Topisch-neuropsychologische Diagnostik sprachlicher Gedächtnisdefizite nach kortikalen Durchblutungsstörungen

Zusammenfassung: Obwohl über die neuroanatomischen Grundlagen des sprachlichen Gedächtnisses weitgehender Konsens erzielt wurde, ist eine Integration dieses Wissens in die klinische Praxis noch nicht wirklich erfolgt. Ein Grund dafür ist, dass nur wenige vergleichende Untersuchungen an Patientengrup...

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Veröffentlicht in:Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie Psychiatrie, 2001, Vol.69 (1), p.32-41
Hauptverfasser: Hildebrandt, H, Gießelmann, H, Sachsenheimer, W, Schwendemann, G
Format: Artikel
Sprache:ger
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description Zusammenfassung: Obwohl über die neuroanatomischen Grundlagen des sprachlichen Gedächtnisses weitgehender Konsens erzielt wurde, ist eine Integration dieses Wissens in die klinische Praxis noch nicht wirklich erfolgt. Ein Grund dafür ist, dass nur wenige vergleichende Untersuchungen an Patientengruppen mit einer einheitlichen Ätiologie, aber unterschiedlichen Läsionsorten vorliegen. Zudem wurden selten einheitliche Verfahren zur Bestimmung der Gedächtnisleistung benutzt. Zurückgreifend auf drei bereits publizierte Studien wird die differenzialdiagnostische Aussagekraft des California Verbal Learning Tests (CVLT) in vier Patientengruppen, d. h. Patienten mit links- (n = 16) und rechtshirnigem (n = 10) Posteriorinfarkt und solchen mit links- (n = 10) und rechtsfrontalem (n = 21) Läsionsort, dargestellt. Patienten mit mediotemporaler Läsion waren nur dann beeinträchtigt, wenn diese linkshemisphärisch lokalisiert war. Diese Patientengruppe zeigte in jeder Abrufform eine starke Anfälligkeit, bedeutungsähnliche Worte anzugeben, die nicht in der Lernliste enthalten waren. Die linksfrontale Gruppe litt unter starker Interferenzanfälligkeit, zeigte aber eine deutlich bessere gestützte Abrufleistung. Die rechtsfrontale Gruppe dokumentierte eine erhebliche Zahl von perseverativen Fehlern. Die Untersuchung dokumentiert damit in Abhängigkeit vom Läsionsort differenzielle Schwerpunkte in der Qualität der sprachlichen Gedächtnisstörung, die mit der neurowissenschaftlichen Forschung weitgehend übereinstimmen. Es wird ein topisch-neuropsychologisches Muster definiert, durch das in der klinischen Praxis und bei Anwendung des CVLT Aussagen über die Ursache und Ausprägung der Gedächtnisstörung möglich werden.
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Ein Grund dafür ist, dass nur wenige vergleichende Untersuchungen an Patientengruppen mit einer einheitlichen Ätiologie, aber unterschiedlichen Läsionsorten vorliegen. Zudem wurden selten einheitliche Verfahren zur Bestimmung der Gedächtnisleistung benutzt. Zurückgreifend auf drei bereits publizierte Studien wird die differenzialdiagnostische Aussagekraft des California Verbal Learning Tests (CVLT) in vier Patientengruppen, d. h. Patienten mit links- (n = 16) und rechtshirnigem (n = 10) Posteriorinfarkt und solchen mit links- (n = 10) und rechtsfrontalem (n = 21) Läsionsort, dargestellt. Patienten mit mediotemporaler Läsion waren nur dann beeinträchtigt, wenn diese linkshemisphärisch lokalisiert war. Diese Patientengruppe zeigte in jeder Abrufform eine starke Anfälligkeit, bedeutungsähnliche Worte anzugeben, die nicht in der Lernliste enthalten waren. Die linksfrontale Gruppe litt unter starker Interferenzanfälligkeit, zeigte aber eine deutlich bessere gestützte Abrufleistung. Die rechtsfrontale Gruppe dokumentierte eine erhebliche Zahl von perseverativen Fehlern. Die Untersuchung dokumentiert damit in Abhängigkeit vom Läsionsort differenzielle Schwerpunkte in der Qualität der sprachlichen Gedächtnisstörung, die mit der neurowissenschaftlichen Forschung weitgehend übereinstimmen. 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Die rechtsfrontale Gruppe dokumentierte eine erhebliche Zahl von perseverativen Fehlern. Die Untersuchung dokumentiert damit in Abhängigkeit vom Läsionsort differenzielle Schwerpunkte in der Qualität der sprachlichen Gedächtnisstörung, die mit der neurowissenschaftlichen Forschung weitgehend übereinstimmen. 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