Kindheit und Schreiben zur Biographie und Poetik des Schriftstellers Julian Schutting
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Ulrich Müller, Franz Hundsnurscher und Cornelius Sommer
Nr 296
Kindheit und Schreiben
Zur Biographie und Poetik
des Schriftstellers Julian Schütting
von
Gerhard Zeillinger
VERLAG HANS-DIETER HEINZ
AKADEMISCHER VERLAG STUTTGART
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung 11
I EINLEITUNG: DIE KINDHEIT UND IHRE POETIK
Zur Themenstellung und Arbeitsweise 14
Über eine Poetik der Kindheit hinaus 14 - Methodische Überlegungen Zu den Aufgaben und Zielen dieser Arbeit: Dokumentieren und Interpretieren 15 - Zu den einzelnen Gliederungspunkten 19 — Praktische Hinweise 20
II ZUR THEORIE EINER BESCHREIBUNG DER KINDHEIT
1 Topos und Schwerpunkt: Zur Präsenz der Kindheit im Werk 22
Das Interesse an der Kindheit 22 - Überblick: Die Kindheit im Werk 28 -Exemplarisch: Die Kindheitsbücher („Am Morgen vor der Reise, „Der Vater, „Der Wasserbüffel) 31
2 Autobiographie und Authentizität: Zum Stellenwert der Kindheit
als biographisches Element 37
Kindheit als Teil des autobiographischen Schreibens (Legitimation und Fragment) 37 - Authentik und Fiktion 42 - Das autobiographische Element in fiktionalen Texten 48
3 Der Reflexionsprozeß: Zur Anatomie des Erinnerns
ßrirmerungsformen) 51
Das subjektive Phänomen 51 - Die Art der Erinnerung 54 - Die Erzählung „der Wasserbüffel als ein Paradigma des Erinnerungsprözesses 60 - Die
assoziative Erinnerungssituation (Formen und Beispiele) 62
4 Darstellung und Perspektive: Zum erzählerischen Standort 67
Erinnern und Erzählen: Das Problem der Perspektive 67 - Exkurs: Form, Stil (Die programmierte Unmöglichkeit des Erzählens; Die Reduktion im Frühwerk [Der Blick auf das zu Ergänzende]; Der Wandel: Realismus und Manierismus) 69 - Die perspektivischen Möglichkeiten 76 - Distanz und • Persönlichkeit 81
5 Das Kindheitsprogramm: Zur Frage der Funktion und der Inhalte 90
Kontexte und Abgrenzungen 90 - Die Physiognomie der Kindheit 92 - Die
Grammatik der Kindheit: Der „ Kindheit -Text 94
III DIE OBJEKTIVEN REALIEN: ÖRTLICHKEIT UND
PERSONAL DER KINDHEIT
1 Die Topographie der Kindheit 97
a) Das „Kindheitsamstetten 97
Archäologie der Kindheit 97 - Kleinstadt und ländliche Umgebung 99 - Die Kindheitsadresse 100 - Das Kindheitsterritorium 101 - Die bedrückende Kleinstadtatmosphäre 106 Heimat 107
b) Das Elternhaus 108
Das Abbild im Werk (Detail-Präsenz) 108 - Anachronismus: Altes-Forst-
haus-Ambiente 109
2 Die Familie 111
a) Der fremde Vater: Objekt einer späten Annäherung 111
Der primäre Kindheitseindruck in - Das Vaterbild Eine Analyse 113 - Die Positivbilder: Der intuitive Tierarzt, der leidenschaftliche Jäger (Bewunderung) 114 - Das neutrale Bild: Der an der Familie desinteressierte „Alletagevater (Arrangement, Akzeptanz) 120 - Das Negativbild: Der „SchwarzerTag- und Ausnahmezustandsvater (Angst) 121 - Das versöhn
liche Bild: Der absonderliche Vater (Komik) 126 - Die Suche nach dem Vater: Identifizierung (Gesamtbild-Problematik; Annäherung; Der verdeckte
Anspruch auf Männlichkeit; Zwiespalt und Distanz Ober die Annäherung
hinaus; Nachwirkung) 129 - Nachlese zum „ Vater 148
b) Die pragmatische Mutter: geliebte Bezugsperson 149
Das Gegenbild Die Mutter als Vater-Ersatz: „an dessen Stelle 149 - Mutter und Vater: „getrennt durch mehrschwertige Wälder 152 - Die liberale Erziehungsinstanz 155 - Schutzort und Ausnahmeparadies: „sprachlose Verbundenheit 156 - Ödipale Struktur, männliche Reflexion 159 - Am
bivalenz 162
c) Die Geschwister: „ außerhalb 162
