Armáda a spoločnosť na prelome 19. a 20. storočia

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1. Verfasser: Dangl, Vojtech 1937-2018 (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Slovak
Veröffentlicht: Bratislava VEDA, Vydavateľstvo Slovenskej Akad. Vied 2006
Ausgabe:1. vyd.
Schlagworte:
Online-Zugang:Inhaltsverzeichnis
Abstract
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adam_text OBSAH Úvod Kapitola Systém Kapitola Asimilačné Kapitola Postavenie a prestíž dôstojníckeho zboru v spoločnosti ......................... Kapitola Mestá, Kapitola V. Národnostná Kapitola Rast Kapitola Antimilitarizmus v čase balkánskych vojen Kapitola Vojnové plány Rakúsko-Uhorska a ich modifikácie v lete Záver Zoznam literatúry a publikovaných prameňov Zusammenfassung................................................................................... 223 Menný register Miestny register Obrazová príloha 7 ARMEE VOM 19. ZUM 20. JAHRHUNDERT. Zusammenfassung I. SYSTEM DER AUFFÜLLUNG DER ARMEE UND MUSTERUNGEN Die Niederlage Österreichs im Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866 wies unter anderem auf die dringliche Erfordernis hin, eine Massenarmee auf der Basis eines universellen Kurzzeitwehrdienstes aufzubauen, die Form der Auffül¬ lung der Streitkräfte zu modernisieren, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen ohne Auslöse- oder Ersatzmöglichkeit und die Methoden und Formen der Aus¬ bildung, die Ausrüstung und die eigentliche Führung der Kampfhandlungen zu modifizieren. Diese Veränderungen sollten nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich durch die Verabschiedung der drei Wehrgesetze von 1868 realisiert werden, mit denen die Grundlagen der österreichisch-ungarischen Streitkräfte der Periode des Dualismus gelegt wurden. Das Ges. Nr. XL über die Wehrkräfte legte die allgemeine Wehrpflicht fest, bestimmte in groben Zügen Aufgabe und Struktur der Wehrkräfte, die Art der Auffüllung der Armee, die Rechte des Herr¬ schers im Bereich der Armee und andere Grundelemente für den Aufbau und die Organisation der gemeinsamen Armee. Das Ges. Nr. XLI über die ungari¬ sche im Rahmen der Wehrkräfte als „ergänzende Komponente der Streitkräfte . Das dritte Gesetz Nr. XLII über die Landwehr bezog sich auf Freiwillige und jene wehrdienstfahigen Bürger männlichen Geschlechts, die weder zur gemeinsamen Armee noch zur wurden diese Gesetze novelliert bzw. durch neue Wehrgesetze ersetzt. Die we¬ sentlichste Änderung diesbezüglich brachten die Wehrgesetze XXX und XXXI von 1912. Diese erhöhten den Bestand an Rekruten wesentlich, bei den Boden¬ streitkräften führten sie, bis auf Ausnahmen, den zweijährigen Präsenzdienst ein, schufen neuen Raum für die Modernisierung der Armee vor allem durch den Aufbau von technischen und Nachrichteneinheiten, erhöhten die Feuerkraft der Bodentrappen usw. Ihr Ziel war es, die Streitkräfte der Monarchie in möglichst kurzer Zeit auf eine eventuelle kriegerische Konflagration vorzubereiten. Im un¬ garischen Parlament wurden-diese Gesetze erst nach dem gewaltsamen Eingrei¬ fen des Parlamentsvorsitzenden -223- Die Wehrgesetze und weitere interne Vorschriften bestimmten auch die Form der Musterungen, die zwar unter großer Aufmachung stattfanden, aber doch allgemein unpopulär waren. Das beweisen auch Angaben über die Anzahl der Abwesenden bei Musterungen bzw. derjenigen, die nicht zu dem bestimmten Truppenteil antraten. In manchen Perioden und Gebieten Ungarns erreichte diese Zahl fast 60% der Einberufenen. Hoch war auch die Zahl derer, die im Bemühen, dem Militärdienst zu entgehen, ins Ausland gingen. Der Autor verweist auch auf die schlechte körperliche bzw. gesundheitliche Verfassung der Rekruten in Un¬ garn und ihre Ursachen, er beschreibt das schwierige System der Versetzung zur Reserve und Ersatzreserve im gemeinsamen Heer, in der der ungarischen Landwehr, das Genehmigungsverfahren für das Rekrutenkontin¬ gent, das System der Musterungs-, Armeeauffullungs- und Gebietskommandos, die Verteilung der Rekruten auf die Truppenteile und die Art ihrer Stationierung. Besonderes Augenmerk widmet der Autor der Form der