Benchmarking für die österreichische Abfallwirtschaft – Werden die Ziele der Abfallwirtschaft erreicht?
Zusammenfassung Im Rahmen eines zweijährigen Projektes wurde untersucht, ob die österreichische Abfallwirtschaft (AWS) ihre Ziele gemäß Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) erreicht, und ob die verwendeten finanziellen Mittel wirkungsvoller eingesetzt werden könnten. Dazu wurde eine neue, auf Materialbilan...
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Veröffentlicht in: | Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2016, Vol.68 (9-10), p.405-414 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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container_title | Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft |
container_volume | 68 |
creator | Allesch, Astrid Brunner, Paul H. |
description | Zusammenfassung
Im Rahmen eines zweijährigen Projektes wurde untersucht, ob die österreichische Abfallwirtschaft (AWS) ihre Ziele gemäß Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) erreicht, und ob die verwendeten finanziellen Mittel wirkungsvoller eingesetzt werden könnten. Dazu wurde eine neue, auf Materialbilanzen und Lebenszyklusanalyse basierende Methodik zur Bewertung und Optimierung der AWS entwickelt. Die Wirtschaftlichkeit wurde anhand der modifizierten Kostenwirksamkeitsanalyse (mKWA) beurteilt, wobei der Zielerreichung die zugehörigen Kosten gegenübergestellt wurden. Die Grundlage für die Bewertung bildet eine ausgeglichene Materialbilanz der Abfallwirtschaft, ein Alleinstellungsmerkmal dieser Studie. Neben Güterbilanzen wurden auch Bilanzen ausgewählter Wert- und Schadstoffe erstellt. Ausgewählte Umweltbelastungen (Treibhaus-, Versauerungs-, Photooxidantien- und Eutrophierungspotenzial) wurden mit der Methode der Ökobilanzierung berechnet. Für ausgesuchte Indikatoren wurde mittels Materialflussanalyse oder Ökobilanzierung der Status quo errechnet. Die Ergebnisse unterstreichen den hohen Stand der österreichischen AWS und zeigen in einzelnen Bereichen Möglichkeiten für zukünftige Optimierung auf: Unter anderem gilt es, Erfassungs- und Verwertungsquoten von rezyklierbaren Materialen (z. B. Holz und Kunststoffen) zu erhöhen, wobei die Frage der Ausschleusung von Schadstoffen gelöst werden muss. Zur Reduktion langfristiger Emissionen sind klare Regelungen zur Entlassung aus der Deponienachsorge notwendig. In einigen Bereichen ist die Bewertung mangels verfügbarer Methoden und Daten an Grenzen gestoßen. Während die österreichische AWS quantitativ gut dargestellt werden konnte, gelang es nicht immer, ausreichend zu bewerten, ob die Ziele der AWS durch die ergriffenen Maßnahmen auch erreicht werden, insbesondere bei den Themen „Schutz der menschlichen Gesundheit“, „saubere Kreisläufe“ und „sichere letzte Senken“. Die Bewertung zeigt auch, dass die fünf AWG-Ziele einzeln in sich stimmig sind, aber zwischen den einzelnen Zielen eine Konkurrenz bzw. Abhängigkeit besteht. Es ist nicht möglich, mit einer Einzelmaßnahme alle Ziele des AWG gleichwertig zu bedienen und zu verbessern. Es muss somit ein Mittelweg und das bestmögliche Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen gefunden werden, um eine effektive und wirtschaftliche Erreichung der Ziele zu gewährleisten. |
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Im Rahmen eines zweijährigen Projektes wurde untersucht, ob die österreichische Abfallwirtschaft (AWS) ihre Ziele gemäß Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) erreicht, und ob die verwendeten finanziellen Mittel wirkungsvoller eingesetzt werden könnten. Dazu wurde eine neue, auf Materialbilanzen und Lebenszyklusanalyse basierende Methodik zur Bewertung und Optimierung der AWS entwickelt. Die Wirtschaftlichkeit wurde anhand der modifizierten Kostenwirksamkeitsanalyse (mKWA) beurteilt, wobei der Zielerreichung die zugehörigen Kosten gegenübergestellt wurden. Die Grundlage für die Bewertung bildet eine ausgeglichene Materialbilanz der Abfallwirtschaft, ein Alleinstellungsmerkmal dieser Studie. Neben Güterbilanzen wurden auch Bilanzen ausgewählter Wert- und Schadstoffe erstellt. Ausgewählte Umweltbelastungen (Treibhaus-, Versauerungs-, Photooxidantien- und Eutrophierungspotenzial) wurden mit der Methode der Ökobilanzierung berechnet. Für ausgesuchte Indikatoren wurde mittels Materialflussanalyse oder Ökobilanzierung der Status quo errechnet. Die Ergebnisse unterstreichen den hohen Stand der österreichischen AWS und zeigen in einzelnen Bereichen Möglichkeiten für zukünftige Optimierung auf: Unter anderem gilt es, Erfassungs- und Verwertungsquoten von rezyklierbaren Materialen (z. B. Holz und