Fallbericht: Lymphomverdacht der Mamma nach Zeckenbiss

Einleitung: Unklare Tumoren der Mamma mit Hautbeteiligung sind dringend histologisch abklärungsbedürftig zum Ausschluss eines Malignoms. Differentialdiagnostisch kommen ein inflammatorisches Mammakarzinom, ein Morbus Paget, eine Mastitis oder ein Mammaabszeß in Betracht. In diesem Fallbericht beschr...

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Hauptverfasser: Stöckl, D, Ochsenkühn, R, Weidinger, F, Friese, K
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
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container_volume 66
creator Stöckl, D
Ochsenkühn, R
Weidinger, F
Friese, K
description Einleitung: Unklare Tumoren der Mamma mit Hautbeteiligung sind dringend histologisch abklärungsbedürftig zum Ausschluss eines Malignoms. Differentialdiagnostisch kommen ein inflammatorisches Mammakarzinom, ein Morbus Paget, eine Mastitis oder ein Mammaabszeß in Betracht. In diesem Fallbericht beschreiben wir anhand von Bilddokumenten den Fall einer 62-jährigen Patientin, bei der ein Zeckenstich zur Verdachtsdiagnose eines Non – Hodgkin Lymphoms der Mamma führte. Fallbeispiel: Eine 62-jährige Patientin präsentierte sich mit einem seit 3 Monaten bestehendem oberflächlichem, circa 3 cm großem livide verfärbtem und weichem Tumor unterhalb der rechten Mamille. Die Patientin erinnerte sich an einen Insektenstich an gleicher Lokalisation vor 3 Monaten. Sie hatte keine weiteren Symptome, keine Begleiterkrankungen und war in gutem Allgemeinzustand. In der Mammographie zeigte sich ein 2,9×2,0×1,0cm großer Tumor und unspezifisch vergrößerte Lymphknoten rechts axillär. Die Stanzbiopsie ergab ein atypisches lymphoides Infiltrat, mit Verdacht auf ein follikuläres Non – Hodgkin – Lymphom, in einer zweiten pathologischen Mitbeurteilung wurde die Diagnose Pseudolymphom gestellt. CT Thorax wie Tumormarker waren unauffällig. In einer Borrelien – Serologie 3 Monate später wurde ein grenzwertig erhöhter IgG – Titer bestimmt. Die Patientin hatte ohne weitere invasive Maßnahmen eine Spontanremission nach 3 Monaten und keine weiteren Beschwerden. Schlussfolgerung: Hauteffloreszenzen der Mamma sind dringend abklärungsbedürftig auf ein Malignom. Es sollten seltene Bedingungen allerdings mitberücksichtigt werden bevor invasive Massnahmen ergriffen werden. Unser Fall belegt, dass ein Zeckenbiss ein kutanes Lymphom vortäuschen kann. Ein zuwartendes Vorgehen wie in diesem Fall kann in einzelnen Fällen die richtige Therapie sein.
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Differentialdiagnostisch kommen ein inflammatorisches Mammakarzinom, ein Morbus Paget, eine Mastitis oder ein Mammaabszeß in Betracht. In diesem Fallbericht beschreiben wir anhand von Bilddokumenten den Fall einer 62-jährigen Patientin, bei der ein Zeckenstich zur Verdachtsdiagnose eines Non – Hodgkin Lymphoms der Mamma führte. Fallbeispiel: Eine 62-jährige Patientin präsentierte sich mit einem seit 3 Monaten bestehendem oberflächlichem, circa 3 cm großem livide verfärbtem und weichem Tumor unterhalb der rechten Mamille. Die Patientin erinnerte sich an einen Insektenstich an gleicher Lokalisation vor 3 Monaten. Sie hatte keine weiteren Symptome, keine Begleiterkrankungen und war in gutem Allgemeinzustand. In der Mammographie zeigte sich ein 2,9×2,0×1,0cm großer Tumor und unspezifisch vergrößerte Lymphknoten rechts axillär. Die Stanzbiopsie ergab ein atypisches lymphoides Infiltrat, mit Verdacht auf ein follikuläres Non – Hodgkin – Lymphom, in einer zweiten pathologischen Mitbeurteilung wurde die Diagnose Pseudolymphom gestellt. CT Thorax wie Tumormarker waren unauffällig. In einer Borrelien – Serologie 3 Monate später wurde ein grenzwertig erhöhter IgG – Titer bestimmt. Die Patientin hatte ohne weitere invasive Maßnahmen eine Spontanremission nach 3 Monaten und keine weiteren Beschwerden. Schlussfolgerung: Hauteffloreszenzen der Mamma sind dringend abklärungsbedürftig auf ein Malignom. Es sollten seltene Bedingungen allerdings mitberücksichtigt werden bevor invasive Massnahmen ergriffen werden. Unser Fall belegt, dass ein Zeckenbiss ein kutanes Lymphom vortäuschen kann. Ein zuwartendes Vorgehen wie in diesem Fall kann in einzelnen Fällen die richtige Therapie sein.