Leitlinienumsetzung und Kosten bei neudiagnostizierter Epilepsie
Zusammenfassung Hintergrund In Deutschland liegen bisher keine Daten zur Leitlinienumsetzung und zum gesundheitsökonomischen Langzeitverlauf bei Patienten mit neudiagnostizierter Epilepsie vor. Ziel der Arbeit Die Umsetzung der Leitlinie „Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalte...
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Veröffentlicht in: | Clinical Epileptology 2015-11, Vol.28 (4), p.304-310 |
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Online-Zugang: | Volltext |
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creator | Noda, A.H. Reese, J.P. Berkenfeld, R. Dennig, D. Endrass, G. Kaltofen, J. Safavi, A. Wiehler, S. Carl, G. Meier, U. Elger, C.E. Hermsen, A. Knake, S. Rosenow, F. Strzelczyk, A. |
description | Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland liegen bisher keine Daten zur Leitlinienumsetzung und zum gesundheitsökonomischen Langzeitverlauf bei Patienten mit neudiagnostizierter Epilepsie vor.
Ziel der Arbeit
Die Umsetzung der Leitlinie „Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter“ aus 2008 soll bei Patienten mit neu diagnostizierter Epilepsie retrospektiv untersucht und der Resourcenverbrauch bei diesen Patienten dargestellt werden.
Material und Methoden
Zwischen 2008 und 2012 wurden in 6 neurologischen Facharztpraxen 128 neudiagnostizierte Epilepsiepatienten und über die Epilepsiesoftware EPI-Scout® Daten zur Therapie und zum Resourcenverbrauch erfasst.
Ergebnisse
Bei 8,6 % der Patienten bestand eine idiopathisch generalisierte Epilepsie, bei 67,2 % eine fokale Epilepsie und bei 24,2 % Patienten ein unklassifiziertes Epilepsiesyndrom. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 57,2 ± 24,8 Jahren. Der Anteil der initialen Monotherapie mit einem zugelassenen Wirkstoff betrug 94 %, mit einem nichtenzyminduzierenden Antiepileptikum 88 % und mit einem Mittel der ersten Wahl ohne Einschränkungen in Bezug auf möglichen Schwangerschaftswunsch 58 %. Die gesamten direkten Kosten im ersten Jahr nach Diagnosestellung lagen bei 3025 € pro Patient und wurden zu 62 % durch Krankenhausaufenthalte (1875 €) und zu 29 % durch die antikonvulsive Therapie (878 €) verursacht. Die indirekten Kosten lagen bei 3400 €. Im zweiten Jahr zeigen sich signifikant niedrigere gesamte direkte Kosten (1367 €; p = 0,028), die am ehesten auf den signifikanten Rückgang der Krankenhauskosten (444 €; p = 0,009) und stabilen Kosten bei der antikonvulsiven Therapie (802 €) zurückgeführt werden können. Die indirekten Kosten lagen bei 2651 €.
Schlussfolgerungen
Die initiale Monotherapie von Epilepsie erfolgte in überwiegender Mehrzahl leitliniengerecht. Aufgrund der geringen Fallzahlen besteht bei dieser Pilotstudie jedoch nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Es bedarf der zukünftig der Auswertung von Sekundärdaten, um allgemeine Aussagen zur Leitlinienumsetzung und Kostenentwicklung zu treffen. |
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Hintergrund
In Deutschland liegen bisher keine Daten zur Leitlinienumsetzung und zum gesundheitsökonomischen Langzeitverlauf bei Patienten mit neudiagnostizierter Epilepsie vor.
Ziel der Arbeit
Die Umsetzung der Leitlinie „Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter“ aus 2008 soll bei Patienten mit neu diagnostizierter Epilepsie retrospektiv untersucht und der Resourcenverbrauch bei diesen Patienten dargestellt werden.
Material und Methoden
Zwischen 2008 und 2012 wurden in 6 neurologischen Facharztpraxen 128 neudiagnostizierte Epilepsiepatienten und über die Epilepsiesoftware EPI-Scout® Daten zur Therapie und zum Resourcenverbrauch erfasst.
Ergebnisse
Bei 8,6 % der Patienten bestand eine idiopathisch generalisierte Epilepsie, bei 67,2 % eine fokale Epilepsie und bei 24,2 % Patienten ein unklassifiziertes Epilepsiesyndrom. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 57,2 ± 24,8 Jahren. Der Anteil der initialen Monotherapie mit einem zugelassenen Wirkstoff betrug 94 %, mit einem nichtenzyminduzierenden Antiepileptikum 88 % und mit einem Mittel der ersten Wahl ohne Einschränkungen in Bezug auf möglichen Schwangerschaftswunsch 58 %. Die gesamten direkten Kosten im ersten Jahr nach Diagnosestellung lagen bei 3025 € pro Patient und wurden zu 62 % durch Krankenhausaufenthalte (1875 €) und zu 29 % durch die antikonvulsive Therapie (878 €) verursacht. Die indirekten Kosten lagen bei 3400 €. Im zweiten Jahr zeigen sich signifikant niedrigere gesamte direkte Kosten (1367 €; p = 0,028), die am ehesten auf den signifikanten Rückgang der Krankenhauskosten (444 €; p = 0,009) und stabilen Kosten bei der antikonvulsiven Therapie (802 €) zurückgeführt werden können. Die indirekten Kosten lagen bei 2651 €.
