Sexualität nach Therapie eines Ovarialkarzinoms

Zusammenfassung Einschränkungen der Sexualität nach der Therapie eines Ovarialkarzinoms bedeuten für viele Frauen eine signifikante Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Zufriedenheit in der Paarbeziehung. Die aktuellen Beeinträchtigungen können je nach bisheriger Lebensgeschichte und Entwickl...

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Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2008-10, Vol.68 (10), p.994-997
Hauptverfasser: Hasenburg, A., Gabriel, B., Einig, E.-M.
Format: Artikel
Sprache:ger
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description Zusammenfassung Einschränkungen der Sexualität nach der Therapie eines Ovarialkarzinoms bedeuten für viele Frauen eine signifikante Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Zufriedenheit in der Paarbeziehung. Die aktuellen Beeinträchtigungen können je nach bisheriger Lebensgeschichte und Entwicklung der eigenen weiblichen Identität und des dazugehörigen Körperselbstbildes unterschiedliche Auswirkungen haben. Für jüngere Frauen spielt der Verlust der gesamten ovariellen Funktion, für postmenopausale Frauen wahrscheinlich der Verlust der androgenen Restaktivität des postmenopausalen Ovars eine wichtige Rolle. Nach der Therapie eines Ovarialkarzinoms berichteten 62 % der Patientinnen über eine Dyspareunie, 75 % der Frauen über Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu bekommen. Die Bedeutung einer radikalen pelvinen und paraaortalen Lymphonodektomie für die sexuelle Erlebnisfähigkeit ist unklar. Ärzte haben durch das Ansprechen möglicher therapiebedingter sexueller Veränderungen eine wichtige Vorbildfunktion, indem sie Sexualität als einen selbstverständlichen Teil der Lebensqualität betrachten. Dabei bedarf es keiner sexualtherapeutischen Sonderkompetenz. Die Haltung des Interesses und der Offenheit diesem Thema gegenüber den Patientinnen ermöglicht oft weitere hilfreiche Interventionen. Körperliche und sexuelle Probleme dürfen nicht mit einem Versagen der ganzen Person gleichgesetzt werden. Spricht man darüber, kann unnötiger Leistungsdruck vermieden werden. Onkologisch erscheint eine lokale oder systemische Östrogentherapie zur Therapie postmenopausaler Symptome vertretbar. An die Einleitung einer antidepressiven Begleittherapie sollte gedacht werden. Bei prämenopausalen Patientinnen mit einem frühen und gut differenzierten Ovarialkarzinom kann eine fertilitätserhaltende Operation durchgeführt werden.
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Die aktuellen Beeinträchtigungen können je nach bisheriger Lebensgeschichte und Entwicklung der eigenen weiblichen Identität und des dazugehörigen Körperselbstbildes unterschiedliche Auswirkungen haben. Für jüngere Frauen spielt der Verlust der gesamten ovariellen Funktion, für postmenopausale Frauen wahrscheinlich der Verlust der androgenen Restaktivität des postmenopausalen Ovars eine wichtige Rolle. Nach der Therapie eines Ovarialkarzinoms berichteten 62 % der Patientinnen über eine Dyspareunie, 75 % der Frauen über Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu bekommen. Die Bedeutung einer radikalen pelvinen und paraaortalen Lymphonodektomie für die sexuelle Erlebnisfähigkeit ist unklar. Ärzte haben durch das Ansprechen möglicher therapiebedingter sexueller Veränderungen eine wichtige Vorbildfunktion, indem sie Sexualität als einen selbstverständlichen Teil der Lebensqualität betrachten. Dabei bedarf es keiner sexualtherapeutischen Sonderkompetenz. Die Haltung des Interesses und der Offenheit diesem Thema gegenüber den Patientinnen ermöglicht oft weitere hilfreiche Interventionen. Körperliche und sexuelle Probleme dürfen nicht mit einem Versagen der ganzen Person gleichgesetzt werden. Spricht man darüber, kann unnötiger Leistungsdruck vermieden werden. Onkologisch erscheint eine lokale oder systemische Östrogentherapie zur Therapie postmenopausaler Symptome vertretbar. An die Einleitung einer antidepressiven Begleittherapie sollte gedacht werden. 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Die Haltung des Interesses und der Offenheit diesem Thema gegenüber den Patientinnen ermöglicht oft weitere hilfreiche Interventionen. Körperliche und sexuelle Probleme dürfen nicht mit einem Versagen der ganzen Person gleichgesetzt werden. Spricht man darüber, kann unnötiger Leistungsdruck vermieden werden. Onkologisch erscheint eine lokale oder systemische Östrogentherapie zur Therapie postmenopausaler Symptome vertretbar. An die Einleitung einer antidepressiven Begleittherapie sollte gedacht werden. 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