d) Die Großeltern: Der Forstmeister, Die Märchenrequisiteurin 165
Der Großvater: reizbar, ein Herr 165 - Die Großmutter: romantisch, my
stisch 166
e) Die aberwitzige Großtante
IV KINDHEITSÄNGSTE: Das literarische Programm
1 Zur Bedeutung der Ängste in Schüttings Werk: Der Anschein
der Wirklichkeit 175
Die Genese 175 - Mehrwertigkeit, Mehrdeutigkeit: Eine Prosa der Möglichkeiten 177 - In Anlehnung an und versus Stifter (Der bedrohliche Schein des Alltäglichen; Idylle und Schein) 183
I
2 Zur Klassifikation der Kindheitsängste 187
Definition und Zuordnung J87 — Vergleichspunkt: Der Brandstettersche Ängste-Kanon 190 - Die Ängste des „ Kindheit -Textes 193
3 Reale Trennungs- und irreale Todesängste 196
Definition 196 - Trennungsmomente und Verlassenheitsangst in der Kindheit
196 - Der ambivalente Verlust: Die Mutter als erste Geliebte, die Geliebte als wiedergefundene Kindheitsmutter 202 - Das Trauma des ersten Schultages; „der Lichtspalt des Kinderzimmers 214 - Schlaf und Tod:
„Zwillingsverbrüderung 222 - Todesahnung und Todesbestimmung 227 -Die Trennungsangst und Abschiedsvision in der Erzählung „ der Wasserbüf
fel 230 - Jahre später: Der tatsächliche Abschied - Eintritt in ein neues Leben 237
4 Gewalt und Tod - Historische und individuelle Prägungen 243
a) Einführung: Die Nähe des Todes als unmittelbare Kindheits
erfahrung 243
Die Todeserfahrung durch die Nachbarschaft; Die Todeserfahrung durch den Vater; Die Toaeserfahrung durch Krieg und NS-Zeit
b) Der Krieg - „ Bombenängste 247
Die Kriegskindheit: „ in schlechten Zeiten ein Kind gewesen (Der Kriegsvater; Der Kriegsalltag) 247 - Das Erleben der Bombenangriffe 255 — „ Kriegszeitmärchen und Nachkriegszeit-Gerüchte 272
c) Der Schlachthof - „ die Angst, dem Kalb auf dem letzten Weg ins
Gesicht zu sehen 274
Das „ ganz gewöhnliche Montagssterben 274 - „ der Schimmel (PM 69- 78)
277 - „der Tag der Schweine (PM 79-88) 280 - „A - Amstetten und
Auschwitz 282 - Die Assoziationen über den Schlachthof hinaus: „ Gedenkstätten 292
d) Die NS-Zeit - „Blick in eine Schreckenszeit 303
Die unmittelbaren Erfahrungen 303 - Der lokalhistorische Hintergrund 304 - Die kindliche Rezeption 307 - Das Kind als Opfer 312
Zäsur: „Ernst-des-Lebens-Fremde 317 - Repression: Schule und Nationalsozialismus (Die öffentliche Volksschule in Amstetten; Die Straflager-Vorstellung) 320 - Befreiung: Die Klosterschule 325
6 Kirche und Sexualität - „Schauer vor dem Lendentuch des
Kindheit in Konfrontation mit Kirche, Religion und Glauben 326 - „ Weih
nachten und Muttertag eine kanonisierte Verlegenheit (Muttertagsfeiern, Weihnachten, der heilige Nikolaus, der Bischof, Erstkommunion, Beichte) 329 - „Der unheilige Schauer vor Leidensbildem: Die Entblößung der Gewalt
335 - Kindheit und Sexualität: Diesseits und Jenseits 342
7 Das Problem der Identität - Jutta und Julian 348
Die Etikettierung des Subjekts: Ohnmacht gegenüber dem eigenen Namen 348
- Die sprachliche Diskrepanz: signifiant und signifie 354 - Die Urangst: Wer bin ich? 366 - Problematisierung und Ausgleich: Die Kunst als Reflektor und Substitut (Der geschlechtslose Dichter: „Seiltänzerei; Die untrennbare Zweiheit: Leib und Seele Wie ein paar Schuhe) 382
8 Die Poetik der Ängste: Die sprachlichen Mittel als Form
der Bewältigung (Verbalisieren, Systematisieren, Ritualisieren) -
Berührungspunkte zu Stifter 393
Literatur und Angst (Schreibantrieb und Objektivierung) 393 - Das Verbalisieren (Die hypotaktische Konstruktion Komplexität und Simultaneität; Parataxe Die Struktur der Häufung und Wiederholung; Die grammatische Reduktion) 401 - Das Systematisieren (Das ,Als-ob ) 422 - Das Ritualisieren 436 -Bannen: Verdrängen oder Bewältigen? 444