Schlussfolgerungen
Die initiale Monotherapie von Epilepsie erfolgte in überwiegender Mehrzahl leitliniengerecht. Aufgrund der geringen Fallzahlen besteht bei dieser Pilotstudie jedoch nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Es bedarf der zukünftig der Auswertung von Sekundärdaten, um allgemeine Aussagen zur Leitlinienumsetzung und Kostenentwicklung zu treffen.</description><identifier>ISSN: 1617-6782</identifier><identifier>ISSN: 2948-1058</identifier><identifier>EISSN: 1610-0646</identifier><identifier>EISSN: 2948-104X</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s10309-015-0419-1</identifier><language>ger</language><publisher>Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg</publisher><subject>Anticonvulsants ; Clinical practice guidelines ; Epilepsy ; Medicine ; Medicine & Public Health ; Neurology ; Originalien ; Patients ; Seizures</subject><ispartof>Clinical Epileptology, 2015-11, Vol.28 (4), p.304-310</ispartof><rights>Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015</rights><rights>Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015.</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><cites>FETCH-LOGICAL-c1831-d5968b1184a6d0fdd86bdd32abc64a112e0d1c06d7620e2a3ff58ef4a7d88e293</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktohtml>$$Uhttps://www.proquest.com/docview/2918167819?pq-origsite=primo$$EHTML$$P50$$Gproquest$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,780,784,21388,21389,27924,27925,33530,33744,43659,43805,64385,64389,72469</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Noda, A.H.</creatorcontrib><creatorcontrib>Reese, J.P.</creatorcontrib><creatorcontrib>Berkenfeld, R.</creatorcontrib><creatorcontrib>Dennig, D.</creatorcontrib><creatorcontrib>Endrass, G.</creatorcontrib><creatorcontrib>Kaltofen, J.</creatorcontrib><creatorcontrib>Safavi, A.</creatorcontrib><creatorcontrib>Wiehler, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Carl, G.</creatorcontrib><creatorcontrib>Meier, U.</creatorcontrib><creatorcontrib>Elger, C.E.</creatorcontrib><creatorcontrib>Hermsen, A.</creatorcontrib><creatorcontrib>Knake, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Rosenow, F.</creatorcontrib><creatorcontrib>Strzelczyk, A.</creatorcontrib><title>Leitlinienumsetzung und Kosten bei neudiagnostizierter Epilepsie</title><title>Clinical Epileptology</title><addtitle>Z. Epileptol</addtitle><description>Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland liegen bisher keine Daten zur Leitlinienumsetzung und zum gesundheitsökonomischen Langzeitverlauf bei Patienten mit neudiagnostizierter Epilepsie vor.
Ziel der Arbeit
Die Umsetzung der Leitlinie „Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter“ aus 2008 soll bei Patienten mit neu diagnostizierter Epilepsie retrospektiv untersucht und der Resourcenverbrauch bei diesen Patienten dargestellt werden.
Material und Methoden
Zwischen 2008 und 2012 wurden in 6 neurologischen Facharztpraxen 128 neudiagnostizierte Epilepsiepatienten und über die Epilepsiesoftware EPI-Scout® Daten zur Therapie und zum Resourcenverbrauch erfasst.
Ergebnisse
Bei 8,6 % der Patienten bestand eine idiopathisch generalisierte Epilepsie, bei 67,2 % eine fokale Epilepsie und bei 24,2 % Patienten ein unklassifiziertes Epilepsiesyndrom. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 57,2 ± 24,8 Jahren. Der Anteil der initialen Monotherapie mit einem zugelassenen Wirkstoff betrug 94 %, mit einem nichtenzyminduzierenden Antiepileptikum 88 % und mit einem Mittel der ersten Wahl ohne Einschränkungen in Bezug auf möglichen Schwangerschaftswunsch 58 %. Die gesamten direkten Kosten im ersten Jahr nach Diagnosestellung lagen bei 3025 € pro Patient und wurden zu 62 % durch Krankenhausaufenthalte (1875 €) und zu 29 % durch die antikonvulsive Therapie (878 €) verursacht. Die indirekten Kosten lagen bei 3400 €. Im zweiten Jahr zeigen sich signifikant niedrigere gesamte direkte Kosten (1367 €; p = 0,028), die am ehesten auf den signifikanten Rückgang der Krankenhauskosten (444 €; p = 0,009) und stabilen Kosten bei der antikonvulsiven Therapie (802 €) zurückgeführt werden können. Die indirekten Kosten lagen bei 2651 €.
Schlussfolgerungen
Die initiale Monotherapie von Epilepsie erfolgte in überwiegender Mehrzahl leitliniengerecht. Aufgrund der geringen Fallzahlen besteht bei dieser Pilotstudie jedoch nur eine eingeschränkte Aussagekraft. 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Ziel der Arbeit
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Ergebnisse
Bei 8,6 % der Patienten bestand eine idiopathisch generalisierte Epilepsie, bei 67,2 % eine fokale Epilepsie und bei 24,2 % Patienten ein unklassifiziertes Epilepsiesyndrom. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 57,2 ± 24,8 Jahren. Der Anteil der initialen Monotherapie mit einem zugelassenen Wirkstoff betrug 94 %, mit einem nichtenzyminduzierenden Antiepileptikum 88 % und mit einem Mittel der ersten Wahl ohne Einschränkungen in Bezug auf möglichen Schwangerschaftswunsch 58 %. Die gesamten direkten Kosten im ersten Jahr nach Diagnosestellung lagen bei 3025 € pro Patient und wurden zu 62 % durch Krankenhausaufenthalte (1875 €) und zu 29 % durch die antikonvulsive Therapie (878 €) verursacht. Die indirekten Kosten lagen bei 3400 €. Im zweiten Jahr zeigen sich signifikant niedrigere gesamte direkte Kosten (1367 €; p = 0,028), die am ehesten auf den signifikanten Rückgang der Krankenhauskosten (444 €; p = 0,009) und stabilen Kosten bei der antikonvulsiven Therapie (802 €) zurückgeführt werden können. Die indirekten Kosten lagen bei 2651 €.
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