Folgen der STICH-Studie für den klinischen Alltag

Die 2009 publizierte Studie Surgical Treatment for Ischaemic Heart Failure (STICH) hatte gezeigt, dass sich durch dieses Verfahren weder klinische Parameter noch die Sterblichkeit positiv beeinflussen lassen. Präoperative klinische und echokardiographische Parameter wurden mit den Daten bezüglich de...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2017-06, Vol.31 (3), p.186-189
1. Verfasser: Haberbosch, W
Format: Artikel
Sprache:ger
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container_title Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie
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description Die 2009 publizierte Studie Surgical Treatment for Ischaemic Heart Failure (STICH) hatte gezeigt, dass sich durch dieses Verfahren weder klinische Parameter noch die Sterblichkeit positiv beeinflussen lassen. Präoperative klinische und echokardiographische Parameter wurden mit den Daten bezüglich des funktionellen Status und der Mortalität früh- und spätpostoperativ korreliert. Circa 78 % der Patienten hatten eine Herzinsuffizienz im Stadium III/IV der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA). Die CVLR wurde v. a. im Versorgungsgebiet der „left anterior descending (LAD) artery“ (n = 101, 89,4 %) vorgenommen, meist in Form einer septalen Korrektur. Eine Operation der Mitralklappe erfolgte bei 84 % der Patienten, bei ca. 66 % als plastische Rekonstruktion und bei den restlichen als Mitralklappenersatz; eine Trikuspidalklappenplastik erfolgte in 46 % der Fälle. Neunundzwanzig Patienten wurden wegen Herzinsuffizienz oder zur Optimierung der Therapie rehospitalisiert; zwei Patienten wurden nach 43 bzw. 53 Monaten reoperiert (Mitralklappenersatz); ein zusätzlicher Patient erhielt wegen Verschlechterung der Mitralinsuffizienz ein Mitralklappen-Clipping. Im Beobachtungszeitraum von 20 ± 20 Monaten wurden in 4 Fällen ein biventrikulärer Schrittmacher und in 8 Fällen ein Defibrillator implantiert. Generell hatten postoperativ Patienten mit schwerer diastolischer Funktionsstörung eine schlechtere LVEF, höhere endsystolische Volumenindizes und einen höheren „sphericity index“ als Patienten ohne diastolische Funktionsstörung. Im Gegensatz zu anderen Studien mit dem gleichen therapeutischen Ansatz hatten über zwei Drittel der Patienten eine moderate oder schwerere Mitralinsuffizienz, und die Mehrzahl wies akinetische und nicht dyskinetische Areale auf. Ein E/é-Verhältnis > 15 wurde in der Studie als schwere, eines zwischen 8 und 15 als moderate diastolische Funktionsstörung gewertet. Diese Daten suggerieren, dass Patienten operiert werden sollten, bevor sie eine hochgradige Mitralinsuffizienz bzw. diastolische Funktionsstörung aufweisen. Dass die chirurgisch modulierte Form des LV nach der Rekonstruktion eine Rolle spielt, wie das frühere Studien vermuten ließen, konnte in der vorgestellten Untersuchung nicht bestätigt werden. Die Studie hat mehrere Limitationen; dazu gehören das retrospektive Design und der Einschluss von Patienten mit nicht nur im Bereich der Vorderwand lokalisierten Narben verschiedener Größe.
