Medizinische Rehabilitation bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen: Zugang, Prozess und Ergebnisse

Zusammenfassung Hintergrund MERCED ist eine randomisierte kontrollierte Versorgungsstudie zu Wirksamkeit und Nutzen einer medizinischen Rehabilitation (MR) bei sozialversicherten Erwerbstätigen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Im Vergleich zur fortgesetzten Routineversorgung („usual...

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Veröffentlicht in:Rehabilitation (Stuttgart) 2021-10, Vol.60 (5), p.320-329
Hauptverfasser: Raspe, Heiner, Langbrandtner, Jana, Hüppe, Angelika
Format: Artikel
Sprache:ger
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container_title Rehabilitation (Stuttgart)
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creator Raspe, Heiner
Langbrandtner, Jana
Hüppe, Angelika
description Zusammenfassung Hintergrund MERCED ist eine randomisierte kontrollierte Versorgungsstudie zu Wirksamkeit und Nutzen einer medizinischen Rehabilitation (MR) bei sozialversicherten Erwerbstätigen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Im Vergleich zur fortgesetzten Routineversorgung („usual care“) zeigte sich für die Interventionsgruppe (IG) im Mittel 8 Monate nach MR ein moderater, aber klinisch relevanter Zusatznutzen für verschiedene Teilhabe-, klinische und psychologische Parameter. Für die Entwicklung des Erwerbsstatus, der Arbeitsunfähigkeitstage und die subjektive Erwerbsprognose ergaben sich jedoch keine Vorteile gegenüber der Kontrollbedingung. Methodik Wir nutzten mit Fragebögen erfasste Berichte und Bewertungen der 211 Mitglieder der IG zu ihrem Zugang zur MR, den Reha-Prozessen und deren subjektiven Erfolgen sowie Effekten im prä-post-Vergleich. Ergebnisse Drei Leistungsangebote der Reha-Kliniken mit Bezug zur Erwerbsfähigkeit und Berufstätigkeit (Beratungen zum Arbeitsplatz, Sozialrecht, Nachsorge) erreichten 33, 48 bzw. 23% der Rehabilitanden. Versicherte mit besonderen beruflichen Belastungen zeigen gleiche Teilnahmehäufigkeit wie solche ohne. Die 3 Angebote erhalten im Vergleich zu 12 anderen auf einer 5-stufigen Skala (1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) die schlechteren Beurteilungen (2,3 – 2,5 – 3,0). Schlussfolgerung Die relative Vernachlässigung des Problemfelds Arbeit und Beruf in der MR kann die beobachtete, i.e.S. ‚sozialmedizinische‘ Ineffektivität der Rehamaßnahmen wenigstens teilweise erklären. Aus den Erfahrungen und Daten von MERCED leiten wir Empfehlungen zur Intensivierung des Zugangs, zu den Prozessen und zur Evaluation einer beruflich stärker orientierten MR ab.
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Im Vergleich zur fortgesetzten Routineversorgung („usual care“) zeigte sich für die Interventionsgruppe (IG) im Mittel 8 Monate nach MR ein moderater, aber klinisch relevanter Zusatznutzen für verschiedene Teilhabe-, klinische und psychologische Parameter. Für die Entwicklung des Erwerbsstatus, der Arbeitsunfähigkeitstage und die subjektive Erwerbsprognose ergaben sich jedoch keine Vorteile gegenüber der Kontrollbedingung. Methodik Wir nutzten mit Fragebögen erfasste Berichte und Bewertungen der 211 Mitglieder der IG zu ihrem Zugang zur MR, den Reha-Prozessen und deren subjektiven Erfolgen sowie Effekten im prä-post-Vergleich. Ergebnisse Drei Leistungsangebote der Reha-Kliniken mit Bezug zur Erwerbsfähigkeit und Berufstätigkeit (Beratungen zum Arbeitsplatz, Sozialrecht, Nachsorge) erreichten 33, 48 bzw. 23% der Rehabilitanden. Versicherte mit besonderen beruflichen Belastungen zeigen gleiche Teilnahmehäufigkeit wie solche ohne. Die 3 Angebote erhalten im Vergleich zu 12 anderen auf einer 5-stufigen Skala (1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) die schlechteren Beurteilungen (2,3 – 2,5 – 3,0). Schlussfolgerung Die relative Vernachlässigung des Problemfelds Arbeit und Beruf in der MR kann die beobachtete, i.e.S. ‚sozialmedizinische‘ Ineffektivität der Rehamaßnahmen wenigstens teilweise erklären. Aus den Erfahrungen und Daten von MERCED leiten wir Empfehlungen zur Intensivierung des Zugangs, zu den Prozessen und zur Evaluation einer beruflich stärker orientierten MR ab.</description><identifier>ISSN: 0034-3536</identifier><identifier>EISSN: 1439-1309</identifier><identifier>DOI: 10.1055/a-1392-9531</identifier><language>ger</language><publisher>Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany: Georg Thieme Verlag KG</publisher><subject>Originalarbeit</subject><ispartof>Rehabilitation (Stuttgart), 2021-10, Vol.60 (5), p.320-329</ispartof><rights>Thieme. 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Die 3 Angebote erhalten im Vergleich zu 12 anderen auf einer 5-stufigen Skala (1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) die schlechteren Beurteilungen (2,3 – 2,5 – 3,0). Schlussfolgerung Die relative Vernachlässigung des Problemfelds Arbeit und Beruf in der MR kann die beobachtete, i.e.S. ‚sozialmedizinische‘ Ineffektivität der Rehamaßnahmen wenigstens teilweise erklären. 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Im Vergleich zur fortgesetzten Routineversorgung („usual care“) zeigte sich für die Interventionsgruppe (IG) im Mittel 8 Monate nach MR ein moderater, aber klinisch relevanter Zusatznutzen für verschiedene Teilhabe-, klinische und psychologische Parameter. Für die Entwicklung des Erwerbsstatus, der Arbeitsunfähigkeitstage und die subjektive Erwerbsprognose ergaben sich jedoch keine Vorteile gegenüber der Kontrollbedingung. Methodik Wir nutzten mit Fragebögen erfasste Berichte und Bewertungen der 211 Mitglieder der IG zu ihrem Zugang zur MR, den Reha-Prozessen und deren subjektiven Erfolgen sowie Effekten im prä-post-Vergleich. Ergebnisse Drei Leistungsangebote der Reha-Kliniken mit Bezug zur Erwerbsfähigkeit und Berufstätigkeit (Beratungen zum Arbeitsplatz, Sozialrecht, Nachsorge) erreichten 33, 48 bzw. 23% der Rehabilitanden. Versicherte mit besonderen beruflichen Belastungen zeigen gleiche Teilnahmehäufigkeit wie solche ohne. 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