Páni z Dobrušky a z Opočna kolonizátoři, dvořané a válečníci
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Czech |
Veröffentlicht: |
České Budějovice
Bohumír Němec - Veduta
2007
|
Ausgabe: | Vyd. 1. |
Schriftenreihe: | Edice Šlechta zemí České koruny
4 |
Schlagworte: | |
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Die Herren von
Dobruška,
die nach 1374 ihr Adelsprädikat zu „von
Opočno
änderten, waren eine tschechische Adelsfamilie, deren politische und besitzmä¬
ßige Stellung im Verlauf des 13. bis zum 15. Jahrhundert zahlreiche Verände¬
rungen erfuhr. Manchmal beteiligten sie sich am politischen Leben Böhmens,
zu anderen Zeiten wirkten sie nur in Ostböhmen.
Die fragmentarischen und manchmal einander widersprechenden Quel¬
len erlauben uns nicht, ein klares und völlig eindeutiges Bild über die Anfange
der Familie sowie über ihre während des 13. Jahrhunderts lebenden Generati¬
onen zu skizzieren. Entweder in direkter männlicher Linie oder dank einer Hei¬
rat besaßen sie an der Elbe einen Hof, die spätere Burg Kostomlaty (Kosten¬
blatt) mit umliegenden Dörfern, während der 70er und 80er Jahre des 13. Jh.
verlagerten sie ihre Aktivitäten nach Ostböhmen und beteiligten sich in den
nachfolgenden Jahrzehnten in bedeutendem Maße an der erfolgreichen Ko¬
lonisierung im Vorland des Adlergebirges. Der wahrscheinliche Gründer des
Adelsgeschlechts, Mutina von Kostomlaty, verband seinen politischen Aufstieg
mit der Partei der Wittigonen, was auch durch die Heirat seiner Tochter mit
Heinrich
I.
von Rosenberg bekräftigt wurde. Seine Söhne beteiligten sich aktiv
an den Machtkämpfen in den ersten Jahrzehnten der Regierung Johanns von
Luxemburg. Einen bedeutenderen politischen Aufstieg brachte ihnen dies je¬
doch nicht, erfolgreicher hingegen waren ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der
Kolonisierang. Der Erfolg stellte sich in der Mitte des 14. Jh. dank Mutina von
Dobruška
ein, der zum eigentlichen Schöpfer des ostböhmischen Familiendomi-
niums wurde, das durch den Ervverb der königlichen Burg
Opočno
sowie durch
die Erbauung einer neuen Burg und eines neuen städtischen Zentrums gekrönt
wurde. Die Alltagssorgen bei der Verwaltung ihrer Güter und der Machtbasis,
die zwar prosperierten, aber keine Mittel zu einem kräftigeren gesellschaftlichen
Aufstieg boten, führten dazu,
dass
sich die Mitglieder dieser Familie zeitweilig
von der Welt der hohen Politik fernhielten, was insbesondere für Mutinas Sohn
und Nachfolger Sezema gilt.
Einige Jahre nach Sezemas Tod einigten sich seine Söhne
Štěpán, Jaroslav
und Jan über die Teilung des Dominiums ihres Vaters so,
dass
jeder von ihnen
/183
ein eigenes städtisches Zentrum oder ein Burgzentrum besaß.
Štěpán,
der we¬
gen wirtschaftlichen Schwierigkeiten seine Herrschaft
Opočno
verkaufen muss-
te, gelang es in den 90er Jahren des 14. Jh. An den Hof des Königs Wenzel
IV.
zu gelangen und hier eine bedeutende Stellung einzunehmen. Er begann, eine
neue Residenz in
Chlumec nad Cidlinou
zu bauen, als Pfand erhielt er auch
große königliche Burgen im ostböhmischen Eisengebirge - Lichtenburk und
Żleby.
Sein Aufstieg eröffnete auch seinem jüngeren Bruder den Weg in die hö¬
here Politik. Die sich vielversprechend entwickelnde Karriere wurde durch eine
drastische Tat beendet -
Štěpán
wurde gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des
königlichen Rates auf der Burg Karlstein ermordet. Trotz einer unwahren Be¬
zichtigung des Verrats, die am Ermordeten haften blieb und die seine Brüder
zur zeitweiligen Rückkehr zum alten Prädikat von
Dobruška
führte, wurde die
•Familie weder politisch noch besitzmäßig belangt und
Jaroslav
erlangte in ge¬
wissem Maße die Stellung, die einst
Štěpán
bei Wenzel
IV.
gehabt hatte. Er wur¬
de auch zum Vormund von
Štěpáns
Sohn Jan, des letzten, zugleich jedoch des
berühmtesten Mitglieds der Familie der Herren von
Dobruška
und von
Opočno.
