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Datensatz im Suchindex

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adam_text SPIS TREŚCI Przedmowa (Kalina Bartnicka) ..................... 5 Wstęp ...................................... 15 I. DIECEZJA JAKO LOCUS PAEDAGOGICUS 1. Biskup jako paedagogus principális ................. 35 2. Kadry duszpastersko-pedagogiczne .................. 40 3. Placówki duszpastersko-wychowawcze ............... 49 II. WYCHOWAWCZA ROLA DUSZPASTERSTWA ZWYCZAJNEGO I OGÓLNEGO 1. Świadomość pedagogiczna duchowieństwa parafialnego i zakonów .................................. 57 2. Społeczna działalność duchowieństwa ................ 76 3. Wychowanie przez liturgię, paraliturgię i śpiew kościelny ... 93 4. Wychowawcze znaczenie życia sakramentalnego ......... 103 5. Wychowanie przez pielęgnowanie zwyczajów ........... 114 6. Troska o poziom duszpasterzowania ................. 125 III. WYCHOWAWCZA ROLA DUSZPASTERSTWA NADZWYCZAJNEGO I SPECJALNEGO 1. Wychowawcze znaczenie misji, rekolekcji, sanktuariów i pielgrzymek ................................ 137 2. Rola szkoły ................................. 153 3. Rodzina jako miejsce wychowania świeckiego i religijnego . . 163 4. Walor pedagogiczny duszpasterstwa młodzieży .......... 170 5. Wartość pedagogiczna duszpasterstwa stanowego i grup specjalnych ................................. 212 IV. WYCHOWANIE DO KATOLICKIEJ OTWARTOŚCI NA ŚWIAT 1. Otwarcie na uniwersalizm eklezjalny ................ 241 2. Oddziaływanie na świat wiejski .................... 245 3. W konfrontacji z problemami świata miejskiego i robotniczego ............................... 262 4. Troska o chrześcijański charakter całości życia .......... 280 5. Wychowanie do kultury ......................... 287 Zakończenie .................................. 301 Zusammenfassung .............................. 309 Wykaz skrótów ................................ 317 Bibliografia .................................. 319 Indeks nazwisk ................................ 349 Indeks nazw geograficznych i administracjnych ........... 361 Fotografie .................................... 367 Spis fotografii ................................. 409 KATHOLISCHE PÄDAGOGIE IN DER DIÖZESE LUBLIN 1918-1939 Zusammenfassung Die Darstellung eines verhältnismäßig vollständigen, umfassenden Bildes der Pädagogie der katholischen Kirche im Lubliner Land in den Jahren 1918-1939 auf der Grundlage so reichhaltiger Quellen stellte vor allem aus zwei Gründen keine einfache Aufgabe dar. Vor allem wurde das Vorhandensein einer sehr großen Menge an Informationen und deren enorme Vielfältigkeit festgestellt. Anfangs schienen die Quellen nur von geringer Bedeutung und relativ unbrauchbar zu sein. Um ihren tatsäch¬ lichen Erkenntniswert zu erkennen, war zuerst eine zeitaufwendige, eingehende Analyse erforderlich. Als notwendig erwies sich auch eine gewissenhafte Objektivierung der Angaben, weil diese meistens von den Initiatoren selbst stammten, die natürlich ein lebendiges Interesse an der Vermittlung eines positiven Zeugnisses vom Wirken ihrer Institution hatten. Die methodische Untersuchung des Quellenmaterials und seine darauf¬ folgende kritische Interpretation, gestützt auf die einschlägige Literatur zu diesem Thema, ermöglichte jedoch, die prinzipiellen Voraussetzungen des erzieherischen Seelsorgeprogramms aufzuzeigen, das in der Zwischen¬ kriegszeit in der Diözese Lublin realisiert wurde, sowie seine praktische Durchsetzung auf dem Hintergrund der sich verändernden sozio-politischen und wirtschaftlichen Situation darzulegen. Eingehend analysiert wurden der Stand und die Perspektiven des erzie¬ herischen