Braindrain und Bologna-Drain – Räumliche Implikationen der Bologna-Reform und Auswirkungen auf ländliche Räume. Eine Analyse am Beispiel der Justus-Liebig-Universität Gießen

Zusammenfassung Der Beitrag geht den Gründen und räumlichen Verteilungsmustern der Hochschulstandortwahl von Studierenden und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Regionalentwicklung, insbesondere in den ländlichen Räumen, nach. Zunächst wird dazu der internationale Stand der Forschung zum Sta...

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Veröffentlicht in:Raumforschung und Raumordnung 2018, Vol.76 (4), p.281-296
Hauptverfasser: Gareis, Philipp, Diller, Christian, Huchthausen, Henning
Format: Artikel
Sprache:ger
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description Zusammenfassung Der Beitrag geht den Gründen und räumlichen Verteilungsmustern der Hochschulstandortwahl von Studierenden und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Regionalentwicklung, insbesondere in den ländlichen Räumen, nach. Zunächst wird dazu der internationale Stand der Forschung zum Standortwahlverhalten von Studierenden zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Ausbildung dargestellt. Eine eigene regionalstatistische Auswertung kommt für Deutschland zu dem Befund, dass es den Hochschulen in ländlichen Regionen zwar nicht gelingt, einen ähnlich hohen Studierendenbesatz zu erreichen wie in verdichteteren Raumtypen, jedoch die Regionen mit einer Hochschule deutlich bessere Entwicklungschancen besitzen als jene ohne. Die Studierendenzahlen wuchsen in den Hochschulstandorten der ländlichen Regionen in der Vergangenheit sogar etwas stärker als in Raumtypen mit höherem Verdichtungsgrad. Der Braindrain Hochqualifizierter aus ländlichen Regionen wird jedoch nach deren Studium deutlicher als nach dem Schulabschluss, auch deshalb, weil die Qualifikationsprofile der Hochschulen und die Arbeitsplatznachfragen aus den jeweiligen Regionen nur unvollständig zusammenpassen. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung wird dann die Hypothese vom Bologna-Drain vorgestellt: Demnach könnte die vollzogene Einführung gestufter Bachelor- und Masterstudiengänge dazu führen, dass sich Studienstandorte in unterschiedlichen Regionstypen in ihrer Entwicklung stark unterscheiden und hierbei insbesondere die ländlichen Regionen im Wettbewerb um die besten Köpfe verlieren. Diese These wird explorativ am Beispiel der Justus-Liebig-Universität Gießen beleuchtet, welche als traditionsreiche Universität mit einem großen Fächerspektrum in einer ländlichen Region liegt.
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Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung wird dann die Hypothese vom Bologna-Drain vorgestellt: Demnach könnte die vollzogene Einführung gestufter Bachelor- und Masterstudiengänge dazu führen, dass sich Studienstandorte in unterschiedlichen Regionstypen in ihrer Entwicklung stark unterscheiden und hierbei insbesondere die ländlichen Regionen im Wettbewerb um die besten Köpfe verlieren. 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