Counterpoles / Widerstäbe / Mahnmal Baden
Die Kunstinstallation COUNTERPOLES / WIDERSTÄBE von Peter Kozek ist aus einem geladenen Wettbewerb für die Gestaltung eines Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus in Baden als Gewinner hervorgegangen und wird Ende April der Öffentlichkeit übergeben. An einem der meist frequentierten Orte in...
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Zusammenfassung: | Die Kunstinstallation COUNTERPOLES / WIDERSTÄBE von Peter Kozek ist aus einem geladenen Wettbewerb für die Gestaltung eines Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus in Baden als Gewinner hervorgegangen und wird Ende April der Öffentlichkeit übergeben. An einem der meist frequentierten Orte in Baden, dem Josefsplatz, zwischen Arnulf Rainer Museum und der Endstation der Badner Bahn gelegen, wird Peter Kozeks Arbeit auf rund 1.300 m2 errichtet. Kozeks Entwurf sieht eine Anordnung von 36 Metallstäben vor, die sich in unterschiedlichen Winkeln aus dem Boden aufrichten. Die Stäbe wirken scheinbar zufällig und unsystematisch auf der Grundfläche verteilt. Der Komposition liegt jedoch ein präzise erdachtes ORdnungsprinzip zugrunde: Kozek hat einen über dem Platz schwebenden Davidstern imaginiert, der zu Badener Synagoge hin ausgerichtet ist. Die schräg im Boden verankerten Stäbe streben auf diesen imaginierten Davidstren zu, das heißt ihre Verlängerung würde in die Eckpunkte des in zwölf Dreiecke zerlegten Davidsterns münden. Die Stäbe sind schwarz und weiß lackiert, wodurch die räumliche Wirkung der Installation vertieft und dynamisiert wird. Peter Kozeks Idee einer gedanklichen immerwährenden Aufrichtung zum Stern, seiner vorangegangenen symbolischen Zerstörung und Fragmentierun, kann von Passant_innen im öffentlichen Raum durchlebt werden. Beim Durchschreiten der Installation setzt sich das Bild durch die Änderung der Perspektive immer wieder neu zusammen. Ein Kreislauf von Gedenken, Nichtvergessen und der Hoffnung auf eine mechnslichere Zukunft entsteht. Die Installation ist als offenes Denkfeld konzipiert, das keine fixen Vorstellung und Richtungen vorgibt, sondern einen Raum für aktiven Diskurs schafft. In der Stadt Baden war bis 1938 die drittgrößte jüdische Gemeinde Österreichs beheimatet. Parallel zur Vertreibung der jüdischen Mitbürger_innen erfolgte nach dem "Anschluss" die systematische Verfolgung politscher Gegener_innen sowie jener Personen, die nicht als Teil der "Volksgemeinschaft" kategorisiert wurden. Für die Gemeinde Baden ist daher das Gedenken aller Opfergruppen des Nationalsozialismus wichtig: Peter Kozek hat zwar den Davidstern als jüdisches Symbol zum Ausgangspunkt für seine Installation gemacht, durch die Abstraktion der Form ermöglicht er jedoch eine universelle Lesart des Mahnmals. Dem Wettbewerb waren die Recherchen einer engagierten ARbeitsgruppe bestehend aus Vertreter_innen von Opfergruppen, Religionsgemeinschaften, politischen |
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