevorzugt wurden und welche Funktionen die einzelnen Gebäudekategorien in den Siedlungen erfüllen konnten. I. Baustoffe Die Art der für die Konstruktion genutzten Bau¬ stoffe ist stets von Gesichtspunkten der Bedürf¬ nisse einer Wohnfunktion und/oder wirtschaft¬ lichen Bestimmung determiniert worden. Die Wahl dieser Materialien unterlag zudem vielfa¬ chen weiteren Faktoren, die aus zivilisatorischen und kulturellen Gegebenheiten der Gesellschaft sowie auch geographischen und klimatischen Bedingungen resultierten, in deren Rahmen der sie nutzende Baumeister agierte. Alle Daten weisen darauf hin, dass in der Klimazone Mitteleuropas über Jahrtausende Holz der Hauptbaustoff war und hier seit der Jungsteinzeit eine dominierende Rolle spielte. Auch die Schrift De origine et situ Germanorum des römischen Historikers Tacitus betont aus¬ drücklich für das Gebiet der breit verstandenen Germania Magna die bevorzugte Nutzung von Holz und verneint gleichzeitig die Möglich¬ keit der Verwendung anderer Rohstoffe zur Errichtung von Gebäuden. Grundsätzlich war - sowohl im urgeschichtlichen als auch im mittelalterlichen oder rezenten Bauwesen - die ständige und einfache Verfügbarkeit dabei der entscheidende Faktor. Holz zeichnet sich als Baustoff besonders durch die Leichtigkeit der daraus gefügten Kon¬ struktionen bei gleichzeitiger Widerstandsfähig¬ keit und Beständigkeit aus. lis hat sehr gute· bauphysiologische Atmungs- und Wärmcspei- cherungs- bzw. Dämmeigenschaften. Zudem können sehr einfach Fertigteile hergestellt wer¬ den, die zur Errichtung von Holzgebäuden unentbehrlich sind. Sie ermöglichen es u. a. auch, reparaturbedürftige Teile des Baukörpers mit geringem Aufwand auszutauschen. Zwar sind erhaltene hölzerne Gebäuderestc aus Siedlungen der Przeworsk-Kultur äußerst rar, doch sind wir dennoch imstande festzustel¬ len, dass als wichtigste Baumaterialien Hölzer von Kiefern und Eichen genutzt wurden. In höheren Lagen konnte neben Eichen- auch Tannenholz eingesetzt werden. Weiterhin fand auch Eschenholz als Baustoff eine Nutzung (Tab. 1). Ein weiterer Rohstoff, der im Bauwesen der Przeworsk-Kultur eine wichtige Rolle spielte, war Lehm. Er hat ausgezeichnete plastische Ei¬ genschaften, weshalb er neben Holz bis heute am meisten im traditionellen Bauwesen ver¬ wendet wird. Die Frage einer breiteren Nut¬ zung von Lehm als Baumaterial in der mitte¬ leuropäischen Zone kann aus archäologischer Sicht nur wenig belegt werden, was vielleicht damit zusammenhängen wird, dass sich derar¬ tige Befunde schlichtweg nicht erhalten haben und die daraus errichteten Konstruktionen ero¬ diert und somit im Befund nicht ablesbar sind. Das ist insofern wesentlich, als ethnographische Quellen für diese Gebiete in neuerer Zeit eine allgemeine Verwendung von Lehm zum Wan¬ daufbau belegen. Die Nutzung von Lehm im Bauwesen des vorrömischen Zeitraumes und während der römischen Einflüsse in den Gebie¬ ten Nord- und Mitteleuropas kann durch Hüt- tenlehmfragmente, die in einer großen Anzahl von Siedlungen entdeckt worden sind, belegt werden. Lehm wurde zur Verstärkung und Ab¬ dichtung der Wände eingesetzt und meist auf Flechtwerk aufgebracht. Weiterhin wurde die¬ ser Rohstoff auch zur Fertigung von Fußböden sowie för den Bau von Herden eingesetzt. 284 Zusammenfassung Die Nutzung von Stein als Baustoff des mitteleuropäischen Kulturbereiches wird we¬ itgehend als recht neue Konstruktionslösung betrachtet. Tacitus erwähnt sogar explizit, dass Steine in der Germania Magna nicht als Bauma¬ terial genutzt worden sind. Doch scheinen sie nicht selten für Substruktionen für Holzwände gedient zu haben. Bislang konnten noch keine Befunde doku¬ mentiert werden, die die Nutzung von Soden für das Bauwesen der Przeworsk-Kultur bestäti¬ gen. Möglicherweise rührt ihr Fehlen von den gleichen Zerstörungsfaktoren her, die für den Mangel an Nachweisen von Lehmbau anzu¬ nehmen sind. Soden stellen ein ausgezeichnetes Baumaterial dar, das eine natürliche Isolations¬ schicht bildet und den Wärmeverlust deutlich begrenzt. Die verbreiteste Anwendung erfuh¬ ren Soden während der vorrömischen Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit in Skandinavien, Jutland sowie auf den Nordfriesischen Inseln. Sie wurden dort zum Errichten der Wände als auch zur Beheizung der Holzgebäude ver¬ wendet. Es kann angenommen werden, dass sich das urgeschichtliche Bauwesen Mitteleuropas zahl¬ reicher Rohstoffe bediente, die in der direkten Nähe der damaligen Siedlungen vorhanden waren. Besonders wird hier zweifelsohne Stroh intensiv genutzt worden sein, das zum Decken der Dächer diente. Anstelle von Stroh wurde auch seltener Heu und bedeutend öfter Reet verwendet. Daneben wurden zum Dachdecken auch Pflanzen wie Heidekraut oder Quecke sowie Schaben — die verholzten Teile von Lein oder Hanf- und auch Moos genutzt. Stroh und Schilfrohr konnten weiterhin auch als Materia¬ lien zur Füllung und Isolation der Wandkon¬ struktionen dienen. Zur Verdichtung der Wän¬ de wurde zudem Moos genutzt. II. Geräte und Zimmereiwerkzeuge Der Zimmermann benutzt, wie jeder Han¬ dwerker, das für seinen Beruf geeignete Instru¬ mentarium, das während der Holzbearbeitung und dann während des Errichtens des Bau¬ werkes unentbehrlich ist. Die Zimmereigegen¬ stände werden in zwei grundlegende Gruppen eingeteilt, die als Zimmereiwerkzeuge sowie als Zimmereigeräte bezeichnet werden können. Als Zimmereigeräte wird die Werkzeug¬ gruppe bezeichnet, die zur Vorbereitung des Bauholzes auf seine entsprechende Bearbeitung durch Zimmereiwerkzeuge sowie zur Prüfung der Qualität der ausgeführten Arbeiten dient. Es handelt sich also um Geräte, die zur Dur¬ chführung von Messungen genutzt werden sowie bei der Bestimmung (Trassieren) des Materials notwendig sind. Hinzu werden auch Hilfsgeräte gerechnet, die das Einsetzen des zu bearbeitenden Materials in die entsprechende Position ermöglichen. Die Zimmereigeräte bestanden oft aus orga¬ nischem Material und sind daher zumeist im archäologischen Befund nicht mehr überliefert. Ihre Erwähnung in den zeitgenössischen Schrift¬ quellen sowie die Abbildung in der Ikonogra¬ phie des mediterranen Raumes sind allerdings ein Beweis, dass sie im Bauwesen tatsächlich eingesetzt worden sind. Ethnographische Quel¬ len, die auf die Nutzung solcher Werkzeuge im traditionellen Bauwesen hinweisen, machen es möglich, die Formen und die Anwendung des hier dargestellten Zubehörs von der Antike bis zur Gegenwart nachzuvollziehen. Zimmereiwerkzeuge dienen der direkten Holzbearbeitung. Sie werden in Abhängig¬ keit ihrer Funktion untergliedert. So handelt es sich um Werkzeuge zum Zimmern, Schneiden, Hobeln und Bohren. Werkzeuge zum Hauen werden dagegen als Hauwerkzeuge bezeichnet. Zu ihnen gehören Äxte, Beile sowie Meißel. Sie dienen zur Holzbearbeitung durch Schläge sowie teilweise zur Holzabarbeitung. Werk¬ zeuge dieses Typs spielten sehr oft neben dem alltäglichen Einsatz auch bei der Bewaffnung eine Rolle, was besonders in Bezug auf Äxte/ /Beile angenommen werden kann, die noch in jüngeren Zeiträumen der Dorfbevölkerung als Kampf- oder Jagdwaffe gedient haben. Eine Dexel, auch Dechsel, Dachs- oder Querbeil genannt, ist im Holzbau das Werk¬ zeug mit der entscheidend ältesten Herkunft. Sie besteht einerseits aus einer Klinge, die quer geschäftet ist und senkrecht zum Griff steht. Die Tüllendexel der vorrömischen Eisen¬ zeit und der römischen Kaiserzeit finden sich recht zahlreich in Fundzusammenhängen der Zusammenfassung 28S Latènekultur sowie der Puchów- und der West¬ baltischen Kultur. Sie stammen weiterhin aus Kontexten der Pommerschen-, der Jastorf-, der Luboszyce- und der Wielbark-Kultur sowie aus der Dębczyno-Gruppe und sie tauchen auch im eibgermanischen Gebiet auf. Aus den Gruppen der Przeworsk-Kultur kennen wir 22 Werk¬ zeuge dieses Typs (Tab. 2), die auf Fundplätzen aller Phasen registriert wurden (Tab. 3). Quer¬ beile (ascia) wurden im Römischen Kaiserre¬ ich als grundlegende spezialisierte Zimmerei¬ werkzeuge eingesetzt, die zur Bearbeitung von Holzflächen dienten. In der Przeworsk-Kultur stammen solche Werkzeuge aus Kraków-Nowa Huta-Mogily. Sie werden die in die Phase C2- -D, datiert und stellen eine typische Form der römischen Provinzen des spätrömischen Zei¬ traumes dar. In der römischen Zimmerei wurde das Beil [dolabra), bei dem die Klinge längs geschäftet ist und senkrecht zum Griff steht, zur Holzbe¬ arbeitung eingesetzt. Mit den aus den Gebieten des römischen Staates kommenden Einflüssen gelangte dieser eiserne Werkzeugtyp zu den be¬ nachbarten Stämmen im europäischen Barba- ricum vor, was auf den Fundplätzen der römis¬ chen Kaiserzeit sowie der Völkerwanderungszeit gut ablesbar ist. Die größte Konzentration de¬ rartiger Funde ist für diesen Zeitraum an der Oberen und der Mittelelbe sowie bei der Lu- boszyce-Kultur an der Neiße zu verzeichnen. In der Przeworsk-Kultur beginnt ihre Anzahl zwar bereits ab einem