Emotionale Roboter im Pflegekontext: Empirische Analyse des bisherigen Einsatzes und der Wirkungen von Paro und Pleo
Zusammenfassung Hintergrund Sowohl im wissenschaftlichen Kontext wie auch in der Gesellschaft wird darüber diskutiert, ob emotionale Roboter ältere Menschen bei der Erfüllung psychischer und sozialer Bedürfnisse unterstützen können. Sie werden in deutschen Pflegeeinrichtungen bereits eingesetzt, jed...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2018, Vol.51 (1), p.16-24 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Hintergrund
Sowohl im wissenschaftlichen Kontext wie auch in der Gesellschaft wird darüber diskutiert, ob emotionale Roboter ältere Menschen bei der Erfüllung psychischer und sozialer Bedürfnisse unterstützen können. Sie werden in deutschen Pflegeeinrichtungen bereits eingesetzt, jedoch wurde zur Analyse von Nutzen und Wirkung der Roboter kaum auf diese Praxiserfahrung zurückgegriffen. Der vorliegende Beitrag ist daher eine erste empirische Erfahrungsanalyse zur Nutzung emotionaler Roboter im Pflegekontext. Darin werden der momentane Einsatz und die durch Pflegende berichteten Wirkungen erfasst sowie die Bedeutung psychosozialer Bedürfnisse für die Akzeptanz und Nutzung emotionaler Roboter dargestellt.
Material und Methoden
In Erhebung 1 wurden 30 professionell Pflegende mit Erfahrung im Einsatz des emotionalen Roboters Paro hinsichtlich dessen Anwendung und den von ihnen beobachteten Reaktionen der Gepflegten befragt. In Erhebung 2 werden 3 Fallbeispiele aus einer Studie präsentiert, in der ältere Menschen über den emotionalen Roboter Pleo für maximal 15 Tage frei verfügten.
Ergebnisse
Paro wird in den Pflegeeinrichtungen flexibel in unterschiedlichen Kontexten und mit verschiedenen Nutzergruppen eingesetzt (Erhebung 1). Die berichteten psychosozialen Wirkungen sind weitgehend positiv, wenn auch kurzfristig. Die Fallbeispiele (Erhebung 2) zeigen, dass psychosozialen Bedürfnislagen die Roboterakzeptanz und -nutzung nicht nur fördern, sondern auch behindern können. Sie weisen auch auf die bedeutsame Rolle der Pflegenden in der Interaktion zwischen Gepflegten und emotionalen Robotern hin.
Schlussfolgerung
Um einen nützlichen und ethisch vertretbaren Einsatz emotionaler Roboter in Pflegekontexten zu gewährleisten, ist ein hohes Engagement der Pflegenden erforderlich. Unter dieser Voraussetzung können emotionale Roboter ein nützliches Hilfsmittel in der Altenpflege darstellen. |
---|---|
ISSN: | 0948-6704 1435-1269 |
DOI: | 10.1007/s00391-017-1346-8 |