Auffüllung der Armee mit Freiwilligen und Absolventen der Militärschulen. Die am weitesten verbre¬ itete Form des freiwilligen Dienstes in der Armee war die der sog. einjährigen Freiwilligen. In militärischer Hinsicht ging es hier vor allem um das Bemühen, in relativ kurzer Zeit ein Reserveoffizierskorps für den Fall eines Kriegskonflikts aufzustellen. Die Ergebnisse dieses Bemühens werden auch an konkreten statis¬ tischen Angaben gezeigt. Die Wehrgesetze in Ungarn bargen in sich, trotz der unleugbaren Anstren¬ gungen, die Armee der Monarchie den modernen westeuropäischen Armeen an¬ zunähern, noch immer viele Möglichkeiten, dem Militärdienst auszuweichen, und zwar vor allem für die vermögenderen Schichten. Die österreichisch-ungarische Armee wurde, so wie andere Armeen Europas, alljährlich durch Kadetten und Of¬ fiziere aufgefüllt. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges gab es auf dem Ter¬ ritorium der Monarchie 64 militärische Ausbildungs- und Fachschulen, Institute und ständige Militärkurse für die gemeinsame Armee, davon drei in der Slowakei - die Höhere militärische Realschule in Bratislava, die Höhere militärische Real¬ schule in von Offizierskadern für die ungarische len und 8 militärische Ausbildungs- und Erziehungsinstitute zur Verfügung. Das professionelle Offiziersgrundkader der gemeinsamen Armee in der Vorkriegszeit war, trotz divergenter Bemühungen auf der ungarischen bzw. magyarischen poli¬ tischen Szene, eine verlässliche Stütze der Dynastie. II. DIE ASSIMILATIONSTENDENZEN IN DER ARMEE UND DIE SLOWAKISCHE REAKTIONEN Der Autor untersucht und bewertet die Standpunkte der ungarischen politischen Parteien und Oppositionsgruppierungen zur Nationalitätenfrage vom Ende der -224- achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des Ersten Weltkrieges, und zwar vor allem auf dem Boden der ungarischen Versammlung (Parlament) und anhand statistischer Angaben. Gleichzeitig erklärt er damit die Reaktion der slo¬ wakischen politischen Repräsentation auf manche, die nationale Gemeinschaft betreffenden militärpolitischen Probleme, so wie sie nach der Jahrhundertwende bis 1914 präsentiert wurden. Die Mehrheit der ungarischen bürgerlichen politischen Parteien und Gruppie¬ rungen in Ungarn sah in der Durchsetzung einer eigenen ungarischen Armee nicht nur einen grundsätzlichen Schritt zur Emanzipierung Ungarns, ein Gegengewicht zum Machtdruck aus Wien, die Möglichkeit, im Rahmen der Versorgung und Au¬ srüstung der Armee verschiedene wirtschaftliche Vorteile zu erlangen, eine brei¬ tere Möglichkeit der Durchsetzung in den Strukturen der Streitkräfte u.a., sondern ebenso eine attraktive Gelegenheit, die Anzeichen der Nationalbewegungen der nichtmagyarischen Nationen zu pazifizieren und Ungarn in eine homogene Sta¬ atsform mit dem Geist der ungarischen Staatsidee umzuwandeln. Die Armee sollte unter anderem auch für die Assimilationsziele zugunsten der ungarischen nationalen Ideale dienen, was der Autor mit zahlreichen Zitaten und Parlament¬ sauftritten der Regierangsmitglieder und der Programme der ungarischen bür¬ gerlichen politischen Parteien bestätigt. Er verfolgt diese Standpunkte vor allem vor dem Hintergrund der wachsenden Dualismuskrise, und zwar beginnend bei den deutlichsten Anzeichen einer Oppositionsbewegung im Zusammenhang mit den Fragen der Streitkräfte, die schon 1889 in Straßenkämpfe ausartete, über die Parlamentsobstruktion im Jahr 1903, den Fall mehrerer ungarischer Regierungen bis hin zur letzten Vorkriegsphase der Militarisierung, deren Bestandteil auch neue Wehrgesetzvorlagen, außerordentliche Verordnungen für den Kriegsfall, Gesetze über Kriegslieferungen, Requirierungen und Zensur im Kriegsfall wa¬ ren u.a. Parallel zu diesen Ereignissen bewertet der Autor die Reaktionen der slowakischen Presse und der Vertreter der slowakischen politischen Strömungen auf den Machtkampf um die militärpolitischen Angelegenheiten zwischen dem Monarchen, der österreichischen Generalität auf der einen und den Oppositions- sowie Regierangsparteien in Ungarn auf der anderen Seite. Er stellt fest, wo ein direkter Angriff gegen die Beschränkung bis