Einflusses der Kirche auf die Gläubigen. Die in der Zwischen¬ kriegszeit für die pädagogischen Bemühungen der Kirche verantwortlichen Personen waren sich über die soziale Bedeutung der Erziehung voll und ganz im klaren. Unablässig wurde unterstrichen, daß diese zur Haupt- 310 Zusammenfassung aufgäbe der Epoche wurde. Sowohl von Seiten der Kirche als auch des Staates wurde gefordert, daß beide Institutionen ihre Bemühungen darauf konzentrieren, die Gesellschaft auf die beste Erfüllung ihrer Pflichten gegenüber Gott und Vaterland vorzubereiten. Die soziale Formation konnte kein Abstraktum darstellen. Sie mußte sich unablässig zu einer Pädago- gisierung des konkreten Menschen im Rahmen der Institutionen und Ämter, der Gesetzgebung und des Gerichtswesens, des Militärs, des Schulwesens, der Kultur und auch der Massenmedien wie Presse und Rundfunk ent¬ wickeln. Die wichtigste Forderung der hier besprochenen Pädagogie basierte also auf dem Programm, einen neuen Menschen zu erziehen. Dies sollte durch Veränderung der Mentalität, der Lebenseinstellungen und der Gewohnheiten jedes Menschen geschehen, nicht nur der Katholiken. Durch eine effektive Pädagogisierung wollte man die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandlungen stabilisieren, die die polnische Nation in der nationalen, künstlerischen und moralischen Kultur vollzogen hatte und die nach 1918 in Polen erfolgt waren. Darin erblickte die Kirche den wesent¬ lichen Weg, den Menschen eine bessere Zukunft zu gewährleisten. Als Mittel zu diesem Zweck dienten die in Angriff genommenen neuen Erzie¬ hungsprogramme, die konstruierten Modelle sowie die Entwicklung der pädagogischen Wissenschaften im weitesten Sinne. All diese Aktivitäten wurden von den kirchlichen Kreisen der Diözese Lublin maximal unterstützt. Die kirchliche Unterweisung betraf zwei Etappen der Erziehung. Die erste war die Etappe der familiären und schulischen Erziehung, die dem jungen Menschen eine gewisse Menge an Kenntnissen einbrachte, die ihm beim Erreichen bestimmter Formen des religiösen Lebens helfen konnten. Die zweite Etappe betraf die Konfrontation mit Strömungen, die der Offen¬ barung feindlich gesinnt waren, wie z.B. mit dem Kommunismus, oder auch mit Gefahren, die im Rahmen des Christentums selbst präsent waren (in der Diözese Lublin erblickte man diese vor allem in der Ausbreitung der Polnisch-Katholischen Kirche), sowie mit den atheisierenden so¬ zialistischen Bewegungen, die eine Schwächung des religiösen Lebens oder sogar den völligen Bruch mit diesem bewirken konnten. Um solchen Tendenzen entgegenzuwirken und den Prozeß der allmählichen Säkula- risieruhng der Stadt- und Landbevölkerung zu bremsen, unternahm die Kirche gut durchdachte und organisierte Seelsorgeaktionen. Aus den vielfältigen damals unternommenen kirchlichen Initiativen wird der Glaube an den Menschen und damit ein pädagogischer Optimismus Zusammenfassung 311 erkennbar, der sich dem nach dem 1. Weltkrieg ausbreitenden Zivi¬ lisationskatastrophismus ausdrücklich widersetzte, welcher bei erschöpften und mutlosen Geistern sonst leicht Anklang fand. Die Kirche stärkte die Überzeugung der Menschen von der Notwendigkeit, das Böse zu be¬ kämpfen, und unterstrich in ihrer Pädagogie immer den definitiven Sieg des Guten. Die durchgeführten Untersuchungen beweisen, daß auf Diözesanebene vielfältige pädagogischen Bemühungen unternommen wurden, um die ge¬ bildeten Schichten zu erreichen, ihre Probleme zu verstehen und die dort herrschenden sozio-ökonomischen Verhältnisse, die hellen und dunklen Seiten ihres sittlichen Lebens sowie die dem Menschen drohenden Ge¬ fahren zu erkennen. Dadurch konnte die Kirche die