Landschaftsbezogene Identität: Ansätze zur Konzeptualisierung, Erfassung und Integration in Place Branding-Prozesse

Die Integration raumbezogener Identität gilt als Erfolgsfaktor für Place Branding. Dennoch ist der Begriff der raumbezogenen Identität häufig unzureichend konzeptualisiert. Das Ziel dieses Beitrags ist daher, einen theoretisch fundierten Umgang mit raumbezogener Identität in einem anwendungsbezogene...

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Hauptverfasser: Knaps, Falco, Herrmann, Sylvia, Mölders, Tanja
Format: Web Resource
Sprache:ger
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creator Knaps, Falco
Herrmann, Sylvia
Mölders, Tanja
description Die Integration raumbezogener Identität gilt als Erfolgsfaktor für Place Branding. Dennoch ist der Begriff der raumbezogenen Identität häufig unzureichend konzeptualisiert. Das Ziel dieses Beitrags ist daher, einen theoretisch fundierten Umgang mit raumbezogener Identität in einem anwendungsbezogenen Kontext aufzuzeigen. Dies erfolgt am Beispiel des Forschungsvorhabens Regiobranding, in dem landschaftsezogene Identität - als spezifizierte Variante raumbezogener Identität - systematisch erhoben wurde. Ausgangspunkt theoretischer Überlegungen sind sozialkonstruktivistische Landschaftsverständnisse. Darauf aufbauend wird landschaftsbezogene Identität als individuelle und gesellschaftliche Deutung landschaftlicher Eigenheit und Typik sowie daran geknüpfter Raumbindungen verstanden. Im empirischen Teil werden in einer ländlichen Fallstudienregion individuelle Deutungen landschaftsbezogener Identität qualitativ erfasst und fallübergreifend ausgewertet. Dieses Vorgehen macht die angeeignete identitätsstiftende Landschaft sichtbar, also Referenzpunkte, die wiederholt als raumbezogene Typik bzw. Eigenheit gedeutet und/oder als Komponente individueller Raumbindungen aktiviert werden. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Bandbreite verschiedener Referenzpunkte, welche die Interviewpartner vielfältig beschreiben, verbinden und als Bezugspunkte kognitiv-emotionaler Zuwendung nutzen. Durch die fallübergreifende Datenanalyse ließen sich zudem widersprüchliche Deutungsmuster darstellen. Damit belegen die empirischen Befunde, dass landschaftsbezogene Identitäten individuell konstruierte Realitäten darstellen, die im Vergleich weder eindeutig noch widerspruchslos sind. Vor diesem Hintergrund werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Nutzung landschaftsbezogener Identität in Place Branding-Prozessen herausgearbeitet. Integrating place identity is seen to be a crucial factor for successful place branding. However, in many cases, the term place identity is conceptualized not at all or in a simplifying way. This study aims to present a theory-based approach for using place identity in an applied context such as place branding. This occurs using the example of the Regiobranding research project, in which landscape identity - as a specified variant of place identity - was systematically surveyed. Starting from social-constructivist landscape approaches, landscape identity is presented as an individual and social representation of characteristic, typical landscapes and related plac
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Dennoch ist der Begriff der raumbezogenen Identität häufig unzureichend konzeptualisiert. Das Ziel dieses Beitrags ist daher, einen theoretisch fundierten Umgang mit raumbezogener Identität in einem anwendungsbezogenen Kontext aufzuzeigen. Dies erfolgt am Beispiel des Forschungsvorhabens Regiobranding, in dem landschaftsezogene Identität - als spezifizierte Variante raumbezogener Identität - systematisch erhoben wurde. Ausgangspunkt theoretischer Überlegungen sind sozialkonstruktivistische Landschaftsverständnisse. Darauf aufbauend wird landschaftsbezogene Identität als individuelle und gesellschaftliche Deutung landschaftlicher Eigenheit und Typik sowie daran geknüpfter Raumbindungen verstanden. Im empirischen Teil werden in einer ländlichen Fallstudienregion individuelle Deutungen landschaftsbezogener Identität qualitativ erfasst und fallübergreifend ausgewertet. Dieses Vorgehen macht die angeeignete identitätsstiftende Landschaft sichtbar, also Referenzpunkte, die wiederholt als raumbezogene Typik bzw. Eigenheit gedeutet und/oder als Komponente individueller Raumbindungen aktiviert werden. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Bandbreite verschiedener Referenzpunkte, welche die Interviewpartner vielfältig beschreiben, verbinden und als Bezugspunkte kognitiv-emotionaler Zuwendung nutzen. Durch die fallübergreifende Datenanalyse ließen sich zudem widersprüchliche Deutungsmuster darstellen. Damit belegen die empirischen Befunde, dass landschaftsbezogene Identitäten individuell konstruierte Realitäten darstellen, die im Vergleich weder eindeutig noch widerspruchslos sind. Vor diesem Hintergrund werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Nutzung landschaftsbezogener Identität in Place Branding-Prozessen herausgearbeitet. Integrating place identity is seen to be a crucial factor for successful place branding. However, in many cases, the term place identity is conceptualized not at all or in a simplifying way. This study aims to present a theory-based approach for using place identity in an applied context such as place branding. This occurs using the example of the Regiobranding research project, in which landscape identity - as a specified variant of place identity - was systematically surveyed. Starting from social-constructivist landscape approaches, landscape identity is presented as an individual and social representation of characteristic, typical landscapes and related place attachments. In the empirical part, individual interpretations of landscape identity were assessed in a rural case study region, using qualitative interviews. By a cross-case-analysis, the appropriated identity-forming landscape became visible. The latter is composed by points of reference, which are repeatedly given the meaning to be characteristic and which are frequently activated for place attachments. The results showed a high range of reference points, including various descriptions, connections, and emotional ties. Furthermore, the cross-case analysis revealed contradictory patterns of interpretation. Our study highlights that landscape identity is foremost an individual construction, which in comparison is neither unambiguous nor without contradictions. Within this context, practical implications for using landscape identity in place branding are presented.</description><identifier>ISSN: 2196-0461</identifier><identifier>ISBN: 3888380898</identifier><identifier>ISBN: 9783888380891</identifier><language>ger</language><publisher>Verl. d. 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Dennoch ist der Begriff der raumbezogenen Identität häufig unzureichend konzeptualisiert. Das Ziel dieses Beitrags ist daher, einen theoretisch fundierten Umgang mit raumbezogener Identität in einem anwendungsbezogenen Kontext aufzuzeigen. Dies erfolgt am Beispiel des Forschungsvorhabens Regiobranding, in dem landschaftsezogene Identität - als spezifizierte Variante raumbezogener Identität - systematisch erhoben wurde. Ausgangspunkt theoretischer Überlegungen sind sozialkonstruktivistische Landschaftsverständnisse. Darauf aufbauend wird landschaftsbezogene Identität als individuelle und gesellschaftliche Deutung landschaftlicher Eigenheit und Typik sowie daran geknüpfter Raumbindungen verstanden. Im empirischen Teil werden in einer ländlichen Fallstudienregion individuelle Deutungen landschaftsbezogener Identität qualitativ erfasst und fallübergreifend ausgewertet. 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However, in many cases, the term place identity is conceptualized not at all or in a simplifying way. This study aims to present a theory-based approach for using place identity in an applied context such as place branding. This occurs using the example of the Regiobranding research project, in which landscape identity - as a specified variant of place identity - was systematically surveyed. Starting from social-constructivist landscape approaches, landscape identity is presented as an individual and social representation of characteristic, typical landscapes and related place attachments. In the empirical part, individual interpretations of landscape identity were assessed in a rural case study region, using qualitative interviews. By a cross-case-analysis, the appropriated identity-forming landscape became visible. The latter is composed by points of reference, which are repeatedly given the meaning to be characteristic and which are frequently activated for place attachments. The results showed a high range of reference points, including various descriptions, connections, and emotional ties. Furthermore, the cross-case analysis revealed contradictory patterns of interpretation. Our study highlights that landscape identity is foremost an individual construction, which in comparison is neither unambiguous nor without contradictions. Within this context, practical implications for using landscape identity in place branding are presented.