Besonderheiten der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Zusammenfassung Hintergrund Die Therapieempfehlungen für Kinder und Jugendliche mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) unterscheiden sich aufgrund altersspezifischer Besonderheiten von denen für betroffene Erwachsene. Fragestellung Darstellung wichtiger und neuer Aspekte der Behandlung v...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Monatsschrift Kinderheilkunde 2020-04, Vol.168 (4), p.344-351
1. Verfasser: Däbritz, J.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Die Therapieempfehlungen für Kinder und Jugendliche mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) unterscheiden sich aufgrund altersspezifischer Besonderheiten von denen für betroffene Erwachsene. Fragestellung Darstellung wichtiger und neuer Aspekte der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit CED. Material und Methoden Selektive Literaturrecherche in PubMed unter Einbeziehung nationaler und internationaler Leitlinien. Ergebnisse Die exklusive enterale Ernährungstherapie stellt nach wie vor für die meisten Kinder und Jugendlichen mit M. Crohn die Therapie der ersten Wahl zur Remissionsinduktion dar. Bei hoher Krankheitsaktivität und/oder bestimmten Risiko‑/Prognosefaktoren kann die Therapie des M. Crohn primär mithilfe von Tumor-Nekrose-Faktor-α-Blockern erfolgen. Zur Remissionserhaltung eignen sich beim M. Crohn in erster Linie Immunmodulatoren (Thiopurine, Methotrexat) und/oder TNF-α-Blocker. Zur Remissionsinduktion als auch zur Remissionserhaltung bei Colitis ulcerosa sind Aminosalicylate mit oraler und rektaler Applikation geeignet. Bei fehlendem Ansprechen auf diese Therapie oder akuter schwerer Colitis ulcerosa kommen zur Remissionsinduktion Kortikosteroide, Infliximab oder Kalzineurininhibitoren in Betracht. Die Remissionserhaltung erfolgt in diesen Fällen dann mithilfe von Thiopurinen und/oder Infliximab bzw. als letzte Option mithilfe der Proktokolektomie. Vedolizumab und andere neuere Biologika werden zunehmend als Therapiealternativen im „Off-label“-Gebrauch eingesetzt, wenn konventionelle Medikamente nicht wirken bzw. Komplikationen der CED drohen. Schlussfolgerungen Kinder und Jugendliche mit CED sollen aufgrund altersspezifischer Besonderheiten durch einen oder in enger Kooperation mit einem Kindergastroenterologen behandelt werden.
ISSN:0026-9298
1433-0474
DOI:10.1007/s00112-020-00855-6