(Modic-)Signalveränderungen vertebraler Endplatten und ihr Bezug zu einer minimalinvasiven Injektionstherapie lumbaler Bandscheibenvorfälle
Zusammenfassung ZIEL: Untersuchung des Einflusses von (Modic-)Signalveränderungen (SV) an kartilaginären Endplatten (CEP) der Wirbelkörper L3-S1 auf das Therapieergebnis einer stationär durchgeführten minimalinvasiven Wirbelsäulentherapie (MIT) mit epiduralen Injektionen bei Patienten mit lumbalem B...
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Veröffentlicht in: | RöFo : Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebende Verfahren 2006-11, Vol.178 (11), p.1105-1114 |
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ZIEL: Untersuchung des Einflusses von (Modic-)Signalveränderungen (SV) an kartilaginären Endplatten (CEP) der Wirbelkörper L3-S1 auf das Therapieergebnis einer stationär durchgeführten minimalinvasiven Wirbelsäulentherapie (MIT) mit epiduralen Injektionen bei Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall (BSV). MATERIAL UND METHODEN: In einer klinischen Studie wurden die Bandscheibensegmente L3/L4 bis L5/S1 von 59 konsekutiven Patienten mit lumbalem BSV, die sich einer stationären MIT unter Applikation epiduraler Injektionen unterzogen, anhand von MRT-Aufnahmen untersucht. Dabei wurden (Modic-)Signalveränderungen der CEP mittels sagittaler T1- und T2-gewichteten Aufnahmen erfasst. Um Ausdehnung und Verteilung der SV quantifizieren zu können, wurden die CEP anhand der T2-gewichteten Aufnahmen in eine Matrix von neun Feldern unterteilt. Das Outcome der MIT wurde anhand des Oswestry Disability Index (ODI) vor und nach Therapie sowie nach drei Monaten dokumentiert. Anhand eines Teilkollektivs der Patienten (n = 35) wurden Korrelationen zwischen Ausdehnung und Verteilung der SV sowie dem Verlauf des ODI ermittelt. ERGEBNISSE: Segmente mit BSV wiesen ausgeprägtere SV (p < 0,001) auf als diejenigen ohne. Eine Abhängigkeit der Ausdehnung der SV vom Geschlecht der Patienten bestand nicht. Mit zunehmendem Alter stieg die Ausdehnung der SV in signifikantem Maße an (p = 0,017). Das Outcome nach Therapie wurde von Alter und Geschlecht der Patienten sowie vom Stadium des BSV nicht signifikant beeinflusst. Tendenziell korrelierte die Ausdehnung von SV negativ mit dem Therapieergebnis nach 3 Monaten (p = 0,071). Eine signifikant negative Korrelation ergab sich zwischen dem Ausmaß von SV im Bereich der medialen Deckplatte und dem Outcome nach 3 Monaten (p = 0,019). SCHLUSSFOLGERUNG: 1. Es besteht eine klare Assoziation zwischen den Prävalenzen von Diskushernien und SV nach Modic im Bereich der LWS. 2. Ausgedehnte SV nach Modic korrelieren dabei tendenziell mit einem ungünstigen Outcome einer minimalinvasiven Therapie unter Anwendung epiduraler Injektionen. 3. Das Outcome ist signifikant ungünstig, wenn der mediale Abschnitt der Deckplatte von derartigen SV betroffen ist. 4. Ein ausgeprägter Befall der medialen Deckplattenabschnitte mit Modic-Signalveränderungen ist ein negativer Prädiktor für den Erfolg einer minimalinvasiven Schmerztherapie. |
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ZIEL: Untersuchung des Einflusses von (Modic-)Signalveränderungen (SV) an kartilaginären Endplatten (CEP) der Wirbelkörper L3-S1 auf das Therapieergebnis einer stationär durchgeführten minimalinvasiven Wirbelsäulentherapie (MIT) mit epiduralen Injektionen bei Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall (BSV). MATERIAL UND METHODEN: In einer klinischen Studie wurden die Bandscheibensegmente L3/L4 bis L5/S1 von 59 konsekutiven Patienten mit lumbalem BSV, die sich einer stationären MIT unter Applikation epiduraler Injektionen unterzogen, anhand von MRT-Aufnahmen untersucht. Dabei wurden (Modic-)Signalveränderungen der CEP mittels sagittaler T1- und T2-gewichteten Aufnahmen erfasst. Um Ausdehnung und Verteilung der SV quantifizieren zu können, wurden die CEP anhand der T2-gewichteten Aufnahmen in eine Matrix von neun Feldern unterteilt. Das Outcome der MIT wurde anhand des Oswestry Disability Index (ODI) vor und nach Therapie sowie nach drei Monaten dokumentiert. Anhand eines Teilkollektivs der Patienten (n = 35) wurden Korrelationen zwischen Ausdehnung und Verteilung der SV sowie dem Verlauf des ODI ermittelt. ERGEBNISSE: Segmente mit BSV wiesen ausgeprägtere SV (p < 0,001) auf als diejenigen ohne. Eine Abhängigkeit der Ausdehnung der SV vom Geschlecht der Patienten bestand nicht. Mit zunehmendem Alter stieg die Ausdehnung der SV