Veredelung von Kupfer(II)‐azid mittels 1‐Alkyl‐5H‐tetrazolen: Leistungsfähige energetische Komplexverbindungen

Ein Konzept zur Stabilisierung des hochempfindlichen und explosiven Kupfer(II)‐azids mittels 1‐N‐substituierten Tetrazolen wird beschrieben. Durch die Verwendung stark endothermer, stickstoffreicher Liganden wurde eine Stabilisierung des Systems erreicht. Die Sensitivitäten der resultierenden energe...

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Veröffentlicht in:Angewandte Chemie 2020-07, Vol.132 (30), p.12466-12469
Hauptverfasser: Wurzenberger, Maximilian H. H., Lommel, Marcus, Gruhne, Michael S., Szimhardt, Norbert, Stierstorfer, Jörg
Format: Artikel
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ein Konzept zur Stabilisierung des hochempfindlichen und explosiven Kupfer(II)‐azids mittels 1‐N‐substituierten Tetrazolen wird beschrieben. Durch die Verwendung stark endothermer, stickstoffreicher Liganden wurde eine Stabilisierung des Systems erreicht. Die Sensitivitäten der resultierenden energetischen Komplexverbindungen können außerdem durch Veränderung der Alkylkette am Liganden oder durch Phlegmatisierung der Komplexe mithilfe klassischer Additive abgestimmt werden. Anhand der Verbindung [Cu(N3)2(MTZ)] (1; MTZ=1‐Methyl‐5H‐tetrazol, wird gezeigt, dass diese Klasse von Komplexverbindungen als potentielle Ersatzstoffe für sowohl Bleiazid (LA) als auch Bleistyphnat (LS) in Frage kommt. Die Komplexe wurden bezüglich ihrer chemischen (Elementaranalyse, Einkristall‐ und Pulver‐Röntgendiffraktometrie, IR‐Spektroskopie, Rasterelektronenmikroskopie) und physikochemischen Eigenschaften (Differenz‐Thermoanalyse, Sensitivitäten gegenüber Schlag, Reibung und elektrostatische Entladung) genau untersucht und mit reinem Kupfer(II)‐azid verglichen. Energie! Das sehr unbeständige Kupfer(II)‐azid wird stabilisiert durch Komplexierung mit Tetrazolliganden und Phlegmatisierungsmitteln. Die so erhaltenen Komplexverbindungen können hinsichtlich ihrer Sensitivitäten abgestimmt werden und kommen sowohl als Bleiazid‐ als auch Bleistyphnat‐Ersatzstoff in Frage, um die Freisetzung von giftigem Blei in die Umwelt zu verringern.
ISSN:0044-8249
1521-3757
DOI:10.1002/ange.202002823