De dissectione partium corporis humani libri 3

Der französische Anatom Charles Estienne gehörte zu einer Familie von Druckern und Verlegern. Noch während seines Medizinstudiums begann er mit der Arbeit an einem der ersten illustrierten Anatomiebücher überhaupt, das er 1539 so gut wie vollendete. Allerdings verzögerte sich die Veröffentlichung we...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Estienne, Charles 1504-1564 (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Latin
Veröffentlicht: Parisiis Colinaeus 1545
Online-Zugang:kostenfrei
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der französische Anatom Charles Estienne gehörte zu einer Familie von Druckern und Verlegern. Noch während seines Medizinstudiums begann er mit der Arbeit an einem der ersten illustrierten Anatomiebücher überhaupt, das er 1539 so gut wie vollendete. Allerdings verzögerte sich die Veröffentlichung wegen eines Rechtsstreits mit dem Chirurgen und Mitstreiter Estienne de la Rivière, der seine Leistungen am Buch nicht gewürdigt sah. Gedruckt wurde erst 1545 in der Offizin seines Schwiegervaters Simon de Colines. So kam es, dass Andreas Vesalius (1514-1564) ihm mit seinem bahnbrechenden Anatomieatlas 'De humani corporis fabrica' zuvorkam. 'De dissectione' mit 64 ganzseitigen Holzschnitten war dennoch so erfolgreich, dass ein Jahr später schon eine französische Fassung erschien. Die Darstellungen in den drei Teilen sind sehr unterschiedlich. Im ersten Buch erscheinen überwiegend Skelette mit Landschaften als Hintergrund. Im zweiten Teil zeigen die meisten Abbildungen nackte Figuren in ungewöhnlichen Haltungen mit eigens freigelegten Körperpartien. Diese Ausschnitte wurden oft auch nachträglich auf auffällige Weise eingefügt. Das dritte Buch ist von Drucken erotischer weiblicher Akte beeinflusst, wobei die sezierten Körperteile wiederum erst später in die Figuren eingesetzt wurden. Nicht nur auf heutige Betrachter wirkt diese Kombination aus Erotik mit den Ergebnissen anatomischer Untersuchungen auf bestürzende Weise irritierend. // Autor: Siglinde Kurz // Datum: 2018
Englische Version: The French anatomist Charles Estienne (1505-1564/65) belonged to a family of printers and publishers. While still studying medicine, he began work on one of the first illustrated anatomy books ever, which he almost completed in 1539. However, publication was delayed because of a dispute with the surgeon and contender Estienne de la Rivière, who did not see his achievements appreciated in the book. It was not printed until 1545 at his father-in-law Simon de Colines' office. So it was that Andreas Vesalius (1514-1564) preceded him with his groundbreaking anatomy atlas 'De humani corporis fabrica'. 'De dissectione' with 64 full-page woodcuts was nevertheless so successful that a French version was published a year later. The illustrations are very different in the three parts. In the first book mainly skeletons appear with landscapes as the background. In the second part, most of the illustrations show naked figures in unusual postures with specifically exposed body parts. These sections were often inserted later in a conspicuous way. The third book is influenced by prints of erotic female nudes, whereby the dissected body parts were in turn only inserted into the figures later. This combination of eroticism and the results of anatomical studies is disturbingly irritating, not just for today's viewers. // Author: Siglinde Kurz // Date: 2018
Beschreibung:375 S. zahlr. Ill.