Autologe Nasenschleimhauttransplantation nach schwersten Verätzungen und Verbrennungen

Zusammenfassung HINTERGRUND Nach schweren Verätzungen und Verbrennungen der Augen entstehen im chronischen Stadium oftmals ausgedehnte Vernarbungen der Konjunktiva. Zur Rehabilitation dieser Augen steht selten genug autologe Bindehaut zur Verfügung, so dass auf Ersatzgewebe zurückgegriffen werden mu...

Ausführliche Beschreibung

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Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1994-03, Vol.204 (3), p.155-161
Hauptverfasser: Kuckelkorn, Ralf, Wenzel, Martin, Lamprecht, Jürgen, Böcking, Bärbel, Reim, Martin
Format: Artikel
Sprache:ger
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container_title Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde
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creator Kuckelkorn, Ralf
Wenzel, Martin
Lamprecht, Jürgen
Böcking, Bärbel
Reim, Martin
description Zusammenfassung HINTERGRUND Nach schweren Verätzungen und Verbrennungen der Augen entstehen im chronischen Stadium oftmals ausgedehnte Vernarbungen der Konjunktiva. Zur Rehabilitation dieser Augen steht selten genug autologe Bindehaut zur Verfügung, so dass auf Ersatzgewebe zurückgegriffen werden muß. PATIENTEN UND METHODE Im Zeitraum von Februar 1992 bis März 1993 wurden bei 13 Patienten freie autologe Transplantate aus der unteren Nasenmuschel gewonnen, um nach Exzision der konjunktivalen Narbengewebe die bulbäre und tarsale Schleimhautfläche wiederherzustellen. Die neugebildeten Fornizes wurden mit Hilfe von Silikonplomben atraumatisch entfaltet. Bei 3 Patienten wurde zusätzlich eine Illigschale eingesetzt. An die chirurgische Versorgung schloß sich eine intensive lokale antientzündliche Therapie mit kortikosteroidhaltigen Augentropfen an. ERGEBNISSE Die Nachbeobachtung betrug zwischen 7 und 18 Monaten, das Intervall vom Unfall bis zur Transplantation 2-26 Monate. Bei 10 Patienten konnte eine Wiedereröffnung der Fornizes erreicht werden. Bei allen bildeten sich wieder zarte Vernarbungen aus, die allerdings ohne funktionelle Bedeutung waren. Postoperativ zeigte sich eine deutliche Verbesserung bzw. Normalisierung der Tränensekretion im Schirmer-Test. Bei sieben Patienten wird daher langfristig eine Keratoplastik angestrebt. Bei 3 Patienten traten rasch Rezidive in den ersten 2 Monaten nach der Transplantation auf. SCHLUßFOLGERUNG Bei ausgedehnten Vernarbungen der Bindehaut ist die Nasenschleimhaut ein hervorragendes Transplantatmaterial. Die Vorteile bestehen in der großen Schleimhautfläche, die zur Verfügung steht, sowie in der Transplantation von intraepithelialen Becherzellen, die langfristig die Benetzungsprobleme solcher Patienten verbessern helfen.
