Extrakapsuläre Kataraktoperation mittels Kernexpression mit Hinterkammerlinsenimplantation bei Patienten mit Diabetes mellitus - eine retrospektive Studie an 145 Patienten

Zusammenfassung HINTERGRUND: Unzureichende Mydriasis, vermehrte Pigmentausschwemmung und schwere fibrinöse Entzündungsreaktionen werden bei Patienten mit Diabetes mellitus häufiger beobachtet als bei gesunden Patienten. PATIENTEN UND METHODE: Von 145 konsekutiven Patienten mit Typ-II-Diabetes-mellit...

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Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2002, Vol.219 (3), p.117-124
Hauptverfasser: Kutschan, Annette, Heinz, Peter, Wiegand, Wolfgang
Format: Artikel
Sprache:ger
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creator Kutschan, Annette
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description Zusammenfassung HINTERGRUND: Unzureichende Mydriasis, vermehrte Pigmentausschwemmung und schwere fibrinöse Entzündungsreaktionen werden bei Patienten mit Diabetes mellitus häufiger beobachtet als bei gesunden Patienten. PATIENTEN UND METHODE: Von 145 konsekutiven Patienten mit Typ-II-Diabetes-mellitus, die innerhalb eines 5-Jahres-Zeitraums eine extrakapsuläre Kataraktoperation mit Implantation einer Hinterkammerlinse erhalten hatten, konnten 88 Patienten (119 operierte Augen) erstmals nach im Mittel 19 Monaten und davon nochmals 58 Patienten (88 operierte Augen) nach im Mittel 38 Monaten nachuntersucht werden. Die Auswertung der beiden Untersuchungszyklen umfasst vor allem jeweils fünf Gesichtspunkte: Die präoperative Fundussituation, die intraoperativen und unmittelbar postoperativen Komplikationen und Probleme, die Entwicklung der diabetischen Fundusveränderungen, die Spätkomplikationen und die Visusentwicklung. Die nicht operierten Partneraugen wurden in die Auswertung miteinbezogen. ERGEBNISSE: Unter den perioperativen Komplikationen kamen intraoperativ eine unzureichende Mydriasis (25,2 %) und postoperativ eine starke Entzündungsreaktion in der Vorderkammer (10,1 %) am häufigsten vor. Die diabetische Retinopathie zeigte an den operierten Augen während des Nachuntersuchungszeitraumes eine Progression, die sich statistisch nicht von der der nicht operierten Partneraugen unterschied. Nach im Mittel 19 Monaten hatte sich die diabetische Retinopathie bei 22,7 % der operierten Augen im Gegensatz zu 17,5 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Nach im Mittel 38 Monaten hatte sich die diabetische Fundussituation bei weiteren 12,5 % der operierten und bei weiteren 11,1 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Bei den Nachuntersuchungen wiesen ferner nach im Mittel 19 Monaten 6,8 % der 119 Augen und nach im Mittel 38 Monaten 6,7 % der 88 Augen ein neu aufgetretenes diabetisches Makulaödem auf. Bei den nicht operierten Partneraugen hatte sich während dieser Zeiträume kein diabetisches Makulaödem entwickelt. Die wichtigste Spätkomplikation bestand in der Ausbildung einer Hinterkapselfibrose, die sich in 52,3 % der Augen bis zur zweiten Nachuntersuchung ausgebildet hatte. Sowohl bei der 1. als auch der 2. Nachuntersuchung (nach im Mittel 19 bzw. 38 Monaten) lag bei etwa 88 % (1. Nachuntersuchung 88,2 %, 2. Nachuntersuchung 87,5 %) der operierten Augen ein Visus von ≥ 0,4, also ein brauchbarer Lesevisus, vor. SCHLUSSFOLGERUNG: Auch bei Patienten mit Diabe