</description><subject>Area Development Planning, Regional Research</subject><subject>identity</subject><subject>Identität</subject><subject>landscape</subject><subject>landscape identity</subject><subject>Landscaping and area planning</subject><subject>Landschaft</subject><subject>landschaftsbezogene Identität</subject><subject>Place Branding</subject><subject>place identity</subject><subject>raumbezogene Identität</subject><subject>Raumplanung</subject><subject>Raumplanung und Regionalforschung</subject><subject>spatial planning</subject><subject>Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltung</subject><issn>2196-0461</issn><isbn>3888380898</isbn><isbn>9783888380891</isbn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>web_resource</rsrctype><creationdate>2019</creationdate><recordtype>web_resource</recordtype><sourceid>1GC</sourceid><recordid>eNqtjUtOwzAUAC0Bi0K5gw9ApDQ_uexaqCGBIkNBAjaRSV6CJfNc-bPxebgJFyNIPQKrmdXMETnNGWM5S9mSHZNZtlhWSVpUixkJ9xJ7133KwbsPiGYEBFr3gF75n29_SVfoJkagMVh6ZzDC3geplVNgA44XdGMH6dykNGBPa_QwWumVQaqQCi07oGs7TRSOibAmgnMwJyeD1A7ODzwjDd88X90mEKzZg0TZdkZr6P46rs3SghVZ2SoPX23Gr0X-tBXirebNblXy8v1mu66ax9cXUTzseP6vsV_qTGa3</recordid><startdate>2019</startdate><enddate>2019</enddate><creator>Knaps, Falco</creator><creator>Herrmann, Sylvia</creator><creator>Mölders, Tanja</creator><general>Verl. d. 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Dennoch ist der Begriff der raumbezogenen Identität häufig unzureichend konzeptualisiert. Das Ziel dieses Beitrags ist daher, einen theoretisch fundierten Umgang mit raumbezogener Identität in einem anwendungsbezogenen Kontext aufzuzeigen. Dies erfolgt am Beispiel des Forschungsvorhabens Regiobranding, in dem landschaftsezogene Identität - als spezifizierte Variante raumbezogener Identität - systematisch erhoben wurde. Ausgangspunkt theoretischer Überlegungen sind sozialkonstruktivistische Landschaftsverständnisse. Darauf aufbauend wird landschaftsbezogene Identität als individuelle und gesellschaftliche Deutung landschaftlicher Eigenheit und Typik sowie daran geknüpfter Raumbindungen verstanden. Im empirischen Teil werden in einer ländlichen Fallstudienregion individuelle Deutungen landschaftsbezogener Identität qualitativ erfasst und fallübergreifend ausgewertet. Dieses Vorgehen macht die angeeignete identitätsstiftende Landschaft sichtbar, also Referenzpunkte, die wiederholt als raumbezogene Typik bzw. Eigenheit gedeutet und/oder als Komponente individueller Raumbindungen aktiviert werden. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Bandbreite verschiedener Referenzpunkte, welche die Interviewpartner vielfältig beschreiben, verbinden und als Bezugspunkte kognitiv-emotionaler Zuwendung nutzen. Durch die fallübergreifende Datenanalyse ließen sich zudem widersprüchliche Deutungsmuster darstellen. Damit belegen die empirischen Befunde, dass landschaftsbezogene Identitäten individuell konstruierte Realitäten darstellen, die im Vergleich weder eindeutig noch widerspruchslos sind. Vor diesem Hintergrund werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Nutzung landschaftsbezogener Identität in Place Branding-Prozessen herausgearbeitet. Integrating place identity is seen to be a crucial factor for successful place branding. However, in many cases, the term place identity is conceptualized not at all or in a simplifying way. This study aims to present a theory-based approach for using place identity in an applied context such as place branding. This occurs using the example of the Regiobranding research project, in which landscape identity - as a specified variant of place identity - was systematically surveyed. Starting from social-constructivist landscape approaches, landscape identity is presented as an individual and social representation of characteristic, typical landscapes and related place attachments. In the empirical part, individual interpretations of landscape identity were assessed in a rural case study region, using qualitative interviews. By a cross-case-analysis, the appropriated identity-forming landscape became visible. The latter is composed by points of reference, which are repeatedly given the meaning to be characteristic and which are frequently activated for place attachments. The results showed a high range of reference points, including various descriptions, connections, and emotional ties. Furthermore, the cross-case analysis revealed contradictory patterns of interpretation. Our study highlights that landscape identity is foremost an individual construction, which in comparison is neither unambiguous nor without contradictions. Within this context, practical implications for using landscape identity in place branding are presented.</abstract><pub>Verl. d. ARL</pub><oa>free_for_read</oa></addata></record>
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