Künstlerische Autonomie im solidarischen Kollektiv? Paradoxe Selbstverständnisse und gefundene Spielräume von Ensembleschauspieler innen in Stadttheaterbetrieben des 21. Jahrhunderts
Schauspielerinnen als - heute in aller Regel befristet - an einem öffentlichen Repertoiretheater angestellte Ensemblemitglieder oder Gastierende befinden sich in der widersprüchlichen Position, sich einerseits als Künstlerinnen zu definieren und im öffentlichen Diskurs auch als solche markiert zu se...
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Veröffentlicht in: | Forum modernes Theater 2022-01, Vol.33 (1/2), p.105-239 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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creator | Volkland, Anna |
description | Schauspielerinnen als - heute in aller Regel befristet - an einem öffentlichen Repertoiretheater angestellte Ensemblemitglieder oder Gastierende befinden sich in der widersprüchlichen Position, sich einerseits als Künstlerinnen zu definieren und im öffentlichen Diskurs auch als solche markiert zu sein, tatsächlich aber als Angestellte der Weisungsbefugnis einer Theaterleitung zu unterstehen und immer innerhalb einer Gruppe zu agieren. Dieser Beitrag fragt, wie (Theater-)Schauspielerinnen selbst ihre eigenen Handlungsspielräume innerhalb dieses von diversen Abhängigkeitsverhältnissen durchzogenen Berufsfelds beschreiben und definieren, das Individualität und Originalität ebenso einfordert wie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Einordnung in künstlerische Gesamtkonzeptionen. Auf welche Weise wird etwa die Indienstnahme der eigenen Kreativität und des eigenen Körpers im Kontext einer Regiearbeit als bewusst hingebungsvoller Akt schauspielerischer Selbstbestimmung behauptet? Vorgestellt werden drei mögliche Haltungen eines öffentlich geäußerten schauspielerischen Selbstverständnisses, die als Strategien der zumindest diskursiven Selbstermächtigung gelesen werden: Einer ,affirmativen4 und einer ,kritischen4 Positionierung im Dispositiv der immer noch dominanten Regietheateridee wird eine neuere ,aktivistischinstitutionskritische4 Haltung sich solidarisch emanzipierender Schauspielerinnen gegenübergestellt. Die Thesen verstehen sich als Anregung für weitere Forschungen und Diskussionen zu Machtverhältnissen in theatralen Inszenierungsprozessen. |
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Paradoxe Selbstverständnisse und gefundene Spielräume von Ensembleschauspieler innen in Stadttheaterbetrieben des 21. Jahrhunderts</title><source>Elektronische Zeitschriftenbibliothek - Frei zugängliche E-Journals</source><creator>Volkland, Anna</creator><creatorcontrib>Volkland, Anna</creatorcontrib><description>Schauspielerinnen als - heute in aller Regel befristet - an einem öffentlichen Repertoiretheater angestellte Ensemblemitglieder oder Gastierende befinden sich in der widersprüchlichen Position, sich einerseits als Künstlerinnen zu definieren und im öffentlichen Diskurs auch als solche markiert zu sein, tatsächlich aber als Angestellte der Weisungsbefugnis einer Theaterleitung zu unterstehen und immer innerhalb einer Gruppe zu agieren. Dieser Beitrag fragt, wie (Theater-)Schauspielerinnen selbst ihre eigenen Handlungsspielräume innerhalb dieses von diversen Abhängigkeitsverhältnissen durchzogenen Berufsfelds beschreiben und definieren, das Individualität und Originalität ebenso einfordert wie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Einordnung in künstlerische Gesamtkonzeptionen. Auf welche Weise wird etwa die Indienstnahme der eigenen Kreativität und des eigenen Körpers im Kontext einer Regiearbeit als bewusst hingebungsvoller Akt schauspielerischer Selbstbestimmung behauptet? Vorgestellt werden drei mögliche Haltungen eines öffentlich geäußerten schauspielerischen Selbstverständnisses, die als Strategien der zumindest diskursiven Selbstermächtigung gelesen werden: Einer ,affirmativen4 und einer ,kritischen4 Positionierung im Dispositiv der immer noch dominanten Regietheateridee wird eine neuere ,aktivistischinstitutionskritische4 Haltung sich solidarisch emanzipierender Schauspielerinnen gegenübergestellt. 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