Expression sekretorischer Aspartatproteinasen bei Schwangeren mit vulvovaginaler Candidose
1. Fragestellung: Infektionen mit Candida albicans werden zum einen durch Immunschwäche des Wirts, Störungen des mikrobiologischen Gleichgewichts und andere begünstigende Einflüsse, zum anderen durch eine Reihe verschiedener Mechanismen und Virulenzfaktoren des Pilzes ermöglicht. Zu diesen Virulenzf...
Gespeichert in:
Hauptverfasser: | , , , , |
---|---|
Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | 1. Fragestellung:
Infektionen mit
Candida albicans
werden zum einen durch Immunschwäche des Wirts, Störungen des mikrobiologischen Gleichgewichts und andere begünstigende Einflüsse, zum anderen durch eine Reihe verschiedener Mechanismen und Virulenzfaktoren des Pilzes ermöglicht. Zu diesen Virulenzfaktoren gehören sekretorische Aspartatproteinasen (SAPs), von denen bei
C. albicans
inzwischen 10 verschiedene Gene bekannt sind. Diese ermöglichen es dem Pilz an verschiedenen Oberflächen zu haften, in tiefere Gewebeschichten zu penetrieren und die Proteinbestandteile der Immunabwehr des Wirts zu zerstören.
Um SAP-Inhibitoren als neuen Therapieansatz bei Candidosen nutzen zu können, sind in vivo Daten zur Expression der verschiedenen SAPs nötig, die sich in ihren Expressionsmustern und Temperatur- und pH-Optima unterscheiden.
In der vorgestellten Arbeit wurde daher die in vivo Expression der SAPs 1–6 sowie 8–9 bei schwangeren Patientinnen mit vulvovaginaler Candidose untersucht.
2. Methodik:
Insgesamt wurden 127 schwangere Patientinnen in die Studie aufgenommen. Kriterien für die Zuordnung zur
Candida
-positiven Patientinnengruppe waren: symptomatische
Candida
-Infektion, positives natives Abstrichpräparat oder positive
Candida
-Kultur. Danach waren 69 Patientinnen
Candida
-positiv, 58 Patientinnen
Candida
-negativ.
In vaginalen Spülflüssigkeiten dieser Patientinnen wurde mithilfe eines Promega one-TubeAccess RT-PCR Systems und den entsprechenden spezifischen Primerpaaren der verschiedenen SAPs die Expression dieser SAPs auf m-RNA-Ebene untersucht.
3. Ergebnisse:
Die am häufigsten exprimierten SAPs bei den
Candida
-positiven Patientinnen waren SAP 1 (n=49), SAP 3 (n=40) und SAP 4 (n=37), weniger häufig wurden SAP 5 (n=16), SAP 6 (n=13) und SAP 9 (n=21) exprimiert.
Bei den
Candida
-negativen Kontrollen wurde insgesamt sehr viel seltener SAP-Expression gefunden, am häufigsten wurden SAP 1 (n=3), SAP 4 (n=3) and SAP 9 (n=5) exprimiert.
4. Schlussfolgerung:
Die Expression von SAPs konnte mithilfe spezifischer primer bei Candida-Patientinnen in vivo gezeigt werden. Dagegen wurde bei Candida-negativen Patientinnen deutlich weniger SAP-Expression gefunden.
SAPs können als Ziel für neue Medikamente und Therapien eine große Rolle spielen. Ein möglicher Weg ist die Verwendung moderner Proteinase-Hemmer aus der HIV-Therapie. |
---|---|
ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2007-983588 |