V PHANTASIE, SPIEL, RITUAL - Ausdrucksmöglichkeiten
der Kindheit (Die Welt des Kindes und die Welt des Dichters)
5 Die Schule - „Zeit abgrundtiefer Schulangst 317
Gekreuzigten 326
1 Die Phantasie: Möglichkeiten, 454
Das ,Geheimnis der Kindheit 454 mation) 457 - Die Macht der Phantasie (Transfor-
2 Die Spiele: Erfahrungen, Experimente 464
Das Programm 464 - Phantasiespiele 470 - Kindheit im Zeitalter der Medien: Verlust der Kreativität 475 - Das Spielen mit den „unlösbaren Fragen: Das Kind und die Sprache (Identität und Sprache; Stephan und Judith als Sprachexperimentatoren; Das , Onkel-Spiel ; Das Spielen als ein Vergleichen; Der radikale Weg: Sprachverweigerung) 478
3 Das Ritual: Kindheit als Ritual 489
Einschlafensspiele: „Mythologische Grausamkeiten 489 - Ritualspiele, ritualisierte Kindheit 491 - Der Schriftsteller und das Ritual (Zur Poetik; Ri
tualisierende Tendenzen im Werk [Beispiele]) 492 - Funktion und Zweck des Rituals 499 - Stifter und das Ritual: Die Welt der Ordnungen (Genauigkeit
und Pedanterie; „Adalbert oder Der alltägliche Umgang mit dem Bedrohlichen) 504
4 Das Kind und der Dichter (Die Konsequenz) 522
Zur Fragestellung: Die Antizipation des Künstlers im Kind 522 - Die Analogie: Der Dichter und das Phantasieren (Sigmund Freud) 524 - Das Kind als ein Künstler 527 - Das Spielen 530 - Magie und Mysterium: Kind und Dichter als Verwandter der Wirklichkeit 531 - Der Dichter Julian Schütting: Die Genese des Schreibens im Kindsein 532
VI DIE KINDHEITSIDEE: Die schöne Kindheit
1 Avant propos: Der Wunsch nach dem Zurück in die Kindheit 536
2 Die Kindheitsidylle: Realität, Möglichkeit, Mythos 538
Idylle und Antiidylle: Romantik und Wirklichkeit 538 - „Die Ausnahmeparadiese: Das Idyllische als ein Fragment der Kindheit 545 - Die Beschwörung der Idyllen: Der elegische Ton des Erinnerns (Kindheit und Natur;
„Jasmintraurigkeit; „KindheitsAuen) 546 - Das lebenslängliche Heimweh nach der Kindheit (Das erinnerte Glück und seine Verklärung) 552 - Ausblick Die Kindheit als Utopie 560 N
3 Kindheit als Liebesmetapher 561
Die Kindheit als ein Topos in der Liebesdichtung 561 - Der Regreß auf die Kindheit (Beispiele und Aspekte) 567 - Das Liebesverlangen als ein Verlangen nach der gemeinsamen Kindheit 570
4 Die Erfüllung: Entwurf einer Utopie Über das Buch
„Am Morgen vor der Reise 573
Der Anspruch: Die imaginierte Kindheit als Idealbild (Kindheits- und Liebesgeschichte; Kindheit als Wunschbild: Die Imagination als Surrogat; Das Bru
der- und Schwestersein; Die Bedrohung der Harmonie) 573 - Die Deutung: Die Kindheit als der „ Morgen vor der Reise (Vorstufen; Erwachsen werden; Geschwisterliebe; Zweifel und Erfüllung) 580
VII ZUSAMMENFASSUNG und Fünf Thesen 589
Kindheit als Biographie und Poetik; Die Kindheit als Theorem 589 - Fünf Thesen zur Auseinandersetzung mit Schüttings Werk 592
Anmerkungen 594
Literaturverzeichnis, 609
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| spellingShingle | Zeillinger, Gerhard 1964- Kindheit und Schreiben zur Biographie und Poetik des Schriftstellers Julian Schutting Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik Schutting, Julian <1937-...> - Critique et interprétation ram Autobiography Schutting, Julian <1937-> Criticism and interpretation Schutting, Julian 1937- (DE-588)119362252 gnd Autobiographie ram Enfants - Dans la littérature ram Children in literature Kind Motiv (DE-588)4114170-2 gnd |
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