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Zur Rehabilitation dieser Augen steht selten genug autologe Bindehaut zur Verfügung, so dass auf Ersatzgewebe zurückgegriffen werden muß. PATIENTEN UND METHODE Im Zeitraum von Februar 1992 bis März 1993 wurden bei 13 Patienten freie autologe Transplantate aus der unteren Nasenmuschel gewonnen, um nach Exzision der konjunktivalen Narbengewebe die bulbäre und tarsale Schleimhautfläche wiederherzustellen. Die neugebildeten Fornizes wurden mit Hilfe von Silikonplomben atraumatisch entfaltet. Bei 3 Patienten wurde zusätzlich eine Illigschale eingesetzt. An die chirurgische Versorgung schloß sich eine intensive lokale antientzündliche Therapie mit kortikosteroidhaltigen Augentropfen an. ERGEBNISSE Die Nachbeobachtung betrug zwischen 7 und 18 Monaten, das Intervall vom Unfall bis zur Transplantation 2-26 Monate. Bei 10 Patienten konnte eine Wiedereröffnung der Fornizes erreicht werden. Bei allen bildeten sich wieder zarte Vernarbungen aus, die allerdings ohne funktionelle Bedeutung waren. Postoperativ zeigte sich eine deutliche Verbesserung bzw. Normalisierung der Tränensekretion im Schirmer-Test. Bei sieben Patienten wird daher langfristig eine Keratoplastik angestrebt. Bei 3 Patienten traten rasch Rezidive in den ersten 2 Monaten nach der Transplantation auf. SCHLUßFOLGERUNG Bei ausgedehnten Vernarbungen der Bindehaut ist die Nasenschleimhaut ein hervorragendes Transplantatmaterial. Die Vorteile bestehen in der großen Schleimhautfläche, die zur Verfügung steht, sowie in der Transplantation von intraepithelialen Becherzellen, die langfristig die Benetzungsprobleme solcher Patienten verbessern helfen.</description><identifier>ISSN: 0023-2165</identifier><identifier>EISSN: 1439-3999</identifier><identifier>DOI: 10.1055/s-2008-1035513</identifier><identifier>CODEN: KMAUAI</identifier><language>ger</language><publisher>Stuttgart: Thieme</publisher><ispartof>Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, 1994-03, Vol.204 (3), p.155-161</ispartof><rights>1994 F. 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Zur Rehabilitation dieser Augen steht selten genug autologe Bindehaut zur Verfügung, so dass auf Ersatzgewebe zurückgegriffen werden muß. PATIENTEN UND METHODE Im Zeitraum von Februar 1992 bis März 1993 wurden bei 13 Patienten freie autologe Transplantate aus der unteren Nasenmuschel gewonnen, um nach Exzision der konjunktivalen Narbengewebe die bulbäre und tarsale Schleimhautfläche wiederherzustellen. Die neugebildeten Fornizes wurden mit Hilfe von Silikonplomben atraumatisch entfaltet. Bei 3 Patienten wurde zusätzlich eine Illigschale eingesetzt. An die chirurgische Versorgung schloß sich eine intensive lokale antientzündliche Therapie mit kortikosteroidhaltigen Augentropfen an. ERGEBNISSE Die Nachbeobachtung betrug zwischen 7 und 18 Monaten, das Intervall vom Unfall bis zur Transplantation 2-26 Monate. Bei 10 Patienten konnte eine Wiedereröffnung der Fornizes erreicht werden. Bei allen bildeten sich wieder zarte Vernarbungen aus, die allerdings ohne funktionelle Bedeutung waren. Postoperativ zeigte sich eine deutliche Verbesserung bzw. Normalisierung der Tränensekretion im Schirmer-Test. Bei sieben Patienten wird daher langfristig eine Keratoplastik angestrebt. Bei 3 Patienten traten rasch Rezidive in den ersten 2 Monaten nach der Transplantation auf. SCHLUßFOLGERUNG Bei ausgedehnten Vernarbungen der Bindehaut ist die Nasenschleimhaut ein hervorragendes Transplantatmaterial. Die Vorteile bestehen in der großen Schleimhautfläche, die zur Verfügung steht, sowie in der Transplantation von intraepithelialen Becherzellen, die langfristig die Benetzungsprobleme solcher Patienten verbessern helfen.