Kunststoffen) zu erhöhen, wobei die Frage der Ausschleusung von Schadstoffen gelöst werden muss. Zur Reduktion langfristiger Emissionen sind klare Regelungen zur Entlassung aus der Deponienachsorge notwendig. In einigen Bereichen ist die Bewertung mangels verfügbarer Methoden und Daten an Grenzen gestoßen. Während die österreichische AWS quantitativ gut dargestellt werden konnte, gelang es nicht immer, ausreichend zu bewerten, ob die Ziele der AWS durch die ergriffenen Maßnahmen auch erreicht werden, insbesondere bei den Themen „Schutz der menschlichen Gesundheit“, „saubere Kreisläufe“ und „sichere letzte Senken“. Die Bewertung zeigt auch, dass die fünf AWG-Ziele einzeln in sich stimmig sind, aber zwischen den einzelnen Zielen eine Konkurrenz bzw. Abhängigkeit besteht. Es ist nicht möglich, mit einer Einzelmaßnahme alle Ziele des AWG gleichwertig zu bedienen und zu verbessern. Es muss somit ein Mittelweg und das bestmögliche Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen gefunden werden, um eine effektive und wirtschaftliche Erreichung der Ziele zu gewährleisten.</description><identifier>ISSN: 0945-358X</identifier><identifier>EISSN: 1613-7566</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s00506-016-0328-1</identifier><language>ger</language><publisher>Vienna: Springer Vienna</publisher><subject>Aquatic Pollution ; Chemistry/Food Science ; Engineering ; Environmental protection ; Landfills ; Life cycle analysis ; Originalarbeit ; Recyclable materials ; Recycled materials ; Recycling ; Resource conservation ; Waste management ; Waste Management/Waste Technology ; Waste Water Technology ; Water Industry/Water Technologies ; Water Management ; Water Pollution Control</subject><ispartof>Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft, 2016, Vol.68 (9-10), p.405-414</ispartof><rights>Springer-Verlag Wien 2016</rights><rights>Copyright Springer Science & Business Media 2016</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><cites>FETCH-LOGICAL-c2241-a69eba40b54fc1495c97f14910b4b2d4d8a8a215b3f39a271e61e1250f3f31ab3</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00506-016-0328-1$$EPDF$$P50$$Gspringer$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://link.springer.com/10.1007/s00506-016-0328-1$$EHTML$$P50$$Gspringer$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,780,784,27922,27923,41486,42555,51317</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Allesch, Astrid</creatorcontrib><creatorcontrib>Brunner, Paul H.</creatorcontrib><title>Benchmarking für die österreichische Abfallwirtschaft – Werden die Ziele der Abfallwirtschaft erreicht?</title><title>Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft</title><addtitle>Österr Wasser- und Abfallw</addtitle><description>Zusammenfassung
Im Rahmen eines zweijährigen Projektes wurde untersucht, ob die österreichische Abfallwirtschaft (AWS) ihre Ziele gemäß Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) erreicht, und ob die verwendeten finanziellen Mittel wirkungsvoller eingesetzt werden könnten. Dazu wurde eine neue, auf Materialbilanzen und Lebenszyklusanalyse basierende Methodik zur Bewertung und Optimierung der AWS entwickelt. Die Wirtschaftlichkeit wurde anhand der modifizierten Kostenwirksamkeitsanalyse (mKWA) beurteilt, wobei der Zielerreichung die zugehörigen Kosten gegenübergestellt wurden. Die Grundlage für die Bewertung bildet eine ausgeglichene Materialbilanz der Abfallwirtschaft, ein Alleinstellungsmerkmal dieser Studie. Neben Güterbilanzen wurden auch Bilanzen ausgewählter Wert- und Schadstoffe erstellt. Ausgewählte Umweltbelastungen (Treibhaus-, Versauerungs-, Photooxidantien- und Eutrophierungspotenzial) wurden mit der Methode der Ökobilanzierung berechnet. Für ausgesuchte Indikatoren wurde mittels Materialflussanalyse oder Ökobilanzierung der Status quo errechnet. Die Ergebnisse unterstreichen den hohen Stand der österreichischen AWS und zeigen in einzelnen Bereichen Möglichkeiten für zukünftige Optimierung auf: Unter anderem gilt es, Erfassungs- und Verwertungsquoten von rezyklierbaren Materialen (z. B. Holz und Kunststoffen) zu erhöhen, wobei die Frage der Ausschleusung von Schadstoffen gelöst werden muss. Zur Reduktion langfristiger Emissionen sind klare Regelungen zur Entlassung aus der Deponienachsorge notwendig. In einigen Bereichen ist die Bewertung mangels verfügbarer Methoden und Daten an Grenzen gestoßen. Während die österreichische AWS quantitativ gut dargestellt werden konnte, gelang es nicht immer, ausreichend zu bewerten, ob die Ziele der AWS durch die ergriffenen Maßnahmen auch erreicht werden, insbesondere bei den Themen „Schutz der menschlichen Gesundheit“, „saubere Kreisläufe“ und „sichere letzte Senken“. Die Bewertung zeigt auch, dass die fünf AWG-Ziele einzeln in sich stimmig sind, aber zwischen den einzelnen Zielen eine Konkurrenz bzw. Abhängigkeit besteht. Es ist nicht möglich, mit einer Einzelmaßnahme alle Ziele des AWG gleichwertig zu bedienen und zu verbessern. Es muss somit ein Mittelweg und das bestmögliche Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen gefunden werden, um eine effektive und wirtschaftliche Erreichung der Ziele zu gewährleisten.