Familiendynamik bei chronischer Krankheit: Das diabeteskranke Kind im Kontext Familie
Zusammenfassung Die Untersuchung basiert auf der Annahme einer Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und chronischer Krankheit. Sie setzt sich vor einem systemischen Ansatz mit der innerfamiliären Situation von Familien mit diabeteskranken Kindern auseinander. Mittels eines familiendiagnost...
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| Veröffentlicht in: | Klinische Pädiatrie 2005-09, Vol.217 (5), p.253-258 |
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| creator | Wirlach-Bartosik, S. Schubert, M. T. Freilinger, M. Schober, E. |
| description | Zusammenfassung
Die Untersuchung basiert auf der Annahme einer Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und chronischer Krankheit. Sie setzt sich vor einem systemischen Ansatz mit der innerfamiliären Situation von Familien mit diabeteskranken Kindern auseinander. Mittels eines familiendiagnostischen Instruments („Familienbögen”) wurden 44 Familien mit einem diabeteskranken Kind untersucht und mit 31 Familien gesunder Kinder verglichen. Weiters wurde gefragt, ob die Familienfunktionalität Einfluss auf die Stoffwechseleinstellung, gemessen am HbA1c hat, und umgekehrt. In Familien mit diabeteskranken Kindern traten mehr dysfunktionale Bereiche und höhere Diskrepanzen der Einschätzungen auf (p |
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Die Untersuchung basiert auf der Annahme einer Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und chronischer Krankheit. Sie setzt sich vor einem systemischen Ansatz mit der innerfamiliären Situation von Familien mit diabeteskranken Kindern auseinander. Mittels eines familiendiagnostischen Instruments („Familienbögen”) wurden 44 Familien mit einem diabeteskranken Kind untersucht und mit 31 Familien gesunder Kinder verglichen. Weiters wurde gefragt, ob die Familienfunktionalität Einfluss auf die Stoffwechseleinstellung, gemessen am HbA1c hat, und umgekehrt. In Familien mit diabeteskranken Kindern traten mehr dysfunktionale Bereiche und höhere Diskrepanzen der Einschätzungen auf (p < 0,05). Eine Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und Stoffwechseleinstellung war nicht im erwarteten Ausmaß bzw. der erwarteten Richtung nachzuweisen. So zeigte eine schlechte Stoffwechsellage keine nachteilige Wirkung auf die Familienfunktionalität, sondern sogar Gegenteiliges. Auch wurde die Geschwisterbeziehung besser eingeschätzt, wenn ein Geschwister chronisch krank war (p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen, dass es in Zusammenhang mit der Diabeteskrankheit eines Kindes vermehrt zu Beeinträchtigungen der innerfamiliären Dynamik kommt, aber auch Chancen für eine Verbesserung innerfamiliärer Beziehungen bestehen. Sind somatische Parameter im Krankheitsverlauf jedoch auffällig (schlechte Stoffwechseleinstellung), dürften die innerfamiliären Probleme in den Hintergrund treten. Der Erfolg einer Betreuung von Diabetespatienten sollte somit nicht allein an der Qualität der Stoffwechsellage gemessen werden, sondern psychische und familiendynamische Aspekte miteinbeziehen.</description><identifier>ISSN: 0300-8630</identifier><identifier>EISSN: 1439-3824</identifier><identifier>DOI: 10.1055/s-2005-872514</identifier><language>ger</language><subject>Originalarbeit</subject><ispartof>Klinische Pädiatrie, 2005-09, Vol.217 (5), p.253-258</ispartof><rights>Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><linktopdf>$$Uhttps://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-2005-872514.pdf$$EPDF$$P50$$Gthieme$$H</linktopdf><linktohtml>$$Uhttps://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/s-2005-872514$$EHTML$$P50$$Gthieme$$H</linktohtml><link.rule.ids>314,776,780,3003,3004,27903,27904,54538,54539</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Wirlach-Bartosik, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Schubert, M. T.</creatorcontrib><creatorcontrib>Freilinger, M.</creatorcontrib><creatorcontrib>Schober, E.</creatorcontrib><title>Familiendynamik bei chronischer Krankheit: Das diabeteskranke Kind im Kontext Familie</title><title>Klinische Pädiatrie</title><addtitle>Klin Padiatr</addtitle><description>Zusammenfassung