konkreten Bedürfnisse und die Bedingungen erkennen, unter denen sie ihre Erziehungstätigkeit durchzuführen hatte. Alle von ihr unternommenen Initiativen hatten das Ziel, eine effektive Methode sozialer Einflußnahme zu erarbeiten. Es ging darum, daß die Gesellschaft gesünder und stärker und der Staat besser wurde, damit die Menschen, statt immer nur zu kritisieren, auf ihren Staat zählen und auf ihn stolz sein konnten. Dazu war eine Umorientierung im geistigen Leben der polnischen Gesellschaft und vor allem ihrer Führungs- schicht notwendig. Der Bau wurde von den Fundamenten her begonnen. Unter anderem wurde eine Einschränkung des Konsums propagiert, an dessen Stelle die Sparsamkeit gefördert werden sollte. Die Kirche ermutigte auch zu einer effektiven Steigerung der Arbeitsproduktivität und pro¬ pagierte ein Gefühl der Verantwortung für das Gemeinwohl. Verallgemeinernd kann festgestellt werden, daß die vorliegende Arbeit über die pädagogischen Bemühungen der katholischen Kirche im Lubliner Land in den Jahren 1918-1939 nicht nur die allgemeine Pädagogie ent¬ deckt, wie sie damals in ganz Europa gepflegt wurde, sondern auch ganze Varianten dieser: die religiöse, pastorale, christliche und kirchliche Pädagogie. Im Ergebnis erhalten wir eine recht umfassende praxeologische oder angewandte katholische Pädagogie sowie einen gewissen Abriß der katholischen pädagogischen Theorie. Sie geht davon aus, daß die Religion und die Kirche mit ihrer ganzen Lehre, ihren Institutionen und erzie¬ herischen Mitteln einen vollkommenen und effektiven Erzieher schaffen. Diese Pädagogie war im Allgemeinen eher intuitiv, traditionell und unwissenschaftlich, übernahm aber auf eklektische Weise auch Anregungen aus den weltlichen Erziehungswissenschaften und leistete zugleich ihren eigenen, bedeutsamen Beitrag zu den pädagogischen Wissenschaften, auch 312 Zusammenfassung wenn sie heute - zu Unrecht - unbemerkt bleibt, vielleicht sogar gering¬ geschätzt wird oder ganz einfach der weltlichen und wissenschaftlichen Pädagogie gegenübergestellt wird. Es steht jedoch außer Zweifel, daß die kirchliche Pädagogie größere praxeologische Werte besaß als jene. Die katholische Pädagogie scheint sehr wirksam und fruchtbar zu sein, obwohl auch sie permanent, ausdauernd und durch alle aufeinander¬ folgenden Etappen des menschlichen Lebens hindurch oder über die nächsten Generationen unablässig weitergeführt werden muß. Ihre Stärke und ihr Vorteil besteht hauptsächlich in der Herausbildung moralischer Einstellungen, die auf der allgemeinmenschlichen, der evangeliumsgemäßen und der katholischen Ethik aufbauen. Dagegen basierten die weltlichen Pädagogien — damals vor allem positivistische, sozialistische, marxistische, liberale, pragmatische (im Sinne von John Dewey) oder faschistische und totalitäre Richtungen - auf einer anderen Moral oder waren geradezu un- oder antimoralisch und schufen daher eher eine Antipädagogie. Sicher gab es auch einige sehr edle und beachtenswerte pädagogische Systeme, wie zum Beispiel das bei den Pfadfindern realisierte. Aber im Grunde ge¬ nommen lag ihnen dann ebenfalls die christliche Ethik zugrunde. Diese positiven pädagogischen Bemühungen waren bestrebt, einen idealen Menschen nach ihren eigenen Grundsätzen zu erziehen, die Charaktere zu formen, soziale und staatsbürgerliche Tugenden, klassische Werte, Wissen, Weisheit usw. herauszubilden. Letztendlich besaßen sie jedoch weder eine solche Kraft noch eine solche Effektivität wie die christliche Pädagogie. Vor allem verfügten sie nicht über ein so hohes Niveau an Edelmut und Würde und gewährten dem Menschen keine so große Persönlichkeits- und Lebensharmonie. Die katholische