</description><subject>Aquatic Pollution</subject><subject>Chemistry/Food Science</subject><subject>Engineering</subject><subject>Environmental protection</subject><subject>Landfills</subject><subject>Life cycle analysis</subject><subject>Originalarbeit</subject><subject>Recyclable materials</subject><subject>Recycled materials</subject><subject>Recycling</subject><subject>Resource conservation</subject><subject>Waste management</subject><subject>Waste Management/Waste Technology</subject><subject>Waste Water Technology</subject><subject>Water Industry/Water Technologies</subject><subject>Water Management</subject><subject>Water Pollution Control</subject><issn>0945-358X</issn><issn>1613-7566</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2016</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNp1kM9Kw0AQxhdRsFYfwFvAc3Rms5tkT1KL_6DgRVG8LJtktk1b07qbIt58B9_Fk7e-iU_i1vYgiIdhmJnv-wZ-jB0iHCNAduIBJKQxYKiE5zFusQ6mmMSZTNNt1gElZJzI_GGX7Xk_BhASlOqwyRk15ejJuEndDCO7_HRRVVO0_PAtOUd1Oap9OaKoV1gznb7Urg2jsW309fYe3ZOrqPkxPNY0pagi91e5yWlP99lOOHk62PQuu7s4v-1fxYOby-t-bxCXnAuMTaqoMAIKKWyJQslSZTZ0hEIUvBJVbnLDURaJTZThGVKKhFyCDQs0RdJlR-vcuZs9L8i3ejxbuCa81JjnkEulJAYVrlWlm3nvyOq5qwOIV42gV0z1mqkOTPWKqV55-Nrjg7YZkvuV_K_pG5PqfIg</recordid><startdate>2016</startdate><enddate>2016</enddate><creator>Allesch, Astrid</creator><creator>Brunner, Paul H.</creator><general>Springer Vienna</general><general>Springer Nature B.V</general><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope><scope>7QH</scope><scope>7UA</scope><scope>C1K</scope><scope>F1W</scope><scope>H96</scope><scope>H97</scope><scope>L.G</scope></search><sort><creationdate>2016</creationdate><title>Benchmarking für die österreichische Abfallwirtschaft – Werden die Ziele der Abfallwirtschaft erreicht?</title><author>Allesch, Astrid ; Brunner, Paul H.</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-c2241-a69eba40b54fc1495c97f14910b4b2d4d8a8a215b3f39a271e61e1250f3f31ab3</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>2016</creationdate><topic>Aquatic Pollution</topic><topic>Chemistry/Food Science</topic><topic>Engineering</topic><topic>Environmental protection</topic><topic>Landfills</topic><topic>Life cycle analysis</topic><topic>Originalarbeit</topic><topic>Recyclable materials</topic><topic>Recycled materials</topic><topic>Recycling</topic><topic>Resource conservation</topic><topic>Waste management</topic><topic>Waste Management/Waste Technology</topic><topic>Waste Water Technology</topic><topic>Water Industry/Water Technologies</topic><topic>Water Management</topic><topic>Water Pollution Control</topic><toplevel>peer_reviewed</toplevel><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Allesch, Astrid</creatorcontrib><creatorcontrib>Brunner, Paul H.</creatorcontrib><collection>CrossRef</collection><collection>Aqualine</collection><collection>Water Resources Abstracts</collection><collection>Environmental Sciences and Pollution Management</collection><collection>ASFA: Aquatic Sciences and Fisheries Abstracts</collection><collection>Aquatic Science & Fisheries Abstracts (ASFA) 2: Ocean Technology, Policy & Non-Living Resources</collection><collection>Aquatic Science & Fisheries Abstracts (ASFA) 3: Aquatic Pollution & Environmental Quality</collection><collection>Aquatic Science & Fisheries Abstracts (ASFA) Professional</collection><jtitle>Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Allesch, Astrid</au><au>Brunner, Paul H.</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Benchmarking für die österreichische Abfallwirtschaft – Werden die Ziele der Abfallwirtschaft erreicht?</atitle><jtitle>Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft</jtitle><stitle>Österr Wasser- und Abfallw</stitle><date>2016</date><risdate>2016</risdate><volume>68</volume><issue>9-10</issue><spage>405</spage><epage>414</epage><pages>405-414</pages><issn>0945-358X</issn><eissn>1613-7566</eissn><abstract>Zusammenfassung
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ispartof | Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft, 2016, Vol.68 (9-10), p.405-414 |
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