Gegenwart und Zukunft in den eschatologischen Konzeptionen des Kolosser- und des Epheserbriefes
Der gegenwärtige Forschungsstand zur Frage des Verhältnisses von Gegenwart und Zukunft innerhalb der eschatologischen Konzeptionen des Kol und des Eph läßt sich in zwei Punkten zusammenfassen: (1) Die Exegeten sind sich weitgehend einig, daß die in diesen beiden deuteropaulinischen Briefen jeweils e...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche 2005-07, Vol.96 (3-4), p.211-242 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der gegenwärtige Forschungsstand zur Frage des Verhältnisses von Gegenwart und Zukunft innerhalb der eschatologischen Konzeptionen des Kol und des Eph läßt sich in zwei Punkten zusammenfassen: (1) Die Exegeten sind sich weitgehend einig, daß die in diesen beiden deuteropaulinischen Briefen jeweils entwickelten eschatologischen Konzeptionen von der Vorstellung der endgültigen Erlösung der Glaubenden als einer bereits gegenwärtigen Realität dominiert werden. In beiden Briefen werde jeweils eine ›präsentisch‹ zu nennende eschatologische Konzeption vorgelegt. (2) Kontrovers diskutiert wird hingegen die Frage, wie angesichts dessen solche Aussagen zu verstehen sind, die sich auf eine zeitliche Zukunft bzw. auf die zeitlich zukünftige Parusie Christi zu beziehen scheinen. Hier lassen sich drei unterschiedliche Positionen erkennen: (a) Die Anspielungen auf eine zeitliche Zukunft werden konsequent im Rahmen der realisierten bzw. präsentischen Eschatologie interpretiert und auf die Gegenwart der Glaubenden bezogen. (b) Aussagen, die zeitlich-futurische Implikationen enthalten, werden zwar in zeitlich-futurischem Sinne gedeutet, die Zukunft wird dann aber lediglich als Offenbarung der in der Gegenwart bereits existierenden Realitäten begriffen. (c) Denjenigen Hinweisen, die auf eine zeitliche Zukunft und die zukünftige Parusie Christi anspielen, wird eine eigene theologische bzw. eschatologische Valenz zugebilligt. Damit geht die Vorstellung einer qualitativen Weiterentwicklung des Heils von der Gegenwart bis hin zu der in der Zukunft erfolgenden Parusie Christi einher. |
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ISSN: | 0044-2615 1613-009X |
DOI: | 10.1515/zntw.2005.96.3-4.211 |