Beseitigung der Sprachen der nichtmagyarischen Nationen und Nationalitäten und gleichzeitig gegen die Durchsetzung demokratischer Elemente in der Armee geführt wurde. Ausgehend von dem fatalistischen Bewusstsein, ringere Aussichten auf Errungenschaften, die Nationalitäten betreffend, als in an¬ deren Bereichen des politischen Lebens haben würden, setzten die Slowaken sich überwiegend für eine Konservierung des bestehenden Zustandes ein, was von den ungarischen Oppositionsparteien als österreichfreundliche Haltung bewertet wurde. Hinsichtlich der gegenseitigen Beziehung zwischen Wien und Budapest blieben sie teilweise in der Defensive, was jedoch vor allem den jüngeren Teil -225- der slowakischen Repräsentation nicht daran hinderte, sich sogar dem Gedanken einer taktischen Ausnutzung dieser Streitfalle zugunsten der slowakischen nati¬ onalen Forderungen zu verschließen. Die Nationalitätenvertretung unterbreitete 1907 in der ungarischen Versammlung, in der auch die Slowaken ihre Vertretung hatten, einen eigenen Vorschlag, in dem auch die Forderungen auf dem Gebiet der Verteidigungspolitik enthalten waren, und zu diesen Fragen wurde sowohl auf den Seiten der Presse als auch seitens der slowakischen Politiker im unga¬ rischen Parlament Stellung genommen. Ein eigenes verbindliches Programm zu militärpolitischen Fragen wurde von den slowakischen politischen Vertretern je¬ doch nicht erarbeitet, da ihre Beziehung und Haltung zur Armee sehr oft durch die momentane innenpolitische Lage und den Charakter der erörterten Probleme bestimmt war, sei es durch den Monarchen, die Militärverwaltung oder seitens der ungarischen, bzw. magyarischen politischen Interessengruppierungen. Das führte automatisch dazu, über Fragen, die mit den Streitkränen zusammenhingen, einschalteten und das selbst in den Fällen, wenn die ohnehin minimalen Rechte der Slowaken auf die¬ sem Gebiet bedroht zu sein schienen. III. ZUR PROBLEMATIK DES PRESTIGES DES OFFIZIERSKORPS IN DER GESELLSCHAFT Das Offizierskorps der österreichisch-ungarischen Armee wurde nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 in der breitesten Öffentlichkeit immer mehr als ein eigenartiges, einzigartiges Subjekt mit besonderen Regeln seines Innenlebens verstanden, das verschiedene, anderen Gesellschansschichten nicht zugängliche, Privilegien in Anspruch nahm. Die Offiziere, ähnlich wie in Preußen und Polen, die allgemein einen hohen Anerkennungsstatus genossen, wurden von der Staatspropaganda als Verkörperung des in der Gesellschaft aner¬ kannten Ehrbegriffs dargestellt, die jederzeit entschlossen sind, ihr Leben für die Monarchie, den Kaiser zu opfern und die friedliebende Bevölkerung zu schüt¬ zen. Bereits das Ausbildungsniveau, vor allem der Absolventen der Militärakade¬ mie in Wiener Neustadt und der Technischen Militärakademie in Wien und die Karriereaussichten stellten die Angehörigen des Offizierskorps auf eine relativ hohe Ebene des gesellschaftlichen Status. Ein wichtiges Merkmal des österrei¬ chisch-ungarischen Offizierskorps war die enge Verbindung zum Kaiser und zur Dynastie. Diese Verbindung war nicht nur durch die Tradition, die Ausbildung in den Militärschulen und in der Armee allgemein, sondern auch durch die ur¬ sprüngliche, historisch gewachsene Zusammensetzung der Führungskräfte sowie durch die sehr klug ausgebauten sichtbaren und unsichtbaren Hebel der Bezie¬ hungen zum obersten Befehlshaber der Streitkräfte gegeben. Dank der einzi- -226- gartigen glorifizierten Stellung in den Diensten der Monarchie sind Elemente konserviert worden, die in sämtlichen Gesellschaftsschichten Ungarns vor dem Krieg zur Ak¬ zeptanz der „Einzigartigkeit , zur inneren Abgeschlossenheit mit eigenen Regeln geführt haben. Zu den bedeutsameren Formen dieser Kasteneinteilung und des Lebensstils der Offiziere gehörte der einzigartige Ehrenkodex der Offiziere, der tief in der Armee verwurzelt war und sich von mittelalterlichen Ritterideen herleitete. Zu seinen sichtbarsten Bestandteilen gehörten zum Beispiel die Duelle. Ein besonde¬ res Merkmal des Offizierskorps in Ungarn, das als ein Kastenvorrecht verstanden wurde, war die