Kardiovaskuläre Risiken von Kindern nach assistierter Reproduktion – eine systematische Übersicht

Zusammenfassung Hintergrund Weltweit wurden bislang mehr als 5 Mio. Kinder nach Einsatz von Verfahren der assistierten Reproduktionsmedizin („assisted reproductive technology“ [ART]) geboren. Ob bei diesen Kindern kardiovaskuläre Veränderungen mit Langzeitfolgen auftreten, ist noch unklar. Ziel der...

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Veröffentlicht in:Gynäkologische Endokrinologie 2020-10, Vol.18 (4), p.217-225
Hauptverfasser: Sitzberger, C., Oberhoffer-Fritz, R., Freiberger, A., Brössner, A., Engelhard, J., Felberbaum, R., Wacker-Gußmann, A.
Format: Artikel
Sprache:ger
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description Zusammenfassung Hintergrund Weltweit wurden bislang mehr als 5 Mio. Kinder nach Einsatz von Verfahren der assistierten Reproduktionsmedizin („assisted reproductive technology“ [ART]) geboren. Ob bei diesen Kindern kardiovaskuläre Veränderungen mit Langzeitfolgen auftreten, ist noch unklar. Ziel der vorliegenden Übersicht war es, die Literatur in Bezug auf kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kindern nach ART zu bewerten. Methoden Eine systematische Literaturrecherche wurde in PubMed durchgeführt. Gesucht wurde mit einzelnen oder kombinierten Stichwörtern: ART; intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI); In-vitro-Fertilisation (IVF); Herzkrankheiten; Herzrisikofaktor und kardiovaskulärer Gesundheitszustand. Studien, die zwischen Januar 2000 und Januar 2019 veröffentlicht wurden und in direktem Zusammenhang mit möglichen Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach ART standen, wurden aufgenommen. Studien mit Tierversuchen wurden ausgeschlossen. Ergebnisse Insgesamt 15 Studien konnten gefunden werden, die Hinweise auf kardiovaskuläre Veränderungen bei Kindern nach ART feststellten. Dabei zeigten sich folgende Veränderungen: signifikante Veränderungen des Blutdrucks sowie ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln. Ebenso zeigte sich eine generalisierte vaskuläre Dysfunktion, die wahrscheinlich auf eine vorzeitige Gefäßalterung zurückzuführen ist. Dieses Problem scheint bereits in der fetalen Lebensphase zu entstehen und nicht mit elterlichen Faktoren, sondern mit dem ART-Verfahren zusammenzuhängen. Schlussfolgerung Es zeigten sich Hinweise auf vermehrte kardiovaskuläre Veränderungen nach ART. Um den Einfluss von ART auf das kardiovaskuläre Gefäßsystem der Kinder zu evaluieren, bedarf es allerdings weiterer kontrollierter Langzeitstudien.
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Kinder nach Einsatz von Verfahren der assistierten Reproduktionsmedizin („assisted reproductive technology“ [ART]) geboren. Ob bei diesen Kindern kardiovaskuläre Veränderungen mit Langzeitfolgen auftreten, ist noch unklar. Ziel der vorliegenden Übersicht war es, die Literatur in Bezug auf kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kindern nach ART zu bewerten. Methoden Eine systematische Literaturrecherche wurde in PubMed durchgeführt. Gesucht wurde mit einzelnen oder kombinierten Stichwörtern: ART; intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI); In-vitro-Fertilisation (IVF); Herzkrankheiten; Herzrisikofaktor und kardiovaskulärer Gesundheitszustand. Studien, die zwischen Januar 2000 und Januar 2019 veröffentlicht wurden und in direktem Zusammenhang mit möglichen Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach ART standen, wurden aufgenommen. Studien mit Tierversuchen wurden ausgeschlossen. Ergebnisse Insgesamt 15 Studien konnten gefunden werden, die Hinweise auf kardiovaskuläre Veränderungen bei Kindern nach ART feststellten. Dabei zeigten sich folgende Veränderungen: signifikante Veränderungen des Blutdrucks sowie ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln. Ebenso zeigte sich eine generalisierte vaskuläre Dysfunktion, die wahrscheinlich auf eine vorzeitige Gefäßalterung zurückzuführen ist. Dieses Problem scheint bereits in der fetalen Lebensphase zu entstehen und nicht mit elterlichen Faktoren, sondern mit dem ART-Verfahren zusammenzuhängen. Schlussfolgerung Es zeigten sich Hinweise auf vermehrte kardiovaskuläre Veränderungen nach ART. Um den Einfluss von ART auf das kardiovaskuläre Gefäßsystem der Kinder zu evaluieren, bedarf es allerdings weiterer kontrollierter Langzeitstudien.