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PATIENTEN UND METHODE: Von 145 konsekutiven Patienten mit Typ-II-Diabetes-mellitus, die innerhalb eines 5-Jahres-Zeitraums eine extrakapsuläre Kataraktoperation mit Implantation einer Hinterkammerlinse erhalten hatten, konnten 88 Patienten (119 operierte Augen) erstmals nach im Mittel 19 Monaten und davon nochmals 58 Patienten (88 operierte Augen) nach im Mittel 38 Monaten nachuntersucht werden. Die Auswertung der beiden Untersuchungszyklen umfasst vor allem jeweils fünf Gesichtspunkte: Die präoperative Fundussituation, die intraoperativen und unmittelbar postoperativen Komplikationen und Probleme, die Entwicklung der diabetischen Fundusveränderungen, die Spätkomplikationen und die Visusentwicklung. Die nicht operierten Partneraugen wurden in die Auswertung miteinbezogen. ERGEBNISSE: Unter den perioperativen Komplikationen kamen intraoperativ eine unzureichende Mydriasis (25,2 %) und postoperativ eine starke Entzündungsreaktion in der Vorderkammer (10,1 %) am häufigsten vor. Die diabetische Retinopathie zeigte an den operierten Augen während des Nachuntersuchungszeitraumes eine Progression, die sich statistisch nicht von der der nicht operierten Partneraugen unterschied. Nach im Mittel 19 Monaten hatte sich die diabetische Retinopathie bei 22,7 % der operierten Augen im Gegensatz zu 17,5 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Nach im Mittel 38 Monaten hatte sich die diabetische Fundussituation bei weiteren 12,5 % der operierten und bei weiteren 11,1 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Bei den Nachuntersuchungen wiesen ferner nach im Mittel 19 Monaten 6,8 % der 119 Augen und nach im Mittel 38 Monaten 6,7 % der 88 Augen ein neu aufgetretenes diabetisches Makulaödem auf. Bei den nicht operierten Partneraugen hatte sich während dieser Zeiträume kein diabetisches Makulaödem entwickelt. Die wichtigste Spätkomplikation bestand in der Ausbildung einer Hinterkapselfibrose, die sich in 52,3 % der Augen bis zur zweiten Nachuntersuchung ausgebildet hatte. Sowohl bei der 1. als auch der 2. Nachuntersuchung (nach im Mittel 19 bzw. 38 Monaten) lag bei etwa 88 % (1. Nachuntersuchung 88,2 %, 2. Nachuntersuchung 87,5 %) der operierten Augen ein Visus von ≥ 0,4, also ein brauchbarer Lesevisus, vor. SCHLUSSFOLGERUNG: Auch bei Patienten mit Diabetes mellitus ist die extrakapsuläre Kataraktoperationstechnik als eine zuverlässige Operationsmethode etabliert, die gute Ergebnisse mit hoher Zuverlässigkeit und nur wenig erhöhter Komplikationsrate gegenüber den Nichtdiabetikern erbringt. Die extrakapsuläre Kataraktoperation mit Intraokularlinsenimplantation übt keinen Progressionsreiz auf die diabetische Retinopathie aus.</description><identifier>ISSN: 0023-2165</identifier><identifier>EISSN: 1439-3999</identifier><identifier>DOI: 10.1055/s-2002-26720</identifier><language>ger</language><subject>Klinische Studie</subject><ispartof>Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, 2002, Vol.219 (3), p.117-124</ispartof><rights>Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-2002-26720.pdf$$EPDF$$P50$$Gthieme$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/s-2002-26720$$EHTML$$P50$$Gthieme$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,776,780,3005,4010,27900,27901,27902,54534,54535</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Kutschan, Annette</creatorcontrib><creatorcontrib>Heinz, Peter</creatorcontrib><creatorcontrib>Wiegand, Wolfgang</creatorcontrib><title>Extrakapsuläre Kataraktoperation mittels Kernexpression mit Hinterkammerlinsenimplantation bei Patienten mit Diabetes mellitus - eine retrospektive Studie an 145 Patienten</title><title>Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde</title><addtitle>Klin Monatsbl Augenheilkd</addtitle><description>Zusammenfassung HINTERGRUND: Unzureichende Mydriasis, vermehrte Pigmentausschwemmung und schwere fibrinöse Entzündungsreaktionen werden bei Patienten mit Diabetes mellitus häufiger beobachtet als bei gesunden Patienten. 