besondere Art des Duzens unter den Offizieren, dem ebenfalls ungeschriebene Regem zugrunde lagen. Eheschließungen und die damit verbun¬ denen Beschränkungen und vorgeschriebenen Angelegenheiten waren weitere Merkmale des Offizierskorps, die es von den übrigen Gesellschaftsschichten ab¬ hoben. Auch der Lebensstil der Offiziere als solcher gehörte zu jenen Bereichen, die sie in eine besondere Kategorie mit außergewöhnlichen Merkmalen einordne¬ te. Zu diesen kamen noch weitere Besonderheiten hinzu, wie etwa das kompli¬ zierte System der militärischen Rechtsordnung, vor allem in strafrechtlichen An¬ gelegenheiten, und die Entscheidungen der Militärgerichte, die verhältnismäßig geringe Verbindung zu politischen Kreisen (was sich Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts zu ändern begann), die soziale Zusammensetzung des Offi¬ zierskorps usw. Der Autor fasst hier zusammen und präsentiert anhand von Beispielen die angeführten sowie andere hervorstechende äußere Merkmale, die von den ver¬ schiedenen Bevölkerungsschichten als etwas Außerordentliches, Besonderes, das Offizierskorps von den verschiedenen Gruppen und Gesellschaftsklassen der gegebenen Sozietät in Ungarn Unterscheidendes verstanden wurden. Er zeigt, wie sich die Einstellungen zu diesen Phänomenen verändert haben und weist auf die Tatsache hin, eingegangen sind, von der gesellschaftlichen und sozialen Position des gege¬ benen Subjekts, seiner politischen und religiösen Überzeugung, der nationalen und Landeszugehörigkeit, der Ausbildung, dem familiären Hintergrund bis hin zur Tradition und durch sozialpsychologische Verbindungen gegebene Zusam¬ menhänge. Andere Nuancen haben diese Einstellungen in Friedenszeiten, wie¬ derum andere während einer verstärkten Aufrüstung, zur Zeit der Balkankrise und während der Kriegsvorbereitungen. Anders waren die Einstellungen in den Zeiten, wo das Offizierskorps praktisch intakt gegenüber den politischen Bewe¬ gungen war, und wieder anders seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, wo eine im¬ mer stärkere Beeinflussung der Politik und der herrschenden Ideologien deutlich war. In den abschließenden Abschnitten macht der Autor auf die Tatsache aufmer¬ ksam, -227- die slowakische Gesellschaft nicht in vollem Maße gelten, und noch mit einer vor allem auf die slowakische Gesellschaft gerichteten Forschung zu ergänzen sein wird. Die Armee und ihr führender Bestandteil - das Offizierskorps - haben während des Dualismus eine außerordentlich wichtige Rolle gespielt, nicht nur als eine Streitkraft, die zu verteidigen und zu kämpfen verpflichtet ist, sondern auch als eine gesellschaftliche Institution und Interessengruppe, die das gemeinsame ges¬ ellschaftliche Klima beeinflusst. In der neu entstandenen Armee der Tschechoslo¬ wakischen Republik gibt es mehrere Momente, die mit der Rolle und dem Presti¬ ge des Offizierskorps in der Gesellschaft im Hinblick auf die älteren Traditionen und Erfahrungen aus der Zeit der Monarchie zusammenhängen. IV. STÄDTE, KASERNEN UND GARNISONEN IN DER SLOWAKEI In diesem Teil seiner Arbeit konzentriert sich der Autor auf die Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen Städten und militärischen Besatzungen - Garni¬ sonen, vor allem aber auf die Frage des Kasernenbaus und der Stationierangspo- litik des Militärs auf dem Gebiet der Slowakei in den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg. Er nennt die wichtigsten wirtschaftlichen und kultur-ges- ellschaftlichen Aspekte, die bei der gegenseitigen Beziehung der Städte und des Militärs eine nicht unbeträchtliche Rolle gespielt haben. Mit konkreten Angaben bemüht er sich, die Elemente des Alltagslebens, die Stadt und Militär miteinander verbanden, zu versachlichen. Im Jahr 1910 gab es im Königreich Ungarn, Slawonien inbegriffen, 27 statu¬ tarische Städte, von denen vier, zählt man auch auf dem Gebiet der heutigen Slowakei befanden. Von den insgesamt 138 Städten mit einem errichteten Magistrat befanden sich 34 auf slowakischem Gebiet. In allen Munizipalstädten und in 21 weiteren Lokalitäten städtischen Charakters in der Slowakei wurden Garnisonen stationiert