</description><identifier>ISSN: 1610-2894</identifier><identifier>EISSN: 1610-2908</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s10304-020-00335-w</identifier><language>ger</language><publisher>Heidelberg: Springer Medizin</publisher><subject>Endocrinology ; Fertilization ; Gynecology ; In vitro fertilization ; Leitthema ; Medicine ; Medicine &amp; Public Health ; Reproductive Medicine ; Reproductive technology</subject><ispartof>Gynäkologische Endokrinologie, 2020-10, Vol.18 (4), p.217-225</ispartof><rights>Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020</rights><rights>Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020.</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><cites>FETCH-LOGICAL-c185w-7d2e456e074514eb844d0335aba6ed6ddf57527210c89fa8b616da9b54c18b913</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s10304-020-00335-w$$EPDF$$P50$$Gspringer$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://link.springer.com/10.1007/s10304-020-00335-w$$EHTML$$P50$$Gspringer$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,776,780,27903,27904,41467,42536,51297</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Sitzberger, C.</creatorcontrib><creatorcontrib>Oberhoffer-Fritz, R.</creatorcontrib><creatorcontrib>Freiberger, A.</creatorcontrib><creatorcontrib>Brössner, A.</creatorcontrib><creatorcontrib>Engelhard, J.</creatorcontrib><creatorcontrib>Felberbaum, R.</creatorcontrib><creatorcontrib>Wacker-Gußmann, A.</creatorcontrib><title>Kardiovaskuläre Risiken von Kindern nach assistierter Reproduktion – eine systematische Übersicht</title><title>Gynäkologische Endokrinologie</title><addtitle>Gynäkologische Endokrinologie</addtitle><description>Zusammenfassung Hintergrund Weltweit wurden bislang mehr als 5 Mio. Kinder nach Einsatz von Verfahren der assistierten Reproduktionsmedizin („assisted reproductive technology“ [ART]) geboren. Ob bei diesen Kindern kardiovaskuläre Veränderungen mit Langzeitfolgen auftreten, ist noch unklar. Ziel der vorliegenden Übersicht war es, die Literatur in Bezug auf kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kindern nach ART zu bewerten. Methoden Eine systematische Literaturrecherche wurde in PubMed durchgeführt. Gesucht wurde mit einzelnen oder kombinierten Stichwörtern: ART; intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI); In-vitro-Fertilisation (IVF); Herzkrankheiten; Herzrisikofaktor und kardiovaskulärer Gesundheitszustand. Studien, die zwischen Januar 2000 und Januar 2019 veröffentlicht wurden und in direktem Zusammenhang mit möglichen Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach ART standen, wurden aufgenommen. Studien mit Tierversuchen wurden ausgeschlossen. Ergebnisse Insgesamt 15 Studien konnten gefunden werden, die Hinweise auf kardiovaskuläre Veränderungen bei Kindern nach ART feststellten. Dabei zeigten sich folgende Veränderungen: signifikante Veränderungen des Blutdrucks sowie ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln. Ebenso zeigte sich eine generalisierte vaskuläre Dysfunktion, die wahrscheinlich auf eine vorzeitige Gefäßalterung zurückzuführen ist. Dieses Problem scheint bereits in der fetalen Lebensphase zu entstehen und nicht mit elterlichen Faktoren, sondern mit dem ART-Verfahren zusammenzuhängen. Schlussfolgerung Es zeigten sich Hinweise auf vermehrte kardiovaskuläre Veränderungen nach ART. 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Ergebnisse Insgesamt 15 Studien konnten gefunden werden, die Hinweise auf kardiovaskuläre Veränderungen bei Kindern nach ART feststellten. Dabei zeigten sich folgende Veränderungen: signifikante Veränderungen des Blutdrucks sowie ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln. Ebenso zeigte sich eine generalisierte vaskuläre Dysfunktion, die wahrscheinlich auf eine vorzeitige Gefäßalterung zurückzuführen ist. Dieses Problem scheint bereits in der fetalen Lebensphase zu entstehen und nicht mit elterlichen Faktoren, sondern mit dem ART-Verfahren zusammenzuhängen. Schlussfolgerung Es zeigten sich Hinweise auf vermehrte kardiovaskuläre Veränderungen nach ART. Um den Einfluss von ART auf das kardiovaskuläre Gefäßsystem der Kinder zu evaluieren, bedarf es allerdings weiterer kontrollierter Langzeitstudien.</abstract><cop>Heidelberg</cop><pub>Springer Medizin</pub><doi>10.1007/s10304-020-00335-w</doi><tpages>9</tpages></addata></record>
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