Ergebnisse nach Arthroplastik der Fingergrundgelenke mittels zementfreier, ungekoppelter HM-Prothese beim Rheumatiker
Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Bei 80 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis sind die Finger-Grundgelenke (MP-Gelenke) mit zunehmender Destruktion und einhergehender schmerzhafter Funktionseinschränkung betroffen. Für die Handfunktion sind die Grundgelenke von zentraler Bedeutung. Die Versorgung...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Handchirurgie, Mikrochirurgie, plastische Chirurgie Mikrochirurgie, plastische Chirurgie, 2005-02, Vol.37 (1), p.18-25 |
---|---|
Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
FRAGESTELLUNG: Bei 80 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis sind die Finger-Grundgelenke (MP-Gelenke) mit zunehmender Destruktion und einhergehender schmerzhafter Funktionseinschränkung betroffen. Für die Handfunktion sind die Grundgelenke von zentraler Bedeutung. Die Versorgung mit Silikon-Platzhaltern im Spätstadium der Destruktion führt häufig zu unbefriedigenden funktionellen Ergebnissen, Osteolysen und Implantatbrüchen. Die zementfreie, ungekoppelte HM-Prothese stellt ein neues Konzept der Versorgung der MP-Gelenke dar. Kurz- bis mittelfristige Ergebnisse werden dargestellt. METHODE UND MATERIAL: In einer prospektiven Studie wurden im Zeitraum von April 2000 bis Juli 2003 insgesamt 38 HM-Grundgelenkprothesen (Hagena-Meuli) implantiert, 28 bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, vier bei Osteoarthrose, fünf bei Polyarthrose und eine nach Revision eines Silastik-Spacers. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 16 Monate (6 - 37 Monate). Bei allen Patienten erfolgte eine klinische und radiologische Nachuntersuchung. ERGEBNISSE: Das aktive Bewegungsausmaß der Fingergrundgelenke steigerte sich gering im Durchschnitt für Extension/Flexion von präoperativ 0/15/65 Grad auf postoperativ 0/9/65 Grad. Die verbleibende Ulnarduktionsstellung betrug im Mittel 12 Grad (präoperativ 18 Grad). Die Grobkraftentwicklung im Vergleich zur unbehandelten Gegenseite betrug 80 %. Subjektiv konnte das Schmerzniveau in der verbalen Schmerzskala von präoperativ 2,3 auf postoperativ 1,7 gebessert werden. Eine palmare Subluxation eines MP-Gelenkes nach Prothesenimplantation am Kleinfinger wurde beobachtet. Eine Infektion einer Prothese wurde nicht gesehen. Radiologisch fand sich eine sichere Osteointegration an allen Metakarpalschäften. Lysesäume von weniger als einem Millimeter fanden sich an den Basen der phalangealen Komponenten ohne weitere Zeichen der Lockerung beziehungsweise Prothesensinterung. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Ergebnisse nach Implantation der ungekoppelten, zementfreien HM-Prothese zeigen eine Verbesserung der Handfunktion bei gleichzeitiger Schmerzreduktion. Die Gestaltung der Prothese scheint das befürchtete Problem der Instabilität der MP-Gelenke nach Prothesenimplantation zu lösen. Bislang musste keine Prothese gewechselt werden. |
---|---|
ISSN: | 0722-1819 1439-3980 |
DOI: | 10.1055/s-2004-821114 |