frühen Zeitpunkt der römis¬ chen Einflüsse zu steigen, setzte sich dann aber erst zu einem späteren Zeitraum der römischen Einflüsse bzw. in der Völkerwanderungszeit endgültig durch (Tab. 5). Beitel sind Werkzeuge zur spanenden Holz¬ bearbeitung, die aus einem Griff und einer geraden Klinge am schmalen Ende des längs eingesetzten Blattes bestehen und schräg ange- schärft sind. Sie unterscheiden sich durch die Breite und Stärke des Messerquerschnitts wie auch durch Formgebung der Klinge. In Abhän¬ gigkeit der Art und Weise der Verbindung des HolzgrifFes mit dem Messer werden Tüllenbei¬ tel und Griffdornbeitel getrennt. Die Tüllenbeitel waren während der gesam¬ ten La Tène-Kultur die dominierende Form und gehörten auch im Römischen Kaiserreich geläufigen Werkzeugen. Nördlich der Sudeten und der Karpaten treten Tüllenbeitel sehr sehen auf. Aus den Funden der Pr/.eworsk-Kultur sind nur sechs oder evtl. sieben Exemplare bekannt (Tab. 6). Im Gegenteil zu den Tüllenbeiteln werden Grirfdornbeitel sehr selten in Kontexten der Latènekultur angetroffen und erscheinen nur sporadisch in den europäischen Gebieten des Bar- baricums. In den Westprovinzen des Römischen Imperiums waren sie dagegen weiter verbreitet. In sechs Siedlungen der Przeworsk-Kultur fanden sich acht derartige Werkzeuge (Tab. 6). Als getrennte Werkzeugkategorie der Pr/.e¬ worsk-Kultur werden zwei Exemplare der Beitel hervorgehoben, àie per analógiám zu ähnlichen Formen der früheren Bronzezeit-in Mitteleu¬ ropa als Barrenbeitel zu bezeichnen sind. Sie scheinen formal mit Werkzeugen ohne Griff aus dem mediterranen Raum verbunden zu sein. Diese Werkzeuge werden im Holzbau zur Ausführung enger Schlitze verwendet. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie, ähnlich den zu ihnen hinsichtlich der Größe analogen Exemplaren der Stiftbeitel, auch zur präzisen handwerklichen Bearbeitung anderer organischer Rohstoffe dienten. Werkzeuge zum Zerschneiden oder Ein¬ kerben des Holzes werden als Säge bezeichnet. Derartige Formen waren in der vorrömischen Eisenzeit in Mitteleuropa generell nicht sehr zahlreich. Sie stammen hier hauptsächlich aus Zusammenhängen der Latènekultur; einzelne Exemplare wurden auch auf Fundplätzen der Puchów-, der Pommerschen- und der Westbal¬ tischen Kultur sowie im eibgermanischen Raum dokumentiert. Aus dem Gebiet der Przeworsk- Kultur kennen wir vier Sägeblätter (Tab. II). Trotz der Unterschiede ihrer Konstruktion und Größe können sie alle der Gruppe der einhän¬ digen Sägen zugerechnet werden. Schnitzgeräte verleihen dem zu bearbeiten¬ den Holz eine ebene bzw. glatte Oberfläche und passen das Werkstück genau an bestimmte For¬ men und Größen an. Das Werkzeug, das hier¬ für in der Przeworsk-Kultur eingesetzt wurde, war das Schabmesser, der halbrunde Böttcher¬ meißel. Außer in der Latènekultur wurden sie im eibgermanischen Gebiet und in den Grup¬ pen der Westbaltischen Kultur genutzt - dort 286 Zusammenfassung vorwiegend in der Sambia-Gruppe. Aus Konte¬ xten der Przeworsk-Kultur sind drei Schabmes¬ ser bekannt (Tab. 13). Bohrgeräte dienen zur Ausführung runder Öffnungen im Holz, z. B. der Verbindung der Holzelemente mit Dübeln. In Mitteleuropa ver¬ breiteten sich Bohrmeißel in Folge der wirtscha¬ ftlichen Kontakte der Kelten. Löffelbohrer sind in der Latènezeit für die Phasen С bis D belegt, wo sie hauptsächlich aus keltischen Siedlungen stammen. Im Zeitraum von Lt D sowie zu einem früheren Zeitpunkt der römischen Einflüsse tre¬ ten sie auf Fundplätzen der Puchów- Kultur auf. Später erscheinen sie auch in den Inventaren der Luboszyce-Kultur sowie der Dębczyno-Gruppe. An den Standplätzen der Przeworsk-Kultur sind vier Exemplare dieser Werkzeuge nachweisbar (Tab. 11.15). Alle stammen vom Übergang der späten Kaiserzeit zur Völkerwanderungszeit. Spiralbohrer stammen ausschließlich aus Fundzusammenhängen der Latènekultur, wo sie heute in die späte Latènezeit datiert wer¬ den. Das einzige Exemplar eines Spiralbohrers gleicher Datierung aus Mitteleuropa stammt vom Fundplatz der Przeworsk-Kultur in Opo- le-Groszowice. Sein Auftreten sollte mit dem Instrumentarium der Zimmermänner aus dem Gebiet der römischen Provinzen verbunden werden. Zimmermänner nutzten zudem noch andere Werkzeuge. Hier sind besonders Hämmer er¬ wähnenswert, die aus Holz hergestellt wurden und zum Einschlagen von Keilen dienten oder gemeinsam mit Äxten zum Spalten des Holzes sowie zum Schlagen von Meißeln, zum Fixieren von Holzdübeln und anderen Elementen des Holzbaus genutzt worden sind. Auch wurden Raspeln genutzt, die - grö¬ ber gezahnt - den Feilen ähnlich sind und zum Abreißen und Vorglätten des Holzes an für Hobel schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden. III. Grundlegende Holzbaukonstruktionen Die Errichtung eines Gebäudes in Holzbau¬ weise ist bis zu seiner Fertigstellung mit einer Reihe von Arbeitsschritten des Zimmermanns verbunden. Sie basieren auf der Anwendung einfacher Zimmereikonstruktionen, die auf eine tradierte, von Generation zu Generation übernommene Weise ausgeführt werden und auf dem Gefühl und der Erfahrung des Han¬ dwerkers basieren. Zur Ausführung wurden im Laufe der Zeit verschiedene Systeme verwendet, die sowohl Klima- als auch Nutzungsbedürfnis¬ sen sowie den vorhandenen Ressourcen sowie den Fertigkeiten ihrer Konstrukteure entspro¬ chen haben. Auch in der Zone der nordmitte¬ leuropäischen Tiefebene haben sich während fünf Jahrtausenden, in denen das Zimmerman¬ nshandwerk angewendet und vervollkommnet wurde, gewisse Prozeduren und Techniken der Errichtung von Holzgebäuden ausgebildet, die zum traditionellen Methodenkanon des Han¬ dwerkers gehören. Im archäologischen Zusammenhang tref¬ fen wir zumeist nur Spuren an, die sich aus¬ schließlich im Fundamentbereich abzeichnen und somit die einzig aussagekräftige Quelle zum Hausbau darstellen. Auf der Basis der ge¬ genwärtigen Quellenlage und der erhaltenen Traditionen des traditionellen Holzbaus sind wir jedoch imstande, die verwendeten Kon¬ struktionselemente in den letzten Jahrhunder¬ ten des Altertums herauszuarbeiten. Die wichtigsten Konstruktionselemente des Gebäudes stellen das Dach sowie die Wände dar, die es damit vom der Umgebung abgren¬ zen. Das Dach ist eine schützende Membran, die den Innenraum des Gebäudes vor den at¬ mosphärischen Einflüssen bewahrt, aber da¬ durch auch besonders den Unbilden der Wit¬ terung ausgesetzt wird. Es besteht aus einer Tragkonstruktion - dem Dachstuhl - und der durch diese gestützten Dachhaut. Im urgeschichtlichen Bauwesen werden die Tragkonstruktionen gewöhnlich von Dach- und Wandpfosten gebildet, die zusammen das Dach stützen. Seit der Späthallstattzeit bestand durch die Anwendung einer inneren Rostkon¬ struktion die Möglichkeit, das Dach von den Außenwänden unabhängig zu machen. In der Folge begann man teilweise, statisch autonome Konstruktionen auszuführen, die direkt auf dem Untergrund aufgesetzt wurden. Trotzdem war das Dach oft mit der äußeren Wandkonstruk¬ tion verbunden, die dann neben dem Schutz Zusammenfassung 287 auch eine tragende Funktion erfüllt, indem sie die Dachlast auf den Grund ableitet. Die archaischste Form des Dachstuhls ist der Firstpfostenbau. Er bildet eine zweischiffige Aufteilung des Innenraumes. Das Dachgewicht ruht hier auf einem Tragrahmen, zu dem ver- tikale Elemente in Form nach oben gegabelter Holzpfosten gehören, auf denen die Pfetten, horizontale Querbalken, ruhen. Die Pfosten werden in zwei Reihen verteilt. Oben werden sie durch Unterzüge verbunden, auf denen Hälblinge aufliegen, die hauptsächlich die Qu- erbalken stützen. Die Nutzung von Hälblingen hängt mit dem Vorhandensein der die Wände verbindenden Querbalken des Gebäudes zu- sammen. Die Lage der Balken der Firstpfette, oberhalb der zwei Reihen der Pfosten der die Zwischenpfette verbindenden Unterzüge, er- mÖglichte eine Vergrößerung der Fläche des Gebäudeinnenraumes und seine dreischiffige Längstaufteilung. In der Fachliteratur herrscht die Meinung vor, dass Sparrendächer, die aus mehreren, hintereinander in Firstrichtung gestaffelten Sparrenpaaren bestehen, aufgrund der kompli- zierten Konstruktionsweise in früher Architek- er noch nicht eingesetzt wurden und sich erst in> 18. Jh. entwickelt haben. Andere Bearbei- terweisen daraufhin, dass sie schon im frühen Mittelalter eingesetzt worden sein könnten. B. Schier sieht sie dagegen als westgermanische Er- fi»<iung an, die zwischen 500 und 800 n. Chr. aadem niederdeutschen Raum nach Mitteleu- fopa vordrang h Falle größerer Wandabstände werden Kehlbalkengebinde eingesetzt, die das Dur- rgen des Daches verhindern und es aus- •«b sollen. Hierfür muss jedoch mit einem Zie^ch späten Zeitpunkt ihrer Einführung lehnet werden Bei Gebäuden mit einer sehr großen Breite, -* bänden zwischen den Außenwänden über 6 m> werden die Dächer mit einem W versehen, bei denn der belastete l en ľ **» ^angt und die Kräfte £ d* Streben abgeleitet