Jan, von seinen Zeitgenossen
Městečky
genannt, war ein fähiger Krieger, der
sich seine Dienste gut bezahlen ließ und der bei seinem Streben nach Gewinn
von Besitz und persönlichem Vorteil keine Rücksichten auf Recht und Gerech¬
tigkeit nahm. In der Zeit der Hussitenrevolution stellte er sich in das Lager der
Gegner des Kelchs und wurde zum Anführer der Gruppe von Adeligen, die von
den Hussiten nach ihm als
„Opočno-Partei
genannt wurde. Er initiierte bzw.
beteiligte sich an mehreren Kriegsunternehmen und Strafzügen gegen die Hus¬
siten, nahm am
I.
und
II.
Kreuzzug teil, suchte nach Wegen zur Verbindung mit
den Repräsentanten des rechten Flügels der Hussiten sowie mit schlesischen
Fürsten und Städten, wurde jedoch zweimal von den erfolgreichen Feinden ge¬
nötigt, sich zu unterwerfen und auf ihre Seite zu wechseln. Nach dem Verlust
der Burgen
Lanšperk, Žampach
und vor allem Lichtenburk trat er schon defini¬
tiv auf die Seite der Hussiten über, und obwohl er kein zuverlässiger Verbünde¬
ter war, leistete er es sich nicht mehr wie zu Beginn der 20er Jahre, sein Wort zu
brechen und abtrünnig zu werden. Seine Hoffnungen, wenigstens einen Teil der
verlorenen Besitzungen wieder zu erlangen, waren vergeblich, und so kämpfte
er bis zu seinem Tode im Jahre 1432 mit Schulden. Mit ihm ist die Familie der
Herren von
Dobruška
und von
Opočno
ausgestorben.
184/
/
OBSAH
/
Uvod
7
Ad
fontes
8
/
I. Původ rodu
11
/
II.
Skutečný zakladatel rodu?
16
/
III.
První páni
s
přídomkem z Dobrušky a tvůrce rodového
dominia
Mutina
22
/
IV.
Dobrý hospodář a zlý soused Sezema z Dobrušky
37
/
V.
S
novým predikátem
к
vzestupům a pádům
45
/
VI.
Poslední a nejproslulejší
67
1.
Mladá léta Jana mladšího z Opočna, zvaného Městečky
67
2.
Nepřítel kalicha
74
3.
Nový protivník
92
4.
Spiklenec
105
5.
Kdo
s koho
114
6.
Epilog
121
/
Poznámky
126
/
Rodokmen pánů z Dobrušky a z Opočna
159
/
Pečeti pánů z Dobrušky a z Opočna
160
/
Seznam zkratek
163
/
Prameny a litaratura
165
/
Seznam příloh a vyobrazení
174
/
Rejstříky
178
/ Zusammenfassung
183
|
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/ ZUSAMMENFASSUNG
Die Herren von
Dobruška,
die nach 1374 ihr Adelsprädikat zu „von
Opočno"
änderten, waren eine tschechische Adelsfamilie, deren politische und besitzmä¬
ßige Stellung im Verlauf des 13. bis zum 15. Jahrhundert zahlreiche Verände¬
rungen erfuhr. Manchmal beteiligten sie sich am politischen Leben Böhmens,
zu anderen Zeiten wirkten sie nur in Ostböhmen.
Die fragmentarischen und manchmal einander widersprechenden Quel¬
len erlauben uns nicht, ein klares und völlig eindeutiges Bild über die Anfange
der Familie sowie über ihre während des 13. Jahrhunderts lebenden Generati¬
onen zu skizzieren. Entweder in direkter männlicher Linie oder dank einer Hei¬
rat besaßen sie an der Elbe einen Hof, die spätere Burg Kostomlaty (Kosten¬
blatt) mit umliegenden Dörfern, während der 70er und 80er Jahre des 13. Jh.