und Kasernen errichtet. In den letz¬ ten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts sind wir Zeugen eines raschen Aufschwungs des Kasernenbaus, woran auch Umstrukturierungen des Militärs und die damit zusammenhängende Erhöhung der Truppenstärke ihren Anteil hatten. Die aus der Anwesenheit der Garnisonen für die Stadt resultierenden wirtschaftlichen, finanziellen und kultur-gesellschaftlichen Vorteile waren stets ausschlaggebend bei der Entscheidung der Städte über einen Kasernenbau. Unter den Städten ent¬ faltete sich, vor allem nach 1912, ein so starker Wettbewerb, derungen mangels militärischer Verbände nicht entsprochen werden konnte. Der Autor verfolgt die kurze Geschichte des Kasernenbaus in der Slowakei seit 1867, publiziert Angaben über Investitionen in deren Aufbau und Modernisierung, über Mieterträge für die Städte sowie Zahlenangaben über die Garnisonsstärken und vergleicht diese mit den Einwohnerzahlen der Städte. Er beschreibt die gesell- -228- schaftliche Basis des großstädtischen und kleinstädtischen Milieus in der Bezie¬ hung zu Mannschaft und Offizierskorps und umgekehrt, sowie die zeitgemäß ver¬ standene Bedeutung der Städte für die logistische Absicherung des Militärs. Der Autor versucht, die Ursachen zusammenzufassen, die die Städte zur Gewinnung einer Garnison initiierten, oftmals auch um den Preis großer finanzieller Opfer. Er gelangt zu dem Schluss, war, wobei aber auch andere Momente, insbesondere gesellschaftlichen und kul¬ turellen Charakters nicht auszuschließen sind. Auf mehrere weist er konkret hin. Zum Schluss verweist der Autor darauf, aus dem Zusammenleben der Garnisonen und der städtischen Bevölkerung, die¬ se Beziehung gar nicht so idyllisch war und sich in verschiedenen Lokalitäten unterschied. In den ungarischen Städten ist ein wesentlicher Unterschied in der Beziehung zu den Kommandanturen der nen des gemeinsamen Militärs zu verzeichnen. Eine gewisse Rolle spielten in diesen Beziehungen politische, nationale und soziale Probleme, die Spannungen zwischen Wien und Budapest, die überhebliche Haltung eines Teils der Offiziere zur örtlichen Bevölkerung, mitunter auch Sprachbarrieren. Unmut riefen oft auch das ausschweifende Leben der ledigen Offiziere, Konflikte, die oft in sinnlosen Duellen endeten, Zusammenstöße der städtischen Jugend mit den Soldaten u.a. hervor. Allgemein ist aber festzustellen, Überzahl der ungarischen (magyarischen) Bevölkerung sich die Beziehung zum Militär verbesserte. Diese Feststellung gilt aber nicht in den Gebieten, wo die slowakische Bevölkerung in der Überzahl war. Eine dominante Rolle spielten in diesem Zusammenhang die historischen Konklusionen, die sich in das breite Spektrum einer Problematik transformierten, die wir uns angewöhnt haben, Nati¬ onalitätenproblematik zu nennen. V. DIE NATIONALITÄTENFRAGE UND DIE BETEILIGUNG DER SLOWAKEN AN DER ARMEE In diesem Kapitel widmet sich der Verfasser der breiten Palette der Erschei¬ nungen der Nationalitätenproblematik in der österreichisch-ungarischen Armee und der Beteiligung der Slowaken an den bewaffneten Kräften in der Periode des Dualismus. Er geht vor allem von der Analyse der statistischen Gesamtbestän¬ de und dem Vergleich mit weiteren zugänglichen zeitgenössischen Angaben aus, und zwar einerseits im Zusammenhang mit der Mannschaft, anderseits dem Of¬ fizierkorps. Aufgrund dieser Materialien weist er auf die markantesten Elemente hin, die das Verhältnis der slowakischen Gesellschaft zur Armee in den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg determinierten. Der Autor beschäftigt sich mit der Problematik der sog. statistischen Magya- risierung , und weist sowohl auf Phänomene hin, die die Erstellung dieser Statis- -229- tiken beeinflusst se Angaben anhand von Archivquellen zu präzisieren, verbunden sind. Er kommt zu dem Schluss, nationale Zusammensetzung der Armee nicht den genauen und objektiven Stand widerspiegeln, dennoch aber zu den wenigen Quellen Slowaken in der Armee der Donaumonarchie gehören. Durch den Vergleich z. B. mit den Angaben über das territoriale Auffiillungssystem. der Armee, mit der Zahl der Garnisonsangehörigen