werden. Derartige Auktionen, die sich aus den älteren For- d Pfettendächer herleiten lassen, wurden von römischen Zimmermännern ge- Bei der Blockbauweise kann eine besondere Form von Dachkonstruktionen, das sog. Vielp- fettendach eingesetzt werden. Hierbei werden immer kürzere Rundhölzer nach oben gestaf- feit. Zumeist handelt es sich um Satteldächer, obwohl sie bei der gleichmäßigen Abkürzung aller Pfetten auch pyramidial sein können. Das Hauptmaterial zur Deckung der Dä- eher der traditionellen Holzgebäude war gewiss zumeist Stroh sowie Schilfrohr, seltener Nadel¬ holz- oder Zitterpappelschindeln sowie Heide- kraut oder Quecke. Zur Deckung der Dächer dienten weiterhin auch Rasensoden. Die damit bedeckten Dächer sind jedoch sehr schwer, wo- durch sie im Vergleich zu Dächern mit Stroh¬ oder Schilfrohreindeckung einen kleineren Neigungswinkel der Dachfläche erfordern. Wände sind vertikale Bauteile, die die Au- ßenseiten des Gebäudes begrenzen und vor den atmosphärischen Einflüssen schützen bzw. die Innenfläche des Hauses in Räume gliedern. In Abhängigkeit von den eingesetzten Konstruk- tionsmethoden können wir es mit Fachwerk oder massiven Wänden zu tun haben. Der Fachwerkbau ist eine der einfachsten und gleichzeitig ältesten Arten des Konstrui¬ erens von Wänden, die ohne Unterbrechung im europäischen Holzbau vom ersten Auftre¬ ten fester Gebäude im Neolithium bis heute verwendet wird. Fachwerke bestehen aus einer Tragkonstruktion, die alle vertikalen und ho- rizontalen Lasten des Gebäudes auf den Ba- ugrund ableitet, sowie aus der Ausfachung. Die Gefache - Wandfüllungen - sind gewöhnlich in einem weniger stabilen Material ausgeführt. Mit den zum Bau der Wände eingesetzten Ma¬ terialien und Techniken ist die typologie Differenzierung von Wanden verbunden, beim Fachwerkbau beobachtbarsrnd. Als Massivbau aufgeführte Wande ubertra- gen außer dem Eigengewicht *£«^ dene - Belastungen und die durchlas geübt werden, konstmkuonen sind verschieden.: K aus horizontalen Elemen en , die 288 Zusammenfassung nutzt, obwohl wir in den früheren Abständen der Urgeschichte verschiedene Varianten von ihnen beobachten können. Ein architektonisches Detail, das sich im Moment des stärkeren Überkragens des Da¬ chrandes über die Linie der Wandvertikale notwendig wird, ist der Bogengang. Je weiter das Dach vortritt, desto wichtiger ist die Stütz¬ funktion der dieses meist traufständig unter¬ fangenen Pfosten, die somit einen Bogengang bilden (Abb. 56). Sie schützen die Wände und vor allem die in ihnen angebrachten Türen vor der Einwirkung atmosphärischer Einflüsse. Grundmauern und Fundamente sind kon¬ struktiv eng mit dem Erdgeschoss des Hauses verbunden. Ohne sie könnten ausschließlich Pfostenbauten konstruiert werden. Die in die Erde eingegrabenen Pfosten (manchmal nur Eckpfosten) sicherten dabei eine ausreichende Statik ab. Solche Typen wurden allgemein im urgeschichtlichen Bauwesen und auch noch im traditionellen Holzbau jüngerer Zeit genutzt. Ansonsten werden die Wände der Gebäude nicht direkt auf dem Boden, sondern auf einer horizontal auf dem Untergrund gelagerten Hol¬ zschwelle, auf einem aus Stein ausgeführten Fun¬ dament oder auf beiden gleichzeitig fixiert. Dies hängt mit einer optimalen Lastverteilung auf den Baugrund zusammen, die Deformationen und Senkungen des Untergrundes vermeiden soll. Die Entwicklung von Bauten, die mit Grun¬ dmauern ausgestattet wurden, hat zweifellos die Verbreitung der Fundamente beeinflusst. Anfangs wurden, wahrscheinlich um sie über das Niveau in den Ecken der Grundmauer zu heben, Steine gelegt (Abb. 59), die sich dann zu Steinfundamenten entwickelten. Die Tür, die den in der Wand ausgeführten Ein- und Ausgang darstellt, dient zur Erhal¬ tung der Kommunikation zwischen dem Ge¬ bäude und seiner Außenumgebung oder zum Erschließen der in seinem Innern befindlichen Räume. Die Türblätter wurden, wie auch der archäologische Befund zeigt, fast immer aus Holz gefertigt. Es ist nicht auszuschließen, dass neben Holztüren auch solche aus Geflecht ver¬ wendet wurden, die ausgefachten Wandkon¬ struktionen ähnlich waren. Aus der Przeworsk-Kultur fehlen bisher di¬ rekte Spuren von Türen, jedoch liegen solche Beispiele aus der Germania Magna vor, die Analogieschlüsse ermöglichen. Hierauf weist indirekt auch das Vorhandensein von Schlüs¬ seln oder Haspen hin, deren Verwendung vers¬ chließbare Türen vermuten lässt. Fenster sind Öffnungen im Dach oder in der Wand eines Gebäudes, die zur Beleuchtung oder Belüftung des Innenraumes dienen. In den archäologischen Befunden aus Mitteleuro¬ pa existieren keine Spuren, die über die Gestalt von Fenstern Auskunft geben. Es ist weiterhin sehr wahrscheinlich, dass in Gebäuden der vor¬ römischen Eisenzeit und der römischen Kaise¬ rzeit außer den sich gewiss auf dem Dach oder an den Giebeln befindlichen Rauchlöchern den geöffneten Türen die von Fenstern erfüllten Funktionen zukamen. IV. Grubenhäuser aus Siedlungen der Przeworsk-Kultur In der vorliegenden Untersuchung werden alle Überreste von Gebäudekonstruktionen, deren Innenraum um mindestens 10 cm unter¬ halb des umliegenden Laufniveaus liegt (vgl. W. H. Zimmermann 1992a, S. 185), als Gruben¬ häuser bezeichnet. Dies umfasst in die Erde ein¬ gegrabene Räume, die immer durch eine Grube verschiedener Formen gebildet werden, und die sie begleitenden Konstruktionsteile, die aus an¬ deren Baustoffen ausgeführt wurden, z. B. der Verschluss des Eingangs, die Dachkonstruktion und manchmal auch die Wände. Verschiedene Konstruktionsteile können oft im archäologis¬ chen Zusammenhang nicht mehr dokumentiert werden, doch kann ex definitione angenommen werden, dass sie bei dieser Architekturform zur Anwendung kamen. Grubenhäuser sind eine dominierende Ar¬ chitekturform, die in der Mehrheit der Siedlun¬ gen der Przeworsk-Kultur dokumentiert werden kann. Die hier festgestellten Befunde ermögli¬ chen klare Aussagen zur Art und Weise ihrer Konstruktion. In der vorliegenden Studie wur¬ den 342 Gebäude dieses Typs von 98 Siedlun¬ gen der Przeworsk-Kultur berücksichtigt (vgl. Katalog). Die Datenbasis repräsentiert sowohl die vollständige zeitliche Tiefe wie auch das ge¬ samte Verbreitungsgebiet dieser Gruppierung Zusammenfassung 289 (Taf I). Die Hausbefunde wurden hinsichtlich der Art und Weise ihrer Errichtung sowie der genutzten Baulösungen untersucht. Im Rahmen der Analyse wurden sie in zwei Hauptgruppen gegliedert: Gruppe 1 - Grubenhäuser ohne erkennbare Pfostenkonstruktion Gruppe 2 - Grubenhäuser mit erkennbarer Pfostenkonstruktion. Im Rahmen der zweiten Gruppe wurden zu¬ dem zwei Untergruppen abgetrennt: Untergruppe 2.1- Grubenhäuser mit einem regelmäßigen System von Pfostenstandspuren Untergruppe 2.2 - Grubenhäuser mit einem unregelmäßigen System von Pfostenstandspu¬ ren. Grubenhäuser ohne Pfostenkonstruk¬ tion (Gruppe 1) treten in der Latènezeit aus¬ schließlich im Ostraum der keltischen Sied¬ lungstätigkeit auf. An der mittleren Donau kann ihre Anwesenheit auch während der römischen Kaiserzeit beobachtet werden. Einzelne Befun¬ de mit Pfostenkonstruktion erscheinen in der römischen Kaiserzeit im eibgermanischen Kreis. In Wolhynien werden sie sie mit Siedlungsbe- funden der Zubricka-Gruppe, die in die frühe römische Kaiserzeit datiert werden, verbunden. Auch in Siedlungen der Przeworsk-Kultur bil¬ den sie eine bedeutende Gruppe unter den ein¬ getieften Gebäuden. Zur Analyse wurden 131 Gebäudegrun¬ drisse dieses Typs (Tab. 17) hinzugezogen. Ihr zeitlicher Schwerpunkt liegt vor allem im jün¬ geren vorrömischen Zeitraum. Sie stellen in der Przeworsk-Kultur - abgesehen von wenigen Ausnahmen - den dominierenden Haustyp dar (Taf. XLII.A). Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie das Grundschema der in die Erde ein¬ getieften Bauwerke darstellen. Möglicherweise resultierte dies aus der starken Latinisierung der Przeworsk-Kultur und ihrem Vordringen auf Gebiete, die Zivilisationseinflüssen der Ostkelten unterlagen, wo Grubenhäuser ohne I rosten sehr beliebt gewesen zu sein scheinen. Uas Baukonzept verbreitete sich dann nach Niederschlesien, wo die Gruppe 1 der Gruben¬ häuser am stärksten repräsentiert ist und diese bereits in Siedlungen der Phase A, erscheinen. Der zweite Schwerpunkt der Grubenhäuser °hne Pfosten fallt auf die spätere römische Ka¬ iserzeit. Trotz der bedeutenden Anzahl sind sie aber dort nur noch eines von vielen Konstruk¬ tionsmodellen eingetiefter Bauten. Neben einer allgemein flächendeckenden Verbreitung sind jedoch regionale Schwerpunkte im Süden und Osten des Verbreitungsgebietes der Przeworsk- -Kultur festzuhalten (Taf. XLI IL A). Grubenhäuser mit Pfostenstandspuren stellen eine stark differenzierte Gruppe dar, die auf Siedlungen der vorrömischen Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit sowie der Völkerwande¬ rungszeit auf im gesamten mitteleuropäischen Barbaricum geläufig ist. Sie treten auch unter den Befunden aus Siedlungen der Przeworsk- Kultur auf. Die hier vorgeschlagene typologis¬ che Untergliederung beruht auf der An- oder Abwesenheit sowie der Anordnung von Über¬ resten der Pfosten der Bedachung und - soweit ablesbar — auch der Wände. Untergruppe 2.1 zeichnet sich durch ein deutliches, regelhaftes System der Pfostengru¬ ben aus, deren Anordnung mit der Konstruk¬ tion der Bedachung in Verbindung steht und die Herausarbeitung von vier Typen ermöglicht, die anhand weiterer Merkmale in zusätzliche Untertypen und Varianten gegliedert werden können (Taf. V). Diese Aufteilung wurde an¬ hand von 149 Grubenhäusern vorgenommen, die das volle Spektrum der Funktionen der An¬ siedlungen widerspiegeln sowie regional (Taf. XL.B; XLI.A,B) als auch chronologisch (Taf. XLII; XLIII) repräsentativ sind. Für Grubenhäuser mit Firstpfosten des Typs 2.1.1 (Gabelpfosten-Firstpfetten-Dächer) ist die Anwesenheit der Spuren der Firstpfosten, auf denen die Firstpfette ruhte, das entschei¬ dende konstruktive Element. Die Stellung der Pfosten zur Giebelwand und innerhalb der Erdgrube sowie zu den anderen Trägerelemen¬ ten des Wandaufbaues ergab die nachfolgende Feingliederung. Zur Analyse derartiger Gru¬ benhäuser der Przeworsk-Kultur lagen 103 Be¬ funde vor, die in sechs Subtypen (A bis F; Tab. 19) aufgeteilt wurden. Subtyp A wird durch Grubenhäuser mit Gabelpfosten-Firstpfetten-Dächern mit ein oder zwei Pfosten definiert. Sein grundlegendes Merkmal ist die Anwesenheit der Spuren zwe¬ ier horizontaler Holzposten (bzw. bei Variante A3 einem Exemplar), die sich am Rand der 290 Zusammenfassung Hausgrube befinden. Die auf ihnen ruhenden Pfetten waren die Grundlage des Daches, das gleichzeitig die geneigte Verlängerung der Er¬ dwände des Bauwerkes darstellte. Zweipfosten-Grubenhäuser waren wäh¬ rend der Latènezeit der dominierende Bautyp auf Siedlungen in keltischem Zusammenhang in Mitteleuropa. T. Kolnik meint, dass ihre Anwesenheit in slowakischen Siedlungen der römischen Kaiserzeit als Fortsetzung gewis¬ ser Traditionen des Latènezeit zu verstehen ist. Derartige Konstruktionen gab es während der römischen Kaiserzeit auch im westgerma¬ nischen Raum sowie in der eibgermanischen Zone. In der analysierten Datenbasis aus Sie¬ dlungen der Przeworsk-Kultur in Polen wurden sieben Objekte des Subtyps A registriert. Diese Objekte stammen aus allen Zeitstufen, mit dem in Phase A] datierten Befund 56 aus Młodzi¬ ków beginnend, bis zur Phase D2 der Völker¬ wanderungszeit mit Befund 20 aus Podłozin. Sie konzentrieren sich jedoch vor allem in der späteren römischen Kaiserzeit und der Völker¬ wanderungszeit (Tab. 20). Im Rahmen des Subtyps A können wir acht Objekte unterscheiden, die durch die Konstruk¬ tion ihres Daches an den klassischen Untertyp der Zweipfosten-Grubenhäuser mit Gabelpfo- sten-Querbalken-Dächem anknüpfen. Es wur¬ den hier die Varianten AI und A2 definiert. Weiterhin wurden ihnen Exemplare zugerech¬ net, bei denen asymmetrische Dachkonstruk¬ tionen zu beobachten sind. Dies kann daran liegen, dass die Pfostenreihe unter eine der Wände zurückgezogen wurde. Dagegen gibt es keine greifbaren Spuren eines analogen Pfosten¬ paares, die auf Zusammenhänge mit dem Un¬ tertyp I der Vierpfostenbauten hinweisen. Eine weitere Form, die an die Konstruktion der Grubenhäuser des Untertyps A anknüpfen und die in der Variante A3 hervorgehoben wurden, stellt eine Gruppe von elf Hausgrun¬ drissen aus sieben Ansiedlungen der Przeworsk- Kultur dar. In ihren Gruben befindet sich nur ein deutlicher einzelner Pfosten in der Mitte einer der Giebelwände. Solche Befunde sind sporadisch auf den keltischen Ansiedlungen aus Tschechien, Mähren und Oberschlesien zu beobachten. Sie wurden durch J. Meduna dem durch ihn herausgestellten Typ А -la der Grubenhäuser der Latènekultur zugewiesen. In der eibgermanischen Zone knüpfen sie an den durch A. Leube definierten Typ AI der Gru¬ benhäuser der römischen Kaiserzeit an. In den Siedlungen der Przeworsk-Kultur sind solche Gebäude für die ganze römische Kaiserzeit zu verzeichnen, ein Schwerpunkt liegt dabei in ei¬ nem späteren Stadium (Tab. 20). Subtyp В sind Grubenhäuser mit sechs Pfo¬ sten und einer Gabelpfosten-Pfetten-Dachkon- struktion. Spuren der tragenden Pfosten kön¬ nen im Verlauf beider Giebelwände beobachtet werden. Sie bilden dabei ein System von vier Eckpfosten, die symmetrisch zu beiden Seiten der Firstpfosten stehen. Die hauptsächlich mit der Wandkonstruktionen solcher Gebäudes verbundenen Eckpfosten konnten auch der Stütze der Dachfläche dienen. Die Exemplare dieser Variante treten in Be¬ funden der Latènekultur nur selten auf. Auf den keltischen Siedlungen aus Mähren, Tschechien, Bayern sowie aus Baden-Württemberg sind nur einzelne Exemplare zu beobachten. Dagegen treten sie häufiger in der Zone der westgerma¬ nischen Siedlungen vom 1. Jh. v. Chr. bis zum frühen Mittelalter auf. Dort sind sie im Rhein¬ gebiet, Mittel- und Norddeutschland zu finden. Aus Siedlungen der Przeworsk-Kultur stammen 24 Objekte, die man mit Sicherheit als Vertre¬ ter der Sechspfosten-Grubenhäuser ansprechen kann. Unter ihnen sind auch drei Befunde, bei denen das für diesen Typ charakteristische Sys¬ tem der drei die Giebelwände schließenden Pfo¬ sten vervielfacht ist. In weiteren neun Befunden scheint das System der Pfostengruben nahezule¬ gen, dass auch sie an dieses Konstruktionssche¬ ma anzuschließen sind. Hier sind jedoch einige Pfostenlöcher unklar. Derartige Grubenhäuser erscheinen auf Siedlungen der Przeworsk-Kultur erst am Ende der frühen römischen Kaiserzeit in Phase B2 und liegen aus der späteren römischen Kaiserzeit sowie aus Phase D der Völkerwande¬ rungszeit häufiger vor. Dabei lassen sich zwei chronologische Schwerpunkte mit der Wende von der Phase B2 zu C, sowie mit Phase D he¬ rausarbeiten (Tab. 21). Mit dem Subtyp В der Sechspfosten-Gru¬ benhäuser sind fünf Befunde als Varianten zu verbinden. Sie entsprechen diesem mit den ze¬ itlichen Konzentrationen ihrer Errichtung. In Zusammenfassung 291 der Variante B2 treten bei gleichen Gebäude¬ dimensionen zwei zusätzliche Außenpfosten in der Längsachse auf, wie ein Beispiel aus Leśnica (Phase D) zeigt. Im Falle der drei Grundrisse der Variante B3 wurde ein Pfosten teilweise aus einer der Giebelwände in den Innenraum des Gebäudes zurückgesetzt, während der Gegenpfosten gie¬ belständig verblieb. Als Subtyp С werden Grubenhäuser mit acht Pfosten mit Gabelpfosten-Pfetten-Dä- chern bezeichnet. Sie sind eine Weiterentwi¬ cklung der Bauten des Sechspfostensystems. Im Kontext der Gruben erscheint neben den vier Eckpfosten und den Holzpfählen, die dazwis¬ chen in die Giebelwände eingestellt wurden, ein zusätzliches Pfostenpaar, das in der Mitte der Längswände platziert wurde. Grubenhäuser dieser Konstruktionsweise gibt es auf dem Gebiet der Latènekultur in Mitteleu¬ ropa nicht, auch sind sie nicht während römi¬ schen Kaiserzeit im Donauraum nachweisbar. In der Germania Magna erscheinen sie dagegen im östlichen Bereich der eibgermanischen Zone. Klassische Achtpfostenbauten aus dem Territo¬ rium der Przeworsk-Kuitur werden durch drei Exemplare repräsentiert. Sie können mit dem späteren Stadium der Entwicklung der Prze¬ worsk-Kuitur verbunden werden (Phasen B2-C2: Przywóz; С,: Żukowice; D: Olewin). Daneben konnte noch ein Einzelbefund herausgearbeitet werden, der wie beim Untertyp В die Vervielfa¬ chung der Pfosten im Bereich des Giebels zeigt. Zur Variante Cl gehören drei Objekte, bei denen die inneren Pfosten der Dachkonstruk¬ tion festgestellt werden konnten und die somit als Vierpfosten-Satteldächer zu bezeichnen sind. Die Chronologie entspricht auch hier den an¬ deren der Variante С zugerechneten Objekten. Weitere Untertypen der Achtpfostenbauten stellen weitere sechs Befunde dar, bei denen zusätzlich die Spuren eines zentralen Mittelp¬ fostens erkennbar gewesen sind (Varianten C2 und C3). Den Subtyp D bilden Grubenhäuser mit Gabelpfosten-Pfetten-Dächern, die zehn Pfo¬ sten besitzen. Sie stellen eine weitere Entwic¬ klungsform der Sechs- und Achtpfostenbauten dar. Das System der Pfostensetzungen, die mit der Tragkonstruktion des Dachs und der Gie¬ belwände verbunden sind, bleibt dabei unve¬ rändert. Nur an den Längswänden wurde im Vergleich zu den Achtpfostenbauten ein weite¬ res symmetrisches Pfostenpaar eingestellt. Bauten dieses Typs lassen sich, ähnlich wie die Sechspfostenhäuser, vornehmlich mit dem Ostbereich des eibgermanischen Raumes ver¬ binden. Im analysierten Material der Prze¬ worsk-Kuitur existiert bislang ein Befund dieses Typs (Gebäude 6 aus Opatów). Der die in die Phase С1Ь-С2 datierte Bau liegt im chronologi¬ schen Hauptschwerpunkt des Auftretens der Gebäude vom Typ D nach A. Leube. Subtyp E bilden Siebenpfostenbauten mit Gabelpfosten-Pfetten-Dächern. Die hier be¬ sprochenen Befunde knüpfen mit ihrem Umriss an die klassischen Sechspfostenformen (Varian¬ te B) an. Sie werden wegen des Auftretens von vier anstatt drei Pfosten im Verlauf einer der Giebelwände abgeteilt. Außer in den Siedlungen der Przeworsk- -Kultur treten Siebenpfostenhäuser vor allem in Siedlungen auf, die zur Zubricka-Gruppe des 1.