</description><identifier>ISSN: 0016-5751</identifier><identifier>EISSN: 1438-8804</identifier><identifier>DOI: 10.1055/s-2006-952677</identifier><language>ger</language><ispartof>Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 2006, Vol.66 (S 01)</ispartof><lds50>peer_reviewed</lds50><oa>free_for_read</oa><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>310,311,315,781,785,790,791,3018,3019,23935,23936,25145,27929,27930</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Stöckl, D</creatorcontrib><creatorcontrib>Ochsenkühn, R</creatorcontrib><creatorcontrib>Weidinger, F</creatorcontrib><creatorcontrib>Friese, K</creatorcontrib><title>Fallbericht: Lymphomverdacht der Mamma nach Zeckenbiss</title><title>Geburtshilfe und Frauenheilkunde</title><addtitle>Geburtshilfe Frauenheilkd</addtitle><description>Einleitung: Unklare Tumoren der Mamma mit Hautbeteiligung sind dringend histologisch abklärungsbedürftig zum Ausschluss eines Malignoms. 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Die Stanzbiopsie ergab ein atypisches lymphoides Infiltrat, mit Verdacht auf ein follikuläres Non – Hodgkin – Lymphom, in einer zweiten pathologischen Mitbeurteilung wurde die Diagnose Pseudolymphom gestellt. CT Thorax wie Tumormarker waren unauffällig. In einer Borrelien – Serologie 3 Monate später wurde ein grenzwertig erhöhter IgG – Titer bestimmt. Die Patientin hatte ohne weitere invasive Maßnahmen eine Spontanremission nach 3 Monaten und keine weiteren Beschwerden. Schlussfolgerung: Hauteffloreszenzen der Mamma sind dringend abklärungsbedürftig auf ein Malignom. Es sollten seltene Bedingungen allerdings mitberücksichtigt werden bevor invasive Massnahmen ergriffen werden. Unser Fall belegt, dass ein Zeckenbiss ein kutanes Lymphom vortäuschen kann. 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Differentialdiagnostisch kommen ein inflammatorisches Mammakarzinom, ein Morbus Paget, eine Mastitis oder ein Mammaabszeß in Betracht. In diesem Fallbericht beschreiben wir anhand von Bilddokumenten den Fall einer 62-jährigen Patientin, bei der ein Zeckenstich zur Verdachtsdiagnose eines Non – Hodgkin Lymphoms der Mamma führte. Fallbeispiel: Eine 62-jährige Patientin präsentierte sich mit einem seit 3 Monaten bestehendem oberflächlichem, circa 3 cm großem livide verfärbtem und weichem Tumor unterhalb der rechten Mamille. Die Patientin erinnerte sich an einen Insektenstich an gleicher Lokalisation vor 3 Monaten. Sie hatte keine weiteren Symptome, keine Begleiterkrankungen und war in gutem Allgemeinzustand. In der Mammographie zeigte sich ein 2,9×2,0×1,0cm großer Tumor und unspezifisch vergrößerte Lymphknoten rechts axillär. Die Stanzbiopsie ergab ein atypisches lymphoides Infiltrat, mit Verdacht auf ein follikuläres Non – Hodgkin – Lymphom, in einer zweiten pathologischen Mitbeurteilung wurde die Diagnose Pseudolymphom gestellt. CT Thorax wie Tumormarker waren unauffällig. In einer Borrelien – Serologie 3 Monate später wurde ein grenzwertig erhöhter IgG – Titer bestimmt. Die Patientin hatte ohne weitere invasive Maßnahmen eine Spontanremission nach 3 Monaten und keine weiteren Beschwerden. Schlussfolgerung: Hauteffloreszenzen der Mamma sind dringend abklärungsbedürftig auf ein Malignom. Es sollten seltene Bedingungen allerdings mitberücksichtigt werden bevor invasive Massnahmen ergriffen werden. Unser Fall belegt, dass ein Zeckenbiss ein kutanes Lymphom vortäuschen kann. Ein zuwartendes Vorgehen wie in diesem Fall kann in einzelnen Fällen die richtige Therapie sein.</abstract><doi>10.1055/s-2006-952677</doi><oa>free_for_read</oa></addata></record>
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