Sportliches Fähigkeitskonzept übergewichtiger Jugendlicher
Einleitung und Ziel: Ansätze zur ressourcenorientierten Bewegungsförderung übergewichtiger Jugendlicher fordern eine verstärkte Berücksichtigung individueller Kompetenzen zur Steigerung des Selbstwertgefühls der Betroffenen (vgl. Brodtmann, 2005). Zudem ist bei Übergewicht von einer insgesamt herabg...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Einleitung und Ziel:
Ansätze zur ressourcenorientierten Bewegungsförderung übergewichtiger Jugendlicher fordern eine verstärkte Berücksichtigung individueller Kompetenzen zur Steigerung des Selbstwertgefühls der Betroffenen (vgl. Brodtmann, 2005). Zudem ist bei Übergewicht von einer insgesamt herabgesetzten motorischen Leistungsfähigkeit auszugehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie übergewichtige Jugendliche ihre sportlichen Kompetenzen einschätzen.
Stichprobe und Methoden
: In der Datenerhebung wurden insgesamt 395 Schüler im Alter von 11 bis 16 Jahren (
M
=13,90;
SD
=1,13) mithilfe des Fragebogens zur Erfassung des physischen Selbstkonzepts (
PSK-Skalen
; Stiller, Würth & Alfermann, 2004) befragt und deren Körpergewichtsstatus bestimmt. Das psychometrische Instrument erfasst die subjektiv wahrgenommenen körperlichen Fähigkeiten anhand der motorischen Dimensionen
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordinationsvermögen
und
allgemeine Sportlichkeit.
Die vergleichende Analyse der Werte der normalgewichtigen (
n
=288) und übergewichtigen (
n
=57) Jugendlichen erfolgte mithilfe des Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse
: Im Vergleich zu ihren normalgewichtigen Altersgenossen schätzen sich die übergewichtigen Jugendlichen in Bezug auf die Dimensionen
Schnelligkeit
(
p
=,000),
Koordination
(
p
=,033),
Beweglichkeit
(
p
=,008),
Ausdauer
(
p
=,110) und
allgemeine Sportlichkeit
(
p
=,337) schlechter, hinsichtlich der Ausprägung ihrer
Kraftfähigkeit
(
p
=,006) jedoch besser ein. Bei vergleichender Betrachtung der normalgewichtigen und adipösen Jugendlichen verstärken sich diese Tendenzen in allen Dimensionen.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse deuten zum einen darauf hin, dass sich die z.B. von Dordel und Kleine (2005) genannte insgesamt verringerte motorische Leistungsfähigkeit übergewichtiger Heranwachsender weitgehend auf subjektiver Ebene widerspiegelt. Einen Ansatz für die Gestaltung kompetenzorientierter Maßnahmen zur Sport- und Bewegungsförderung bietet weiterhin die von den übergewichtigen im Vergleich zu den normalgewichtigen Heranwachsenden als besser eingeschätzte eigene Kraftfähigkeit. Insbesondere in von normal- und übergewichtigen Jugendlichen gemeinsam erlebten Sportsituationen eröffnet sich hierdurch die Möglichkeit, das Selbstwertgefühl Übergewichtiger durch gezielte didaktisch-methodische Arrangements zu stärken.
Literatur:
Brodtmann, D. (2005). Adipöse Kinder und Jugendliche im Schulsport. Sportpädagogische und sportdidaktisc |
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ISSN: | 0341-0501 1438-9916 |
DOI: | 10.1055/s-2006-954532 |