auf slowakischem Gebiet, mit der Vertretung der Slowaken in den einzelnen Komitaten, mit den Ergebnissen, zu denen einige un¬ garische, amerikanische und österreichische Historiker bei eigenen Forschungen gelangt sind, sowie mit weiteren, heute schon zugänglichen er, die Angaben über den Prozentanteil der Slowaken in den einzelnen Waffen¬ gattungen zu präzisieren. Er weist darauf hin, tistischen Angaben nicht vergessen darf, im Rahmen der einzelnen Waffengattungen, die in den Statistiken berücksichtigt sind, sowohl durch pragmatische Standpunkte, als auch durch andere Bedürfnisse der Armee diktiert wurden, und er deutet auf mehrere von diesen hin. Besonderes Augenmerk widmet der Autor der sog. Offiziersfrage und dem eigenartigen Phänomen, bei den Reserveoffizieren den geringsten prozentuellen Anteil von allen Natio¬ nalitäten in der Monarchie besaßen. Außer den Zeitstatistiken und bereits veröf¬ fentlichten Ergebnissen ausländischer Historiker stützt er sich bei dieser Unter¬ suchung auf die Analyse der Angaben über die nationale Zusammensetzung der Studenten an den Militärschulen. Erbetrachtet dabei flüchtig auch die Reaktionen der slowakischen politischen Repräsentation auf die Nationalitätenfrage in der Armee. Zum Schluss untersucht der Verfasser die Ursachen der reservierten bis ab¬ lehnenden Haltung der slowakischen Gesellschaft zur Armee der Monarchie und zum Dienst im Offizierskorps und nennt auch einige dieser Gründe. Gleichzeitig weist er darauf hin, dem Ersten Weltkrieg im Zusammenhang mit der negativen Einstellung zu den Streifkräften eine Rolle spielten, nicht immer rational und eindeutig definierbar waren. Es erscheint hier eine ganze Reihe von Gegebenheiten, oft emotional ge¬ färbt durch familiäre oder gesellschaftliche Bindungen, die ihre Wurzeln im Kon¬ servativismus des slowakischen Dorfes, in der Neigung zum Isolationismus, und in der Angst vor einer fremden Umgebung, der Trennung von der Familie bzw. dem militärischen Drill u.a. hatten. Viele der hier erwähnten Gründe bestätigen gleichzeitig das wachsende Gefühl der nationalen Identität der slowakischen Ge¬ sellschaft und des bewussten Zuganges zu den genannten Problemen. -230- VI. DAS ANWACHSEN DES MILITARISMUS ZUR ZEIT DER BALKANKRIEGE Seit der Annexion Bosniens und der Herzegowina wurde die Balkanhalbin¬ sel 2xi einem ständigen internationalen Spannungszentrum, wo die imperialis¬ tischen Interessen der europäischen Großmächte, in erster Linie Russlands und Österreich-Ungarns, und die Probleme der Balkanstaaten sich überkreuzten und überlagerten. In den Jahren 1912 und 1913 führten die angestauten Differenzen zu den zwei Balkankriegen, die auch die Interessensphären der österreichisch- -ungarischen Monarchie empfindlich berührten und eine prinzipielle Änderung ihrer Außenpolitik gegenüber den Balkanstaaten herbeiführten. Die konservative Verhandlungspolitik wurde durch eine aggressive Politik der Stärke abgelöst, die immer mehr der Politik Deutschlands angepasst und mit dieser abgestimmt wur¬ de. Bei den diplomatischen und militärischen Spitzenfunktionären hatte sich in dieser Zeit bereits dauernd die Ansicht eingebürgert, die Großmachtstellung der Monarchie sei von einer militärischen Abrechnung mit Serbien abhängig. Die Haltung Österreich-Ungarns zur Balkankrise vom Oktober 1912 bis zum August 1913 deutete klar daraufhin, den Kreise allmählich bislang einer offenen Aggressivität im internationalen Rahmen entgegenwirkte. Im Zusammenhang mit diesem Trend lief das Rüstungsprogramm im vollen Tempo an und die ökonomische Basis wurde allseitig für den künftigen Krieg ausgebaut. Auch deuteten das sprunghafte Anwachsen der Geldausgaben, Mo¬ bilisierungsmaßnahmen, verschiedene militärisch-strategische, militärpolitische, administrative und juristische Maßnahmen klar darauf hin, der Politik der Monarchie auf einen katastrophalen internationalen Kriegskonflikt zusteuerte. Die österreichisch-ungarische Monarchie erlitt in diesem Zeitraum einige empfindliche Niederlagen auf diplomatischem Gebiet. Diese Misserfolge nutzten dann für ihre Ziele insbesondere jene militärischen und politischen Kre¬ ise aus, die die weitere Entwicklungsrichtung in einer aggressiven bewaffneten Politik der Stärke im engen Bündnis mit Deutschland erblickten. Dieses Streben nach Wahrung der Großmachtstellung der Monarchie und der daraus resultie¬ renden politischen und ökonomischen Gewinne diktierte unter den gegebenen Bedingungen der sich verschärfenden internationalen Widersprüche des Impe¬ rialismus und der inneren Gegensätze in der Monarchie unmittelbar das Betreten des riskanten Weges eines Kriegsabenteuers. Die Durchsetzung einer Politik des militärischen Drucks zwecks Erhaltung des bereits angeschlagenen Prestiges auf dem Balkan, die die konservative dynastische Politik des Status deutete für die Monarchie das Betreten des Bodens schicksalsschwerer Entschei¬ dungen und schuf ein gefahrliches Präzedens für die Lösung von Konflikten mit Waffengewalt. Für die Zukunft blieb die Idee des militärischen Eingreifens auf -231- dem Balkan eine dauernde und erstrangige Eventualität der Politik der Monar¬ chie. Im Zusammenhang mit diesem Trend lässt sich in allen Bereichen des öko¬ nomischen und gesellschaftlichen Lebens in Ungarn ein sprunghaftes Anwachsen des Militarismus feststellen. VII. DIE BALKANKRIEGE UND DER ANTIMILITARISMUS DER LANDBEVÖLKERUNG Der Kampf der slawischen Völker gegen die türkische Unterdrückung im Jahre 1912 fand in der Slowakei einen starken Widerhall. In einem bes¬ timmten Sinne klärte er die Ansichten der slowakischen politischen Sze¬ ne zu den europäischen Ereignissen am Vorabend des Ersten Weltkrieges, präzisierte die Konzeptionen und Ansichten der politischen Gruppierungen und regte das innere politische Leben an. Die Ereignisse am Balkan ließen die Idee der slawischen Wechselseitigkeit wieder aufleben und führten zu Äußerungen eines spontanen Antimilitarismus, der die Einstellung der slo¬ wakischen Gesellschaft, vor allem der Landbevölkerung, zur österreichis¬ ch-ungarischen Armee sowie zur Militär- und Außenpolitik der Monarchie weitgehend widerspiegelte. Die den Südslawen gegenüber geäußerten Sympathien, die verschiedenen Formen des Antimilitarismus, verbale Äu¬ ßerungen, die Teilnahme an Antikriegsdemonstrationen, die Organisierung von Geldsammlungen für Verwundete, Flugblattaktionen, die öffentliche Agitation, aber auch das Eindringen der antimilitaristischen Stimmungen hinter die Mauern der Kasernen, Kriegsdienstverweigerungen, die erhöhte Anzahl von Desertionen, die Flucht über die Grenze und die Enthüllung von Versuchen, geheime Jugendvereine zu organisieren, ließen in den höchsten Regierungskreisen und unter der Generalität eine beträchtliche Nervosität aufkommen. In der Folge führten sie zu einer Reihe von Ma߬ nahmen, die sich gegen diese „panslawistischen und „staatsfeindlichen Bewegungen auch auf dem Gebiet der Slowakei richteten. Es wurden verschiedene Dispositionen erlassen, die diese Äußerungen eliminieren sollten, aber auch strenge Eingriffe dagegen ermöglichten. Es wurde ein System für die Beruhigung des Hinterlandes und die Internierung der „un¬ zuverlässigen Bevölkerung für den Kriegsfall ausgearbeitet, und auch die Ausstellung von Reisepässen für kriegsdienstpflichtige Personen verbo¬ ten. Die Novellierung des ungarischen Strafgesetzes bezüglich Straftaten, die militärischen u.a. Interessen schadeten, wurde beschleunigt. Trotz dieser Maßnahmen erlangte die Massenbewegung gegen Militarismus im November 1912 mancherorts eine so zugespitzte Form, mandos unter diesem Druck gezwungen waren, die Verlagerung einiger Trup¬ penteile an die Südgrenze aufzuhalten. Die Armeeführung wehrte sich gegen den -232- Antimilitarismus nicht nur mit internen Anordnungen, verschärften Maßnahmen und gewaltsamen Regressen. Sie begann eine zielbewusste Propagandaarbeit zu entfalten. Der Verfasser verweist auf die verschiedenen Formen dieser Tätigkeit und bewertet einige Elaborate, die zu diesem Zweck gearbeitet wurden, und die auch im Generalstab der österreichisch-ungarischen Armee entstanden. Die antimilitaristischen Äußerungen der slowakischen Landbevölkerung hat¬ ten während der Balkankriege eine unterschiedliche Intensität. Den stärksten Aufschwung