Dr. Google – geschätzter Kollege? Die Rolle des Internets in der Arzt-Patient-Interaktion
Zusammenfassung Hintergrund: Immer mehr Patienten nutzen das Internet, um sich über medizinische Themen zu informieren. Vor dem Hintergrund des Shared-Decision-Making (SDM) kann dieser Trend als Chance im Sinne der Sicherung der für eine Entscheidung notwendigen Informationsgrundlage begriffen werde...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2009-06, Vol.85 (6), p.254-259 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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container_title | Zeitschrift für Allgemeinmedizin |
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creator | Stadtler, Marc Bromme, Rainer Kettler, Susanne |
description | Zusammenfassung
Hintergrund:
Immer mehr Patienten nutzen das Internet, um sich über medizinische Themen zu informieren. Vor dem Hintergrund des Shared-Decision-Making (SDM) kann dieser Trend als Chance im Sinne der Sicherung der für eine Entscheidung notwendigen Informationsgrundlage begriffen werden. Dem stehen die Risiken der Aneignung fehlerhafter Vorstellungen über Krankheitsbilder und ihrer Therapie gegenüber.
Methodik:
51 Hausärzte nahmen an einem strukturierten Interview teil, in dem ihre Bewertung der patientenseitigen Internetrecherche erfragt wurde. Zur Analyse der ärztlichen Einschätzung der patientenseitigen Internetrecherche wurden Methoden der deskriptiven Statistik herangezogen. Die Überprüfung des Zusammenhangs von SDM und ärztlicher Bewertung erfolgte mit linearen Regressionen.
Ergebnisse:
Alle befragten Hausärzte wurden bereits mit Patienten konfrontiert, die sich im Internet über medizinische Themen informieren. Das Internet wird auch von den Ärzten selbst für Weiterbildungszwecke genutzt. Es besteht mehrheitlich der Wunsch, den Patienten geeignete Websites empfehlen zu können. Die Ärzte sehen sowohl Vorteile als auch Risiken der patientenseitigen Internetnutzung. Ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zum Internet als Informationsmedium für Patienten und der Einstellung zum SDM konnte nicht bestätigt werden.
Schlussfolgerungen:
Obwohl sowohl Ärzte als auch Patienten das Internet für die Recherche nach medizinischen Informationen nutzen, ist es bisher nicht gelungen, das Internet für beide Seiten gewinnbringend in der hausärztlichen Beratung einzubringen. Denn Patienten thematisieren ihre aus dem Internet gewonnenen Erkenntnisse zu selten, außerdem kennen Ärzte das Patienten zur Verfügung stehende Informationsangebot im Netz zu schlecht. Der von den Ärzten geäußerte Wunsch, Patienten im Hinblick auf die Nutzung medizinischer Informationen aus dem Internet beraten zu können, legt die Konzeption praxisnaher Fortbildungsmaßnahmen nahe. |
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Hintergrund:
Immer mehr Patienten nutzen das Internet, um sich über medizinische Themen zu informieren. Vor dem Hintergrund des Shared-Decision-Making (SDM) kann dieser Trend als Chance im Sinne der Sicherung der für eine Entscheidung notwendigen Informationsgrundlage begriffen werden. Dem stehen die Risiken der Aneignung fehlerhafter Vorstellungen über Krankheitsbilder und ihrer Therapie gegenüber.
Methodik:
51 Hausärzte nahmen an einem strukturierten Interview teil, in dem ihre Bewertung der patientenseitigen Internetrecherche erfragt wurde. Zur Analyse der ärztlichen Einschätzung der patientenseitigen Internetrecherche wurden Methoden der deskriptiven Statistik herangezogen. Die Überprüfung des Zusammenhangs von SDM und ärztlicher Bewertung erfolgte mit linearen Regressionen.
Ergebnisse:
Alle befragten Hausärzte wurden bereits mit Patienten konfrontiert, die sich im Internet über medizinische Themen informieren. Das Internet wird auch von den Ärzten selbst für Weiterbildungszwecke genutzt. Es besteht mehrheitlich der Wunsch, den Patienten geeignete Websites empfehlen zu können. Die Ärzte sehen sowohl Vorteile als auch Risiken der patientenseitigen Internetnutzung. Ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zum Internet als Informationsmedium für Patienten und der Einstellung zum SDM konnte nicht bestätigt werden.
