Gefährdet der Pflegepersonalmangel auf neonatologischen Intensivstationen die Versorgungssicherheit Neugeborener?
ZusammenfassungHintergrundIn Deutschland ist seit Jahren ein Pflegepersonalmangel zu beobachten, der insbesondere neonatologische Intensivstationen betrifft. Dabei wird vermutet, dass dieser Mangel zu reduzierten Versorgungskapazitäten führt, woraus Konsequenzen für die Versorgung von Neugeborenen r...
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Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2023-01, Vol.66 (9), p.1019-1029 |
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Hauptverfasser: | , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | ZusammenfassungHintergrundIn Deutschland ist seit Jahren ein Pflegepersonalmangel zu beobachten, der insbesondere neonatologische Intensivstationen betrifft. Dabei wird vermutet, dass dieser Mangel zu reduzierten Versorgungskapazitäten führt, woraus Konsequenzen für die Versorgung von Neugeborenen resultieren. Diese werden mit einer retrospektiven Beobachtungsstudie am Beispiel der 3 neonatologischen Intensivstationen des LMU Klinikums München betrachtet.MethodenFür den 4‑jährigen Beobachtungszeitraum 08/2017–05/2021 wurden Zeitreihendaten der „Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh- und Reifgeborene“ (QFR-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses, Bettenauswertungen, Personalplanwerte, Abmeldedaten und rettungsdienstliche Einsatzdaten der Stationen herangezogen und mittels einer deskriptiven Statistik sowie einer 2‑stufigen Regressionsanalyse untersucht.ErgebnisseIm Beobachtungszeitraum waren rund 21 % der notwendigen Pflegepersonalstellen unbesetzt, wobei die Qualitätsanforderungen gemäß QFR-RL weitgehend erfüllt waren. Um in Anbetracht des Personalmangels diese Anforderungen zu erfüllen, mussten jedoch verfügbare Betten gesperrt werden. Im Beobachtungszeitraum konnte sowohl eine Zunahme der Abmeldestunden der Stationen von der Bevölkerungsversorgung als auch ein Anstieg des relativen Risikos für eine Neugeborenen-Intensivverlegung beobachtet werden, wodurch im Mittel alle 3 Tage eine Verlegung resultierte.DiskussionDie Anforderungen an die pflegerische Versorgungsqualität von Neugeborenen sind gesetzlich vorgeschrieben, sodass sich der Pflegepersonalmangel überproportional in einer Reduktion der Versorgungskapazität niederschlägt. So müssen Konsequenzen für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung durch Klinikabmeldungen und ein Verlegungsrisiko regelhaft in Kauf genommen werden. |
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ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-023-03749-6 |