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Präoperative klinische und echokardiographische Parameter wurden mit den Daten bezüglich des funktionellen Status und der Mortalität früh- und spätpostoperativ korreliert. Circa 78 % der Patienten hatten eine Herzinsuffizienz im Stadium III/IV der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA). Die CVLR wurde v. a. im Versorgungsgebiet der „left anterior descending (LAD) artery“ (n = 101, 89,4 %) vorgenommen, meist in Form einer septalen Korrektur. Eine Operation der Mitralklappe erfolgte bei 84 % der Patienten, bei ca. 66 % als plastische Rekonstruktion und bei den restlichen als Mitralklappenersatz; eine Trikuspidalklappenplastik erfolgte in 46 % der Fälle. Neunundzwanzig Patienten wurden wegen Herzinsuffizienz oder zur Optimierung der Therapie rehospitalisiert; zwei Patienten wurden nach 43 bzw. 53 Monaten reoperiert (Mitralklappenersatz); ein zusätzlicher Patient erhielt wegen Verschlechterung der Mitralinsuffizienz ein Mitralklappen-Clipping. Im Beobachtungszeitraum von 20 ± 20 Monaten wurden in 4 Fällen ein biventrikulärer Schrittmacher und in 8 Fällen ein Defibrillator implantiert. Generell hatten postoperativ Patienten mit schwerer diastolischer Funktionsstörung eine schlechtere LVEF, höhere endsystolische Volumenindizes und einen höheren „sphericity index“ als Patienten ohne diastolische Funktionsstörung. Im Gegensatz zu anderen Studien mit dem gleichen therapeutischen Ansatz hatten über zwei Drittel der Patienten eine moderate oder schwerere Mitralinsuffizienz, und die Mehrzahl wies akinetische und nicht dyskinetische Areale auf. Ein E/é-Verhältnis &gt; 15 wurde in der Studie als schwere, eines zwischen 8 und 15 als moderate diastolische Funktionsstörung gewertet. Diese Daten suggerieren, dass Patienten operiert werden sollten, bevor sie eine hochgradige Mitralinsuffizienz bzw. diastolische Funktionsstörung aufweisen. Dass die chirurgisch modulierte Form des LV nach der Rekonstruktion eine Rolle spielt, wie das frühere Studien vermuten ließen, konnte in der vorgestellten Untersuchung nicht bestätigt werden. Die Studie hat mehrere Limitationen; dazu gehören das retrospektive Design und der Einschluss von Patienten mit nicht nur im Bereich der Vorderwand lokalisierten Narben verschiedener Größe.</description><identifier>ISSN: 0930-9225</identifier><identifier>EISSN: 1435-1277</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s00398-017-0139-0</identifier><language>ger</language><publisher>Heidelberg: Springer Nature B.V</publisher><ispartof>Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie, 2017-06, Vol.31 (3), p.186-189</ispartof><rights>Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017.</rights><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktohtml>$$Uhttps://www.proquest.com/docview/2917901936?pq-origsite=primo$$EHTML$$P50$$Gproquest$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,780,784,21388,21389,27924,27925,33530,33744,43659,43805,64385,64389,72469</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Haberbosch, W</creatorcontrib><title>Folgen der STICH-Studie für den klinischen Alltag</title><title>Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie</title><description>Die 2009 publizierte Studie Surgical Treatment for Ischaemic Heart Failure (STICH) hatte gezeigt, dass sich durch dieses Verfahren weder klinische Parameter noch die Sterblichkeit positiv beeinflussen lassen. Präoperative klinische und echokardiographische Parameter wurden mit den Daten bezüglich des funktionellen Status und der Mortalität früh- und spätpostoperativ korreliert. Circa 78 % der Patienten hatten eine Herzinsuffizienz im Stadium III/IV der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA). Die CVLR wurde v. a. im Versorgungsgebiet der „left anterior descending (LAD) artery“ (n = 101, 89,4 %) vorgenommen, meist in Form einer septalen Korrektur. Eine Operation der Mitralklappe erfolgte bei 84 % der Patienten, bei ca. 66 % als