-2. Jhs. n. Chr. in Wolhynien gerechnet werden (z. B. Gebäude 3 aus Zagai II). Nur wenige entsprechende Befunde lassen sich für den eibgermanischen Raum feststellen. Aus Sie¬ dlungen der Przeworsk-Kuitur stammen elf Ge¬ bäude des Subtyps E. Sie wurden in Siedlungen der späteren römischen Kaiserzeit (Phase Bj/C, bis zur Wende C2 -D) dokumentiert. Bei Befund 266 vom Fundplatz Tarnowiec 1, der hier als Variante El bezeichnet wird, wurde der mittlere Pfosten der Giebelwand aus deren Flucht nach außen gerückt. Auch bei zwei wei¬ teren Varianten (E2 und E3) sind Konstruktion erkennbar, bei denen Pfosten nach außen ver¬ setzt wurden. Subtyp F charakterisieren Grubenhäuser mit neun Pfosten in Gabelpfosten-Pfetten- Konstruktion. Sie knüpfen mit ihrem Umriss an die klassischen Achtpfostenbauten (Variante C) mit vier anstatt drei Pfosten im Verlauf einer der Giebelwände an. Die zugehörigen Beispiele der Przeworsk-Kuitur liegen mit zwei Exempla¬ ren vor (Haus 1 der in die Phase D datierten Siedlung von Chorula sowie Befund 177 der spätrömischen Siedlung von Dankowo). Vom Typ 2.1.2 der Grubenhäuser mit Ga¬ belpfostendach konnten weiterhin die Subty- 292 Zusammenfassung pen G und H definiert werden (Taf. V). Das Hauptträgerelement des Dachs war hier ein zentraler Pfosten in der Mitte der Hausgrube. Subtyp G, Grubenhäuser mit dem Gabelp¬ fostendach und einem Pfosten, ist in der Prze- worsk-Kultur derzeit ausschließlich durch Ge¬ bäude 1 der in Phase B2 datierten Siedlung von Sochaczew, Fst. 10, vertreten. Subtyp H sind Fünfpfostenbauten mit ei¬ nem Gabelpfostendach. Zu ihnen gehören Grubenhaus 1 aus Goszyce sowie Gebäude 22 aus Przywóz. In ihrer Konstruktion ist der in der Mitte der Erdgrube stehende Einzelpfosten, der von zusätzlichen Pfosten begleitet wird, die in den Ecken eingestellt sind, das zentrale Ele¬ ment. Sie werden in einen frühkaiserzeitlichen Zeitraum datiert. Diese Datierung entspricht gut dem Subtyp G, der durch Haus 1 aus So¬ chaczew repräsentiert wird. Typ 2.1.3 (Grubenhäuser mit Dächern ohne Gabelpfosten) liegt in 29 Befunden in der Prze¬ worsk- Kultur vor. Hier haben wir es mit Spuren einer Konstruktionsform zu tun, bei der nur in den Ecken sowie eventuell entlang der Gebäu¬ dewände Pfosten platziert waren, die jedoch ke¬ ine den First stützende Mittelreihe zeigen. Sie lassen sich in die Subtypen I-K untergliedern. Der Subtypus I wird durch Vierpfostenbau¬ ten ohne den First stützende Gabelpfosten de¬ finiert. Sie sind in Mitteleuropa mit dem Bau¬ wesen der Latènekultur verbunden. In Mähren stehen derartige Bauten dann wieder mit der Phase Dj in Zusammenhang, obwohl Analo¬ gien mit einem seitlichen Eingangsflur schon auf Fundplätzen der Phase C; der römischen Kaiserzeit erscheinen. In der Slowakei verbin¬ det sie T. Kolnik mit dem Ende der späten römischen Kaiserzeit und nimmt - ähnlich wie für die benachbarten Siedlungen in Mähren - an, dass sie bis zum Beginn der Völkerwande¬ rungszeit genutzt wurden. Im westgermanischen Raum erscheinen Vierpfostengebäude bereits in der Latèneperiode in Hessen, wo sie mit dem Siedlungswesen der Chatten verbunden werden. Sie treten hier auch in der römischen Kaiserzeit auf. Zwischen Elbe und Oder sind nur einzelne Beispiele be¬ kannt, die vor allem im Kontext von Siedlun¬ gen der römischen Kaiserzeit und sporadisch der Völkerwanderungszeit vorkommen. In der Przeworsk-Kultur datiert die große Mehrheit der 20 hier berücksichtigten Vierpfosten-Gru¬ benhäuser in eine spätere Entwicklungsphase (Tab. 22). Grundsätzlich kommen sie hier im Zeitraum zwischen Phase B^Cj und D vor. Der Subttyp J umfasst Grubenhäuser mit sechs Pfosten ohne den First stützende Stützen. Bei dieser Form erscheinen neben den beim Untertyp I beobachteten Eckpfosten zwei zu¬ sätzliche Substruktionen an den Längswänden. Für die Przeworsk-Kultur konnten zehn derar¬ tige Gebäude herausgearbeitet werden. Sie er¬ scheinen fast ausschließlich in Siedlungen der Stufen B/C, bis D. Subtyp К sind Grubengebäude mit vielen Pfosten, die jedoch nicht den First stützen. Sie sind bislang außerhalb der Przeworsk-Kultur nicht nachgewiesen. G. Behm-Blancke hat sie geradezu als für typisch für „wandalische Sie¬ dlungen des 3.-4. Jhs. n. Chr. bezeichnet. Typ 2.1.4 weicht deutlich vom Bild der zu¬ vor besprochenen Varianten der Grubenhäuser der Przeworsk-Kultur ab. Es ist sehr wahrsche¬ inlich, dass sie keine Spuren sensu stricte von Grubenhauskonstruktionen darstellen, sondern zumeist mit obertägig errichteten Gebäuden zu verbinden sind, die nur gering eingetieft waren oder bei denen es zu „Pseudovertiefungen in Folge der Nutzung des Innenraumes gekom¬ men ist. Befunde vom Typ 2.1.4. kommen auf den Siedlungen der Phase B2 der früheren römischen Kaiserzeit bis zur Phase D der Völ¬ kerwanderungszeit vor. Grundsätzlich sind sie vor allem mit einem jüngeren Abschnitt der römischen Kaiserzeit zu verbinden (Tab. 23). Typ 2.2 der Grubenhäuser umfasst solche Formen, bei denen das System der Pfostenstel¬ lungen zwar erkennbar, doch derart unregel¬ mäßig ist, dass ihre Verteilung und die genut¬ zte Konstruktionslösungen nicht klar eruiert werden kann. Die hier angewandte Unterglie¬ derung in zwei Typen ging ausschließlich aus der Stärke der Pfostenspuren hervor. Hier zeig¬ ten sich Befunde, die an die Typen, Subtypen oder Varianten der Grubenhäuser der Form 2.1 anknüpfen. Es muss jedoch damit gerechnet werden, dass es unter ihnen auch solche gibt, bei denen andere Konstruktionsweisen als der Pfostenbau als Lösung für Wände und Beda¬ chung angewendet wurden. Zusammenfassung Anhand der genutzten archäologischen Qu¬ ellen war es möglich, die zuvor dargestellte Ty¬ pologie und allgemeine Charakteristik der Ge¬ bäudeformen zu erarbeiten. Im weiteren Verlauf des Abschnitts IV wird versucht, mittels forma¬ ler Analogien, die hauptsächlich über ethnogra¬ phische Forschungen erhoben wurden, die Ver¬ wendung bestimmter Konstruktionslösungen zu verfolgen, mit denen bei einzelnen Katego¬ rien der Grubenhäuser zu rechnen ist. Weiter¬ hin werden Möglichkeiten diskutiert, anhand der Pfostensetzungen verschiedene Bauphasen herauszuarbei ten . Auch werden hier Fragen nach den Funk¬ tionen derartiger Befunde behandelt. In diesem Teil der Arbeit wird betont, dass Grubenhäuser zweifellos eine der einfachsten und gleichze¬ itig eine der universellsten Architekturformen in Siedlungen der Przeworsk-Kultur sind. Den Grubenhäusern wird dabei ein enger Bezug zu einem wirtschaftlichen Umfeld zugewiesen, so für Lagerzwecke — als kleiner Keller oder Spei¬ cher - oder für Produktionszwecke, z. B. für die Weberei oder als Schmiede. Gleichzeitig muss jedoch auf jeden Fall die Möglichkeit einbezo¬ gen werden, dass zumindest einzelne Befunde auch als temporäre Behausungen dienten, die in Notsituationen, wie bewaffneten Konflikten, oder in sehr kalten Wintern genutzt wurden. V. Ebenerdige Gebäude aus den Ansiedlungen der Przeworsk-Kultur Die in den letzten Jahren im Rahmen zahlre¬ icher Baumaßnahmen durchgeführten Aus¬ grabungen haben zu einer bereits lange in der polnischen Archäologie erwarteten Änderung der Qualität des Wissens um das vor- und frühgeschichtliche Siedlungswesen - und dabei besonders ebenerdiger Gebäude — geführt. Es eröffnete sich damit auch der Weg einer neuen Betrachtungsweise der Spuren des Hochbaus des vorrömischen Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit, darunter die hier besprochenen gro¬ ßen, ebenerdigen Pfostengebäude (Abb. 89). Ein Teil dieser Konstruktionen wurde zwar schon während der früheren Bearbeitung von Grabungsergebnissen identifiziert, andere Be¬ runde sind dagegen erst während der Über¬ prüfung von Plänen der Ausgrabungsarbeiten identifiziert worden. Somit ist es hier möglich, in einem deutlich erweiterten Maße Aussagen zu verschiedenen Bebauungsformen ebenerdi¬ ger Konstruktion zu treffen. Ein wesentliches Problem der Interpreta¬ tion stellt die möglichst sichere Verknüpfung der Pfostenlöcher, die während archäologischer Ausgrabungen entdeckt werden, untereinander dar. Dies spielt insbesondere bei großen Gra¬ bungsflächen, die umfangreiche Zusammen¬ hänge erschließen lassen, eine besondere Rolle. Wesentlich ist die Rekonstruktion des cha¬ rakteristischen „Schemas , nach dem die obe¬ rirdischen Pfostenhäuser errichtet wurden. Diesem liegen allgemeine Erfahrungen und Tra¬ ditionen der angewandten Bautechniken, doch auch Grundlagen der Bauphysik — vor allem Grundsätze der Statik - zugrunde, die eine völ¬ lig beliebige Gestaltung der Gebäudekonstruk¬ tionen ausschließen. Diese Kenntnis relativiert die Gefahr willkürlicher Rekonstruktionen ebenerdiger Gebäude auch für die der Prze¬ worsk-Kultur wesentlich. Die Analyse der Kon¬ struktion rezenter Holzgebäude, an denen die Anwendung von grundsätzlichen Zimmermanns¬ techniken abgelesen werden kann, erbringt zudem ein wesentliches Vergleichsmaterial, das einen tiefen Einblick in die Baumöglich¬ keiten des hier diskutierten Siedlungsraumes gibt. Auf Grund archäologischer Untersuchungen des Siedlungswesens im nordwestlichen Mitte¬ leuropa kann eindeutig festgestellt werden, dass im hier diskutierten Zeitraum das dominieren¬ de Gebäude für Menschen und Zuchttiere ein langes oberirdisches Haus mit einer hölzernen Pfostenkonstruktion war, dessen Bautraditio¬ nen bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Im Osten Mitteleuropas war aber aufgrund des Forschungsstandes das Bild der Wandlungen des Hochbaus innerhalb des vorrömischen Ei¬ senzeit, der römischen Kaiserzeit und der Völ¬ kerwanderungszeit bislang nicht klar. Für die vorliegende Studie wurde die kom¬ plette zugängliche Quellbasis zusammengestellt, die die Grundlagen einer breiten Analyse des Hochbaus der Przeworsk-Kultur ermöglicht. Zugrunde lagen anfanglich 76 Strukturen von Pfostenlöchern, anhand derer versucht wur- 294 Zusammenfassung de, Umrisse der Häuser oder ihrer Fragmente zu rekonstruieren. Diese wurden um während neuester Forschungen gewonnene Spuren sowie aus Grabungsberichten erschlossene Exemplare ergänzt. Somit stehen insgesamt 85 Umrisse durch Pfostengruppen charakterisierter Gebäu¬ de aus 35 Siedlungen der Przeworsk-Kultur zur Verfügung (Taf. XLV. A). Natürlich ist diese Zu¬ sammenstellung nur ein Ausschnitt und stellt keinesfalls alle Aspekte der oberirdischen Ge¬ bäude dar, die über sieben Jahrhunderte durch die Baumeister der Przeworsk-Kultur errichtet wurden, dar. Ein Teil von ihnen ist derzeit nicht rekonstruierbar, andere können nicht vollstän¬ dig abgelesen werden, für andere wiederum fehlen überzeugende Argumente, sie solchen Konstruktionen zuzuweisen (Tab. 26). Wie je¬ doch die Überlegungen von J. Schuster bewie¬ sen haben, können Umrisse von Langhäusern sogar in scheinbar vollkommen verlorenen und aussichtslosen Situationen lesbar werden. Auch kann versucht werden, Neuinterpretationen auch in Bezug auf Archivmaterialien durchzu¬ rühren. Voraussetzung ist, dass das Wissen über die Art und Weise der Errichtung von Kon¬ struktionen dieses Typs berücksichtigt wird. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass sol¬ che Methoden nie die vollständige Verifikation oder Falsifikation des Vorhandenseins solcher Objekte ermöglichen können. Damit Beobachtungen von Spuren ebener¬ diger Gebäude absolut überprüfbar sein kön¬ nen, muss die detaillierte Beobachtung schon auf dem Niveau der Geländeuntersuchungen beginnen und entsprechende Strategien der umfassenden Felddokumentation mit sich brin¬ gen, wie sie gerade bei aktuellen Forschungsar¬ beiten Anwendung finden. Besondere Wichtigkeit für die Erforschung von Siedlungen aus diesem Zeitraum besitzt die Untersuchung des Fundplatzes Konarzewo, wo es gelungen ist, die bislang größte Anzahl von Pfostenhäusern innerhalb einer frühgeschichtli¬ chen Ansiedlung in Polen freizulegen. Es wur¬ den dort die Spuren von 13 Langhäusern mit Wohnfunktion und vier weiteren Konstruktio¬ nen entdeckt. Letztere wurden vom Bearbeiter J. Schuster als Nebengebäude bezeichnet, die wahrscheinlich wirtschaftlichen Funktionen erfüllten. Schuster meint, dass die tatsächli¬ che Anzahl der Häuser aus Konarzewo dabei grundsätzlich nicht größer sein wird. Hinzu kommt das Fehlen einer klaren Konstruktion¬ sregel der Gebäude in Konarzewo, denn sie zei¬ gen jeweils einen individuellen Charakter und lassen sich so schlecht mit anderen Befunden aus dem Gebiet der Przeworsk-Kultur verglei¬ chen. Die zusammengestellten zweischiffigen Ge¬ bäude entstammen der gesamten Dauer der Przeworsk-Kultur, jedoch liegt ihr Schwerpunkt am Ende der römischen Kaiserzeit und dem Beginn der Völkerwanderungszeit. Es lässt sich somit festhalten, dass sie schrittweise zu einer für die Siedlungen der Przeworsk-Kultur cha¬ rakteristischen Erscheinung werden. Schuster zeigt, dass die Errichtung zweischiffiger Gebäu¬ de keine sehr engen Regeln der Anordnung der das Dach stützenden Pfosten erforderte, wie es z. B. im Falle der dreischiffigen Konstruktionen notwendig ist. Das erschwert den Ausschluss irrtümlicherweise anhand der Pfosten zugewie¬ sener unklarer oder fragmentarischer Grundris¬ se. Trotz dieser Einschränkungen sind nun die Charakteristika durch neue Forschungsarbeiten und die quantitative Zunahme entsprechen¬ der Befunde besser erkennbar und es zeichnet sich eine Dominanz der mitteleuropäischen Pfostenbauten und der gemeinsam mit ihnen auftretenden kleineren begleitenden Gebäude ab. Das Auftreten von zweischiffigen Bauten bildet eine einheitliche Zone, die grundsät¬ zlich mit dem eibgermanischen Kulturraum verknüpft werden kann. Obwohl zweischiffige Gebäude während der römischen Kaiserzeit im ganzen Gebiet der Germania Magna zu beo¬ bachten sind, sind sie jedoch - außer in den Niederlanden und in Westfalen - besonders im Raum östlich der Elbe verbreitet. Dreischiffige Konstruktionen sind jedoch überall recht sel¬ ten. In diesem Kontext ist die Frage, ob diese in Siedlungen der Przeworsk-Kultur aufgetreten sind, besonders wichtig, denn in der eibgerma¬ nischen Zone wurden sie nämlich auch neben zweischiffigen Gebäuden beobachtet. Somit liegt die Vermutung nahe, dass mit solchen Objekten auch im Przeworsk-Kontext gerech¬ net werden darf. In Abschnitt V werden außerdem oberirdi¬ sche Gebäude besprochen, die als erhöhte Spe- Zusammenfassung 295 icher auf Pfostengründungen zu deuten sind. Derartige Konstruktionen sind in Siedlungen der vorrömischen Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit sowie der Völkerwanderungszeit in Mitteleuropa zu beobachten. Beim derzeitigen Kenntnisstand aus dem Gebiet der Przeworsk- -Kultur ist es schwer eruieren, wie die tatsächli¬ che chronologische Aufteilung und Entwic¬ klung einzelner Typen gestelzter Speicher ablief. Von den hier ausgewerteten 45 Beispielen aus 16 Siedlungen der Przeworsk-Kultur stammen die meisten Befunde aus den Phasen В bis D mit einer Häufung im jüngsten chronologi¬ schen Horizont (Taf. XLVII. В). Nur wenige Beispiele können in die jüngere vorrömische Eisenzeit datiert werden. Am häufigsten treten Sechs- und Vierpfostenspeicher auf. Herausra¬ gende Einzelbefunde sind Gebäude, die sogar auf zwölf Pfosten gegründet wurden. Im Zusammenhang mit oberirdischen Pfo¬ stenkonstruktionen der Przeworsk-Kultur sind noch kreisförmige oder annähernd rund Grun¬ drisse zu erwähnen (Tab. 28), die jedoch auf¬ grund des Forschungsstandes funktional derzeit nicht näher eingeordnet werden können. In der Literatur zum Siedlungswesen der Przeworsk-Kultur wird sehr oft die Frage der An- oder Abwesenheit von Blockbauten disku¬ tiert. Als deren Spuren werden oft Befunde in rechteckiger oder quadratischer Form an¬ gesprochen, die sich im Grabungsbefund in der Siedlungsschicht durch eine einheitliche Kompaktheit oder Farbe bzw. Intensität des Auftretens von ihrem Umfeld abheben. Solche Befunde wurden in der vorliegenden Studie der Kategorie der Grubenbefunde ohne Pfosten zu¬ gerechnet. Die klare Ansprache von ebenerdigen Blo¬ ckbauten im archäologischen Befund ist jedoch in der Regel mit größten Schwierigkeiten ver¬ bunden. Meist werden solche Gebäude über das Vorhandensein von Steinfundamenten definiert (Tab. 29). Ihre durch Steinlagen fest¬ gelegten Umrisse entsprechen in ihren Dimen¬ sionen dem Durchschnitt von Blockbauten. Andere Aspekte, die bei der Interpretation von Strukturen als Blockbauten eine Rolle spielen, sind Längsverfárbungen, die gelegentlich in den Profilen archäologischer Befunde entdeckt werden. Leider ist hier die Situation meist noch mehrdeutiger, als im Zusammenhang mit Stei¬ npackungen. Wandgräbchen, die ab und an als Überreste des ersten Kranzes der massiven Hol¬ zwand interpretiert werden, können auch die Schwelle einer Pfostenkonstruktion oder der untere Bereich einer eingetieften Flechtwerk¬ wand sein, die mit Lehm bedeckt war. Die Fun¬ damentgräben, die im Kontext der Langhäuser in der Germania Magna beobachtet werden konnten, können nämlich mit der Technik der klassischen Pfostenkonstruktionen, nicht je¬ doch mit Befunden in Blockbauweise verbun¬ den werden. Abschluss Im Siedlungsraum, der durch die Przeworsk- Kultur eingenommen wurde, existierte ein Bauwesen, das kaum von dem in den angren¬ zenden Gebieten Mitteleuropas abwich. Das architektonische Spektrum umfasste einerseits Grubenhäuser verschiedener Formen, gleichze¬ itig jedoch auch vollständig ausgebildete eben¬ erdige Pfostenbauten. Ihr Charakter, die ange¬ wandten Konstruktionslösungen - die deutlich im Kontext der Grubenhausbefunde ablesbar sind -, das genutzte Werkzeugset sowie die hervorragende Kenntnis der Baustoffe entspra¬ chen den Voraussetzungen, derer sich auch die Bewohner anderer Gebiete