Sensomotorische Haltungs- und Bewegungsanalyse als Zugang zur multimodal-funktionalen Schmerztherapie

Zusammenfassung Die multimodale Schmerztherapie in ihrer klinischen Form kann nicht ohne Weiteres in die ambulante Praxis des Orthopäden oder Schmerztherapeuten übertragen werden. Vielmehr sollte die Ausbildung des Behandlers fachübergreifend am neurophysiologischen Grundlagenwissen ausgerichtet sei...

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Veröffentlicht in:Manuelle Medizin 2020-02, Vol.58 (1-2), p.34-38
1. Verfasser: Pfaff, Gregor
Format: Artikel
Sprache:ger
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description Zusammenfassung Die multimodale Schmerztherapie in ihrer klinischen Form kann nicht ohne Weiteres in die ambulante Praxis des Orthopäden oder Schmerztherapeuten übertragen werden. Vielmehr sollte die Ausbildung des Behandlers fachübergreifend am neurophysiologischen Grundlagenwissen ausgerichtet sein. Denn 80 % der neuromuskuloskeletalen Schmerzen sind funktioneller, nicht struktureller Natur, und finden sich im Bindegewebe. Bildgebende Verfahren stehen demnach bei diesen Patienten nicht im Vordergrund. Der Kern der Behandlung liegt in den Händen und der Erfahrung des Untersuchers. Das integrative Behandlungskonzept der Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung bzw. der manuellen Medizin basiert auf einer patientenzentrierten Gesprächsführung. Zuhören ist dabei eine Variante des Sprechens. Multimodale Schmerztherapie muss in erster Linie auf der fachübergreifenden Kompetenz der Kollegen gründen. Der interdisziplinäre Untersuchungsgang von Haltungs- und Bewegungsschmerzen soll den lokalen Befund und die Angaben des Patienten in funktioneller Weise systemisch einordnen und ggf. notwendige Fachkompetenz im Expertenteam einholen (Netzwerk). Als verbindliche Diagnose- und Behandlungsorientierung kann die Neurophysiologie der Muskeltonussteuerung (sensomotorisches System, SMS) dienen. Dabei werden die myofaszialen und bindegewebigen Strukturen des SMS in ihrer Verknüpfung der Leitungsbahnen von pedokranial und kraniopedal funktionell untersucht. Die fachübergreifende Ausbildung der manuellen Medizin sollte sich an der Neurophysiologie des SMS orientieren und damit in der Person des Behandlers quasi multimodal angelegt sein.
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Als verbindliche Diagnose- und Behandlungsorientierung kann die Neurophysiologie der Muskeltonussteuerung (sensomotorisches System, SMS) dienen. Dabei werden die myofaszialen und bindegewebigen Strukturen des SMS in ihrer Verknüpfung der Leitungsbahnen von pedokranial und kraniopedal funktionell untersucht. 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Vielmehr sollte die Ausbildung des Behandlers fachübergreifend am neurophysiologischen Grundlagenwissen ausgerichtet sein. Denn 80 % der neuromuskuloskeletalen Schmerzen sind funktioneller, nicht struktureller Natur, und finden sich im Bindegewebe. Bildgebende Verfahren stehen demnach bei diesen Patienten nicht im Vordergrund. Der Kern der Behandlung liegt in den Händen und der Erfahrung des Untersuchers. Das integrative Behandlungskonzept der Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung bzw. der manuellen Medizin basiert auf einer patientenzentrierten Gesprächsführung. Zuhören ist dabei eine Variante des Sprechens. Multimodale Schmerztherapie muss in erster Linie auf der fachübergreifenden Kompetenz der Kollegen gründen. Der interdisziplinäre Untersuchungsgang von Haltungs- und Bewegungsschmerzen soll den lokalen Befund und die Angaben des Patienten in funktioneller Weise systemisch einordnen und ggf. notwendige Fachkompetenz im Expertenteam einholen (Netzwerk). 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