Operative Therapie des Descensus genitalis - Was ist Standard? - Was ist experimentell?

Zusammenfassung Nachdem suburethrale Vaginalschlingen eine neue Ära in der Behandlung der weiblichen Belastungsharninkontinenz eingeläutet haben, finden nun auch für die Behandlung des Deszensus neue Operationsmethoden mit alloplastischen Netzen bei der Beckenbodenrekonstruktion zunehmend Verbreitun...

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Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2008-04, Vol.68 (4), p.353-358
Hauptverfasser: Albrich, S., Naumann, G., Skala, C., Kölbl, H.
Format: Artikel
Sprache:ger
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description Zusammenfassung Nachdem suburethrale Vaginalschlingen eine neue Ära in der Behandlung der weiblichen Belastungsharninkontinenz eingeläutet haben, finden nun auch für die Behandlung des Deszensus neue Operationsmethoden mit alloplastischen Netzen bei der Beckenbodenrekonstruktion zunehmend Verbreitung. Damit treten sie in Konkurrenz zu den etablierten Standardverfahren. Zum direkten Vergleich sind kontrollierte klinische Studien notwendig. Zu den klassischen Verfahren zählen sowohl vaginale als auch abdominale Techniken. Die typischen klassischen Verfahren ohne Fremdmaterial sowie die neuen Netzverfahren werden vorgestellt. Die derzeit vorliegenden Daten werden aufgeführt und diskutiert. Nach sorgfältiger Diagnostik bieten auch die Standardverfahren weiterhin hohe Erfolgsraten bei einer insgesamt niedrigen Komplikationsrate. Während das abdominale Vorgehen bei Scheidenstumpfdeszensus im mittleren Kompartiment bezüglich Rezidivrate und Sexualfunktion Vorteile gegenüber dem vaginalen Vorgehen bietet, so zeichnet sich die Vaginaefixatio sacrospinalis nach Amreich-Richter durch ihre geringe Morbidität bei annähernd gleicher Erfolgsrate aus. Das Problem von Kombinationseingriffen bei simultaner oder larvierter Belastungsharninkontinenz lässt sich bislang nicht endgültig mit der vorhandenen Literatur beantworten. Die Verwendung alloplastischer Materialien konfrontiert uns zudem mit einem neuen Komplikationsspektrum, das ein entsprechend angepasstes Management erfordert. Angesichts überwiegend kleiner Studienzahlen mit kurzer Nachbeobachtungszeit sind die Mesh-Verfahren noch nicht abschließend beurteilbar und noch als experimentell anzusehen. Vorläufig ist den etablierten Standardverfahren in der Primärbehandlung der Vorzug zu geben. In speziellen, insbesondere Rezidiv-Situationen bieten die neuartigen Operationsverfahren mit alloplastischen Materialien vielversprechende Alternativen.
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Damit treten sie in Konkurrenz zu den etablierten Standardverfahren. Zum direkten Vergleich sind kontrollierte klinische Studien notwendig. Zu den klassischen Verfahren zählen sowohl vaginale als auch abdominale Techniken. Die typischen klassischen Verfahren ohne Fremdmaterial sowie die neuen Netzverfahren werden vorgestellt. Die derzeit vorliegenden Daten werden aufgeführt und diskutiert. Nach sorgfältiger Diagnostik bieten auch die Standardverfahren weiterhin hohe Erfolgsraten bei einer insgesamt niedrigen Komplikationsrate. Während das abdominale Vorgehen bei Scheidenstumpfdeszensus im mittleren Kompartiment bezüglich Rezidivrate und Sexualfunktion Vorteile gegenüber dem vaginalen Vorgehen bietet, so zeichnet sich die Vaginaefixatio sacrospinalis nach Amreich-Richter durch ihre geringe Morbidität bei annähernd gleicher Erfolgsrate aus. Das Problem von Kombinationseingriffen bei simultaner oder larvierter Belastungsharninkontinenz lässt sich bislang nicht endgültig mit der vorhandenen Literatur beantworten. Die Verwendung alloplastischer Materialien konfrontiert uns zudem mit einem neuen Komplikationsspektrum, das ein entsprechend angepasstes Management erfordert. Angesichts überwiegend kleiner Studienzahlen mit kurzer Nachbeobachtungszeit sind die Mesh-Verfahren noch nicht abschließend beurteilbar und noch als experimentell anzusehen. Vorläufig ist den etablierten Standardverfahren in der Primärbehandlung der Vorzug zu geben. In speziellen, insbesondere Rezidiv-Situationen bieten die neuartigen Operationsverfahren mit alloplastischen Materialien vielversprechende Alternativen.</description><identifier>ISSN: 0016-5751</identifier><identifier>EISSN: 1438-8804</identifier><identifier>DOI: 10.1055/s-2008-1038455</identifier><language>ger</language><subject>Übersicht</subject><ispartof>Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 2008-04, Vol.68 (4), p.353-358</ispartof><rights>Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>314,776,780,27901,27902</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Albrich, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Naumann, G.</creatorcontrib><creatorcontrib>Skala, C.</creatorcontrib><creatorcontrib>Kölbl, H.</creatorcontrib><title>Operative Therapie des Descensus genitalis - Was ist Standard? - Was ist experimentell?</title><title>Geburtshilfe und Frauenheilkunde</title><addtitle>Geburtshilfe Frauenheilkd</addtitle><description>Zusammenfassung Nachdem suburethrale Vaginalschlingen eine neue Ära in der Behandlung der weiblichen Belastungsharninkontinenz eingeläutet haben, finden nun auch für die Behandlung des Deszensus neue Operationsmethoden mit alloplastischen Netzen bei der Beckenbodenrekonstruktion zunehmend Verbreitung. 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Das Problem von Kombinationseingriffen bei simultaner oder larvierter Belastungsharninkontinenz lässt sich bislang nicht endgültig mit der vorhandenen Literatur beantworten. Die Verwendung alloplastischer Materialien konfrontiert uns zudem mit einem neuen Komplikationsspektrum, das ein entsprechend angepasstes Management erfordert. Angesichts überwiegend kleiner Studienzahlen mit kurzer Nachbeobachtungszeit sind die Mesh-Verfahren noch nicht abschließend beurteilbar und noch als experimentell anzusehen. Vorläufig ist den etablierten Standardverfahren in der Primärbehandlung der Vorzug zu geben. 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Das Problem von Kombinationseingriffen bei simultaner oder larvierter Belastungsharninkontinenz lässt sich bislang nicht endgültig mit der vorhandenen Literatur beantworten. Die Verwendung alloplastischer Materialien konfrontiert uns zudem mit einem neuen Komplikationsspektrum, das ein entsprechend angepasstes Management erfordert. Angesichts überwiegend kleiner Studienzahlen mit kurzer Nachbeobachtungszeit sind die Mesh-Verfahren noch nicht abschließend beurteilbar und noch als experimentell anzusehen. Vorläufig ist den etablierten Standardverfahren in der Primärbehandlung der Vorzug zu geben. In speziellen, insbesondere Rezidiv-Situationen bieten die neuartigen Operationsverfahren mit alloplastischen Materialien vielversprechende Alternativen.</abstract><doi>10.1055/s-2008-1038455</doi><tpages>6</tpages></addata></record>
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