</description><issn>0023-2165</issn><issn>1439-3999</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>1994</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNp1UMtOwzAQtBBIVNAr5xy4uqzjOImPVcVLquDC4xht3E0TlDqV7QjB9_An_Bgurbhx2t3ZmZFmGLsQMBOg1JXnKUDJBUilhDxiE5FJzaXW-phNAFLJU5GrUzb1vqtBSalTXYoJe52PYeiHNSUP6Ml60_bUbVocQ3Bo_bZHGzB0g00smjaJ_3dyPpBNXsh9f4XP0a7jMdrVDqgdWfuLnLOTBntP08M8Y88310-LO758vL1fzJfciCKTHEWZ5iJr8oZyaiguqtC1rCUIg5iWq8JAjgWALvIMVVYqobNaUV4bQpCpPGOzva9xg_eOmmrrug26j0pAtWum8tWumerQTBRc7gVb9Ab7JqY0nf9TZQBCQBlpfE8LbUcbqt6G0dkY5D_bHzc8c28</recordid><startdate>199403</startdate><enddate>199403</enddate><creator>Kuckelkorn, Ralf</creator><creator>Wenzel, Martin</creator><creator>Lamprecht, Jürgen</creator><creator>Böcking, Bärbel</creator><creator>Reim, Martin</creator><general>Thieme</general><scope>IQODW</scope><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope></search><sort><creationdate>199403</creationdate><title>Autologe Nasenschleimhauttransplantation nach schwersten Verätzungen und Verbrennungen</title><author>Kuckelkorn, Ralf ; Wenzel, Martin ; Lamprecht, Jürgen ; Böcking, Bärbel ; Reim, Martin</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-c1743-a182614f6fe6efe4f6579b3b301caa28d7c06a7009764a5485194b5e6bcea0323</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>1994</creationdate><toplevel>peer_reviewed</toplevel><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Kuckelkorn, Ralf</creatorcontrib><creatorcontrib>Wenzel, Martin</creatorcontrib><creatorcontrib>Lamprecht, Jürgen</creatorcontrib><creatorcontrib>Böcking, Bärbel</creatorcontrib><creatorcontrib>Reim, Martin</creatorcontrib><collection>Pascal-Francis</collection><collection>CrossRef</collection><jtitle>Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Kuckelkorn, Ralf</au><au>Wenzel, Martin</au><au>Lamprecht, Jürgen</au><au>Böcking, Bärbel</au><au>Reim, Martin</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Autologe Nasenschleimhauttransplantation nach schwersten Verätzungen und Verbrennungen</atitle><jtitle>Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde</jtitle><addtitle>Klin Monatsbl Augenheilkd</addtitle><date>1994-03</date><risdate>1994</risdate><volume>204</volume><issue>3</issue><spage>155</spage><epage>161</epage><pages>155-161</pages><issn>0023-2165</issn><eissn>1439-3999</eissn><coden>KMAUAI</coden><abstract>Zusammenfassung HINTERGRUND Nach schweren Verätzungen und Verbrennungen der Augen entstehen im chronischen Stadium oftmals ausgedehnte Vernarbungen der Konjunktiva. Zur Rehabilitation dieser Augen steht selten genug autologe Bindehaut zur Verfügung, so dass auf Ersatzgewebe zurückgegriffen werden muß. PATIENTEN UND METHODE Im Zeitraum von Februar 1992 bis März 1993 wurden bei 13 Patienten freie autologe Transplantate aus der unteren Nasenmuschel gewonnen, um nach Exzision der konjunktivalen Narbengewebe die bulbäre und tarsale Schleimhautfläche wiederherzustellen. Die neugebildeten Fornizes wurden mit Hilfe von Silikonplomben atraumatisch entfaltet. Bei 3 Patienten wurde zusätzlich eine Illigschale eingesetzt. An die chirurgische Versorgung schloß sich eine intensive lokale antientzündliche Therapie mit kortikosteroidhaltigen Augentropfen an. ERGEBNISSE Die Nachbeobachtung betrug zwischen 7 und 18 Monaten, das Intervall vom Unfall bis zur Transplantation 2-26 Monate. Bei 10 Patienten konnte eine Wiedereröffnung der Fornizes erreicht werden. Bei allen bildeten sich wieder zarte Vernarbungen aus, die allerdings ohne funktionelle Bedeutung waren. Postoperativ zeigte sich eine deutliche Verbesserung bzw. Normalisierung der Tränensekretion im Schirmer-Test. Bei sieben Patienten wird daher langfristig eine Keratoplastik angestrebt. Bei 3 Patienten traten rasch Rezidive in den ersten 2 Monaten nach der Transplantation auf. SCHLUßFOLGERUNG Bei ausgedehnten Vernarbungen der Bindehaut ist die Nasenschleimhaut ein hervorragendes Transplantatmaterial. Die Vorteile bestehen in der großen Schleimhautfläche, die zur Verfügung steht, sowie in der Transplantation von intraepithelialen Becherzellen, die langfristig die Benetzungsprobleme solcher Patienten verbessern helfen.</abstract><cop>Stuttgart</cop><pub>Thieme</pub><doi>10.1055/s-2008-1035513</doi><tpages>7</tpages></addata></record>
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