Die Verkehrsnetze der Ukraine: ihre Strukturen, ihre Nutzung und ihre Einbindung in europäische Strukturen
Die Ukraine besitzt generell gut entwickelte Verkehrsnetzstrukturen: ein jeweils relativ dichtes Eisenbahn- und Straßennetz, ein vielfältiges und dichtes Rohrfernleitungsnetz, eine große Anzahl Flughäfen und Seehäfen sowie Binnenwasserstraßen. Ihre spezifische Verkehrsbedeutung - die Nutzung der Eis...
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext bestellen |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Die Ukraine besitzt generell gut entwickelte Verkehrsnetzstrukturen: ein jeweils relativ dichtes Eisenbahn- und Straßennetz, ein vielfältiges und dichtes Rohrfernleitungsnetz, eine große Anzahl Flughäfen und Seehäfen sowie Binnenwasserstraßen. Ihre spezifische Verkehrsbedeutung - die Nutzung der Eisenbahndienste im Güterverkehr vor denen des Rohrleitungstransports und der Seeschifffahrt bzw. die Nutzung der Autobusdienste im außerstädtischen Personenverkehr vor denen der Bahnen - ist trotz verminderter Verkehrsvolumen in den Jahren der Transformation weitgehend erhalten geblieben. Das Eisenbahnnetz besteht gegenwärtig aus 22.600 km Bahnlinien des öffentlichen Verkehrs - von denen 8.900 km elektrifiziert und 7.400 km zweigleisig ausgebaut sind - und 28.100 km Betriebsbahnlinien. Die zum Teil unlogische Linienführung des öffentlichen Hauptnetzes zeugt von den uneinheitlichen Bedingungen bei seinem Bau; als er begann, gehörte ein bedeutender Teil der heutigen Ukraine zu Russland, Galizien im Westen des Landes zu Österreich-Ungarn. Wegen des zellenartigen Netzaufbaus gibt es viele geichrangige, aber nur wenige herausragende Bahnknotenpunkte; am bedeutendsten sind die Knoten Charkiw und Lwiw (Lemberg). Der technische Zustand des Netzes wie auch des rollenden Materials ist relativ schlecht, er behindert den effektiven Bahnverkehr. Um den Netzproblemen zu begegnen und der Rolle als Landverkehrsbrücke im südlichen Osteuropa wieder stärker gerecht zu werden, plant die Ukrainische Bahn den Bau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes, das mit den Paneuropäischen Helsinki-Verkehrskorridoren gut korrespondiert. Das Straßennetz der Ukraine basiert einerseits auf den mittelalterlichen Straßen der Region, andererseits auf Erschließungsvorstellungen des 20. Jahrhunderts. Sein Strahlen- bzw. Vektoraufbau entspricht originären Verkehrsbedürfnissen und Planungen. Es umfasst gegenwärtig 168.500 km öffentliche Straßen und 150.000 km Betriebsstraßen. Die Kategorie "Straße mit fester Decke" - 162.600 km des öffentlichen Netzes - hält nur bedingt einem Vergleich mit mitteleuropäischen Fernstraßen stand; allerdings besitzt das ukrainische Straßennetz auch nicht die Bedeutung der hiesigen Netze, denn hohe Verkehrsdichten kommen noch selten vor. Kiew und Charkiw wie auch Lwiw und Odessa sind heute wichtige Straßenverkehrsknoten. Obwohl meist erst dreißig Jahre alt, müssen große Teile des Hauptnetzes rekonstruiert und modernisiert werden, denn nach internationaler Bewertung sind nur 42% davo |
---|---|
ISSN: | 0943-7142 |