Mittel- und Ost¬ europas bedienen konnten. Es ist somit nicht möglich, wie es bisher stets postuliert wurde, ein von den westlich und nördlich angren¬ zenden Gebieten völlig abweichendes Bild des Bauwesens zwischen Oder bzw. Lausitzer Neiße und Bug zu zeichnen. Die anscheinend eigenständigen Charak¬ teristika im Bauwesen der Przeworsk-Kultur resultierten - ähnlich wie in der angrenzen¬ den eibgermanischen Zone - daraus, dass sich Grubenhäuser bislang in den bisherigen klein¬ dimensionierten Ausgrabungsflächen deutli¬ cher abbildeten und so das rekonstruierte Sied¬ lungsbild im Übermaß prägten. Durch die in den zurückliegenden Jahren verstärkt erfolgen¬ den großflächigen archäologischen Untersu¬ chungen ist unser Bild des Siedlungswesens der Przeworsk-Kultur deutlich differenzierter ge¬ worden und über Gruppen von Pfostenlöchern 296 Zusammenfassung können nun auch mehr oder weniger deutlich die Umrisse von größeren (Langhäuser) und kleineren oberirdischen Pfostenkonstruktionen (Nebengebäude, Speicher mit abgehobenen Böden auf Pfostengründungen) rekonstruiert werden. Trotz dieser neuen Aussagen stehen wir noch immer am Anfang des Aufbaus eines ver¬ gleichenden Corpus von Baubefunden, der es uns in Zukunft ermöglichen wird, wiederkeh¬ rende charakteristische Konstruktionsmerkma¬ le herauszuarbeiten und somit auf wissenscha¬ ftlicher Grundlage die Grundrisse der Häuser und das Siedlungsbild der Przeworsk-Kultur noch umfassender zu rekonstruieren und zu be¬ werten. Spis tresei Wstęp ................................................................... 7 Rozdział I. Materiały konstrukcyjne ............................................ 13 1.1. Drewno ........................................................... 14 1.2. Glina ............................................................. 21 1.3. Kamień ............................................................ 23 1.4. Darnina ........................................................... 25 1.5. Inne materiały budowlane .............................................. 25 Rozdział II. Sprzęt i narzędzia ciesielskie ........................................ 27 II. 1. Sprzęty ciesielskie ................................................... 27 II. 1.1. Sprzęty pomiarowe ................................................. 27 II. 1.2. Sprzęty wyznaczeniowe .............................................. 27 II. 2. Narzędzia ciesielskie ................................................. 28 11.2. 1. Narzędzia ciosowe ................................................. 28 11.2.1.a. Ciosły (cieślice, cieśliczki) .......................................... 28 Ciosły tulejowe ..................................................... 29 Ciosły obuchowe (właściwe) ............................................ 34 П.2. 1 .b. Topory i siekiery ................................................. 35 11.2.1.0. Dłuta .......................................................... 44 Dłuta tulejowe ...................................................... 45 Dłuta trzpieniowe ................................................... 51 Dłuta sztabkowate ................................................... 52 11. 2.2. Narzędzia trące .................................................... 53 11. 2.3. Narzędzia do strugania .............................................. 55 H.2.4. Narzędzia do wiercenia .............................................. 57 Świdry łyżkowate .................................................... 57 Świdry kręte ........................................................ 58 II.2.5. Narzędzia pomocnicze .............................................. 59 Rozdział III. Podstawowe konstrukcje ciesielskie .................................. 61 111.1. Dach ............................................................ 61 III. 1.1. Więźby dachowe .................................................. 62 III. 1.1. a. Więźby sochowe; starsze formy płatwiowe ............................. 62 III. 1.1 .b. Więźby rozporowe ............................................... 64 III. 1.1. с Więźby krokwiowo-płatwiowe ...................................... 66 Ill.l.l.d. Więźby wieszarowe ............................................... 66 III. 1.1 .e. Konstrukcja slegowa .............................................. 67 III. 1.2. Pokrycie dachu ................................................... 67 111.1.2.a. Dachy słomiane ................................................. 68 III.1.2.b. Dachy trzcinowe ................................................ 69 III. 1.2. с Dachy drewniane ................................................ 69 IILO.d. Dachy słomiano-drewniane ........................................ 70 Ill.O.e. Dachy darniowe ................................................. 70 111.2. Ściany ........................................................... 71 III.2.1. Ściany szkieletowe (słupowo-ramowe) ................................. 71 6 Spis treści 111.2.1.a. Szkielet ........................................................71 Ш.г.і.Ь. Wypełnienia ścian ...............................................74 Ściany kosznicowe ....................................................74 Ściany łątkowe ......................................................76 1II.2.2. Ściany drewniane lite ..............................................76 111.3. Podcień ..........................................................80 111.4. Fundament i podwalina ..............................................80 111.5. Drzwi ............................................................82 111.6. Okna ............................................................85 Rozdział IV. Budynki wziemne (ziemiankowe) z osad kultury przeworskiej ..............87 VI. 1. Przegląd źródeł ..................................................... 89 IV. 1.1. Budynki wziemne bezsłupowe (grupa 1 )................................90 IV. 1.2. Budynki wziemne o konstrukcji słupowej (grupa 2)........................101 IV. 1.2. a. Budynki wziemne o regularnym układzie słupów czytelnych w kontekście jamy ziemiankowej (podgrupa 2.1)...........................................102 Budynki wziemne o dachach ślemieniowo-sochowych (typ 2.1.1)................102 Budynki wziemne z centralną sochą ......................................125 Budynki wziemne o dachu sochowym (typ 2.1.2)............................126 Budynki wziemne o dachach bezsochowych (typ 2.1.3).......................127 Wielosłupowe budynki wziemne o dachach krokwiowych (typ 2.1.4).............130 IV. 1.2. b. Budynki wziemne o nieregularnej dyspersji śladów po słupach (podgrupa 2:2) . . .131 IV.2. Ustalenia konstrukcyjne ..............................................138 IV.2.1. Konstrukcje podstawowe (ściany i dachy) ...............................138 IV.2.3. Konstrukcje oboczne (poszerzenia jamy ziemiankowej, wejścia) ...............151 IV.2.4. Problem konstrukcji budynków wziemnych o nieregularnej dyspersji śladów po słupach ..........................................................155 IV.2.5. Elementy konstrukcyjne a problem wielofazowości obiektów ziemiankowych .... 161 IV.3. Analiza funkcjonalna ................................................163 Rozdział V Budynki naziemne z osad kultury przeworskiej ..........................171 V. 1. Obraz budownictwa naziemnego w Europie Środkowej i Północnej ..............174 V.2. Baza źródłowa dla budownictwa naziemnego ze strefy kultury przeworskiej ........187 V.2.I. Długie domy słupowe z osad kultury przeworskiej .........................211 V.2.2. Spichlerze słupowe z osad kultury przeworskiej ............................222 V.2.3. Inne konstrukcje słupowe ............................................225 V.2.4. Budynki wieńcowe .................................................227 Zakończenie ..............................................................232 Katalog .................................................................239 Bibliografia ...............................................................247 Spis rycin ................................................................269 Spis tabel ................................................................275 Spis wykresów .............................................................276 Spis tablic ................................................................277 Zusammenfassung.........................................................282 Wykresy .................................................................297 Tablice І-ХШІ ...........................................................305
any_adam_object 1
author Michałowski, Andrzej 1971-
author_GND (DE-588)1023929724
author_facet Michałowski, Andrzej 1971-
author_role aut
author_sort Michałowski, Andrzej 1971-
author_variant a m am
building Verbundindex
bvnumber BV037438578
ctrlnum (OCoLC)734063689
(DE-599)BVBBV037438578
era Geschichte 400 v. Chr.-100 gnd
era_facet Geschichte 400 v. Chr.-100
format Book