in signifikantem Maße an (p = 0,017). Das Outcome nach Therapie wurde von Alter und Geschlecht der Patienten sowie vom Stadium des BSV nicht signifikant beeinflusst. Tendenziell korrelierte die Ausdehnung von SV negativ mit dem Therapieergebnis nach 3 Monaten (p = 0,071). Eine signifikant negative Korrelation ergab sich zwischen dem Ausmaß von SV im Bereich der medialen Deckplatte und dem Outcome nach 3 Monaten (p = 0,019). SCHLUSSFOLGERUNG: 1. Es besteht eine klare Assoziation zwischen den Prävalenzen von Diskushernien und SV nach Modic im Bereich der LWS. 2. Ausgedehnte SV nach Modic korrelieren dabei tendenziell mit einem ungünstigen Outcome einer minimalinvasiven Therapie unter Anwendung epiduraler Injektionen. 3. Das Outcome ist signifikant ungünstig, wenn der mediale Abschnitt der Deckplatte von derartigen SV betroffen ist. 4. Ein ausgeprägter Befall der medialen Deckplattenabschnitte mit Modic-Signalveränderungen ist ein negativer Prädiktor für den Erfolg einer minimalinvasiven Schmerztherapie.</description><identifier>ISSN: 1438-9029</identifier><identifier>EISSN: 1438-9010</identifier><identifier>DOI: 10.1055/s-2006-926952</identifier><language>ger</language><subject>Muskuloskelettales System</subject><ispartof>RöFo : Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebende Verfahren, 2006-11, Vol.178 (11), p.1105-1114</ispartof><rights>Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-2006-926952.pdf$$EPDF$$P50$$Gthieme$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/s-2006-926952$$EHTML$$P50$$Gthieme$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,780,784,3017,3018,27924,27925,54559,54560</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Liphofer, J P</creatorcontrib><creatorcontrib>Theodoridis, T</creatorcontrib><creatorcontrib>Becker, G T</creatorcontrib><creatorcontrib>Koester, O</creatorcontrib><creatorcontrib>Schmid, G</creatorcontrib><title>(Modic-)Signalveränderungen vertebraler Endplatten und ihr Bezug zu einer minimalinvasiven Injektionstherapie lumbaler Bandscheibenvorfälle</title><title>RöFo : Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebende Verfahren</title><addtitle>Fortschr Röntgenstr</addtitle><description>Zusammenfassung
ZIEL: Untersuchung des Einflusses von (Modic-)Signalveränderungen (SV) an kartilaginären Endplatten (CEP) der Wirbelkörper L3-S1 auf das Therapieergebnis einer stationär durchgeführten minimalinvasiven Wirbelsäulentherapie (MIT) mit epiduralen Injektionen bei Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall (BSV). MATERIAL UND METHODEN: In einer klinischen Studie wurden die Bandscheibensegmente L3/L4 bis L5/S1 von 59 konsekutiven Patienten mit lumbalem BSV, die sich einer stationären MIT unter Applikation epiduraler Injektionen unterzogen, anhand von MRT-Aufnahmen untersucht. Dabei wurden (Modic-)Signalveränderungen der CEP mittels sagittaler T1- und T2-gewichteten Aufnahmen erfasst. Um Ausdehnung und Verteilung der SV quantifizieren zu können, wurden die CEP anhand der T2-gewichteten Aufnahmen in eine Matrix von neun Feldern unterteilt. Das Outcome der MIT wurde anhand des Oswestry Disability Index (ODI) vor und nach Therapie sowie nach drei Monaten dokumentiert. Anhand eines Teilkollektivs der Patienten (n = 35) wurden Korrelationen zwischen Ausdehnung und Verteilung der SV sowie dem Verlauf des ODI ermittelt. ERGEBNISSE: Segmente mit BSV wiesen ausgeprägtere SV (p < 0,001) auf als diejenigen ohne. Eine Abhängigkeit der Ausdehnung der SV vom Geschlecht der Patienten bestand nicht. Mit zunehmendem Alter stieg die Ausdehnung der SV in signifikantem Maße an (p = 0,017). Das Outcome nach Therapie wurde von Alter und Geschlecht der Patienten sowie vom Stadium des BSV nicht signifikant beeinflusst. Tendenziell korrelierte die Ausdehnung von SV negativ mit dem Therapieergebnis nach 3 Monaten (p = 0,071). Eine signifikant negative Korrelation ergab sich zwischen dem Ausmaß von SV im Bereich der medialen Deckplatte und dem Outcome nach 3 Monaten (p = 0,019). SCHLUSSFOLGERUNG: 1. Es besteht eine klare Assoziation zwischen den Prävalenzen von Diskushernien und SV nach Modic im Bereich der LWS. 2. Ausgedehnte SV nach Modic korrelieren dabei tendenziell mit einem ungünstigen Outcome einer minimalinvasiven Therapie unter Anwendung epiduraler Injektionen. 3. Das Outcome ist signifikant ungünstig, wenn der mediale Abschnitt der Deckplatte von derartigen SV betroffen ist. 4. 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