Schlussfolgerungen:
Obwohl sowohl Ärzte als auch Patienten das Internet für die Recherche nach medizinischen Informationen nutzen, ist es bisher nicht gelungen, das Internet für beide Seiten gewinnbringend in der hausärztlichen Beratung einzubringen. Denn Patienten thematisieren ihre aus dem Internet gewonnenen Erkenntnisse zu selten, außerdem kennen Ärzte das Patienten zur Verfügung stehende Informationsangebot im Netz zu schlecht. Der von den Ärzten geäußerte Wunsch, Patienten im Hinblick auf die Nutzung medizinischer Informationen aus dem Internet beraten zu können, legt die Konzeption praxisnaher Fortbildungsmaßnahmen nahe.</description><identifier>ISSN: 1433-6251</identifier><identifier>EISSN: 1439-9229</identifier><identifier>DOI: 10.3238/zfa.2009.0254</identifier><language>ger</language><publisher>Heidelberg: Springer Medizin</publisher><subject>Emergency Medicine ; Family Medicine ; General Practice ; Medicine & Public Health ; Originalarbeit ; Primary Care Medicine</subject><ispartof>Zeitschrift für Allgemeinmedizin, 2009-06, Vol.85 (6), p.254-259</ispartof><rights>Deutscher Ärzte-Verlag 2009</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://link.springer.com/content/pdf/10.3238/zfa.2009.0254$$EPDF$$P50$$Gspringer$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://link.springer.com/10.3238/zfa.2009.0254$$EHTML$$P50$$Gspringer$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,780,784,27924,27925,41488,42557,51319</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Stadtler, Marc</creatorcontrib><creatorcontrib>Bromme, Rainer</creatorcontrib><creatorcontrib>Kettler, Susanne</creatorcontrib><title>Dr. Google – geschätzter Kollege? Die Rolle des Internets in der Arzt-Patient-Interaktion</title><title>Zeitschrift für Allgemeinmedizin</title><addtitle>Z Allg Med</addtitle><description>Zusammenfassung
Hintergrund:
Immer mehr Patienten nutzen das Internet, um sich über medizinische Themen zu informieren. Vor dem Hintergrund des Shared-Decision-Making (SDM) kann dieser Trend als Chance im Sinne der Sicherung der für eine Entscheidung notwendigen Informationsgrundlage begriffen werden. Dem stehen die Risiken der Aneignung fehlerhafter Vorstellungen über Krankheitsbilder und ihrer Therapie gegenüber.
Methodik:
51 Hausärzte nahmen an einem strukturierten Interview teil, in dem ihre Bewertung der patientenseitigen Internetrecherche erfragt wurde. Zur Analyse der ärztlichen Einschätzung der patientenseitigen Internetrecherche wurden Methoden der deskriptiven Statistik herangezogen. Die Überprüfung des Zusammenhangs von SDM und ärztlicher Bewertung erfolgte mit linearen Regressionen.
Ergebnisse:
Alle befragten Hausärzte wurden bereits mit Patienten konfrontiert, die sich im Internet über medizinische Themen informieren. Das Internet wird auch von den Ärzten selbst für Weiterbildungszwecke genutzt. Es besteht mehrheitlich der Wunsch, den Patienten geeignete Websites empfehlen zu können. Die Ärzte sehen sowohl Vorteile als auch Risiken der patientenseitigen Internetnutzung. Ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zum Internet als Informationsmedium für Patienten und der Einstellung zum SDM konnte nicht bestätigt werden.
Schlussfolgerungen:
Obwohl sowohl Ärzte als auch Patienten das Internet für die Recherche nach medizinischen Informationen nutzen, ist es bisher nicht gelungen, das Internet für beide Seiten gewinnbringend in der hausärztlichen Beratung einzubringen. Denn Patienten thematisieren ihre aus dem Internet gewonnenen Erkenntnisse zu selten, außerdem kennen Ärzte das Patienten zur Verfügung stehende Informationsangebot im Netz zu schlecht. Der von den Ärzten geäußerte Wunsch, Patienten im Hinblick auf die Nutzung medizinischer Informationen aus dem Internet beraten zu können, legt die Konzeption praxisnaher Fortbildungsmaßnahmen nahe.