Das Schweigen der Sirenen: Zum Begriff der Anerkennung in der Literaturwissenschaft
Der Begriff der Anerkennung, wie ihn Philosophie und Sozialwissenschaften entwickelt haben, fand zuletzt immer häufiger Anwendung in der Literaturwissenschaft. Dennoch ist eine genaue Bestimmung des Begriffs im Hinblick auf den spezifischen Gegenstand, dem sich die Literaturwissenschaft widmet, bisl...
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Veröffentlicht in: | Orbis litterarum 2016-12, Vol.71 (6), p.525-548 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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creator | Knopf, Alexander |
description | Der Begriff der Anerkennung, wie ihn Philosophie und Sozialwissenschaften entwickelt haben, fand zuletzt immer häufiger Anwendung in der Literaturwissenschaft. Dennoch ist eine genaue Bestimmung des Begriffs im Hinblick auf den spezifischen Gegenstand, dem sich die Literaturwissenschaft widmet, bislang unterblieben. Der vorliegende Beitrag versucht zu zeigen, dass „Anerkennung“ ein konstitutives Merkmal literarischer Texte bezeichnet. Anerkennung stellt sich ein als das Resultat eines gelungenen kommunikativen Prozesses, der sich zwischen Literatur und Leser ereignet. Die Bedingungen dieses Gelingens oder Scheiterns lassen sich einem Text Kafkas entnehmen, der unter dem apokryphen Titel
Das Schweigen der Sirenen
bekannt geworden ist. Kafkas Transformation des homerischen Mythos legt es nahe, die zwei Versionen der Sage von den Sirenen als gleichnishafte Beschreibung der Extreme im Verhältnis von Literatur und Mensch zu lesen. Damit steht am Anfang und am Ende der abendländischen Literaturgeschichte – ein Ende, das Kafkas Text setzt – ein Versagen der Anerkennung. |
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Das Schweigen der Sirenen
bekannt geworden ist. Kafkas Transformation des homerischen Mythos legt es nahe, die zwei Versionen der Sage von den Sirenen als gleichnishafte Beschreibung der Extreme im Verhältnis von Literatur und Mensch zu lesen. Damit steht am Anfang und am Ende der abendländischen Literaturgeschichte – ein Ende, das Kafkas Text setzt – ein Versagen der Anerkennung.</description><identifier>ISSN: 0105-7510</identifier><identifier>EISSN: 1600-0730</identifier><identifier>DOI: 10.1111/oli.12128</identifier><language>eng</language><ispartof>Orbis litterarum, 2016-12, Vol.71 (6), p.525-548</ispartof><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>314,778,782,27913,27914</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Knopf, Alexander</creatorcontrib><title>Das Schweigen der Sirenen: Zum Begriff der Anerkennung in der Literaturwissenschaft</title><title>Orbis litterarum</title><description>Der Begriff der Anerkennung, wie ihn Philosophie und Sozialwissenschaften entwickelt haben, fand zuletzt immer häufiger Anwendung in der Literaturwissenschaft. Dennoch ist eine genaue Bestimmung des Begriffs im Hinblick auf den spezifischen Gegenstand, dem sich die Literaturwissenschaft widmet, bislang unterblieben. Der vorliegende Beitrag versucht zu zeigen, dass „Anerkennung“ ein konstitutives Merkmal literarischer Texte bezeichnet. Anerkennung stellt sich ein als das Resultat eines gelungenen kommunikativen Prozesses, der sich zwischen Literatur und Leser ereignet. Die Bedingungen dieses Gelingens oder Scheiterns lassen sich einem Text Kafkas entnehmen, der unter dem apokryphen Titel
Das Schweigen der Sirenen
bekannt geworden ist. Kafkas Transformation des homerischen Mythos legt es nahe, die zwei Versionen der Sage von den Sirenen als gleichnishafte Beschreibung der Extreme im Verhältnis von Literatur und Mensch zu lesen. Damit steht am Anfang und am Ende der abendländischen Literaturgeschichte – ein Ende, das Kafkas Text setzt – ein Versagen der Anerkennung.</description><issn>0105-7510</issn><issn>1600-0730</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2016</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNpjYBA0NNAzBAL9_JxMPUMjQyMLJgZOQzMDA10Dc2MDFgZOA0MDU11zU0MDDgau4uIsAwMDEwMTI04GSZfEYoXg5Izy1Mz01DyFlNQiheDMotS81DweBta0xJziVF4ozc2g6eYa4uyhm1yUX1xclJoWX1CUmZtYVBlvaBAPsjseaHc82G5jUtQCAAZhMys</recordid><startdate>201612</startdate><enddate>201612</enddate><creator>Knopf, Alexander</creator><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope></search><sort><creationdate>201612</creationdate><title>Das Schweigen der Sirenen</title><author>Knopf, Alexander</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-crossref_primary_10_1111_oli_121283</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>eng</language><creationdate>2016</creationdate><toplevel>peer_reviewed</toplevel><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Knopf, Alexander</creatorcontrib><collection>CrossRef</collection><jtitle>Orbis litterarum</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Knopf, Alexander</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Das Schweigen der Sirenen: Zum Begriff der Anerkennung in der Literaturwissenschaft</atitle><jtitle>Orbis litterarum</jtitle><date>2016-12</date><risdate>2016</risdate><volume>71</volume><issue>6</issue><spage>525</spage><epage>548</epage><pages>525-548</pages><issn>0105-7510</issn><eissn>1600-0730</eissn><abstract>Der Begriff der Anerkennung, wie ihn Philosophie und Sozialwissenschaften entwickelt haben, fand zuletzt immer häufiger Anwendung in der Literaturwissenschaft. Dennoch ist eine genaue Bestimmung des Begriffs im Hinblick auf den spezifischen Gegenstand, dem sich die Literaturwissenschaft widmet, bislang unterblieben. Der vorliegende Beitrag versucht zu zeigen, dass „Anerkennung“ ein konstitutives Merkmal literarischer Texte bezeichnet. Anerkennung stellt sich ein als das Resultat eines gelungenen kommunikativen Prozesses, der sich zwischen Literatur und Leser ereignet. Die Bedingungen dieses Gelingens oder Scheiterns lassen sich einem Text Kafkas entnehmen, der unter dem apokryphen Titel
Das Schweigen der Sirenen
bekannt geworden ist. Kafkas Transformation des homerischen Mythos legt es nahe, die zwei Versionen der Sage von den Sirenen als gleichnishafte Beschreibung der Extreme im Verhältnis von Literatur und Mensch zu lesen. Damit steht am Anfang und am Ende der abendländischen Literaturgeschichte – ein Ende, das Kafkas Text setzt – ein Versagen der Anerkennung.</abstract><doi>10.1111/oli.12128</doi></addata></record> |
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