Multidisziplinäre Langzeitbetreuung und zeitgemäße chirurgische Therapie kongenitaler melanozytärer Nävi – Empfehlungen des Netzwerks Nävuschirurgie
Zusammenfassung In den letzten Jahren hat sich unser Wissensstand zu kongenitalen melanozytären Nävi (KMN) stark erweitert. Die Autoren, eine interdisziplinäre Gruppe von Ärzten und Ärztinnen mit umfangreicher Erfahrung in der Langzeitbetreuung und chirurgischen Therapie von Kindern und Erwachsenen...
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Veröffentlicht in: | Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2019-10, Vol.17 (10), p.1005-1017 |
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Hauptverfasser: | , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , |
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Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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description | Zusammenfassung
In den letzten Jahren hat sich unser Wissensstand zu kongenitalen melanozytären Nävi (KMN) stark erweitert. Die Autoren, eine interdisziplinäre Gruppe von Ärzten und Ärztinnen mit umfangreicher Erfahrung in der Langzeitbetreuung und chirurgischen Therapie von Kindern und Erwachsenen mit KMN (Netzwerk Nävuschirurgie, NNC), geben hier eine Stellungnahme zur Indikationsstellung, Planung und Durchführung einer Behandlung unter diesen neuen Prämissen ab. Die Beratung der Eltern zum konservativen und/oder operativen Management von KMN muss im interdisziplinären Austausch stattfinden und zu einer individuellen Planung des oft mehrstufigen Prozesses führen. Hierbei steht das ästhetische Langzeitergebnis, nicht die Melanomprophylaxe, im Mittelpunkt. Bei keinem KMN gilt die Prämisse der „Entfernung um jeden Preis“. Mögliche therapiebedingte Nebenwirkungen (Hospitalisation, Wundheilungsstörungen etc.) müssen sorgfältig mit den Erfolgsaussichten abgewogen werden. Unter diesen Gesichtspunkten ist insbesondere die Methode der Dermabrasion zu hinterfragen. Auf einer Tagung des NNC im September 2018 wurde eine konsentierte Wertung erarbeitet, nach der die Dermabrasion häufig zu Wundheilungsstörungen sowie zu kosmetisch ungünstiger oder hypertropher Narbenbildung führen kann und sehr häufig mit einer oft erst Jahre später auftretenden Repigmentierung assoziiert ist. Zudem ist kein Nutzen im Sinne einer Melanomprophylaxe erkennbar. Daher sollte in Zukunft sorgfältig auf die möglichen Risiken und den oft limitierten kosmetischen Nutzen der Dermabrasion hingewiesen werden. |
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In den letzten Jahren hat sich unser Wissensstand zu kongenitalen melanozytären Nävi (KMN) stark erweitert. Die Autoren, eine interdisziplinäre Gruppe von Ärzten und Ärztinnen mit umfangreicher Erfahrung in der Langzeitbetreuung und chirurgischen Therapie von Kindern und Erwachsenen mit KMN (Netzwerk Nävuschirurgie, NNC), geben hier eine Stellungnahme zur Indikationsstellung, Planung und Durchführung einer Behandlung unter diesen neuen Prämissen ab. Die Beratung der Eltern zum konservativen und/oder operativen Management von KMN muss im interdisziplinären Austausch stattfinden und zu einer individuellen Planung des oft mehrstufigen Prozesses führen. Hierbei steht das ästhetische Langzeitergebnis, nicht die Melanomprophylaxe, im Mittelpunkt. Bei keinem KMN gilt die Prämisse der „Entfernung um jeden Preis“. Mögliche therapiebedingte Nebenwirkungen (Hospitalisation, Wundheilungsstörungen etc.) müssen sorgfältig mit den Erfolgsaussichten abgewogen werden. Unter diesen Gesichtspunkten ist insbesondere die Methode der Dermabrasion zu hinterfragen. Auf einer Tagung des NNC im September 2018 wurde eine konsentierte Wertung erarbeitet, nach der die Dermabrasion häufig zu Wundheilungsstörungen sowie zu kosmetisch ungünstiger oder hypertropher Narbenbildung führen kann und sehr häufig mit einer oft erst Jahre später auftretenden Repigmentierung assoziiert ist. Zudem ist kein Nutzen im Sinne einer Melanomprophylaxe erkennbar. Daher sollte in Zukunft sorgfältig auf die möglichen Risiken und den oft limitierten kosmetischen Nutzen der Dermabrasion hingewiesen werden.</description><identifier>ISSN: 1610-0379</identifier><identifier>EISSN: 1610-0387</identifier><identifier>DOI: 10.1111/ddg.13951_g</identifier><language>eng</language><publisher>Berlin: Wiley Subscription Services, Inc</publisher><ispartof>Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 2019-10, Vol.17 (10), p.1005-1017</ispartof><rights>2019 Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd.</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><citedby>FETCH-LOGICAL-c150G-af9cc72894ac04e85d02a9078f2f47ee00ab57cec0224f07f8bfa4ef2e0c8f4c3</citedby><cites>FETCH-LOGICAL-c150G-af9cc72894ac04e85d02a9078f2f47ee00ab57cec0224f07f8bfa4ef2e0c8f4c3</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111%2Fddg.13951_g$$EPDF$$P50$$Gwiley$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111%2Fddg.13951_g$$EHTML$$P50$$Gwiley$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,780,784,1417,27923,27924,45573,45574</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Ott, Hagen</creatorcontrib><creatorcontrib>Krengel, Sven</creatorcontrib><creatorcontrib>Beck, Otfrid</creatorcontrib><creatorcontrib>Böhler, Kornelia</creatorcontrib><creatorcontrib>Böttcher‐Haberzeth, Sophie</creatorcontrib><creatorcontrib>Cangir, Özlem</creatorcontrib><creatorcontrib>Fattouh, Miriam</creatorcontrib><creatorcontrib>Häberle, Beate</creatorcontrib><creatorcontrib>Hüging, Martina</creatorcontrib><creatorcontrib>Königs, Ingo</creatorcontrib><creatorcontrib>Kosch, Ferdinand</creatorcontrib><creatorcontrib>Rok, Kralj</creatorcontrib><creatorcontrib>Marathovouniotis, Nicos</creatorcontrib><creatorcontrib>Meyer, Lutz</creatorcontrib><creatorcontrib>Neuhaus, Kathrin</creatorcontrib><creatorcontrib>Rothe, Karin</creatorcontrib><creatorcontrib>Schiestl, Clemens</creatorcontrib><creatorcontrib>Sinnig, Mechthild</creatorcontrib><creatorcontrib>Theiler, Martin</creatorcontrib><creatorcontrib>der Heydt, Susanne</creatorcontrib><creatorcontrib>Wälchli, Regula</creatorcontrib><creatorcontrib>Weibel, Lisa</creatorcontrib><creatorcontrib>Wendenburg, Wera</creatorcontrib><creatorcontrib>Breuninger, Helmut</creatorcontrib><title>Multidisziplinäre Langzeitbetreuung und zeitgemäße chirurgische Therapie kongenitaler melanozytärer Nävi – Empfehlungen des Netzwerks Nävuschirurgie</title><title>Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft</title><description>Zusammenfassung
In den letzten Jahren hat sich unser Wissensstand zu kongenitalen melanozytären Nävi (KMN) stark erweitert. Die Autoren, eine interdisziplinäre Gruppe von Ärzten und Ärztinnen mit umfangreicher Erfahrung in der Langzeitbetreuung und chirurgischen Therapie von Kindern und Erwachsenen mit KMN (Netzwerk Nävuschirurgie, NNC), geben hier eine Stellungnahme zur Indikationsstellung, Planung und Durchführung einer Behandlung unter diesen neuen Prämissen ab. Die Beratung der Eltern zum konservativen und/oder operativen Management von KMN muss im interdisziplinären Austausch stattfinden und zu einer individuellen Planung des oft mehrstufigen Prozesses führen. Hierbei steht das ästhetische Langzeitergebnis, nicht die Melanomprophylaxe, im Mittelpunkt. Bei keinem KMN gilt die Prämisse der „Entfernung um jeden Preis“. Mögliche therapiebedingte Nebenwirkungen (Hospitalisation, Wundheilungsstörungen etc.) müssen sorgfältig mit den Erfolgsaussichten abgewogen werden. Unter diesen Gesichtspunkten ist insbesondere die Methode der Dermabrasion zu hinterfragen. Auf einer Tagung des NNC im September 2018 wurde eine konsentierte Wertung erarbeitet, nach der die Dermabrasion häufig zu Wundheilungsstörungen sowie zu kosmetisch ungünstiger oder hypertropher Narbenbildung führen kann und sehr häufig mit einer oft erst Jahre später auftretenden Repigmentierung assoziiert ist. Zudem ist kein Nutzen im Sinne einer Melanomprophylaxe erkennbar. 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In den letzten Jahren hat sich unser Wissensstand zu kongenitalen melanozytären Nävi (KMN) stark erweitert. Die Autoren, eine interdisziplinäre Gruppe von Ärzten und Ärztinnen mit umfangreicher Erfahrung in der Langzeitbetreuung und chirurgischen Therapie von Kindern und Erwachsenen mit KMN (Netzwerk Nävuschirurgie, NNC), geben hier eine Stellungnahme zur Indikationsstellung, Planung und Durchführung einer Behandlung unter diesen neuen Prämissen ab. Die Beratung der Eltern zum konservativen und/oder operativen Management von KMN muss im interdisziplinären Austausch stattfinden und zu einer individuellen Planung des oft mehrstufigen Prozesses führen. Hierbei steht das ästhetische Langzeitergebnis, nicht die Melanomprophylaxe, im Mittelpunkt. Bei keinem KMN gilt die Prämisse der „Entfernung um jeden Preis“. Mögliche therapiebedingte Nebenwirkungen (Hospitalisation, Wundheilungsstörungen etc.) müssen sorgfältig mit den Erfolgsaussichten abgewogen werden. Unter diesen Gesichtspunkten ist insbesondere die Methode der Dermabrasion zu hinterfragen. Auf einer Tagung des NNC im September 2018 wurde eine konsentierte Wertung erarbeitet, nach der die Dermabrasion häufig zu Wundheilungsstörungen sowie zu kosmetisch ungünstiger oder hypertropher Narbenbildung führen kann und sehr häufig mit einer oft erst Jahre später auftretenden Repigmentierung assoziiert ist. Zudem ist kein Nutzen im Sinne einer Melanomprophylaxe erkennbar. Daher sollte in Zukunft sorgfältig auf die möglichen Risiken und den oft limitierten kosmetischen Nutzen der Dermabrasion hingewiesen werden.</abstract><cop>Berlin</cop><pub>Wiley Subscription Services, Inc</pub><doi>10.1111/ddg.13951_g</doi><tpages>13</tpages></addata></record> |
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