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Die diabetische Retinopathie zeigte an den operierten Augen während des Nachuntersuchungszeitraumes eine Progression, die sich statistisch nicht von der der nicht operierten Partneraugen unterschied. Nach im Mittel 19 Monaten hatte sich die diabetische Retinopathie bei 22,7 % der operierten Augen im Gegensatz zu 17,5 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Nach im Mittel 38 Monaten hatte sich die diabetische Fundussituation bei weiteren 12,5 % der operierten und bei weiteren 11,1 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Bei den Nachuntersuchungen wiesen ferner nach im Mittel 19 Monaten 6,8 % der 119 Augen und nach im Mittel 38 Monaten 6,7 % der 88 Augen ein neu aufgetretenes diabetisches Makulaödem auf. Bei den nicht operierten Partneraugen hatte sich während dieser Zeiträume kein diabetisches Makulaödem entwickelt. Die wichtigste Spätkomplikation bestand in der Ausbildung einer Hinterkapselfibrose, die sich in 52,3 % der Augen bis zur zweiten Nachuntersuchung ausgebildet hatte. Sowohl bei der 1. als auch der 2. Nachuntersuchung (nach im Mittel 19 bzw. 38 Monaten) lag bei etwa 88 % (1. Nachuntersuchung 88,2 %, 2. Nachuntersuchung 87,5 %) der operierten Augen ein Visus von ≥ 0,4, also ein brauchbarer Lesevisus, vor. SCHLUSSFOLGERUNG: Auch bei Patienten mit Diabetes mellitus ist die extrakapsuläre Kataraktoperationstechnik als eine zuverlässige Operationsmethode etabliert, die gute Ergebnisse mit hoher Zuverlässigkeit und nur wenig erhöhter Komplikationsrate gegenüber den Nichtdiabetikern erbringt. 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PATIENTEN UND METHODE: Von 145 konsekutiven Patienten mit Typ-II-Diabetes-mellitus, die innerhalb eines 5-Jahres-Zeitraums eine extrakapsuläre Kataraktoperation mit Implantation einer Hinterkammerlinse erhalten hatten, konnten 88 Patienten (119 operierte Augen) erstmals nach im Mittel 19 Monaten und davon nochmals 58 Patienten (88 operierte Augen) nach im Mittel 38 Monaten nachuntersucht werden. Die Auswertung der beiden Untersuchungszyklen umfasst vor allem jeweils fünf Gesichtspunkte: Die präoperative Fundussituation, die intraoperativen und unmittelbar postoperativen Komplikationen und Probleme, die Entwicklung der diabetischen Fundusveränderungen, die Spätkomplikationen und die Visusentwicklung. Die nicht operierten Partneraugen wurden in die Auswertung miteinbezogen. ERGEBNISSE: Unter den perioperativen Komplikationen kamen intraoperativ eine unzureichende Mydriasis (25,2 %) und postoperativ eine starke Entzündungsreaktion in der Vorderkammer (10,1 %) am häufigsten vor. Die diabetische Retinopathie zeigte an den operierten Augen während des Nachuntersuchungszeitraumes eine Progression, die sich statistisch nicht von der der nicht operierten Partneraugen unterschied. Nach im Mittel 19 Monaten hatte sich die diabetische Retinopathie bei 22,7 % der operierten Augen im Gegensatz zu 17,5 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Nach im Mittel 38 Monaten hatte sich die diabetische Fundussituation bei weiteren 12,5 % der operierten und bei weiteren 11,1 % der nicht operierten Augen verschlechtert. Bei den Nachuntersuchungen wiesen ferner nach im Mittel 19 Monaten 6,8 % der 119 Augen und nach im Mittel 38 Monaten 6,7 % der 88 Augen ein neu aufgetretenes diabetisches Makulaödem auf. Bei den nicht operierten Partneraugen hatte sich während dieser Zeiträume kein diabetisches Makulaödem entwickelt. Die wichtigste Spätkomplikation bestand in der Ausbildung einer Hinterkapselfibrose, die sich in 52,3 % der Augen bis zur zweiten Nachuntersuchung ausgebildet hatte. Sowohl bei der 1. als auch der 2. Nachuntersuchung (nach im Mittel 19 bzw. 38 Monaten) lag bei etwa 88 % (1. Nachuntersuchung 88,2 %, 2. Nachuntersuchung 87,5 %) der operierten Augen ein Visus von ≥ 0,4, also ein brauchbarer Lesevisus, vor. SCHLUSSFOLGERUNG: Auch bei Patienten mit Diabetes mellitus ist die extrakapsuläre Kataraktoperationstechnik als eine zuverlässige Operationsmethode etabliert, die gute Ergebnisse mit hoher Zuverlässigkeit und nur wenig erhöhter Komplikationsrate gegenüber den Nichtdiabetikern erbringt. Die extrakapsuläre Kataraktoperation mit Intraokularlinsenimplantation übt keinen Progressionsreiz auf die diabetische Retinopathie aus.</abstract><doi>10.1055/s-2002-26720</doi></addata></record>
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