Online-Interventionen bei postpartaler Depression

Hintergrund: Obwohl es wirksame Interventionen zur Behandlung einer postpartalen Depression gibt, werden diese häufig nicht genutzt. Online-Interventionen bieten vielfältige Möglichkeiten, Therapiehinderungsgründe zu überwinden. Die vorliegende systematische Übersichtsarbeit bildet den aktuellen For...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Verhaltenstherapie 2019, Vol.29 (4), p.254-265
Hauptverfasser: Westerhoff, Bettina, Trösken, Anne, Renneberg, Babette
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Obwohl es wirksame Interventionen zur Behandlung einer postpartalen Depression gibt, werden diese häufig nicht genutzt. Online-Interventionen bieten vielfältige Möglichkeiten, Therapiehinderungsgründe zu überwinden. Die vorliegende systematische Übersichtsarbeit bildet den aktuellen Forschungsstand zu Online-Interventionen bei postpartaler Depression mit besonderem Augenmerk auf den deutschsprachigen Raum ab. Methode: Mit einer systematischen Internetrecherche wurde untersucht, auf welche Interventionen Hilfesuchende im Internet stoßen. Durch eine systematische Literaturrecherche wurden Publikationen zu Online-Interventionen für Frauen mit postpartaler Depression ermittelt, die die Reduktion der Depressionssymptomatik, die Mutter-Kind-Interaktion und/oder andere das Kind betreffende Variablen zum Ziel hatten. Informationen zu Konzeption, Effektivität und Adhärenz der Interventionen wurden extrahiert. Ergebnisse: Bei der Internetrecherche fanden sich Hinweise auf Interventionen, die zumeist allgemein gehalten oder auf konkrete Face-to-Face-Angebote bezogen waren. Online-Interventionen waren kaum vertreten. Die systematische Literaturrecherche ergab 14 Artikel zu 6 überwiegend kognitiv-verhaltenstherapeutisch fundierten Programmen. Diese waren effektiv in der Reduktion der Depressions­symptomatik, zeigten für die Mutter-Kind-Interaktion aber kaum Effekte. Andere das Kind betreffende Variablen wurden nicht untersucht. Interventionen aus dem deutsch sprachigen Raum fanden sich nicht. Diskussion und Schlussfolgerungen: Das Potential, Frauen mit postparta­ler Depression mit Online-Interventionen zu erreichen, wird bisher kaum genutzt. Onlinebasierte geleitete Selbst­hilfeprogramme mit kognitiv-verhaltens­therapeutischer Fundierung scheinen ein vielversprechen­der Weg zu sein, der jedoch weiter beforscht werden muss.
ISSN:1016-6262
1423-0402
DOI:10.1159/000496095