fullrecord <?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?><collection xmlns="http://www.loc.gov/MARC21/slim"><record><leader>02357nam a2200553 c 4500</leader><controlfield tag="001">BV037438578</controlfield><controlfield tag="003">DE-604</controlfield><controlfield tag="005">20130613 </controlfield><controlfield tag="007">t|</controlfield><controlfield tag="008">110606s2011 xx ad|| |||| 00||| pol d</controlfield><datafield tag="020" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">9788371777240</subfield><subfield code="9">978-83-7177-724-0</subfield></datafield><datafield tag="035" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">(OCoLC)734063689</subfield></datafield><datafield tag="035" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">(DE-599)BVBBV037438578</subfield></datafield><datafield tag="040" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">DE-604</subfield><subfield code="b">ger</subfield><subfield code="e">rakwb</subfield></datafield><datafield tag="041" ind1="0" ind2=" "><subfield code="a">pol</subfield></datafield><datafield tag="049" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">DE-19</subfield><subfield code="a">DE-12</subfield></datafield><datafield tag="084" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">6,11</subfield><subfield code="2">ssgn</subfield></datafield><datafield tag="100" ind1="1" ind2=" "><subfield code="a">Michałowski, Andrzej</subfield><subfield code="d">1971-</subfield><subfield code="e">Verfasser</subfield><subfield code="0">(DE-588)1023929724</subfield><subfield code="4">aut</subfield></datafield><datafield tag="245" ind1="1" ind2="0"><subfield code="a">Budownictwo kultury przeworskiej</subfield><subfield code="c">Andrzej Michałowski</subfield></datafield><datafield tag="264" ind1=" " ind2="1"><subfield code="a">Poznań</subfield><subfield code="b">Wyd. Poznańskie</subfield><subfield code="c">2011</subfield></datafield><datafield tag="300" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">352 S.</subfield><subfield code="b">Ill., graph. Darst.</subfield></datafield><datafield tag="336" ind1=" " ind2=" "><subfield code="b">txt</subfield><subfield code="2">rdacontent</subfield></datafield><datafield tag="337" ind1=" " ind2=" "><subfield code="b">n</subfield><subfield code="2">rdamedia</subfield></datafield><datafield tag="338" ind1=" " ind2=" "><subfield code="b">nc</subfield><subfield code="2">rdacarrier</subfield></datafield><datafield tag="490" ind1="0" ind2=" "><subfield code="a">Z badań nad osadami okresu przedrzymskiego i wpływów rzymskich</subfield></datafield><datafield tag="500" ind1=" " ind2=" "><subfield code="a">Zsfassung in dt. Sprache</subfield></datafield><datafield tag="648" ind1=" " ind2="7"><subfield code="a">Geschichte 400 v. Chr.-100</subfield><subfield code="2">gnd</subfield><subfield code="9">rswk-swf</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1="0" ind2="7"><subfield code="a">Przeworskkultur</subfield><subfield code="0">(DE-588)4176107-8</subfield><subfield code="2">gnd</subfield><subfield code="9">rswk-swf</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1="0" ind2="7"><subfield code="a">Siedlungsarchäologie</subfield><subfield code="0">(DE-588)4181216-5</subfield><subfield code="2">gnd</subfield><subfield code="9">rswk-swf</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1="0" ind2="7"><subfield code="a">Funde</subfield><subfield code="0">(DE-588)4071507-3</subfield><subfield code="2">gnd</subfield><subfield code="9">rswk-swf</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1="0" ind2="7"><subfield code="a">Bauweise</subfield><subfield code="0">(DE-588)4144202-7</subfield><subfield code="2">gnd</subfield><subfield code="9">rswk-swf</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="0" ind2="0"><subfield code="a">Przeworskkultur</subfield><subfield code="0">(DE-588)4176107-8</subfield><subfield code="D">s</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="0" ind2="1"><subfield code="a">Bauweise</subfield><subfield code="0">(DE-588)4144202-7</subfield><subfield code="D">s</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="0" ind2="2"><subfield code="a">Funde</subfield><subfield code="0">(DE-588)4071507-3</subfield><subfield code="D">s</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="0" ind2="3"><subfield code="a">Geschichte 400 v. Chr.-100</subfield><subfield code="A">z</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="0" ind2=" "><subfield code="5">DE-604</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="1" ind2="0"><subfield code="a">Przeworskkultur</subfield><subfield code="0">(DE-588)4176107-8</subfield><subfield code="D">s</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="1" ind2="1"><subfield code="a">Siedlungsarchäologie</subfield><subfield code="0">(DE-588)4181216-5</subfield><subfield code="D">s</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="1" ind2="2"><subfield code="a">Bauweise</subfield><subfield code="0">(DE-588)4144202-7</subfield><subfield code="D">s</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="1" ind2="3"><subfield code="a">Geschichte 400 v. Chr.-100</subfield><subfield code="A">z</subfield></datafield><datafield tag="689" ind1="1" ind2=" "><subfield code="5">DE-604</subfield></datafield><datafield tag="856" ind1="4" ind2="2"><subfield code="m">Digitalisierung BSB Muenchen 2</subfield><subfield code="q">application/pdf</subfield><subfield code="u">http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&amp;doc_library=BVB01&amp;local_base=BVB01&amp;doc_number=022590560&amp;sequence=000003&amp;line_number=0001&amp;func_code=DB_RECORDS&amp;service_type=MEDIA</subfield><subfield code="3">Inhaltsverzeichnis</subfield></datafield><datafield tag="856" ind1="4" ind2="2"><subfield code="m">Digitalisierung BSB Muenchen 2</subfield><subfield code="q">application/pdf</subfield><subfield code="u">http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&amp;doc_library=BVB01&amp;local_base=BVB01&amp;doc_number=022590560&amp;sequence=000004&amp;line_number=0002&amp;func_code=DB_RECORDS&amp;service_type=MEDIA</subfield><subfield code="3">Abstract</subfield></datafield><datafield tag="940" ind1="1" ind2=" "><subfield code="n">oe</subfield></datafield><datafield tag="942" ind1="1" ind2="1"><subfield code="c">307.09</subfield><subfield code="e">22/bsb</subfield><subfield code="f">09015</subfield><subfield code="g">438</subfield></datafield><datafield tag="942" ind1="1" ind2="1"><subfield code="c">930.1</subfield><subfield code="e">22/bsb</subfield><subfield code="f">09014</subfield><subfield code="g">438</subfield></datafield><datafield tag="942" ind1="1" ind2="1"><subfield code="c">307.09</subfield><subfield code="e">22/bsb</subfield><subfield code="f">09014</subfield><subfield code="g">438</subfield></datafield><datafield tag="942" ind1="1" ind2="1"><subfield code="c">930.1</subfield><subfield code="e">22/bsb</subfield><subfield code="f">09015</subfield><subfield code="g">438</subfield></datafield><datafield tag="943" ind1="1" ind2=" "><subfield code="a">oai:aleph.bib-bvb.de:BVB01-022590560</subfield></datafield></record></collection>
id DE-604.BV037438578
illustrated Illustrated
indexdate 2025-02-03T17:28:01Z
institution BVB
isbn 9788371777240
language Polish
oai_aleph_id oai:aleph.bib-bvb.de:BVB01-022590560
oclc_num 734063689
open_access_boolean
owner DE-19
DE-BY-UBM
DE-12
owner_facet DE-19
DE-BY-UBM
DE-12
physical 352 S. Ill., graph. Darst.
publishDate 2011
publishDateSearch 2011
publishDateSort 2011
publisher Wyd. Poznańskie
record_format marc
series2 Z badań nad osadami okresu przedrzymskiego i wpływów rzymskich
spellingShingle Michałowski, Andrzej 1971-
Budownictwo kultury przeworskiej
Przeworskkultur (DE-588)4176107-8 gnd
Siedlungsarchäologie (DE-588)4181216-5 gnd
Funde (DE-588)4071507-3 gnd
Bauweise (DE-588)4144202-7 gnd
subject_GND (DE-588)4176107-8
(DE-588)4181216-5
(DE-588)4071507-3
(DE-588)4144202-7
title Budownictwo kultury przeworskiej
title_auth Budownictwo kultury przeworskiej
title_exact_search Budownictwo kultury przeworskiej
title_full Budownictwo kultury przeworskiej Andrzej Michałowski
title_fullStr Budownictwo kultury przeworskiej Andrzej Michałowski
title_full_unstemmed Budownictwo kultury przeworskiej Andrzej Michałowski
title_short Budownictwo kultury przeworskiej
title_sort budownictwo kultury przeworskiej
topic Przeworskkultur (DE-588)4176107-8 gnd
Siedlungsarchäologie (DE-588)4181216-5 gnd
Funde (DE-588)4071507-3 gnd
Bauweise (DE-588)4144202-7 gnd
topic_facet Przeworskkultur
Siedlungsarchäologie
Funde
Bauweise
url http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=022590560&sequence=000003&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=022590560&sequence=000004&line_number=0002&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA
work_keys_str_mv AT michałowskiandrzej budownictwokulturyprzeworskiej