Protaminallergie vom Spättyp und Insulinallergie vom Soforttyp

Zusammenfassung Eine 63jährige Patientin, die seit 1967 an Diabetes mellitus Typ II leidet, wurde bei unzureichender Blutzuckereinstellung unter Sulfonylharnstoffen im Mai 1989 mit einer Kombination von Sulfonylharnstoffen und humanem Depot-Insulin behandelt. Bereits 3 Monate später traten 12-24 Stu...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Deutsche medizinische Wochenschrift 1991, Vol.116 (33), p.1234-1238
Hauptverfasser: Köllner, A., Senff, H., Engelmann, L., Kalveram, K. J., Velcovsky, H.-G., Haneke, E.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Eine 63jährige Patientin, die seit 1967 an Diabetes mellitus Typ II leidet, wurde bei unzureichender Blutzuckereinstellung unter Sulfonylharnstoffen im Mai 1989 mit einer Kombination von Sulfonylharnstoffen und humanem Depot-Insulin behandelt. Bereits 3 Monate später traten 12-24 Stunden nach der Insulingabe knotige Hautreaktionen an der Injektionsstelle auf. Im Intrakutantest konnte eine Spättyp-Allergie (Typ IV nach Coombs und Gell) gegen Protamin nachgewiesen werden. Spezifische IgE- oder IgG-Antikörper fanden sich nicht. Nach zunächst reaktionslos vertragener Einstellung auf ein protaminfreies humanes Verzögerungsinsulin entwickelten sich urtikarielle Rötungen an den Injektionsstellen, die auf eine Soforttyp-Allergie (Typ I nach Coombs und Gell) gegen Humaninsulin zurückzuführen waren. Unter Fortführung der Insulinbehandlung traten keine weiteren Komplikationen auf, nach etwa 6 Wochen waren auch keine Lokalreaktionen mehr nachweisbar. Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion gegen eine Insulinzubereitung sollte eine sorgfältige allergologische Diagnostik durchgeführt werden, um eine sichere Diabetes-Einstellung ohne Gefährdung des Patienten zu ermöglichen.
ISSN:0012-0472
1439-4413
DOI:10.1055/s-2008-1063741