plastische Rekonstruktion und bei den restlichen als Mitralklappenersatz; eine Trikuspidalklappenplastik erfolgte in 46 % der Fälle. Neunundzwanzig Patienten wurden wegen Herzinsuffizienz oder zur Optimierung der Therapie rehospitalisiert; zwei Patienten wurden nach 43 bzw. 53 Monaten reoperiert (Mitralklappenersatz); ein zusätzlicher Patient erhielt wegen Verschlechterung der Mitralinsuffizienz ein Mitralklappen-Clipping. Im Beobachtungszeitraum von 20 ± 20 Monaten wurden in 4 Fällen ein biventrikulärer Schrittmacher und in 8 Fällen ein Defibrillator implantiert. Generell hatten postoperativ Patienten mit schwerer diastolischer Funktionsstörung eine schlechtere LVEF, höhere endsystolische Volumenindizes und einen höheren „sphericity index“ als Patienten ohne diastolische Funktionsstörung. Im Gegensatz zu anderen Studien mit dem gleichen therapeutischen Ansatz hatten über zwei Drittel der Patienten eine moderate oder schwerere Mitralinsuffizienz, und die Mehrzahl wies akinetische und nicht dyskinetische Areale auf. Ein E/é-Verhältnis &gt; 15 wurde in der Studie als schwere, eines zwischen 8 und 15 als moderate diastolische Funktionsstörung gewertet. Diese Daten suggerieren, dass Patienten operiert werden sollten, bevor sie eine hochgradige Mitralinsuffizienz bzw. diastolische Funktionsstörung aufweisen. Dass die chirurgisch modulierte Form des LV nach der Rekonstruktion eine Rolle spielt, wie das frühere Studien vermuten ließen, konnte in der vorgestellten Untersuchung nicht bestätigt werden. 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Präoperative klinische und echokardiographische Parameter wurden mit den Daten bezüglich des funktionellen Status und der Mortalität früh- und spätpostoperativ korreliert. Circa 78 % der Patienten hatten eine Herzinsuffizienz im Stadium III/IV der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA). Die CVLR wurde v. a. im Versorgungsgebiet der „left anterior descending (LAD) artery“ (n = 101, 89,4 %) vorgenommen, meist in Form einer septalen Korrektur. Eine Operation der Mitralklappe erfolgte bei 84 % der Patienten, bei ca. 66 % als plastische Rekonstruktion und bei den restlichen als Mitralklappenersatz; eine Trikuspidalklappenplastik erfolgte in 46 % der Fälle. Neunundzwanzig Patienten wurden wegen Herzinsuffizienz oder zur Optimierung der Therapie rehospitalisiert; zwei Patienten wurden nach 43 bzw. 53 Monaten reoperiert (Mitralklappenersatz); ein zusätzlicher Patient erhielt wegen Verschlechterung der Mitralinsuffizienz ein Mitralklappen-Clipping. Im Beobachtungszeitraum von 20 ± 20 Monaten wurden in 4 Fällen ein biventrikulärer Schrittmacher und in 8 Fällen ein Defibrillator implantiert. Generell hatten postoperativ Patienten mit schwerer diastolischer Funktionsstörung eine schlechtere LVEF, höhere endsystolische Volumenindizes und einen höheren „sphericity index“ als Patienten ohne diastolische Funktionsstörung. Im Gegensatz zu anderen Studien mit dem gleichen therapeutischen Ansatz hatten über zwei Drittel der Patienten eine moderate oder schwerere Mitralinsuffizienz, und die Mehrzahl wies akinetische und nicht dyskinetische Areale auf. Ein E/é-Verhältnis &gt; 15 wurde in der Studie als schwere, eines zwischen 8 und 15 als moderate diastolische Funktionsstörung gewertet. Diese Daten suggerieren, dass Patienten operiert werden sollten, bevor sie eine hochgradige Mitralinsuffizienz bzw. diastolische Funktionsstörung aufweisen. Dass die chirurgisch modulierte Form des LV nach der Rekonstruktion eine Rolle spielt, wie das frühere Studien vermuten ließen, konnte in der vorgestellten Untersuchung nicht bestätigt werden. Die Studie hat mehrere Limitationen; dazu gehören das retrospektive Design und der Einschluss von Patienten mit nicht nur im Bereich der Vorderwand lokalisierten Narben verschiedener Größe.</abstract><cop>Heidelberg</cop><pub>Springer Nature B.V</pub><doi>10.1007/s00398-017-0139-0</doi></addata></record>
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