Pädagogie bildet mit der guten weltlichen Pädagogie gewissermaßen eine Symbiose. Sie bedient sich vieler weltlicher und irdischer Mittel, um ihre religiösen Ziele zu erreichen und das geistige Antlitz der Kirche zu gestalten. Gleichzeitig benutzt sie auch religiöse Mittel zur Gestaltung des irdischen Antlitzes sowohl des individuellen als auch des sozialen Lebens der Menschen. Die katholische Pädagogie strebte eine Vervollkommnung des sozialen, politischen, kulturellen und sogar des sozio-ökonomischen Lebens an. In dieser Hinsicht schöpfte sie ihre Ideale sowohl aus der religiösen als auch der weltlichen Tradition sowie aus wissenschaftlichen pädagogischen Vors¬ chlägen, Sie schuf das Ideal eines gebildeten, geistig entwickelten, in seiner Persönlichkeit gereiften, leistungsfähigen, auf seinen Beruf und seine Aufgaben bestens vorbereiteten Menschen und guten Staatsbürgers, der die Zusammenfassung 313 - auf dem Lande stark verbreitete - sozio-ökonomische Trägheit überwand und sich hochgradig spezialisierte. Die Pädagogie der Lubliner Kirche in den Jahren 1918-1939 stellte die ethisch-moralischen Werte, Haltungen und Eigenschaften in den Vordergrund. Moralische Ziele waren: die Einhaltung der Zehn Gebote, die soziale Liebe, hohe Religiosität, Altruismus, Opferbereitschaft für andere, Wohltätigkeit, Fleiß, soziale Gerechtigkeit, Gleichheit der Menschen vor Gott und Seinem Gesetz, Gehorsam gegen¬ über der Staatsmacht, Disziplin, Zucht, harmonisches Zusammenleben, Patriotismus, Wertschätzung guter Traditionen, religiöser Eifer, ein heiligmäßiges Leben u.a. Was die Anwendung der katholischen Soziallehre betrifft, so vertrat die Lubliner Kirche insgesamt eher eine eklektische Einstellung. Realisiert wurden der liberale Patriarchalismus, der Solidarismus und wohl am stärksten der christliche Korporationismus. Aber alle diese Positionen waren im Grunde genommen personalistisch geprägt, weil es immer um das Wohl der menschlichen Person als des höchsten Wertes und um die Gesellschaft als eine Gemeinschaft von Personen ging. Dieses Denken war im Effekt typisch polnisch und katholisch. Selbstverständlich stellte der erwähnte Eklektismus eine große Schwäche dar, denn der Lubliner Kirche mangelte es an Kohärenz, an tieferer Einsicht in die Situation. Charakte¬ ristisch war eine gewisse Flachheit und Naivität sowie ein starker Mangel an Koordination. Den höchsten Wert bildete der Moralismus: die Pädagogie wurde im Grunde genommen auf die moralische Erziehung zurückgeführt. Man glaubte, daß durch das moralische Leben eine Wiedergeburt des gesamten irdischen Lebens in individueller und sozialer Hinsicht möglich war, einschließlich der brennenden sozialen Frage. Deshalb strebten sogar die wissenschaftlich-kognitiven Bemühungen im Grunde genommen die Gestltung christlicher ethisch-moralischer Haltungen an. Im übrigen sei daran erinnert, daß die wissenschaftliche Pädagogik in Polen damals erst im Entstehen begriffen war: das Staatliche Lehrerinstitut in Warschau entstand 1921, und das Pädagogische Studium in Krakau wurde erst 1927 gegründet. Der erste Lehrstuhl für Pädagogik entstand 1919 an der Posener Universität (zum Lehrstuhlinhaber wurde Antoni Danysz berufen), und 1926 entstand ein weiterer Pädagogik-Lehrstuhl an der Warschauer Universität, dessen Leitung Bogdan Nowaczyński über¬ nahm. An dieser Stelle muß unterstrichen werden, daß der katholischen Kirche zufolge alle sozialen und ökonomischen Institutionen - Schulen, Universitäten, gesellschaftliche Organisationen - in erster Linie 314 Zusammenfassung moralischen Zwecken dienen sollten. Ihr Ziel war die Erziehung zur christlichen Vollkommenheit. Die Lubliner Kirche mischte