verlagerten sie ihre Aktivitäten nach Ostböhmen und beteiligten sich in den
nachfolgenden Jahrzehnten in bedeutendem Maße an der erfolgreichen Ko¬
lonisierung im Vorland des Adlergebirges. Der wahrscheinliche Gründer des
Adelsgeschlechts, Mutina von Kostomlaty, verband seinen politischen Aufstieg
mit der Partei der Wittigonen, was auch durch die Heirat seiner Tochter mit
Heinrich
I.
von Rosenberg bekräftigt wurde. Seine Söhne beteiligten sich aktiv
an den Machtkämpfen in den ersten Jahrzehnten der Regierung Johanns von
Luxemburg. Einen bedeutenderen politischen Aufstieg brachte ihnen dies je¬
doch nicht, erfolgreicher hingegen waren ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der
Kolonisierang. Der Erfolg stellte sich in der Mitte des 14. Jh. dank Mutina von
Dobruška
ein, der zum eigentlichen Schöpfer des ostböhmischen Familiendomi-
niums wurde, das durch den Ervverb der königlichen Burg
Opočno
sowie durch
die Erbauung einer neuen Burg und eines neuen städtischen Zentrums gekrönt
wurde. Die Alltagssorgen bei der Verwaltung ihrer Güter und der Machtbasis,
die zwar prosperierten, aber keine Mittel zu einem kräftigeren gesellschaftlichen
Aufstieg boten, führten dazu,
dass
sich die Mitglieder dieser Familie zeitweilig
von der Welt der hohen Politik fernhielten, was insbesondere für Mutinas Sohn
und Nachfolger Sezema gilt.
Einige Jahre nach Sezemas Tod einigten sich seine Söhne
Štěpán, Jaroslav
und Jan über die Teilung des Dominiums ihres Vaters so,
dass
jeder von ihnen
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ein eigenes städtisches Zentrum oder ein Burgzentrum besaß.
Štěpán,
der we¬
gen wirtschaftlichen Schwierigkeiten seine Herrschaft
Opočno
verkaufen muss-
te, gelang es in den 90er Jahren des 14. Jh. An den Hof des Königs "Wenzel
IV.
zu gelangen und hier eine bedeutende Stellung einzunehmen. Er begann, eine
neue Residenz in
Chlumec nad Cidlinou
zu bauen, als Pfand erhielt er auch
große königliche Burgen im ostböhmischen Eisengebirge - Lichtenburk und
Żleby.
Sein Aufstieg eröffnete auch seinem jüngeren Bruder den Weg in die hö¬
here Politik. Die sich vielversprechend entwickelnde Karriere wurde durch eine
drastische Tat beendet -
Štěpán
wurde gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des
königlichen Rates auf der Burg Karlstein ermordet. Trotz einer unwahren Be¬
zichtigung des Verrats, die am Ermordeten haften blieb und die seine Brüder
zur zeitweiligen Rückkehr zum alten Prädikat von
Dobruška
führte, wurde die
•Familie weder politisch noch besitzmäßig belangt und
Jaroslav
erlangte in ge¬
wissem Maße die Stellung, die einst
Štěpán
bei Wenzel
IV.
gehabt hatte. Er wur¬
de auch zum Vormund von
Štěpáns
Sohn Jan, des letzten, zugleich jedoch des
berühmtesten Mitglieds der Familie der Herren von
Dobruška
und von
Opočno.
Jan, von seinen Zeitgenossen
Městečky
genannt, war ein fähiger Krieger, der
sich seine Dienste gut bezahlen ließ und der bei seinem Streben nach Gewinn
von Besitz und persönlichem Vorteil keine Rücksichten auf Recht und Gerech¬
tigkeit nahm. In der Zeit der Hussitenrevolution stellte er sich in das Lager der
Gegner des Kelchs und wurde zum Anführer der Gruppe von Adeligen, die von
den Hussiten nach ihm als
„Opočno-Partei"
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beteiligte sich an mehreren Kriegsunternehmen und Strafzügen gegen die Hus¬
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und
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Kreuzzug teil, suchte nach "Wegen zur Verbindung mit
den Repräsentanten des rechten Flügels der Hussiten sowie mit schlesischen
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tiv auf die Seite der Hussiten über, und obwohl er kein zuverlässiger Verbünde¬
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verlorenen Besitzungen wieder zu erlangen, waren vergeblich, und so kämpfte
er bis zu seinem Tode im Jahre 1432 mit Schulden. Mit ihm ist die Familie der
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V.
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