Gute Arbeit“ und „qualité de vie au travail“: Kategorisierungsprozesse im deutsch-französischen Vergleich
Zusammenfassung Die Frage nach der „Qualität der Arbeit“ hat in den letzten 20 Jahren beiderseits des Rheins zunehmende Aufmerksamkeit erfahren. Während die französischen Sozialpartner die „Lebensqualität am Arbeitsplatz“ („qualité de vie au travail“) im Jahr 2013 zum Gegenstand der Tarifverhandlung...
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Veröffentlicht in: | Berliner journal für Soziologie 2020-12, Vol.30 (3-4), p.421-451 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Die Frage nach der „Qualität der Arbeit“ hat in den letzten 20 Jahren beiderseits des Rheins zunehmende Aufmerksamkeit erfahren. Während die französischen Sozialpartner die „Lebensqualität am Arbeitsplatz“ („qualité de vie au travail“) im Jahr 2013 zum Gegenstand der Tarifverhandlungen gemacht haben, erstellt der Deutsche Gewerkschaftsbund seit 2007 einen Index zu „Guter Arbeit“ auf Basis einer ad hoc-Befragung von Beschäftigten. Aber worauf bezieht man sich damit jeweils? Bestehen auf den ersten Blick erkennbare Ähnlichkeiten, so zeigen sich bei genauerem Hinsehen deutliche Unterschiede. Spricht man auf deutscher Seite von einem sozialen und gesellschaftlichen Problem, so auf französischer Seite eher von einem Problem der öffentlichen Gesundheit. Der Artikel untersucht den Ablauf der Kategorisierungsprozesse in den jeweiligen nationalen Diskursen. Ein besonderer Fokus gilt der Frage, wie dabei europäische Zielsetzungen in die nationalen Kontexte übersetzt wurden. Wie der Artikel zeigt, stehen im Hintergrund beider Kategorien jeweils Debatten der 2000er Jahre, die der Frage nach der subjektiven Seite der Qualität der Arbeit gewidmet waren. Grundlegende Unterschiede im Kategorisierungsprozess zeigen sich sowohl in den Strukturen der Arbeitskonfliktregulation als auch in der jeweiligen Rolle arbeitspsychologischer Expertise. |
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ISSN: | 0863-1808 1862-2593 |
DOI: | 10.1007/s11609-021-00432-y |