Bildung und Transformation ‚anders denken: Über die Bedeutung positiver Erfahrungen für Bildungsprozesse im Anschluss Charles Taylor

Der Beitrag beschäftigt sich mit Bildungsprozessen im Vorzeichen von Positivität, die für die Aufrechterhaltung personaler Identität in der sozialen Praxis stehen. Damit rückt eine Dimension von Bildung in den Fokus, die im Diskurs der bildungstheoretischen Biografie- und Bildungsforschung gegenwärt...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Pädagogik 2021-01 (1), p.102-119
1. Verfasser: Lipkina, Julia
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag beschäftigt sich mit Bildungsprozessen im Vorzeichen von Positivität, die für die Aufrechterhaltung personaler Identität in der sozialen Praxis stehen. Damit rückt eine Dimension von Bildung in den Fokus, die im Diskurs der bildungstheoretischen Biografie- und Bildungsforschung gegenwärtig eine eher marginale Rolle spielt. Hier dominiert derzeit eine Position, die im Anschluss an die Arbeiten von Kokemohr (2007) und Marotzki (1990) sowie insbesondere durch Koller (1999) weitergeführt, Bildung als Transformation auffasst. Anlass für solche grundlegenden Transformationen sind vor allem Krisenerfahrungen, die dazu führen, dass bisherige Selbst- und Weltverhältnisse fragwürdig werden. Entgegen der gängigen Meinung, Bildung sei nur um den Preis von Krisen zu haben, soll im Anschluss an das Identitäts- und Artikulationsverständnis von Charles Taylor jedoch gezeigt werden, dass und wie auch die positive Seite von Bildung theoriefähig ist. Dabei soll deutlich werden, dass sowohl negative als auch positive Erfahrungen eine bildende Wirkung besitzen und zu einer Veränderung von Selbst- und Weltverhältnissen führen können. This article examines processes of Bildung as positive experiences that represent the upholding of personal identity within social practice. By doing so, it focuses on a dimension of Bildung that has played a marginal role in contemporary discourse around educational and biographical research. This discourse, which is found predominantly in the works of Kokemohr (2007) or Marotzki (1990) and continued by Koller (1999), regards Bildung as transformation. In this view, fundamental transformations are primarily caused by experiences of crisis, which lead to a questioning of the existing relationship to the self and the world. Contrary to this common view, in which Bildung is only achievable as a result of crisis, this article explores the theoretical potential of Bildung’s positive dimension following Charles Taylor’s concept of identity and articulation. It intends to elucidate that both positive and negative experiences have a formative impact on identity and can lead to significant changes in the relationship to the self and the world.
ISSN:0044-3247
0044-3247
DOI:10.3262/ZP2101102