</description><subject>Emergency Medicine</subject><subject>Family Medicine</subject><subject>General Practice</subject><subject>Medicine & Public Health</subject><subject>Originalarbeit</subject><subject>Primary Care Medicine</subject><issn>1433-6251</issn><issn>1439-9229</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2009</creationdate><recordtype>article</recordtype><sourceid/><recordid>eNotkE1OwzAQRi0EEqWwZO8LOPg3sVeoaqFUVAIh2CFZJpmElMhBttl0xR16BW7CTTgJSWH1zTdPmpEeQueMZoILfbGtXcYpNRnlSh6gCZPCEMO5OdzPguRcsWN0EuOGUiGUFhP0vAgZXvZ90wH--dzhBmL5-v2VtgkCvu27Dhq4xIsW8MNYcAURr_wAPaSIWz8sAp6FbSL3LrXgE9lT95ba3p-io9p1Ec7-c4qerq8e5zdkfbdczWdrEhk1kri6FqbQhdHaMVNJJ1VBK_1SSuBQGZdXqpJlXnMqCycYZ7yQWunCGRAlrY2YouzvbnwPrW8g2E3_Efzw0jJqRzd2cGNHN3Z0I34BAqRYww</recordid><startdate>200906</startdate><enddate>200906</enddate><creator>Stadtler, Marc</creator><creator>Bromme, Rainer</creator><creator>Kettler, Susanne</creator><general>Springer Medizin</general><scope/></search><sort><creationdate>200906</creationdate><title>Dr. Google – geschätzter Kollege? Die Rolle des Internets in der Arzt-Patient-Interaktion</title><author>Stadtler, Marc ; Bromme, Rainer ; Kettler, Susanne</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-s1094-aff39787988a19d4a4570d8bc4e2ed9a6d5d4c6f2047a31212748587a9e3c0f93</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>2009</creationdate><topic>Emergency Medicine</topic><topic>Family Medicine</topic><topic>General Practice</topic><topic>Medicine & Public Health</topic><topic>Originalarbeit</topic><topic>Primary Care Medicine</topic><toplevel>peer_reviewed</toplevel><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Stadtler, Marc</creatorcontrib><creatorcontrib>Bromme, Rainer</creatorcontrib><creatorcontrib>Kettler, Susanne</creatorcontrib><jtitle>Zeitschrift für Allgemeinmedizin</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Stadtler, Marc</au><au>Bromme, Rainer</au><au>Kettler, Susanne</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Dr. Google – geschätzter Kollege? Die Rolle des Internets in der Arzt-Patient-Interaktion</atitle><jtitle>Zeitschrift für Allgemeinmedizin</jtitle><stitle>Z Allg Med</stitle><date>2009-06</date><risdate>2009</risdate><volume>85</volume><issue>6</issue><spage>254</spage><epage>259</epage><pages>254-259</pages><issn>1433-6251</issn><eissn>1439-9229</eissn><abstract>Zusammenfassung
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Immer mehr Patienten nutzen das Internet, um sich über medizinische Themen zu informieren. Vor dem Hintergrund des Shared-Decision-Making (SDM) kann dieser Trend als Chance im Sinne der Sicherung der für eine Entscheidung notwendigen Informationsgrundlage begriffen werden. Dem stehen die Risiken der Aneignung fehlerhafter Vorstellungen über Krankheitsbilder und ihrer Therapie gegenüber.
Methodik:
51 Hausärzte nahmen an einem strukturierten Interview teil, in dem ihre Bewertung der patientenseitigen Internetrecherche erfragt wurde. Zur Analyse der ärztlichen Einschätzung der patientenseitigen Internetrecherche wurden Methoden der deskriptiven Statistik herangezogen. Die Überprüfung des Zusammenhangs von SDM und ärztlicher Bewertung erfolgte mit linearen Regressionen.
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Alle befragten Hausärzte wurden bereits mit Patienten konfrontiert, die sich im Internet über medizinische Themen informieren. Das Internet wird auch von den Ärzten selbst für Weiterbildungszwecke genutzt. Es besteht mehrheitlich der Wunsch, den Patienten geeignete Websites empfehlen zu können. Die Ärzte sehen sowohl Vorteile als auch Risiken der patientenseitigen Internetnutzung. Ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zum Internet als Informationsmedium für Patienten und der Einstellung zum SDM konnte nicht bestätigt werden.
Schlussfolgerungen:
Obwohl sowohl Ärzte als auch Patienten das Internet für die Recherche nach medizinischen Informationen nutzen, ist es bisher nicht gelungen, das Internet für beide Seiten gewinnbringend in der hausärztlichen Beratung einzubringen. Denn Patienten thematisieren ihre aus dem Internet gewonnenen Erkenntnisse zu selten, außerdem kennen Ärzte das Patienten zur Verfügung stehende Informationsangebot im Netz zu schlecht. Der von den Ärzten geäußerte Wunsch, Patienten im Hinblick auf die Nutzung medizinischer Informationen aus dem Internet beraten zu können, legt die Konzeption praxisnaher Fortbildungsmaßnahmen nahe.</abstract><cop>Heidelberg</cop><pub>Springer Medizin</pub><doi>10.3238/zfa.2009.0254</doi><tpages>6</tpages></addata></record> |
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