Krankenhausinterne Kontaktpersonennachverfolgung – Ein wichtiger Beitrag zur Sicherstellung der Patientenversorgung in der SARS-CoV-2-Pandemie

Zusammenfassung Hintergrund Im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie entwickelte sich der Kreis Heinsberg im Februar 2020 zu einem infektiologischen Epizentrum für Deutschland. Unser in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenes Krankenhaus implementierte neben der Anpassung der Patientenversorgung sofort zusät...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2021, Vol.64 (6), p.755-762
Hauptverfasser: Quacken, Florian, Greiffendorf, Ingo, Ropertz, Susanne, Peters, David, Bergrath, Sebastian, Aretz, Sabine, Lahm, Andreas, Pesch, Alexander, Wimmer-Dahmen, Marie‑Luise, Graeven, Ullrich
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie entwickelte sich der Kreis Heinsberg im Februar 2020 zu einem infektiologischen Epizentrum für Deutschland. Unser in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenes Krankenhaus implementierte neben der Anpassung der Patientenversorgung sofort zusätzlich eine krankenhausinterne Organisationsstruktur zur Erfassung SARS-CoV-2-positiver Mitarbeiter, Patienten und deren Kontaktpersonen. Ziel der Arbeit Die im Contact Tracing erfassten Infektionen wurden analysiert und anhand eines beispielhaften Ausbruchs Infektionsketten und Nachverfolgungsprozesse evaluiert. Material und Methoden Daten zu Kontakten, Abstrichergebnissen und Quarantänetagen wurden mittels einer eigenen Datenbank dokumentiert und retrospektiv ausgewertet. Ergebnisse 568 Mitarbeiter wurden vom krankenhausinternen Contact Tracing erfasst. 32 Mitarbeiter (1,2 %, n  = 2567) wurden als SARS-CoV-2-positiv erfasst. 50 % (16) davon wurden im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung positiv getestet, 15,6 % (5) durch Routineabstriche erfasst. 34,4 % (11) waren Reiserückkehrer. Auffällig waren variable PCR-Ergebnisse der Kontrollabstriche dieser positiven Mitarbeiter. Bei 18,8 % (6) wurden bei zunächst negativem Kontrollabstrich im folgenden Kontrollabstrich wieder positive PCR-Ergebnisse gefunden. Das eigene Contact Tracing konnte Infektionshäufungen auf Non-COVID-19-Stationen frühzeitig aufdecken und gemeinsam mit der Klinikhygiene und dem Gesundheitsamt umfassende Maßnahmen zur Begrenzung der Virusausbreitung einleiten. Infektionsketten konnten früh durchbrochen werden. Diskussion Ein krankenhausinternes Contact Tracing erweist sich vor allem bei nicht auszuschließenden zukünftigen Infektionswellen als ein wesentlicher Bestandteil des klinischen Pandemiemanagements und ist essenziell zur Aufdeckung von lokalen Infektionsclustern.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-021-03330-z