Die Untersuchung basiert auf der Annahme einer Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und chronischer Krankheit. Sie setzt sich vor einem systemischen Ansatz mit der innerfamiliären Situation von Familien mit diabeteskranken Kindern auseinander. Mittels eines familiendiagnostischen Instruments („Familienbögen”) wurden 44 Familien mit einem diabeteskranken Kind untersucht und mit 31 Familien gesunder Kinder verglichen. Weiters wurde gefragt, ob die Familienfunktionalität Einfluss auf die Stoffwechseleinstellung, gemessen am HbA1c hat, und umgekehrt. In Familien mit diabeteskranken Kindern traten mehr dysfunktionale Bereiche und höhere Diskrepanzen der Einschätzungen auf (p < 0,05). Eine Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und Stoffwechseleinstellung war nicht im erwarteten Ausmaß bzw. der erwarteten Richtung nachzuweisen. So zeigte eine schlechte Stoffwechsellage keine nachteilige Wirkung auf die Familienfunktionalität, sondern sogar Gegenteiliges. Auch wurde die Geschwisterbeziehung besser eingeschätzt, wenn ein Geschwister chronisch krank war (p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen, dass es in Zusammenhang mit der Diabeteskrankheit eines Kindes vermehrt zu Beeinträchtigungen der innerfamiliären Dynamik kommt, aber auch Chancen für eine Verbesserung innerfamiliärer Beziehungen bestehen. Sind somatische Parameter im Krankheitsverlauf jedoch auffällig (schlechte Stoffwechseleinstellung), dürften die innerfamiliären Probleme in den Hintergrund treten. Der Erfolg einer Betreuung von Diabetespatienten sollte somit nicht allein an der Qualität der Stoffwechsellage gemessen werden, sondern psychische und familiendynamische Aspekte miteinbeziehen.</description><subject>Originalarbeit</subject><issn>0300-8630</issn><issn>1439-3824</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2005</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNp1kMtOwzAQRS0EEuWxZO8PwDCOH7HZofJUK7GBteU4U8Vt4yA7SPTvSdVuWc3V6OjO6BByw-GOg1L3hVUAipm6UlyekBmXwjJhKnlKZiAAmNECzslFKWsALi3YGfl68X3cRkztLk1pQxuMNHR5SLGEDjNdZJ82HcbxgT75QtvoGxyxbPZrpIuYWhp7uhjSiL8jPbZdkbOV3xa8Ps7L6c7z5_yNLT9e3-ePSxa4VJK1AT2GlZK10qbWUvDQ6iaAVkbaoGRVm8pC01ivrORCqhq4r3WlDWBjkItLwg69IQ-lZFy57xx7n3eOg9s7ccXtnbiDk4m_PfBjF7FHtx5-cpoe_Af_A4_uYYM</recordid><startdate>200509</startdate><enddate>200509</enddate><creator>Wirlach-Bartosik, S.</creator><creator>Schubert, M. T.</creator><creator>Freilinger, M.</creator><creator>Schober, E.</creator><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope></search><sort><creationdate>200509</creationdate><title>Familiendynamik bei chronischer Krankheit: Das diabeteskranke Kind im Kontext Familie</title><author>Wirlach-Bartosik, S. ; Schubert, M. T. ; Freilinger, M. ; Schober, E.</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-c1454-dceaecf54756876431cd6bc065849c54278290bb9a5941345701a762680eb8e13</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>2005</creationdate><topic>Originalarbeit</topic><toplevel>peer_reviewed</toplevel><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Wirlach-Bartosik, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Schubert, M. T.</creatorcontrib><creatorcontrib>Freilinger, M.</creatorcontrib><creatorcontrib>Schober, E.</creatorcontrib><collection>CrossRef</collection><jtitle>Klinische Pädiatrie</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Wirlach-Bartosik, S.</au><au>Schubert, M. T.</au><au>Freilinger, M.</au><au>Schober, E.</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Familiendynamik bei chronischer Krankheit: Das diabeteskranke Kind im Kontext Familie</atitle><jtitle>Klinische Pädiatrie</jtitle><addtitle>Klin Padiatr</addtitle><date>2005-09</date><risdate>2005</risdate><volume>217</volume><issue>5</issue><spage>253</spage><epage>258</epage><pages>253-258</pages><issn>0300-8630</issn><eissn>1439-3824</eissn><abstract>Zusammenfassung
Die Untersuchung basiert auf der Annahme einer Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und chronischer Krankheit. Sie setzt sich vor einem systemischen Ansatz mit der innerfamiliären Situation von Familien mit diabeteskranken Kindern auseinander. Mittels eines familiendiagnostischen Instruments („Familienbögen”) wurden 44 Familien mit einem diabeteskranken Kind untersucht und mit 31 Familien gesunder Kinder verglichen. Weiters wurde gefragt, ob die Familienfunktionalität Einfluss auf die Stoffwechseleinstellung, gemessen am HbA1c hat, und umgekehrt. In Familien mit diabeteskranken Kindern traten mehr dysfunktionale Bereiche und höhere Diskrepanzen der Einschätzungen auf (p < 0,05). Eine Wechselwirkung zwischen Familienfunktionalität und Stoffwechseleinstellung war nicht im erwarteten Ausmaß bzw. der erwarteten Richtung nachzuweisen. So zeigte eine schlechte Stoffwechsellage keine nachteilige Wirkung auf die Familienfunktionalität, sondern sogar Gegenteiliges. Auch wurde die Geschwisterbeziehung besser eingeschätzt, wenn ein Geschwister chronisch krank war (p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen, dass es in Zusammenhang mit der Diabeteskrankheit eines Kindes vermehrt zu Beeinträchtigungen der innerfamiliären Dynamik kommt, aber auch Chancen für eine Verbesserung innerfamiliärer Beziehungen bestehen. Sind somatische Parameter im Krankheitsverlauf jedoch auffällig (schlechte Stoffwechseleinstellung), dürften die innerfamiliären Probleme in den Hintergrund treten. Der Erfolg einer Betreuung von Diabetespatienten sollte somit nicht allein an der Qualität der Stoffwechsellage gemessen werden, sondern psychische und familiendynamische Aspekte miteinbeziehen.</abstract><doi>10.1055/s-2005-872514</doi><tpages>6</tpages></addata></record> |
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