verzeichneten sie während des Ersten Balkankrieges. Im Laufe des Zweiten Balkankrieges ließen die äußeren Erscheinungen der kriegsfeindlichen Gesinnung nach. Neben außenpolitischen Ursachen spielte eine wichtige Rol¬ le auch eine gewisse Desorientierung, die aus der Tatsache entsprang, Balkan zwei slawische Nationen gegeneinander kämpften. Die Sympathien des überwiegenden Teils der slowakischen Öffentlichkeit galten Serbien, womit sie gleichzeitig auch weiterhin ihre ablehnende Haltung zur militaristischen Politik und Außenpolitik der Monarchie demonstrierte. Während der militärischen Lö¬ sung der Konflikte zwischen Serbien und Bulgarien differenzierte sich weiterhin auch die Haltung der Slowaken in der Auffassung der „proslawischen Politik , der russophilen und gesamtslawischen Ideen und schwanden die Hoffnungen, die man in die Perspektiven des nationalen Emanzipationskampfes unter Ausnutzung Serbiens und Bulgariens gesetzt hatte. Obwohl die antimilitaristischen Äußerungen der slowakischen Landbevölke¬ rung zur Zeit der Balkankriege unmittelbar, theoretisch ungeklärt und eher durch spontane und passive Protestformen charakterisiert waren, halfen sie dem den¬ noch dem inneren Prozess der nationalen Bewusstseinsbildung. Die Formen des Kriegswiderstandes in den Endphasen des Ersten Weltkrieges waren ein logischer Gipfelpunkt dieser Bewegung der Vorkriegszeit. VIII. Kapitel DIE KRIEGSPLÄNE ÖSTERREICH-UNGARNS UND IHRE MODIFIKATIONEN IM SOMMER 1914 Seit dem Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die grundlegende Polarisierung der Machtaufteilung in Europa immer deutlicher. Nach der Annek- tierangskrise 1908 traten die Vorbereitungen auf eine weltweite Konflagration in ihr Finalstadium ein. Die österreichisch-ungarischen Kriegspläne, das Mobilma¬ chungssystem und die damit verbundenen Frontaufmarschpläne vor dem Aus¬ bruch des 1. Weltkrieges knüpften unmittelbar an die deutschen strategischen Absichten an. Diese gingen aus dem Schlieffen-Kriegsplan hervor, den der deut¬ sche Generalstabschef Der Verfasser beschreibt kurz den diplomatischen Hintergrund der Kriegsvor¬ bereitung. Er analysiert sowohl die einzelnen Alternativen des Kriegsplans der -233- Monarchie, gen Fronten. Er verweist auf ihre Mängel und die daraus folgenden Probleme, die sich nach der Verkündung der Generalmobilmachung in sehr realen Formen zeigten. Er untersucht sowohl die verschiedenen Ansichten von H. Moltke und Conrad von Hötzendorf zu einigen Fragen im Zusammenhang mit der Öffnung der Front in Galizien, als auch die Schwierigkeiten, die infolge des verspäteten Aufmarsches der 2. Armee an der Nordostfront auftauchten. Der Autor verweist auf das Versagen der Nachrichtendienste, als auch auf Irrtümer der Militärtheo¬ retiker in der Frage des angenommenen Bereitseins und Aufmarsches der rus¬ sischen Streitkräfte. Nach einer kurzen Beschreibung und Einschätzung des Misserfolges der österreichisch-ungarischen Armee an der Südfront und seiner ungünstigen Auswirkungen auf das Hinterland und die Truppenmoral, widmet der Autor der Problematik der erzwungenen Modifikation der Aufmarschpläne an der Nordostfront einen breiten Raum. Er analysiert die ungünstigen Folgen des verspäteten Aufmarsches und beschreibt die Konzentration der einzelnen Korps und Divisionen in den abgesteckten Räumen. Er bewertet Form und Ergebnisse der Aufklärung, verweist auf den uneffektiven Einsatz der Luftwaffe und der Ka¬ vallerie im Rahmen der Aufklärungstätigkeit und skizziert die Endvariante der definitiven Aufmarschgebiete und Kampfstellung bis zur Erteilung der Grunddis¬ position für die allgemeine Offensive. Zum Schluss skizziert der Verfasser die Hauptlinien des russischen Krieg¬ splans. Er stellt fest, Österreich-Ungarns ausgehenden Aktivitäten war, gefähr gleichen Zeitraum, mit dem Bestreben, ihre taktischen und strategischen Absichten durchzusetzen, zur Offensive übergingen. Das führte zu einer Serie großer Kämpfe, die sich vor allem in Richtung zur Hauptoffensive der österrei¬ chisch-ungarischen Truppen zwischen Dnjestr und Weichsel entwickelten. -234-
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