sich nicht unmittelbar in rein politische und Parteiangelegenheiten ein, von ihrer Ablehnung des Sozilismus und Marxismus einmal abgesehen. Dieser Standpunkt entsprach der Linie von Leo XIII, und Pius XI. Von den politischen Parteien und der Regierung erwartete man - außer einer effektiven Administration, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Gewährleistung von Sicherheit - gerade die Unter¬ stützung der geistigen und moralischen Entwicklung, der sozialen Ge¬ rechtigkeit und des Dienstes für das Gemeinwohl. Politische und parteigebundene Prioritäten wurden als Privatangelegenheit verstanden, zumindest unter der Geistlichkeit. Obwohl Bischof Fulman ein Befürworter der Christlichen Nationaldemokratie war und der Sanationsregierung eher abgeneigt war, zeigte er dies in seinem Hirtenamt nicht. Die Pädagogie der Lubliner Kirche, des Klerus sowie der Laien, war - wie aus den Quellen hervorgeht - traditionell, was ihr, ähnlich wie ihr moralistischer Charakter, große Popularität und Wirksamkeit einbrachte. Wie bereits erwähnt, wurden die Ausmaße und die tatsächliche Effektivität der Bildungs- und Pastoralaktivitäten in den uns überlieferten Quellen übertrieben dargestellt. Solche Quellen waren vor allem Berichte, Vor¬ schläge, Einfälle und verschiedene Angebereien bzw. Großtuereien vor dem Bischof oder vor den eigenen Kollegen und Mitbrüdern. Im Wesentlichen waren die sozialen und nationalen Effekte der kirchlichen Pädagogie jedoch beträchtlich und positiv. Dies sollte sich am Vorabend und zu Beginn des 2. Weltkrieges erweisen, als die Lubliner Region den Deutschen und den Sowjets, d.h. dem Faschismus und dem Kommunismus, gleichermaßen die Stirn bot. Zur Verteidigung des Vaterlandes und der katholischen Kirche standen alle brüderlich wie ein Mann auf, einschließlich der landlosen Bauern und der arbeitslosen Stadtbewohner. Im übrigen war schon die bloße Formulierung der grundlegenden pädagogischen Ideen, Einfälle und Gedanken sowie der schließlich zur Realisierung anstehenden Postulate bedeutsam genug. Vielleicht war dies weitgehend nur eine postulative Pädagogie, aber dank der Kirche verfügte sie über viel reale Kraft, Weisheit, Berechtigung und den Geist humanistischen Schaffens. Es zeigte sich, daß die Diözesankirche ein besonderer, mächtiger und sehr schöpferischer Erziehungsort ist - ein locus paedagogicus. Das ist nicht nur eine religiöse, sondern auch eine allseitig erzieherische Institution. Zusammenfassung 315 Der Ausbruch des 2. Weltkrieges machte die Hoffnungen auf die Erziehung einer Generation zunichte, die in Frieden und Freiheit hätte leben können. Der deutsche Nazismus und das ebenso grausame stalini¬ stische System offenbarten mit ganzer Brutalität ihr unmenschliches Antlitz. Höhnisch klangen die Losungen, im Namen derer die Konzen¬ trationslager als Orte der „Umerziehung errichtet wurden, wo „Arbeit Freiheit bringen sollte . Im Programm beider Totalitarismen ging es um die Vernichtung der Nationen, insbesondere um die Exterminierung der jungen Generation. Was konnten die in der Zwischenkriegszeit ausgebildeten Erzieher in dieser Situation tun? Eine grundlegende Antwort darauf lieferten Janusz Korczak und der hl. Maximilian Kolbe. Der Tod dieser beiden großen Pädagogen, der den Charakter einer freiwilligen Hingabe des Lebens besaß, stellte einen großen moralischen Sieg des Erziehungsprogramms der zwanzigjährigen Zwischenkriegszeit dar, das noch lange nach dem 2. Welt¬ krieg in der neuen polnischen Wirklichkeit ausstrahlte.
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Pedagogia katolicka w diecezji lubelskiej 1918 - 1939
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